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Verbreitete Univerbierungen
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Sigmar Salzburg
15.06.2003 19.21
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Bei der Gelegenheit

Im Leipziger Wortschatz-Lexikon sind „Andersdenkende“ mit etwa 200 Beispielen gut dokumentiert. Amtliche „anders Denkende“ finden sich dagegen nur einmal unter zwei Dutzend „Denkenden“ am Schluß in einem Rosa-Luxemburg-Zitat, das vielleicht gar nicht korrekt ist – erstaunlicherweise aus der FAZ von 1994.

Bei Suche nach der korrekten Version im Netz stieß ich nur auf eine politisch wohl nicht korrekte Quelle, die sich aber auf die politisch korrekte Rosa-Luxemburg-Stiftung bezieht. Das korrekte Zitat könnte also lauten:

„Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden, sich zu äußern.“

Wenn ich mich recht entsinne, gibt es „Andersdenkende“ schon im Grimmschen Wörterbuch, auf jeden Fall aber in meinem Duden von 1926, Vorwort von A.C. Schmidt 1915.

Ein Blick in das GROSSWÖRTERBUCH „Deutsche Rechtschreibung“ (Trautwein) aus dem Compact Verlag München (2002), ähnliche Ausgabe auch bei Buch+Zeit Verlag, Köln, zeigt, daß „Andersdenkende“ dort lexikalisch nicht mehr existieren.

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Sigmar Salzburg

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Jörg Metes
15.06.2003 15.56
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ein Gutteil

Der Ickler hat es nicht, der Duden 1991 genausowenig (sondern nur: ein gut Teil) und der Bertelsmann-Wahrig 2002 natürlich erst recht nicht. Im Leipziger Wortschatz-Lexikon aber ist es bereits registriert, und Google findet ein Gutteil gar schon häufiger als ein gut Teil.
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Jörg Metes

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Jörg Metes
08.12.2002 13.31
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worthalten

Nur 148 Belege zwar bei Google, aber:

" Beim Blättern in einem Wörterbuch von 1909 mit dem schönen Titel: »Ausführliches grammatisch-orthographisches Nachschlagebuch der deutschen Sprache unter steter Berücksichtigung der neuesten orthographischen Spezial-Wörterverzeichnisse der einzelnen deutschen Bundesstaaten, Österreichs und der Schweiz« -- in diesem Wörterbuch von August Vogel habe ich beim Blättern das Wort »worthalten« gefunden (...)

Im Wörterbuch der deutschen Rechtschreibung von Karl Erbe (3., erw. Ausgabe, o. J. [1911]), das ich seit heute besitze, findet man ebenfalls die Schreibung »worthalten«: worthalten (halte wort, habe wortgehalten)
"

(schreibt Wolf Busch bei de.etc.sprache.deutsch in einem Beitrag zu Betrifft: r/Recht)
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Jörg Metes

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Martin Reimers
04.12.2002 09.40
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gutfinden

„gut finden“ deutet eine Betonung an, die der Bestimmtheit des Urteils mehr Gewicht verleiht. Ich habe den Eindruck, daß die Getrenntschreibung häufig signalisiert: „Jetzt kommt etwas Neues, möglicherweise Unerwartetes und vielleicht nicht allgemein Akzeptiertes“, während die Zusammenschreibung eher auf unverfänglichere Dinge hinweist, über die man auch leichter hinweglesen darf.
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Martin Reimers

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Jörg Metes
04.12.2002 06.49
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Univerbierungsresistent

Die Zusammenschreibung gutfinden kommt bemerkenswerterweise kaum vor (710 Belege bei Google – für gutgehen z.B. gibt es dagegen 17 200). Woran mag das liegen?
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Jörg Metes

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Detlef Lindenthal
10.11.2002 07.35
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Plonk kommt

