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Walter Lachenmann
04.02.2003 20.41
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Lob und Tadel

Detlef Lindenthal bekommt das Fleißbildchen, weil er nicht allein den Autor des Zitats gewußt, sondern gleich noch weitere passende Sprüchlein beigesteuert hat. Und weil er auch die Fortsetzung des Goethe-Zitates angeführt hat, die sehr gut hierherpaßt.

RenateMaria muß vor die Klasse treten und diesen Zusatz laut vorsagen. Dann muß sie einen klar gegliederten Besinnungsaufsatz ohne Rechtschreibfehler schreiben, der dieses Zitat zum Thema hat. Weil sie wieder einmal ein Paradebeispiel dafür geliefert hat, wie richtig dieser Zusatz ist:

Überall ist der Irrtum obenauf, und es ist ihm wohl und behaglich im Gefühl der Majorität, die auf seiner Seite ist.

Ich habe noch ein Sprüchlein für Frau Menges' „Wir“-Behörde, die nicht will, daß man sich wehrt (welches Ämtlein auch immer das sein mag):
„Dummheit macht sicher“.

Vom wem das ist, weiß ich selber nicht.
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Walter Lachenmann

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Theodor Ickler
04.02.2003 20.37
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Stimmt nicht

Lehrer lehren nicht die neue Rechtschreibung, sondern der eine dies, der andere das. Neben solchem Durcheinander kennen alle Schüler die bewährte Rechtschreibung, die sie in allen möglichen Büchern usw. täglich sehen. Auch in angeblich umgestellten Texten sieht man die „alte“ Rechtschreibung immer wieder durchdringen. Die Befriedigung, mit der Frau Menges die angeblich vollendeten Tatsachen registriert, ist also sachlich nicht begründet.
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Th. Ickler

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RenateMariaMenges
04.02.2003 20.09
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Wo?

(Lachenmann)Und machen Sie sich keine Sorgen, es bewegt sich inzwischen gar nicht so wenig.

Wer soll das glauben?
Wir würden dies sofort erfahren.
Und es betrifft im Wesentlichen nie die Schulbehörden. Niemals.

Sich wehren – sie haben keine Ahnung. Kein pädagogischer und philologischer Verband tritt gegen die Reform ein. Keiner!

Einzelne können und sollen sich nicht wehren! Es hat auch keinerlei Sinn!

Und Herr Stiene,
wer was und wie privat schreibt, spielt keine Rolle. Also würde ich Ihnen hier etwas vorspielen. Nein- sie verstehen die Sachlage einfach nicht. Nun wachsen schon Schülergenerationen heran, die nur die neue Rechtschreibung gelernt haben. Keine Ahnung haben Sie!

Lindenthal und Wagner finde ich süß. Mit einer Hingabe können sich die beiden um Worte, Sätze und Dialekt bemühen.

Lehrer lehren die neue Rechtschreibung- Eltern haben dies schon längst akzeptiert- die Verbindung ist geschlossen (für Physiker- der Stromkreis ist geschlossen).

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Heinz Erich Stiene
04.02.2003 10.05
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Dilemma

