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RenateMariaMenges
16.02.2003 15.58
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Kritisches

(Schäbler)Welcher Wissenschaftler hat eigentlich je den Beweis geführt, daß Rechtschreibung nichts mit Intelligenz zu tun habe?

Den Beweis hat keiner geführt, denn die Frage ist schon falsch. Niemand hat gesagt, dass Rechtschreiben nichts mit Intelligenz zu tun hat: Es geht hier um Teilbereiche oder Teilstörungen der Intelligenz. Also kann kein Wissenschaftler oben genannte These stützen oder verwerfen.

Aktuelles aus der bayerischen Hauptstadt:
Frau Kultusministerin fährt nach Kanada und will dort Reformanstöße für das Schulsystem erfahren (Augsburger Zeitung von heute).

Eine Frage, die niemand beantworten kann:
Wie kommt ein solches Gremium für die Rechtschreibung, wie wir es kennen lernen mussten eigentlich darauf, die Rechtschreibung für mindestens 3 deutschsprachige Länder ohne Probedurchläufe zu ändern, ohne konstruktive Kritiken im Vorfeld einzuholen, ohne Expertisen?
Es war also ein „kritikloses Dahinarbeiten und Durchwurschteln“ möglich. Das kann niemand v e r s t e h e n!

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Norbert Schäbler
16.02.2003 13.40
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Bringschuld

Welcher Wissenschaftler hat eigentlich je den Beweis geführt, daß Rechtschreibung nichts mit Intelligenz zu tun habe?
Hypothesen sollten normalerweise bewiesen oder verworfen werden!



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nos

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Henning Upmeyer
15.02.2003 18.23
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Rechtschreibung und Deutschnote

Wenn Rechtschreiben nichts über die Grundintelligenz eines Menschen aussagt, wieso ist es in der Grundschule gleichwertiger Teil der Deutschnote und damit der Übertrittsberechtigung ins Gymnasium?

Kinder, die in der Grundschule die Klarheit und Logik der Mathematik entdecken und hier wirklich gute Leistungen bringen und dann meinen, sie könnten diese Denkweise auch auf die Rechtschreibung anwenden, bekommen Probleme mit deren Unlogik und Widersprüchlichkeit, welche die Enwicklung des logischen Denkens geradezu verhindern. Ihnen bleibt oft nur der Weg über die Fach- oder Berufsoberschule zum Hochschulstudium und dadurch werden sie ab dem 10. Lebensjahr von der viel breiter angelegten humanistischen gymnasialen Bildung ausgeschlossen. Ich finde dieses Ausgrenzungssystem Sch...

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RenateMariaMenges
15.02.2003 17.47
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Niveaudiskussion

· ( Wagner) „durch die Veränderung der Schulorthographie die Rechtschreibung insgesamt ändern und ihr Niveau dem der Schüler anpassen“

Dieses Thema wurde hier bereits kontrovers diskutiert:
1. Eine Rechtschreibung, die wir dem Niveau des Schülers anpassen, wird es niemals geben!
2. Eine Rechtschreibung muss für alle verbindlich sein, für den hochbegabten Wissenschaftler, den Germanisten, den Journalisten und für den Schüler.
3. Ein Herunterziehen der Regeln, Normen und Werte auf Schülerniveau wäre in jedem Fall unangebracht. Schüler benötigen Vorbilder, Ziele und Werte, an denen sie sich orientieren können.

Rechtschreiben sagt nichts über die Grundintelligenz des Menschen aus. Sie kann ein kleiner Teil davon sein; wir diskutierten dies bereits umgangreich.

· (Wagner)„durch die Erfindung einer stark regelbezogenen Rechtschreibung das Schreiben erleichtern“

Hier helfe ich gerade weniger Begabten keineswegs, denn diese Schüler haben Schwierigkeiten Regeln selbstständig anzuwenden und auf Neues zu übertragen.
Gerade die Anwendung von Regeln gelingt ihnen nicht.

(Wagner)„Die Frage ist nur, wo vorn ist.“
Wir haben eine Rechtschreibreform, die es nicht gebraucht hätte. Ich sehe aber nur darin einen Sinn, diese Orthografie weiterzuentwickeln und nicht das Rad zurückzudrehen. Todenhöfer schreibt in seinem neuen Buch zum Beispiel die neue Rechtschreibung, aber er wendet diese mit ganz vielen Kommas an.
Mein „ja“ bezog sich auf die Frage nach dem Vorwärts und darauf, dass etwas nur dann ein Gesetz werden kann, wenn eine eindeutige Handlung und Haltung dahinter steht.

Das Rad rückwärts zu drehen hat es in unserer Geschichte noch nicht gegeben, also müssen wir nach vorne schauen. Daher kann es nicht eine Sachlage geben, in der wir wieder bei der Ausgangslage 1996, wie Herr Kunze und Herr Ickler meinen, anfangen.

Wir lernen nicht nur aus der Vergangenheit, sondern auch aus der Zukunft! Lesen und Schreiben sind keineswegs nur „instrumentelle Fertigkeiten,“ sondern beinhalten Fähigkeiten wie das Denken, Experimentieren und Konstruieren.

