Re: Gut schreiben; oder gegautscht werden
Zitat: Ursprünglich eingetragen von Mädchenfüralles
Herr Lachenmann schreibt einen Trick, wie man den Gedankenstrich vom PC ins browser-Fenster bekommt: ?Man drückt auf Alt und tippt auf dem Zahlenfeld: 0150?.
Ich schlußfolgere einfach mal:
Alt-Taste und 0132 gibt ? : ähnlich die html-Marke & # 0132 ; = ,,
Alt-Taste und 0147 gibt ? : ähnlich die html-Marke & # 0147 ; = "
Alt-Taste und 0130 gibt , : ähnlich die html-Marke & # 0130 ; = ,
Alt-Taste und 0145 gibt ? : ähnlich die html-Marke & # 0145 ; = `
Alt-Taste und 0187 gibt » : ähnlich die html-Marke & # 0187 ; = »
Alt-Taste und 0171 gibt « : ähnlich die html-Marke & # 0171 ; = «
Alt-Taste und 0155 gibt > : ähnlich die html-Marke & # 0155 ; = >
Alt-Taste und 0139 gibt < : ähnlich die html-Marke & # 0139 ; = <
Mein HTML-Interpreter ist Netscape 4.74 und läuft unter Linux. Manche der beschriebenen Sonderzeichen werden nicht interpretiert; stattdessen erscheint ein Fragezeichen, und auch in den Beiträgen von manchen Forumsteilnehmern sehe ich nur Fragezeichen anstatt Anführungszeichen (wie man oben sieht). Die HTML-Marken funktionieren dagegen. Zur Anzeige benutze ich den Zeichensatz Western (ISO-8859-1)". Wäre es möglich, einen Eingabefilter zu installieren, der die Windows-spezifischen Sonderzeichen entfernt und durch HTML-Marken ersetzt?
Zitat: Ich vermisse beispielsweise Leerzeichen mit kürzerer Länge für die Zwischenräume in Abkürzungen. Bspw. z. B. Zwischen z und B möchte ich ein nichtbrechendes Leerzeichen mit kurzer Länge (Viertelgeviert) einsetzen, kann es aber nicht. Ein handelsüblicher Zeichensatz gibt das einfach nicht her. Als der entwickelt wurde, hatte man wohl andere Sorgen. Wer weiß aber Bescheid mit dem Entwicklungsstand bei 32-Bit-Zeichensätzen? Unicode ist vielleicht das Stichwort, mit dem man der nächsten Gautschwanne gelassen entgegensehen könnte. Oder muß man für das echte Vergnügen noch Blei an den Händen und entsprechend wenige Haare auf dem Kopf haben?
Kraft des Faktischen werden die nächsten Bücher mit PC-Tastaturen geschrieben werden. Da möchte ich schon gerne wissen, wie ich so nah wie möglich an die Wanne komme. Aber tauchen und dann voller Scham dastehen und erkennen, daß es mit PC nicht weitergeht? Nein, dann lieber jetzt vorher beitragen, daß die nächste PC-Generation sprachrichtige emails kann und Ligaturtastaturen, Trennwörterbücher und Konverter erhältlich sind.
Da gibt's von mir nur einen Vorschlag: Man benutze zum Erstellen von richtig gut gesetzten Texten das Programmpaket TEX von Donald E. Knuth bzw. die Variante LATEX mit den Makropaketen von Leslie Lamport. Die Texte werden zwar standardmäßig in der von Prof. Knuth entworfenen Schriftart Computer Modern (Copyright: American Mathematical Society) gesetzt, aber die Verwendung von PostScript-Schriftarten im Typ-1-Format ist relativ leicht möglich. Man kann letztlich jedes beliebige Textdokument damit herstellen (sogar Poster im Format DIN A0); insbesondere für normale Bücher ist es sehr gut geeignet.
Bei diesem Textsatzprogramm (!) man schreibt den zu setzenden Text als ASCII-Datei mit entsprechenden Steuerbefehlen (vom Prinzip ist das wie bei HTML, es wird aber im ganzen in eine fertige PDF- oder PostScript-Datei "übersetzt) gibt es gar kein Leerzeichen im Sinne von normalen Texteditoren (egal ob schreibmaschinen- oder WYSIWYG-artig): Wie beim richtigen Setzen werden die Wörter aus Buchstaben gebildet, die Wörter zu Absätzen, diese zu Kapiteln etc. zusammengestellt, und wenn eine Seite voll ist, wird sie von der Rolle abgeschnitten; die Leerstellen ergeben sich automatisch. Wenn man aber will, kann man einen Umbruch zwischen Wörtern durch einen geschützten Zwischenraum verhindern, und man kann einen kleinen Zwischenraum erzwingen (bei dem ebenfalls nicht umbrochen wird).
Vor allem kann man damit mathematische Formeln beliebiger Komplexität auf druckreife Weise setzen (der Formeleditor von Windows kann zwar auch einiges, liefert aber kein wirklich befriedigendes Druckbild). Unter Mathematikern und Physikern (Theoretikern) ist LATEX daher quasi zum Standard-Schreibprogamm geworden (ein Beispiel: mein letztes Paper, allerdings nicht in der Endfassung; ca. 250 KB). Leider ist es nicht in einer so benutzerfreundlichen Form wie Word verfügbar; ohne ein Handbuch ist man quasi machtlos.
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Jan-Martin Wagner
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