Verehrte Frau Dr. Menges! Herr Lachenmann hat Ihnen einen Brief zugesteckt, in welchem er charmant und verständnisvoll auf Ihre schwierige Lage eingeht. Zugleich versäumt er es aber auch nicht, den Finger in die Wunde zu legen, mit männlich zarter Kraft und behutsamer, als mein Temperament es mir erlaubte.
Ihr Dilemma erkenne ich durchaus. Allerdings tragen Sie auch selbst ein wenig dazu bei. Etwa indem Sie sich über bereits bündig beantwortete Fragen immer aufs neue den Kopf zerbrechen, wie Leid tun / leid tun oder Hand voll / Handvoll. Da hilft auch nicht mehr der Blick in den Duden, denn der wiederholt (augenblicklich) nur den von ihm in die Welt gesetzten Unsinn. Helfen kann da allein das höchsteigene Nachdenken: Wer verläßt sich schon auf Däniken, wenn er sich für Ur- und Frühgeschichte begeistert? Schwer machen Sie es sich auch mit Behauptungen wie jener, „Bäcker“ werde im Norddeutschen anders als im Süddeutschen betont. Das ist nicht nachvollziehbar und reizt natürlich zu kopfschüttelndem Widerspruch (ich spreche nicht von den zahllosen dialektalen Schattierungen, denen auch der „Bäcker“ ausgesetzt ist). Und wenn sich, wie Sie betonen und Herr Lachenmann es Ihnen bestätigt, Ihre Haltung gegenüber der Reformschreibung in den vergangenen beiden Jahren differenziert hat, warum lassen Sie dann die gewandelte Einstellung nicht auch mehr in die äußere Form Ihrer Beiträge in diesem Forum einfließen? Warum verwenden Sie nicht wenigstens hier eine lesefreundliche Interpunktion? Herr Lindenthal hat Ihnen an einem anschaulichen Beispiel demonstriert, wie so etwas möglich wäre. Ihre Frau Kultusminister mag von Ihnen eine McDonald’s-Orthographie erwarten. In diesem Forum würde vermutlich niemand Ihnen eine gepflegte Rechtschreibung übelnehmen. Verehrte Frau Menges, Ihre schwierige Lage ist erkannt, und Ratschläge mögen bisweilen gar zu wohlfeil erscheinen. Aber sie kommen nicht aus dem Elfenbeinturm.

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Heinz Erich Stiene

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Detlef Lindenthal
04.02.2003 10.04
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Fleißbildchen

„Man muß das Wahre immer wiederholen, weil auch der Irrtum um uns her immer wieder gepredigt wird, und zwar nicht von einzelnen, sondern von der Masse, in Zeitungen und Enzyklopädien, auf Schulen und Universitäten. Überall ist der Irrtum obenauf, und es ist ihm wohl und behaglich im Gefühl der Majorität, die auf seiner Seite ist.“
Goethe zu Eckermann

„Jeder Mensch stolpert im Laufe seines Lebens irgendwann über die Wahrheit,
doch die meisten stehen auf, klopfen sich den Staub ab und gehen weiter.“
Winston Churchill

„Man kann alle Leute einige Zeit und einige Leute alle Zeit,
aber nicht alle Leute alle Zeit zum Narren halten“
Abraham Lincoln

„Keyn Unglück ewigk.“
(überliefert)
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Detlef Lindenthal

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Norbert Lindenthal
03.02.2003 22.36
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Re: introvertierte (Kommasetzung)

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Frau Dr. Menges
Darum wird auch niemand aus der Sparte, aus der ich komme hier diskutieren.

Nennen Sie doch konstruktive Beiträge, damit wir alle zusammen wieder zufrieden sein können!


Wie wärs denn, wenn schon mal das, was auch die Reformer nicht chaotisiert haben, beibehalten würde? Meine Regel, die ich mal für mich selbst formulierte, nachdem ich die Schule verlassen hatte, lautet so: Das Wichtigste in einem Satz ist das Tätigkeitswort. Sind mehrere Tätigkeitswörter vorhanden, handelt es sich um mehrere Sätze oder Nebensätze. Sie werden voneinander durch Komma getrennt.

Beispiel:
Niemand aus der Sparte, aus der ich komme, wird diskutieren.

Wird diskutieren ist die Beugungsform und die Zeitangabe zum Tätigkeitsgrundwort diskutieren. Komme die Beugungsform zu kommen. Aus der ich komme ist ein eingeschobener Nebensatz, der durch Komma vorne und durch Komma hinten vom Hauptsatz getrennt wird. Denn so ist er schneller zu lesen.

Wenn Sie nach konstruktiven Beiträgen fragen, Frau Menges, vielleicht ist ja für meinen Vorschlag diesmal Ihr Ohr offen?
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Norbert Lindenthal

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Walter Lachenmann
03.02.2003 21.56
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Sich herumärgern? Nein - sich wehren!

