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RenateMariaMenges
02.05.2003 09.46
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Re: Re: Argument ...

(Theo Grunden)Und es bedeutet (sich?) noch etwas, nämlich darauf zu achten, daß man dabei nicht vor lauter Wissenschaftlichkeit ins falsche Buch schaut. Im Falle ‚Argument’ ist Ihnen, liebe Frau Menges, das wohl passiert. Das ist in etwa so, als würde man im Zusammenhang mit einer geplanten zahnärztlichen Wurzelbehandlung die Definition von ‚Wurzel’ aus einem Mathematikbuch zitieren.

Das Argument passt auf Herrn Wagner wie die Faust auf das Auge (Physik). Diese Definition gefällt mir ausgesprochen gut. Außerdem gilt das was hier steht, vgl. den Comupter. Gerne können wir uns auch wissenschaftlich über den Begriff Argument auseinandersetzen.

(Theo Grunden) Oder wollten Sie mit dieser Definition eine Reihe „Teekesselchenwörter für Fortgeschrittene“ eröffnen?
Sie haben mich wieder mal auf Ideen gebracht.

(Theo Grunden)Dann könnten wir gleich mit dem von Ihnen auch genannten Begriff ‚Funktion’ fortfahren.

Funktion gefällt mir wieder ausgesprochen gut. Die mehrdimensionale Deutung eines deutschen Begriffes. Ihrem Wunsch gemäß aus einem medizinischen Wörterbuch:
Zum Beispiel:
Funktion (engl.: function) der einem Organ, einer anatomischen Struktur zugeordnete Geschehensablauf, auch als Beitrag zur Leistung eines übergeordneten Systems; s.a. Functio laesa.
Verwandte Themen Functio; functionalis
Roche Lexikon Medizin, 4.Auflage; © Urban & Fischer Verlag, München 1984/1987/1993/1999

Die Funktion als Beitrag eines übergeordneten Systems. Vgl. dazu die Rechtschreibung: Ist sie übergeordnet oder sollte sie eine untergeordnete Funktion im System darstellen?
Eine kleine Denkaufgabe für Sie ...

Übrigens: In einer großen Einrichtung, nennen wir sie Sparkasse, beginnen nach 7 Jahren der Einführung Kurse zur neuen Rechtschreibung. Auch ein Thema zum Nachdenken ...
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RenateMariaMenges

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RenateMariaMenges
02.05.2003 09.17
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Eine kleine Studie

Lieblich
ist der Vergleich mit dem Französischen aus dem Bäckerladen
(W.L. 30.04.03)

Altmodisch
ist es von ausgerupften Schwanzfedern zu schreiben
(S.S. 30.04.03)

Witzig
ist, wenn ich mich an die Vorschriften der gültigen Rechtschreibung halte, dann schreibe ich unter meinem Stand (Vermerk: das franz. Wort wurde ausgelassen/ siehe Diskussion 02.05.03), wenn ich mich nicht daran halte werde ich von euch darauf aufmerksam gemacht ( siehe das Wort Untergeschoss)

Süß
sind die bildhaften Vergleiche, die er mir/uns immer aufgibt
(W.L. 02.05.03)

Pfeif drauf,
was man über die Lehrerinnen und Lehrer sagt
(m 02.05.03)

Nachdenklich
wird man über die Fleißaufgaben mancher Diskutanten
(T.G. 29.04.05)

Frappierend
ist, dass dem Lehrer Wirklichkeitssinn abgesprochen wird. Gut, dass ich weiblich bin, das betrifft mich das ja nicht!
(m 02.05.03)

Wissen
sollte man, dass ich/wir Pragmatikerin bin/sind? Lehrerinnen sind meist Pragmatikerinnen 1.Güte!
(m 02.05.03)

Nachdenklich
muss die Lobrede eines Lehrers auf seine Kollegen mit dem religiös-toleranten Gedanken machen. Der Schluss ist aber wieder daneben
(N.S. 02.05.02)

Gott sei Dank
ist der Gedanke an die totale Gängelung des Lehrers Unsinn, trifft vor allem auf unseren Bereich so wenig zu wie eine Maus im Klassenzimmer

Interessant
wird es, wenn man endlich auf das „Argument“ und auf die " Erfahrung“ eingehen würde
(rmm 01.05.03)