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RenateMariaMenges
15.02.2003 17.34
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Die Würde des Menschen

(Lachenmann) „Der Gedanke, es sei letztendlich egal, welche Rechtschreibfähigkeiten die Arbeitskräfte in der Wirtschaft künftig haben, ist so unter jeglicher Würde eines für Bildung verantwortlichen Menschen, daß ich ihn selbst bei Frau Menges nicht vermutet hätte. Also gibt es doch den Morbus gleichen Namens, wobei er sicherlich noch viele andere Namen hat.“

Ich schreibe hier über nicht über die Rechtschreibfähigkeiten eines Menschen oder eines Arbeitsnehmers. Eine Bewertung des Könnens bleibt aus.

Ich spüre eine starke depressive Haltung in dem Schreiben von Herrn Lachenmann.

Natürlich sollte jeder Schüler bestmöglichst schreiben, rechnen und lesen können. „Der so gebildete Schüler ( selbstständiges Lernen, experimentelles Lernen, konstruktives Lernen) findet sich in jeder Rechtschreibung zurecht. " Hier ist gemeint, dass der Schüler, der das Prinzip einer Rechtschreibung erfasst hat, selbstverständlich leicht in eine ähnliche Struktur wechseln kann.
Über die Würde des Menschen nachzudenken ist meine/ unsere tägliche Arbeit. Wenn die Würde des Menschen mit Rechtschreibung in Verbindung gebracht wird, dann muss ich sagen, dass von verschiedenen Voraussetzungen ausgegangen wird. Die Würde eines Menschen kann niemals von Kulturtechniken abhängen.-
Eine humanistische Allgemeinbildung bildet keine Wissensmonopolisten aus, sondern vermittelt Grundwissen, Normen und Werte und hat auch sicherlich mit der Würde des Menschen zu tun. Darum muss man geradezu eine humanistische Grundbildung vertreten.

(Lachenmann) „Die Wirtschaft sucht inzwischen nicht mehr den Angepaßten, der alles genauso vorprogrammiert macht, wie er es in den verschiedenen Stationen seiner Zurichtung auf Wirtschaftsbelange hin gelernt hat, sondern das querdenkerische, introvertierte Genie,“ welches Smalltalk kennt, Rechtschreiben, sinnerfassendes Lesen und Schreiben am Computer kann und gute Manieren hat. Es werden also menschliche, nette Allrounders gesucht, die alles können und einen perfekten Schulabschluss vorweisen können.
Sie sehen wie sehr dieses Bild eines Genies am normalen Menschen und an der Würde des Menschen vorbeigeht. Alleskönner und Alleswisser gibt es nicht, heute ist der am besten dran, der weiß, wo er Wissen erwerben kann und das gilt auch für das Erwerben der Kenntnisse der neuen und alten Rechtschreibung.

Der neue Grundschullehrplan und das Durham Board haben im Übrigen die gleiche Ausgangslage und die gleiche Intension des Lernens. Der Grundgedanke ist, dass sich die Welt unserer Kinder verändert hat und Unterricht und Erziehung sich grundlegend ändern müssen. Konstruktivistische Denkweisen werden bevorzugt angegangen. Probleme sind unsere Freunde und Fehler sind für das Lernen da sind Schlagwörter unserer Zeit.

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Sigmar Salzburg
14.02.2003 13.57
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Kieler Nachrichten v. 7.12.02: „der Erstplat-zierte“
– aber früher auch einmal „Yangt-ze-Fluss“.
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Sigmar Salzburg

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Norbert Schäbler
14.02.2003 09.55
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Trennungsext-remfall

Neulich habe ich (ein ehemals freier Mitarbeiter einer Sportredaktion) mich wieder über das Wort „platzieren“ geärgert,
denn seinerzeit hat man uns eingehämmert, daß dieses Wort entweder „placieren“ oder „plazieren“ zu schreiben sei.
Dies, so die damalige Unterweisung, sei einfach nachzuvollziehen bei langsamem Sprechen. Dann zerfalle das Wort in die Silben „pla-zie-ren“ bzw. „pla-cie-ren“.

Die Prägung sitzt tief! Deshalb nehme ich an, daß man das Wort „platzieren“ künftighin „pla-tzieren“ trennt.

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nos

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J.-M. Wagner
13.02.2003 20.24
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Nochmal Silbentrennung

Zitat:
R. Menges, „Weiter in den 10 Geboten“:
Es kommt auf die Betonung der ersten Silbe an, dann kann ich auch dre- ckig trennen. Bei Tre- kking fällt mir die Betonung der ersten Silbe aber auch wirklich schwer.
Also lehnt Ihr Sprachgefühl intuitiv die Trennung Tre- kking ab, und also würde dies auch für die Variante Tre- cking gelten, richtig? Was halten Sie nach Ihrem Sprachempfinden von dieser Schreibweise und Trennung, liebe Frau Menges: Tre- cking?
____________

Als Berliner bitte ich hiermit um Aufklärung über bairische Betonungsgepflogenheiten: Gibt es eigentlich diese „andere Variante“ (dre- ckig) auch bei anderen Konsonanten als K; beispielsweise bei G? Wie würden Sie Kogge (oder Jogging, falls Ihnen das näher liegt) trennen, wenn Sie dieses Wort (diese Wörter) mit der entsprechenden Erstsilbenbetonung aussprechen?
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Jan-Martin Wagner

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J.-M. Wagner
13.02.2003 11.27
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''zwingend logisch''?