Liebe Frau Menges,

natürlich haben Sie und Ihre Kollegen es besonders schwer, sich der Rechtschreibreform gegenüber kritisch oder gar ablehnend zu äußern bzw. sie für Ihren Tätigkeitsbereich rundweg abzulehnen, letzteres können Sie wahrscheinlich gar nicht. Wer Ihre Beiträge hier von Anfang an verfolgt hat, konnte, da haben Sie recht, deutlich erkennen, wie Ihnen nach einer ursprünglich fast begeisterten Befürwortung des »Neuen« an dieser Reform deren Fehlerhaftigkeit immer klarer geworden ist. Kritiker »reden sich« sehr leicht, aber sie reden wenigstens. Aber nicht deswegen diskutiert niemand aus Ihrer Sparte hier mit, sondern weil Ihre Kollegen, im Gegensatz zu Ihnen, offenbar kein Interesse daran haben, sich in dieser Thematik kompetent und kundig zu machen. Vermutlich wissen sie – und wollen nicht permanent mit dieser Tatsache konfrontiert werden –, daß sie sich in einer völlig verfahrenen und bei klarem Nachdenken ganz und gar unerträglichen Situation befinden:

Daß sie dazu vergattert sind, den Kindern, die sie doch aufs Leben vorbereiten sollen, als Grundlage des Verständnisses der Wirklichkeit ein Lesen und Schreiben beizubringen, wie es sie nie gegeben hat und niemals so geben wird. Hinzu kommt, daß nicht nur die Lehrer selbst diese Rechtschreibung, die sie unterrichten sollen, überhaupt nicht beherrschen können, sondern auch diejenigen, die sie sich ausgedacht haben, und dasselbe gilt für alle, die sie jetzt anzuwenden versuchen. Überall wimmeln die Fehler, die Widersprüche und die absurden Schreibweisen, und es nicht abzusehen, daß sich das jemals in irgendeiner praktikablen und in sich plausiblen Schreibpraxis einpendelt. Klar ist also nur, daß diese »Neue Rechtschreibung« eine völlige Fehlkonstruktion ist, daß sie eine gut funktionierende und von jedem normalbegabten Menschen ziemlich problemlos beherrschte Schreib- und Lesekultur nachhaltig beschädigt hat, daß niemand mit ihr zurechtkommt und daß sie in Zukunft keinen Bestand haben kann.

Für das Berufsethos eines ernsthaften Lehrers, der die Kinder aufs Leben vorbereiten, ihnen die Wirklichkeit des Lebens vermitteln und sich darin zurechtzufinden beibringen soll, ist ein solcher Zustand doch gar nicht hinzunehmen! Ihre Schulbehörden verlangen das aber von Ihnen. Wenn Sie »sich« ehrlich sind, dann werden Sie mir zustimmen, daß genau darin das Problem liegt. Sie hätten doch mit demselben beruflichen Engagement auch die bisherige Rechtschreibung Ihren Kindern beigebracht, dabei aber diese unlösbaren Probleme nicht gehabt. Und Sie hätten ihnen dann etwas beigebracht, was die Kinder in ihrer außerschulischen Umgebung vorfanden, es hätte übereingestimmt mit den geschriebenen und gedruckten Dingen, den Büchern und Zeitungen zuhause, der Werbung in der Öffentlichkeit und allem Geschriebenen wo auch immer. Jetzt unterrichten Sie eine Rechtschreibung, die Ihre Kinder NIRGENDS so vorfinden, wie Sie sie lehren, nirgends SO. Und niemand weiß mehr, was falsch ist und was nicht. Das war vorher anders.

Solange Sie nichts bewegen (Sie alle zusammen!!!! Ihre Vereine, Ihre Bayr. Akademie der Künste, Ihre Aktivitäten) solange muss ich mich und viele andere mit dem herumärgern, was wir haben und nicht mit irgendwelchen fiktiven Übergedanken.