Traditionell altmodern
ist es, dass sich hier keiner für einen Kompromissvorschlag einfindet
(01/02/03.05.05)

Liebreizend
kann sie (unsere neue Schriftsprache) doch auch sein oder nicht? Vergleiche den wunderschönen Ausdruck unserer Sprache (lieb und reizend im doppelten Wortsinn)
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RenateMariaMenges

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margel
01.05.2003 19.09
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Ins Stammbuch

Als Nachtrag und Maxime, sozusagen für alle Lebenslagen:
„Was auch immer geschieht,
nie dürft ihr so tief sinken,
von dem Kakao, durch den man euch zieht,
auch noch zu trinken!“

E.Kästner(aus dem Gedächtnis zitiert)

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margel
01.05.2003 18.55
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Lehrer sein dagegen sehr

Herr Schäbler, auf keinen Fall wollte ich „die Lehrer“ herabsetzen. Sie leisten oft Übermenschliches und haben sich auch in der Mehrzahl ihren Idealismus und den Glauben an eine Berufung bewahrt. Hut ab ! Aber wahr ist auch, daß sie immer mehr im Stich gelassen werden, von Vorgesetzten, der „Gesellschaft“, der Politik. Das kann auf die Dauer nicht ohne Folgen für Selbstverständnis und Haltung bleiben.
Und so werden sie zur Verfügungsmasse, lassen sich gängeln, unwürdig behandeln,als „faule Säcke“ beschimpfen( das soll
dem großen Staatsmann nie vergessen werden!).
Wer hat nach der Rechtschreibreform gerufen? Wo war das dringende Bedürfnis ? Und nun plagen sie sich damit herum,
versuchen das Positive zu finden und müssen die tollsten Verrenkungen anstellen. Diese Forum-Seiten liefern nur allzu beredte Beispiele dafür. Es ist einfach ein Trauerspiel.- Ein persönliches Erlebnis am Rande: Als noch die Lernziel-Euphorie blühte, kam ich an einer Fortbildung
mit so lernzielgeilen Typen zusammen. Ich war noch neu im Geschäft(als Seiteneinsteiger); aber eines war mir sofort klaras tust Du Dir nicht noch einmal an! Ich bin dann
nur noch zu fachspezifischen Kongressen gegangen, wo es Brot statt Steine gab.

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Norbert Schäbler
01.05.2003 17.09
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Lehrercredo

Irgendwie schmerzt es mich, wenn vom „normalen“ Lehrer gesprochen wird, jenem Typ von Menschenführern, die ihren „Job“ nicht verleugnen können, jenem Typ, der nicht durch Wärme und Zuneigung auffällt, sondern durch Gestik, Halbakademikergehabe und Fehlprofil.

Es schmerzt mich, weil Lehrer etikettiert werden, weil man über sie in alle Zukunft einen Bann verhängt, und zwar deshalb, weil weder die Eltern-, noch die Kultusminister- und letztlich die Gesell-schaften jemals mit dem Lehrer- oder Pädagogenprofil einverstanden sein werden. Sie sind nämlich verseucht mit dem olympischen Virus („citius, altius, fortius“), stehen da mit der Stoppuhr, messen Dimensionen und zählen „Erbsen“.

Zur Verteidigung: Ausnahmslos haben meine ehemaligen Berufskollegen Unzählbares geleistet, fruchtbare pädagogische Momente gesetzt, Lebenswege gebahnt oder blockiert; sie haben die „Fügung“ als göttliches Werkzeug intuitiv beschleunigen helfen.

Darüber zu sprechen, ist in unserer „religionslosen“ Gesellschaft verpönt. Mir geht es aber nicht um Religion – um den sicheren Hafen der Taufgemeinschaft, um den Pferch der elitären weißen Schafe. Vielmehr geht es mir um Religiosität – eine Art von innerer Schwingung, einer unbedingten Betroffenheit, die in gewissem Maße Immunität darstellt gegen profanes Geplänkel wie das der lächerlichen Zunft der Kultusminister.