Dieser Faden zerrt an den Grundfesten eines Sprachraumes insofern, als hier neue Normierungen angepriesen werden, die nicht aus der Praxis kommen, sondern von der Lehrerschaft versucht werden – es ist ein Grundfehler der Rechtschreib„reform“, dem auch hier nachgeeilt wird:
Die Lehrerarbeit nutzt durchweg einen vergleichsweise schmalen Wortschatz an überaus kurzen Sätzen. Für neue Regeln werden einige Beispiele berücksichtigt, ein Fülle weiterer Beispiele bleibt unbeachtet, wird teilweise sogar mit Wörterverbot beiseite geschoben. Solche Schullehrsprache hat mit der Werksprache der Zeitungen, Briefe, Fachbücher, schönen Literatur nicht viel zu tun.
Nur Schriftsetzer und Lektoren haben die breite Grundlage aus der Vielheit ihrer Sprache, mit der Rechtfertigungsnotwendigkeit gegenüber den Autoren die Ebenen-Verklammerung und mit der jahrhundertelangen Berufstradition den nötigen Erfahrungsschatz, aus der vorhandenen Sprache Regeln abzulesen. (Es ist nicht so einfach, mit dem Lötkolben einen Fernseher umzugestalten.)
So wie die Lehrerschaft ganze Ebenen leugnet und kappt (z.B. Kommasetzung), geht das nicht.
Dabei ist der bisherige Erfahrungsschatz der Schriftarbeiter in den bisherigen Wörterbüchern sehr gründlich und fleißig dargestellt.

Weil ich es für uneinladend halte, der RS„R“ nachzutappen, plane ich, mich diesem Faden zu entplonken.
Hatte ich doch gehofft, man könne dank RS„R“ die Entdeckung einer neuen Wortart (für infrage) gebührend feiern.


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Detlef Lindenthal

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Theodor Ickler
10.11.2002 04.12
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Blässe

Es ist nicht sehr ergiebig, über Grade der Verblaßtheit zu spekulieren. Eindeutiger sind formale Vorgänge wie der Wegfall des Artikels usw. Er hat es grundgelegt.
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Th. Ickler

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Norbert Schäbler
09.11.2002 23.35
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A(a)ktiv und P(p)assiv "auseinander halten"

Beim Schlittenfahren sind wir schon; genau genommen: beim Schlittengefahrenwerden.

(das aber gehört streng genommen in einen anderen Strang)
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nos

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Reinhard Markner
09.11.2002 23.22
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Wenn schon

Wenn man schon über den Grad der Verblaßtheit spekulieren will, sollte man doch wenigstens Beispiel für Beispiel durchgehen und nicht einfach Schritt fahren an die Stelle von Schritt halten setzen. Sonst sind wir im nächsten Schritt dann beim Schlitten fahren.

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Norbert Schäbler
09.11.2002 23.04
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Grenzgängertum

Zitat: „Merke: Einen Grenzbereich gibt es immer, und die hier angeführten Wörter sind hübsche Beispiele, um den Grenzbereich auszuleuchten.“

Das, lieber Herr Lindenthal, führt aber doch automatisch zur Diskussion über die Grenzfestlegung!

Ist Grenzfestlegung eine Sache der Sprachgemeinschaft?
Oder ist sie im einzelnen Sache der Dichter, der Professoren, der Politiker, der wortgewaltigen Stammtischbrüder und Unikümer; Sache einer bibliographischen Anstalt – oder gar Angelegenheit der zwölf Apostel von der Rechtschreibreformkommission, nebst deren Schirmherren.

Mit welchem Recht? frage ich mich, holt die Kommission etwas völlig Verblaßtes aus der Versenkung zurück und behauptet, daß „auf dem laufenden bleiben“ oder „beim alten lassen“ oder „durch dick und dünn gehen“ künftighin wieder unverblaßt und ursächlich zu schreiben sei.

Sicher habe auch ich kein Recht, „Schritt fahren“ in den Zustand des allmählichen Verblassens überzuführen, sprich „schrittfahren“ zu schreiben, doch erinnere ich daran, daß die Herren Rechtschreibreformer genau dieses Vakuum der Schreibung (dieses Metápherische) als Begründung für die Notwendigkeit ihrer Verschlimmbesserungen anführten.

Auch schon früher habe ich mir die Freiheiten herausgenommen, „radfahren“ genauso wie „autofahren“ zu schreiben, dann nämlich, wenn ich die Tätigkeit (das Tunliche/Tunwortartige) im Vordergrund sah. Ich kenne doch die Wortart, in die ich transferieren will. Da brauche ich doch keinen Duden, keine Regel, keine neuen Wortpapierkörbe, sondern lediglich grammatisches Gespür.