Liebe Frau Menges, bitte helfen Sie mir etwas nach: Welchen meiner Beiträge überdenken Sie gerade, in dem ich solches gemeint habe? Ich möchte nicht mißverstanden werden; ich will der herkömmlichen Rechtschreibung keineswegs einen Freibrief ausstellen, sondern ich will vergleichen.

Stellen Sie sich vor, die herkömmliche und die reformierte Rechtschreibung würden von der „Stiftung Warentest“ untersuchen werden; das wäre dann ein vergleichender Warentest. Ich behaupte, daß dabei bezüglich der logischen Stimmigkeit die herkömmliche Rechtschreibung besser abschneiden würde als die reformierte.
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Jan-Martin Wagner

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RenateMariaMenges
13.02.2003 06.30
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Zeugnistag

In Zukunft soll nach Frau Kultusministerin Hohlmeier die Rechtschreibfähigkeit wieder einzeln bewertet werden, außerdem Grammatik und Textverständnis. Zudem sollen soziales Engagement, Teamfähigkeit und Einsatzfreude mit in das Zeugnis einfließen ( Augsburger Zeitung von heute). Dies soll noch vor dem nächsten Schuljahr durchgesetzt werden.
– geändert durch RenateMariaMenges am 15.02.2003, 09.14 –

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Norbert Schäbler
12.02.2003 23.30
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Schlüsselqualifikationen

Unter Schlüsselqualifikationen versteht man:
- Mobilität
- Flexibilität
- und neuerdings: Debilität
__________________
nos

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Norbert Schäbler
12.02.2003 23.11
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Re: Moderne Schule

Liebe Frau Menges!

Als ehemaliger Hauptschullehrer, der mindestens sieben Schülerjahrgänge direkt (d.h. von der 9. Jahrgangsstufe aus) in die Wirtschaft hineingeschleust hat, der jeden seiner Schüler bei seinen „zig“ Bewerbungen begleitete, der das in Bayern aufgewertete Fach „Arbeitslehre“ nach bestem Wissen und Gewissen unterrichtete, selbst zwei Praktika (zum einen in einem Dienstleistungs- zum anderen in einem Handwerksbetrieb) ableistete und im Verlauf der zahlreichen Schülerpraktika mit etlichen Betrieben seines Heimatraumes Kontakt aufnehmen durfte, kann ich über derartige Polemik nur lächeln.
Sie werden doch nicht glauben, daß die Schule oder die bornierten Kultusminister künftig die „Schlüsselqualifikationen“ diktieren!
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nos

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RenateMariaMenges
12.02.2003 16.57
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Moderne Schule

**** W a l t e r Lachenmann – der Schulspezialist.

Ich bin so gespannt auf eine Schule, wie sie sich Walter Lachenmann vorstellt.
Während ich hier die Beiträge überdenke, besonders den von Herrn Wagner, in dem er meint, dass die alte Rechtschreibung zwingend logisch war, warte ich auf eine Antwort von Herrn Lachenmann – ich hatte ihn bereits einmal eingeladen! Wenn er einmal eine moderne Schule anschauen will, dann kann er gerne kommen. Dabei können wir auch den Film anschauen. Wir werden noch über Ihren Beitrag diskutieren müssen!
Irgendwie denke ich auch, wenn die Herren hier täglich (!) vor der Klasse stünden, wie sie dann reagieren würden. Ich stelle mir auch Stiene, Scheuermann und Ickler vor der Klasse vor und ihre Reaktion. Aber das sind nur Gedankenausflüge! Große Beachtung und Achtung verdient Herr Ickler mit seinem Werk allemal, auch wenn er dauernd Kritik einstecken muss. Soviel sei gesagt, es ist Gott sei Dank so, dass wir von der Wissenschaft „leben“ und nicht von der Industrie. Die Wissenschaft wird dann aber sehr schnell konkret und pragmatisch.

– geändert durch RenateMariaMenges am 17.02.2003, 21.26 –

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Martin Reimers
12.02.2003 09.13
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Preisverleihung

Liebe Frau Menges,
Sie haben natürlich recht – es handelt sich um einen Bertelsmann-Film, nicht um ein Bertelsmann-Buch. Ob das an der Sache viel ändert, sei dahingestellt.

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Martin Reimers

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Martin Reimers
12.02.2003 09.11
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Liebe Frau Menges,
Sie haben natürlich recht – es handelt sich um einen Bertelsmann-Film, nicht um ein Bertelsmann-Buch. Ob das an der Sache viel ändert, sei dahingestellt.

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Martin Reimers

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