Unsere normalen Lehrer sind ausgehöhlt, gekerbt und verunsichert von allen Seiten.
Nur im unbeobachteten Raum – tagtäglich in der Schulstube – beweisen sie ihre Qualitäten, die kein Elternteil, kein Schulrat und kein Kultusminister jemals loben werden, weil sie sie nicht sehen, oder besser: nicht sehen wollen.
Denn Mündigkeit und Religiosität (u.a. im Sinne von Verteidigungsbereitschaft für Lebensprinzipien und Weltanschauung) sind gefährlich, für jeden Machtpopanz, der seine Autorität aus Einschüchterungstaktiken und Abhängigkeiten beleiht.

Und das alleine kann man den Lehrern zum Vorwurf machen, daß sie sich einschüchtern und gängeln lassen.

Letztendlich erkennt man heute den „normalen“ Lehrer an der Radfahrerhaltung!





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nos

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Henning Upmeyer
01.05.2003 16.40
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Wurzel ziehen von Hand

Können Zahnärzte auch einer Zahl von Hand die Wurzel ziehen? Mit der Rechenmethode „zu Fuß", richtiger „zu Hand“.

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margel
01.05.2003 09.28
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Credo quia absurdum

Lieber Herr Lachenmann, wenn dem „normalen“ Lehrer etwas von oben vorgesetzt wird, so wird er zunächst immer annehmen, daß ein Sinn darin steckt.Er wird vielleicht murren, spotten,
sich an den Kopf fassen- aber er wird,wie leider auch die liebe, gescheite, gebildete Frau Dr. Menges, versuchen, das Verordnete mit mehr oder weniger großem Einsatz umzusetzen.
Das ist sein Lebensberuf. Der „normale“ Lehrer kommt aus der Schule in die Schule. Wenn ich durch die Straßen gehe, erkenne ich den typischen Lehrer oft auf den ersten Blick.
Es gibt auch Lehrer, die nicht immer Lehrer waren und die
Realität außerhalb der Schule aus eigener beruflicher
Erfahrung kennen. Sie sind etwas besser gegen die Schäden
versichert, die eine langwährende Unterrichtstätigkeit sonst
anzurichten vermag. Besonders im berufsbildenden Schulwesen
trifft man insgesamt auf mehr Wirklichkeitssinn und Pragmatismus.-
Eines muß man den Lehrern allerdings zugute halten.
Wenn sie nicht vieles von dem Blödsinn, den die Obrigkeit in schöner Regelmäßigkeit ausheckt, einfach unterliefen, wäre
ein gedeihlicher Unterricht gar nicht möglich. Noch steht ja nicht neben jedem Pädagogen ein Aufpasser.

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Theo Grunden
01.05.2003 09.22
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Re: Argument ...

Zitat R.M.Menges: Von Argumenten, Behauptungen und Erfahrungen zu schreiben bedeutet sich Definitionen genauer anschauen.

Und es bedeutet (sich?) noch etwas, nämlich darauf zu achten, daß man dabei nicht vor lauter Wissenschaftlichkeit ins falsche Buch schaut. Im Falle ‚Argument’ ist Ihnen, liebe Frau Menges, das wohl passiert. Das ist in etwa so, als würde man im Zusammenhang mit einer geplanten zahnärztlichen Wurzelbehandlung die Definition von ‚Wurzel’ aus einem Mathematikbuch zitieren.
Oder wollten Sie mit dieser Definition eine Reihe „Teekesselchenwörter für Fortgeschrittene“ eröffnen? Dann könnten wir gleich mit dem von Ihnen auch genannten Begriff ‚Funktion’ fortfahren.

Aber zurück zur eigentlichen und allgemeinen Auseinandersetzung (und mal abgesehen von Ihrer ganz persönlichen mit der Auseinander- oder auch Nichtauseinander’setzung’ von ‚auseinander’ und ‚setzen’). Sie schreiben: Wir müssen uns damit auseinandersetzen, wobei sich die meisten Diskutanten hier auseinander setzen können, wir aber müssen.

Wird nicht von Lehrpersonen eher erwartet, daß sie sich eben möglichst nicht mit der RSR auseinandersetzen? Denn je mehr von ihnen es tun, und je intensiver sie es tun, desto größer ist doch die „Gefahr“ für bestimmte Kultusminister und weitere Politiker, Fehler zugeben zu müssen. Oder, was für viele von ihnen noch schlimmer wäre, argumentieren zu müssen. Nein, die Lehrer sollen für eine Umsetzung sorgen und einer Auseinandersetzung möglichst aus dem Wege gehen. Und genau das letztere tun doch die meisten. Oder sehen Sie das anders?