Eben. Sie alle müssen sich damit herumärgern. Ist es dann nicht besser, sich für das Richtige auch in schwieriger Lage zu engagieren, als gar nichts oder gar das Falsche zu tun oder es zu rechtfertigen? Es geht nicht um »fiktive Übergedanken«, sondern um das permanente Verweigern von Falschem und als schlecht Erkanntem. Dafür haben doch auch Sie Ihre humanistische Bildung genossen; ein gebildeter und verantwortlich denkender Mensch muß sich dem Falschen und Schlechten verweigern, das ist humanistisches Ethos seit biblischen Zeiten! Diskutieren Sie also mit Ihren Kollegen über diese Dinge, versuchen Sie nicht vergeblich, sich auf all die Widersprüche einen behördenfreundlichen Reim zu machen, verweisen Sie Ihre Kollegen auf diese Diskussionen der kompetenten Reformkritik, wo die Fehler sachkundig benannt werden, ermutigen Sie sie, sich daran zu beteiligen und sich dann mit fundierten Argumenten bei den Schulbehörden über diese Zumutungen zu beschweren.

Also schlagen wir den Duden auf. Was sonst?
Wie wäre es mit dem besseren Wissen und dem eigenen Verstand?

Man muß das Wahre immer wiederholen, weil auch der Irrtum um uns her immer wieder gepredigt wird. Sie lieben Zitate, von wem ist dieses? Fleißbildchen zu gewinnen!

Und machen Sie sich keine Sorgen, es bewegt sich inzwischen gar nicht so wenig.


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Walter Lachenmann

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RenateMariaMenges
03.02.2003 17.15
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introvertierte Meinung

Herr Stiene,

sie reden sich tatsächlich sehr leicht. Darum wird auch niemand aus der Sparte, aus der ich komme hier diskutieren.

Wir sind uns alle einig, dass es ein wahrhaft fehlerhaftes Rechtschreibwerk ist. Man kann sich auf nichts verlassen. Beispiel: Das Wort „zusammen“ bleibt zusammen und es wurde hier im Duden nichts reformiert. Hier greift die Getrenntschreibung nicht.

*Leicht haben es die Kollegen, die hier großspurig reden, wenn sie nicht mehr im Dienst sind.
*Leicht haben es die Kollegen, die sich in wissenschaftlichen Freiräumen bewegen.
*Leicht haben es die Kollegen, die schriftstellerisch frei tätig sind.


Wir haben uns in der Schule an die Regeln zu halten. Ich würde auch gegen meine Kollegen votieren, wenn ich zusammen mit Ihnen hier nun auf die alte Rechtschreibung drängen würde.

Wir sind dabei uns gerade jetzt zu den Zeugniszeiten durch den Duden zu lesen, vieles ist einfach immer noch unklar.

Ich lese auch Beiwerk, Herr Ickler, vielleicht steht eine nette Regel darinnen, die wir brauchen können.

Solange Sie nichts bewegen ( Sie alle zusammen!!!!Ihre Vereine, Ihre Bayr. Akademie der Künste, Ihre Aktivitäten) solange muss ich mich und viele andere mit dem herumärgern, was wir haben und nicht mit irgendwelchen fiktiven Übergedanken.

Also schlagen wir den Duden auf. Was sonst?
Hauptsächlich schaut man in der Praxis dann gleich auf das Wort, z.B. zusammen und sucht sich die entsprechenden Passagen heraus.

Wenn Sie die Diskussion verfolgt hätten, Herr Stiene, wüssten Sie, wie sehr sich meine Meinung innerhalb von 2 Jahren gewandelt hat, auch und gerade dann, wenn ich mich gerade inhaltlich mit diesem Werk beschäftigen muss.

Her Ickler, auch von Ihnen wird gesprochen, dass Sie eine marginale Erscheinung ( nur in Bezug auf das Rechtschreibgeschehen :-) sind. Das habe ich auch nur aufgeschnappt, also verzeihen Sie es mir.

