Die Würde des Menschen
(Lachenmann) Der Gedanke, es sei letztendlich egal, welche Rechtschreibfähigkeiten die Arbeitskräfte in der Wirtschaft künftig haben, ist so unter jeglicher Würde eines für Bildung verantwortlichen Menschen, daß ich ihn selbst bei Frau Menges nicht vermutet hätte. Also gibt es doch den Morbus gleichen Namens, wobei er sicherlich noch viele andere Namen hat.
Ich schreibe hier über nicht über die Rechtschreibfähigkeiten eines Menschen oder eines Arbeitsnehmers. Eine Bewertung des Könnens bleibt aus.
Ich spüre eine starke depressive Haltung in dem Schreiben von Herrn Lachenmann.
Natürlich sollte jeder Schüler bestmöglichst schreiben, rechnen und lesen können. Der so gebildete Schüler ( selbstständiges Lernen, experimentelles Lernen, konstruktives Lernen) findet sich in jeder Rechtschreibung zurecht. " Hier ist gemeint, dass der Schüler, der das Prinzip einer Rechtschreibung erfasst hat, selbstverständlich leicht in eine ähnliche Struktur wechseln kann.
Über die Würde des Menschen nachzudenken ist meine/ unsere tägliche Arbeit. Wenn die Würde des Menschen mit Rechtschreibung in Verbindung gebracht wird, dann muss ich sagen, dass von verschiedenen Voraussetzungen ausgegangen wird. Die Würde eines Menschen kann niemals von Kulturtechniken abhängen.-
Eine humanistische Allgemeinbildung bildet keine Wissensmonopolisten aus, sondern vermittelt Grundwissen, Normen und Werte und hat auch sicherlich mit der Würde des Menschen zu tun. Darum muss man geradezu eine humanistische Grundbildung vertreten.
(Lachenmann) Die Wirtschaft sucht inzwischen nicht mehr den Angepaßten, der alles genauso vorprogrammiert macht, wie er es in den verschiedenen Stationen seiner Zurichtung auf Wirtschaftsbelange hin gelernt hat, sondern das querdenkerische, introvertierte Genie, welches Smalltalk kennt, Rechtschreiben, sinnerfassendes Lesen und Schreiben am Computer kann und gute Manieren hat. Es werden also menschliche, nette Allrounders gesucht, die alles können und einen perfekten Schulabschluss vorweisen können.
Sie sehen wie sehr dieses Bild eines Genies am normalen Menschen und an der Würde des Menschen vorbeigeht. Alleskönner und Alleswisser gibt es nicht, heute ist der am besten dran, der weiß, wo er Wissen erwerben kann und das gilt auch für das Erwerben der Kenntnisse der neuen und alten Rechtschreibung.
Der neue Grundschullehrplan und das Durham Board haben im Übrigen die gleiche Ausgangslage und die gleiche Intension des Lernens. Der Grundgedanke ist, dass sich die Welt unserer Kinder verändert hat und Unterricht und Erziehung sich grundlegend ändern müssen. Konstruktivistische Denkweisen werden bevorzugt angegangen. Probleme sind unsere Freunde und Fehler sind für das Lernen da sind Schlagwörter unserer Zeit.
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