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Walter Lachenmann
01.05.2003 07.11
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In Treue fest!?

Liebe Frau Menges, ganz im Ernst:

Was empfinden Sie, wenn Sie – wie in Ihrem letzten Beitrag – mehrfach hintereinander »auseinander setzen« schreiben, wo Sie selbstverständlich »auseinandersetzen« meinen und ohne Dienstverpflichtung dies auch so geschrieben hätten? Das sind bekanntlich zwei ziemlich verschiedene Bedeutungen, und gerade dieser Fall ist ein besonders anschauliches Beispiel für die grundsätzliche Unsinnigkeit, Willkür und Verantwortungslosigkeit, von der die ganze Reform vom Kern her gekennzeichnet ist. Und genau diese Eigenschaften der Reform sind es, die das Nachdenken über so etwas wie einen Kompromiß völlig ausschließen. Warum sollte man sich von einer grundsätzlich schlechten Sache wenigstens die bei wohlwollender und oberflächlicher Betrachtung vielleicht doch nicht ganz so schlecht aussehenden Teile andrehen lassen?

Nicht nur dieses Paradebeispiel »auseinander setzen«, wie etwa in dem Zitat aus der SZ von gestern, führt ja auch unweigerlich nicht nur zu schwierigerem Verständnis des Gemeinten, sondern zu unfreiwilliger Komik. Es ist erstaunlich, daß Sie auch solche Vorschriften befolgen, mit denen Sie sich eigentlich unter Ihr intellektuelles Niveau begeben und auch in die Gefahr, sich ein bißchen lächerlich zu machen.

Man könnte ja noch verstehen, wenn Sie die »Regeln«, die bei oberflächlicher Betrachtung einen Hauch von Plausibilität haben und die Aussage nicht beeinträchtigen, befolgen, weil es in Ihrer Lage tatsächlich kaum anders geht, zumindest in Ausübung Ihrer Berufstätigkeit. Aber wie Sie nach dieser Diskussion es immer noch fertigbringen, bei dieser kulturhistorisch einmaligen Fehlleistung der »Rechtschreibreform« nach den guten Stellen zu suchen, ist wirklich völlig schleierhaft und nur auf Ihr gutherziges Naturell zurückzuführen, weil Sie sich Ihrer Aufgabe und Ihrer Dienstverpflichtung mit positiver Einstellung zuwenden wollen. Und diesen Aspekt finde ich auch wirklich sehr respektabel und er ist in der Tat problematisch.

Aber was würden Sie tun, wenn Ihre oberste Dienstbehörde beschließen würde, Sie und Ihre Kollegen müßten jetzt innerhalb und außerhalb der Schule in einer Berufskleidung herumlaufen, die in etwa der eines Hotelportiers oder gar eines Funkenmariechens entspräche? Didaktisch und kinderpsychologisch sei das unheimlich toll usw., dafür würden selbst mir die plausibelsten Begründungen einfallen. Begründen kann man, wenn man die Macht hat, alles (vgl. Massenvernichtungsmittel: Es waren zwar keine da, aber es hätte ja sein können). Wo beginnt der Unsinn, den Sie nicht mehr mitmachen? Irgendwo beginnt nämlich die Verpflichtung der Staatsdiener, sich gegen Fehler und Übergriffe ihrer Vorgesetzten zu wehren – und sei es ein passiver Widerstand.

Vielleicht denken Sie mal ein bißchen in diese Richtung.
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Walter Lachenmann