Immer wieder Prospekte zu liefern, ein Buch, einen Flugzettel ... bringt uns überhaupt nicht weiter und eine großangelegte Befragung will niemand bezahlen.
Eine Untersuchung über frühere Rechtschreibgewohnheiten bringt auch nichts.

Nennen Sie doch konstruktive Beiträge, damit wir alle zusammen wieder zufrieden sein können!

Wenn es so einfach wäre, wie Sie es sagen, dann wäre es auch einfach. Aber so schaut die Realität eben nicht aus.

Hanc veniam petimusque damusque vicissim. Horaz (Ars poetica)( Wir bitten um diese Nachsicht und gewähren sie unsererseits.)
– geändert durch RenateMariaMenges am 04.02.2003, 21.46 –

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J.-M. Wagner
03.02.2003 09.36
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Bairisch und Hochdeutsch im Einklang?

Zitat:
R. Menges, „Weiter in den 10 Geboten“:
Es kommt auf die Betonung der ersten Silbe an, dann kann ich auch dre- ckig trennen. Bei Tre- kking fällt mir die Betonung der ersten Silbe aber auch wirklich schwer.
Also lehnt Ihr Sprachgefühl intuitiv die Trennung Tre- kking ab, und also würde dies auch für die Variante Tre- cking gelten, richtig? Was halten Sie nach Ihrem Sprachempfinden von dieser Schreibweise und Trennung, liebe Frau Menges: Tre- cking?
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Als Berliner bitte ich hiermit um Aufklärung über bairische Betonungsgepflogenheiten: Gibt es eigentlich diese „andere Variante“ (dre- ckig) auch bei anderen Konsonanten als K; beispielsweise bei G? Wie würden Sie Kogge (oder Jogging, falls Ihnen das näher liegt) trennen, wenn Sie dieses Wort (diese Wörter) mit der entsprechenden Erstsilbenbetonung aussprechen?
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Jan-Martin Wagner

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Heinz Erich Stiene
03.02.2003 09.31
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Der Guru tut mir Leid

„Was ist denn nun Faktum? Es tut mir Leid? Es tut mir leid? Wenn es die Fachleute schon nicht wissen!“
Verehrte Frau Menges, ich kann mich nicht genug wundern, daß Sie diese Frage noch immer ernsthaft stellen, nach allem, was in diesem Forum und andernorts dazu vorgebracht worden ist. Selbst wenn man diese Argumente nicht zur Kenntnis genommen hätte, sollte ein Wimpernschlag des eigenen Nachdenkens ausreichen, die Großschreibung einer adverbiellen Fügung als blanken, aus dem Nichts herbeibemühten Unfug zu entlarven. Basta! Gestern abend noch las ich: „Es tut mir schrecklich leid.“ Eine Großschreibung wäre in geradezu absurder Weise falsch. Es geht eben nicht um das Substantiv, und „ein schreckliches Leid“ ist etwas gänzlich anderes.
Aber ich habe aus Ihren Einlassungen in diesem Forum ohnehin den Eindruck gewonnen, daß Ihnen die Rechtschreibung eigentlich völlig wurscht ist. Sie erfreuen sich an der schlichten Tatsache, daß ein Reformclub irgendetwas Neues ausgeheckt hat, das die Kultusminister zur Übernahme in den Schulen befohlen haben und Sie nun umsetzen und anwenden dürfen. Wäre die jetzige Reformschreibung die traditionelle gewesen und hätten sich die Reformer die bewährte Orthographie als Neuschreibung ausgedacht, dann wären Sie, Hand aufs Herz, von deren bloßem Vorhandensein nicht weniger angetan. Der schwere Schaden, den die Sprache durch diese Machenschaften erlitten hat, die logisch falschen Neuregelungen, die gewachsenen Unsicherheiten und Hilflosigkeiten, der Wildwuchs der Übergeneralisierungen, das Auseinanderbrechen in zwei orthographische Normen, also alles das, was in diesem Forum fortlaufend dokumentiert und diskutiert worden ist, interessiert Sie, noch mal Hand aufs Herz, nicht im geringsten. Zweifel an der Kompetenz der Reformer kommen auch nicht auf. Wie anders könnten Sie irgendwelche Professoren als Autoritäten anführen, als Gurus gar? Herr Wagner hat Ihnen dazu schon Kluges nahegelegt. Ich möchte Ihnen abschließend eine kleine Szene vorspielen. Sie endet mit einer Frage.
Angenommen, Sie seien Ärztin. Ärztin einer beliebigen Ausrichtung oder Spezialisierung, durchaus fachkundig und hinreichend vertraut mit den medizinischen Erkenntnissen unserer Tage. Nehmen wir weiter an, die Umstände erforderten es, daß Sie sich in stationäre Behandlung begeben und einer Operation unterziehen müßten. Sie würden in den Operationssaal geschoben – - da lächelte Sie auf einmal Hella von Sinnen mit dem Holzhammer in der Hand als Anästhesistin an, dahinter träte Karl Dall mit einem abgestandenen Kalauer als Assistenzarzt an Ihr Bett, während sich Didi Hallervorden blödelnd am OP-Besteck zu schaffen machte. Und aus einer Ecke winkte Ihnen, in den Kittel einer Krankenschwester gehüllt, Stefan Raab höchstselbst feixend zu. Blieben Sie dann gelassen liegen: „Na, dann operiert mal schön“?