Genau jenes aber wird mir durch den Rechtschreiberlaß extrem verwehrt; und das war mir auch durch die Einzelwortfestlegung des Duden (allerdings in geringerem Maße) ebenfalls nicht so recht gestattet.

Übrigens: Man kommt nie an die Grenzen, wenn man sich ausschließlich im bequemen Wohnzimmersessel tummelt.


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nos

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Detlef Lindenthal
09.11.2002 21.36
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> Mit Schritt halten verhält es sich wie mit teilhaben, die unterschiedliche Schreibung ist Zufall. <

Das würde ich anders sehen; gemäß Duden _19 R207 schreibt man Substantiv+Verb getrennt, wenn die Eigenbedeutung des Substantives noch empfunden wird, und zusammen, wenn das Substantiv verblaßt ist.

Angewandt auf Schritt fahren: Gemeint ist Schrittempo fahren, genanntens Tempo ist noch bei weitem nicht verblaßt, keine einheitliche Tätigkeit herrscht vor.

Bei teilhaben hingegen, deutlicher noch bei teilnehmen, ist das Teil verblaßt und mit dem Verb verschmolzen.

Merke: Einen Grenzbereich gibt es immer, und die hier angeführten Wörter sind hübsche Beispiele, um den Grenzbereich auszuleuchten.
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Detlef Lindenthal

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Detlef Lindenthal
09.11.2002 20.57
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Was ist verkehrt?

In Abstimmung mit Duden _19 kann ich an Schritt fahren keinen Fehler erkennen; oder übersehe ich etwas? (Unter uns gesagt: in meinem untigen Beitrag habe ich das Schritt halten schnell noch ausgebessert, nachdem ich, unsichererweise, flugs im Duden nachgeschaut hatte.)

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Norbert Schäbler
09.11.2002 19.47
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Problemverschiebung

Das Problem stellt sich für mich etwas anders dar.

Über so manches Schild habe ich mich geärgert, auf dem stand: „Schritt fahren“.
Da hätte ich zu gerne den Rotstift angesetzt, denn selbst beim Autofahren war ich Deutschlehrer.

Im Gegensatz zu Herrn Ickler halte ich unterschiedliche (und hierbei vor allem die fehlerträchtigere) Schreibung nicht für einen Zufall, sondern eher für einen Mangel.

Einen Mangel, der vielfältig begründet ist:
- in der Persönlichkeit des Schreibers (z.B. durch fehlendes Potential, nicht verfügbare Alternativen, ungenügende Aufklärung und Schulung …)
- in der Persönlichkeit des Lesers (s.o.)
- in der Rechtschreibnorm (durch zu rigorose oder zu lasche Handhabung der Regeln)
- im System (durch den typisch deutschen Hang zum Perfektionismus sowie die autoritäre Gesinnung unserer Politiker).

Im übrigen bitte ich, zwischen Mangel (der kann fremd- oder eigenverursacht sein und ist behebbar) und Makel (der ist unwiderruflich da und sorgt für Antipathie) zu unterscheiden.




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nos

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Theodor Ickler
09.11.2002 14.42
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Nichts Neues

Das Problem war schon immer vorhanden, wurde aber von den Deutschlehrern geschickt umgangen.
„Umstandswort“ oder „Adverb“ sind Papierkörbe, keine ordentlich definierten Klassen. Beachten Sie bitte, daß die adverbiale Bedeutung von abend nur in der Verbindung mit dem Datum aufkommt, andernfalls kann abend ja nicht allein stehen.
Mit Schritt halten verhält es sich wie mit teilhaben, die unterschiedliche Schreibung ist Zufall.
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Th. Ickler

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Detlef Lindenthal
09.11.2002 13.09
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Neue Wortarten dank RS„R“?

Aber mindestens in den beiden Ausdrücken
    Schritt halten
und
    in Frage stellen
waren vor der RS„R“ keine neuen Wortarten nötig?! Ich sehe 2 Tuwörter (Verben), ein Verhältniswort (Präposition), zwei Dingwörter (Substantiv).

In heute früh, heute abend usw. sind früh und abend Umstandswörter (Adverbien), oder habe ich das falsch behalten?

Welche Wortarten oder neuartenden Grenzgänger hat mir meine Deutschlehrerin in der Schule denn verschwiegen?
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Detlef Lindenthal

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