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Henning Upmeyer
30.04.2003 21.50
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Die leichte Wortbilderfassung

ist nicht nur für Lesenlerner, sondern auch für Schnelleser äußerst wichtig und nützlich. (Auch die Substantiv-Großschreibung gehört dazu.)
Diese Tatsache hat die Rechtschreibreform bewußt ignoriert, weil sie ausdrücklich nur das Schreiben erleichtern will. Es genügt aber auch in der Schule nicht, sich nur möglichst leicht schriftlich ausdrücken zu können, man muß auch komplizierte Sätze leseverstehen können. Das fängt schon in der 3. Grundschulklasse bei Textaufgaben in Mathematik an und setzt sich beim Spaß oder Nichtspaß am Bücherlesen und bei Nacherzählungen fort. Die leichte Wortbilderfassung hängt nicht davon ab, welche Rechtschreibung man als erste gelernt hat, sondern welche wirklich das Lesen erleichtert.
Wenn ich zwei Texte nebeneinanderlege, einer in Fraktur und der andere in Antiqua gedruckt, bietet mir der Frakturdruck die schnellere Wortbilderfassung, während der Antiquadruck eintöniger wirkt. Das kann nicht daran liegen, daß ich in der Grundschule und den ersten Gymnasialjahren Frakturdruck-Bücher lesen mußte, denn das ist zu lange her.
– geändert durch Henning Upmeyer am 02.05.2003, 08.47 –

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RenateMariaMenges
30.04.2003 21.47
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Argument, Behauptung, Erfahrung

Von Argumenten, Behauptungen und Erfahrungen zu schreiben bedeutet sich Definitionen genauer anschauen.

„Argument, ein Wert, der an eine Funktion oder eine Prozedur übergeben wird. Das Argument kann eine Konstante, eine Variable oder oder ein Ausdruck sein. Es können einzelne oder mehrere Werte übergeben werden. Anzahl und Typ sind durch die Funktion, die das Argument verarbeitet, genau festgelegt. Ein Beispiel ist die Funktion Länge(„Computer“), die die Länge des Texts in der Klammer feststellt. Das Wort »Computer« ist hier das Argument. (Als Ergebnis liefert diese Funktion die Zahl 8.)"

Quelle: Der Brockhaus Computer und Informationstechnologie. Mannheim: F.A. Brockhaus 2002.

„Behauptung, Aussage, deren Wahrheit vorausgesetzt wird, aber nicht bewiesen ist.“
Brockhaus Enzyklopädie

„Erfahrung w, E experience, in der Ethologie Sammelbezeichnung für alle Umweltwirkungen (im Gegensatz zu Wirkungen des Erbguts), die eine Veränderung der Verhaltenssteuerung durch Lernen hervorrufen. epigenetische Faktoren, Umwelt.“

Quelle: Lexikon der Neurowissenschaft, Heidelberg: Spektrum Akademischer Verlag 2000/01.

Ein breites Spektrum nimmt auch die Erfahrung ein. Hier sind Werte eingebunden, die eben durch Lernen und Lehren gespeichert werden. Dies ist ein uralter Konflikt, der auch zwischen der universitären Lehre und der Praxis immer wieder und vor allem in der Praxis gefunden wird.
Selbstverständlich hat Herr Lachenmann Recht, wenn er sagt, dass wir uns nicht mit der Rechtschreibreform auseinander setzen würden, wenn die RSR in der Schule nicht eingeführt worden wäre. Dies sollte aber nicht negativ besetzt sein. Wir müssen uns damit auseinandersetzen, wobei sich die meisten Diskutanten hier auseinander setzen können, wir aber müssen.
Ich dachte aber, dass ich kompromissbereite Mitstreiter finden könnte, aber das war ein Trugschluss. Herr Wagner, auch Sie bewegen sich nicht einen Fingerbreit hin zu einem Kompromissvorschlag. Bei der -ss- Regelung gilt es m. E. die Richtung beizubehalten oder ein Rad rückwärts zu schlagen. Meine Meinung ist hier hinlänglich bekannt.

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RenateMariaMenges

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Jörg Metes
30.04.2003 19.13
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die Mass

In den Bertelsmann-Wahrig 2002 wiederum ist die »Mass (alt:Maß)« dann doch noch aufgenommen worden, nämlich als »bair., österr., schweiz.: Flüssigkeitsmaß, 1 Liter; eine halbe Mass, zwei Mass Bier«.
So wie ich das verstehe, ist es nach Auffassung der Bertelsmann-Wahrig-Redaktion 2002 jetzt also sogar falsch, „zwei Maß Bier“ zu schreiben, und zwar nicht nur in Bayern, Österreich und der Schweiz, sondern überall.
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Jörg Metes

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Elke Philburn
30.04.2003 17.56
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Zitat:
Die bayerische Mass (Bier) mit kurzem a und daher mit Doppel-s wird im Reform-Duden ausdrücklich aufgeführt. Jetzt kann man beim Schreiben das Maß und die Mass problemlos unterscheiden.