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Heinz Erich Stiene

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Theodor Ickler
03.02.2003 04.26
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Dittmann

Der Germanist Dittmann mag anderweitige Verdienste haben, in der Rechtschreibszene ist er eine weitgehend unbekannte Randerscheinung.
Die unterschiedslose Anerkennung der amtlichen Neuregelung und irgendwelcher Kommentarwerke und Anwendungen ist bezeichnend für den dilettantischen Umgang mit der Rechtschreibreform. Auf dieser Grundlage ist eine ernsthafte Diskussion nicht möglich.
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Th. Ickler

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Detlef Lindenthal
02.02.2003 21.35
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Haftung für Wettschulden und Unterrichtssabotage

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von RenateMariaMenges
> Teil I: Zwischen gleichrangigen Teilsätzen, die mit ... setzt man nur ein Komma, wenn man die Gliederung des Ganzsatzes verdeutlichen will.< [Auslassung nicht von mir, DL]
> Immerhin sind bei dieser Kommaregelung I schon die Paragraphen 71 – 73 eingeschlossen. <

Liebe Frau Dr. Menges,

die genannten §§ 71–73 haben Sie sich nicht durchgelesen; diese Paragraphen sind in der von Ihnen genannten Kommaregelung I (auch genannt Teil I) nicht enthalten.

Mit Wettschulden, da verstehen wir aber recht wenig Spaß.

Noch weniger Spaß verstehen wir, wenn Sie und Ihre Kollegen rechtschaffene Handwerker zum Narren halten wollen.
Ich denke, wir sollten eine Regelung erreichen, daß Deutschlehrer, die selbst keine Kommasetzung können und sich auch nicht darum bemühen und zusätzlich noch die Kommasetzung sabotieren und unsere Jugend zu Unfug und Leistungsverweigerung verleiten, ihre Rente erst bekommen, wenn sie den angerichteten Schaden wiedergutgemacht haben. Ja, dann macht das Leben wieder deutlich mehr Spaß, wenn Sie den angerichteten Schaden ausgeglichen haben.
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Detlef Lindenthal

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J.-M. Wagner
02.02.2003 20.04
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Re: Rechtschreibguru

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von RenateMariaMenges
Immerhin sind bei dieser Kommaregelung I schon die Paragraphen 71 – 73 eingeschlossen.