Die 21. Auflage hat die Schreibung Mass nicht aufgeführt, ebenso wenig der Bertelsmann 2000. Habe aber gerade bei Ickler nachgelesen, daß die Mass im Duden 2000 nachgetragen wurde. Damit ist noch immer nicht das Problem gelöst, wie diese Schreibung im Schulgebrauch zu handhaben ist. Der Duden ist nicht mehr maßgeblich, also braucht sich kein Lehrer mehr an ihn zu halten und kann Mass guten Gewissens als falsch anstreichen – egal ob in Bayern oder anderswo. Sollte ein Lehrer sich dennoch an einem neueren Duden orientieren, der Mass als Variante aufführt, so stellt sich die Frage, ob die Dialektschreibung außerhalb Bayerns akzeptiert werden muß bzw. die standardsprachliche Schreibung in Bayern. Dies sind alles Probleme, die durch eine scheinbare Vereinfachung neu entstanden sind.

Zitat:
Die Vereinfachung liegt bei der Anpassung der Schreibweise an die Ausssprache.

Dies setzt aber voraus, daß alle Sprachnutzer dieselbe Aussprache haben.

Zitat:
Es gibt keine Orientierung an dialektalen Varianten;

Aber freilich. Warum sonst der Zusatz südd., schweiz., österr. oder bayr. ? Nur ist die Auswahl der betreffenden Wörter, wie die Reform überhaupt, unregelhaft und willkürlich.
__________________
http://www.vrs-ev.de/

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Norbert Schäbler
30.04.2003 16.42
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Phonokakologie

Lieber Herr Schubert!

Vielleicht ist es ja nur eine randsburg`sche Hemmung oder irgendein anderes psychologisches Phänomen, daß Sie das Wort „Aussprache“ mit einem dreifach „S“ (Ausssprache) schrieben.
Allerdings ist es relativ bezeichnend, daß die Parallelität von Gedanken dazu führt, daß Schreibindividualität entsteht. Dagegen habe ich nichts einzuwenden.
Im Gegenteil: Dabei empfinde ich die Kostbar- und Köstlichkeit des Augenblicks.

Sehr verwaschen jedoch finde ich Ihre Betrachtungen bzgl. der Dialekte und der regionalen Besonderheiten, zumal Sie sich offensichtlich nicht über das Ausmaß der erforderlichen Differenzierungsmaßnahmen im klaren sind. Jedenfalls bleibt Ihre Liberalität nicht bei der Zulassung von „Geschoss“ und „Mass“ hängen.

Was würden Sie eigentlich davon halten, wenn ich als „Nichtniedersachse“ verlangen würde, daß man künftighin alle Wörter mit „St“ (z.B. „Stein“) oder „Sp“ (z.B. „Sport“) künftighin mit „Sch“ (Schtein, Schport) schreiben sollte?
Ein solcher Antrag müßte doch eigentlich genau auf Ihrer phonetischen Linie liegen!

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nos

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Peter Schubert
30.04.2003 16.08
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Dialektschreibung

Frau Philburn, wenn Bayern und Schwaben ihren Dialekt schreiben, können Sie es so tun, wie es ihrer Aussprache entspricht. Wenn sie sich hochdeutsch ausdrücken wollen, werden sie sich an das Regelwerk halten müssen. Das gilt auch für alle anderen Dialektsprecher.

Die bayerische Mass (Bier) mit kurzem a und daher mit Doppel-s wird im Reform-Duden ausdrücklich aufgeführt. Jetzt kann man beim Schreiben das Maß und die Mass problemlos unterscheiden.

Zu Ihren Fragen im letzten Absatz Ihres Beitrags von 16.16 Uhr: Die Vereinfachung liegt bei der Anpassung der Schreibweise an die Aussprache. Es gibt keine Orientierung an dialektalen Varianten; die Reform hat nur als zufällige kleine Begleit-Erscheinung bei der s-Schreibung eine einfachere Darstellung von Dialektvarianten ermöglicht. Neu entstandene Probleme erkenne ich bei der neuen s-Schreibung nicht.


– geändert durch Peter Schubert am 02.05.2003, 08.51 –

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