Wettschulden?
Da muss ich immer lachen, aber bitte:

Sie sehen Ihre Paragraphen liegen vor mir und es geht doch auch um die Unterrichtung solcher Regeln ( evt. mit Eselsbrücken) oder nicht?
Liebe Frau Menges, es ging zwar auch um das Unterrichten der Kommaregeln -- aber die Frage war nicht, in welcher Form oder Kurzfassung, sondern die Frage ist, auf welcher amtlichen Grundlage die Kommasetzung unterrichtet werden kann.

(Nota bene: kann, nicht soll! Zumindest habe ich die Frage so verstanden: was geht, und was geht [ganz grundsätzlich, d. h. von der sprachlichen bzw. logischen Seite her gesehen] nicht? -- Haben Sie es so gemeint, Herr Lindenthal?)

Zitat:
Was ist nun Faktum?

Es tut mir Leid?
oder
Es tut mir leid?

Wenn es die Fachleute schon nicht wissen!
Ach, liebe Frau Menges, lassen Sie doch die Fachleute aus dem Spiel! Sie wissen doch, »auch ein blinder Mann findet mal ein Huhn« (aus Anatevka) und »Kinder und Narren sprechen die Wahrheit«! Was letztlich zählen muß, sind doch die Argumente, und dabei ist es relativ egal, von wem sie kommen. (Zumindest sollte es in der Wissenschaft so sein.)

Und überhaupt -- wie ist es denn, wenn die Fachleute etwas nicht zu wissen scheinen, oder wenn sie sich nicht entscheiden können? Gibt es da irgend etwas, das einem verbietet, den eigenen Verstand zu benutzen?

Ich bin von Haus aus Physiker und somit ein wenig auf logisches Denken trainiert -- ohne daß das bislang nennenswert im linguistischen Bereich passierte. Da sollten Sie mir doch ein wenig voraus sein, oder?

Hier bringe ich nun ein Zitat an, ohne zunächst den Autor anzugeben (und damit Sie mir diesbezüglich nicht zu schnell auf die Schliche kommen, verwende ich nicht die Originalorthographie):
»Bei Ausdrücken wie leid tun, not tun, weh tun, schuld sein, gram sein; mir ist angst, wohl, wehe, not ist von selbst klar, daß das zum einfachen Verbum hinzugetretene Element nicht als Substantivum fungiert; [man erkennt] die nicht substantivische Natur jenes Zusatzes am besten durch Hinzufügung einer näheren Bestimmung. Man sagt er [...] hat ganz recht, hat vollständig unrecht u. dgl. Die Anwendung von Adverbien, nicht von Adjektiven, zeigt, daß man einen verbalen Ausdruck, nicht ein Verb mit einem substantivischen Objekt vor sich hat.«
Was halten Sie von diesem Argument, liebe Frau Menges -- ganz unabhängig davon, von wem es stammt? Mein Hausverstand sagt mir, daß es stimmt -- aber wenn ich mich irren sollte, würden Sie mir erklären, wo?
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Jan-Martin Wagner

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RenateMariaMenges
02.02.2003 17.29
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Rechtschreibguru

Immerhin sind bei dieser Kommaregelung I schon die Paragraphen 71 – 73 eingeschlossen.

Wettschulden?
Da muss ich immer lachen, aber bitte:

Sie sehen Ihre Paragraphen liegen vor mir und es geht doch auch um die Unterrichtung solcher Regeln ( evt. mit Eselsbrücken) oder nicht?

Ich finde die Auslegung des Herrn Dittmanns schon sehr interessant. Er hat nur zwei Kommaregeln aufgestelt, gilt aber als der Rechtschreibguru für Seminare der neuen Rechtschreibung.

Was ist nun Faktum?

Es tut mir Leid?
oder
Es tut mir leid?

Wenn es die Fachleute schon nicht wissen!

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Detlef Lindenthal
02.02.2003 17.22
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Wettschulden

Liebe Frau Dr. Menges,

war das jetzt schon Ihre Antwort auf meine Mahnung wegen der Wettschulden?
Oder Ihr Stichwortzettel für eine Lehrprobe?

Für Aufklärung dankt im voraus
__________________
Detlef Lindenthal

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