Re: Sonnenschein (II)
Zitat: Ursprünglich eingetragen von RenateMariaMenges
Als ich heute, nach den Osterferien, an meinen Arbeitsplatz zurückkehrte, fand ich dort einen Brief aus der Schweiz vor. Es stellte sich heraus, daß er aus diesem Forum stammte. Neugierig geworden, öffnete ich ihn ( es war ja schon einmal der Fall): Er enthielt zwei wunderschöne Bilder.
Lieber margel, ich muss Ihre Fähigkeit und Fertigkeit wirklich bewundern. Man sagt mir zuweilen nach, daß ich ein ausgesprochenes Gespür für das Schöne hätte. Ich werde also eines der Bilder rahmen und in meinem Zimmer anbringen, so sehr gefällt es mir. Vielen Dank für diese unerwartete Freude!
Um zur Rechtschreibung zurückzukehren, muss ich sagen, dass mich die neue ss-Regelung weder didaktisch noch methodisch noch ästhetisch negativ anspricht. Ich finde diese Regel sogar leichter, das muss ich immer wieder behaupten.
Darum, lieber Herr Wagner, werden wir hier in diesem Bereich zu keinem Konsens kommen. Wir sollten uns noch dazu haben Sie die Qualität der beiden gleichgestellt (trotz Ihrer gegenteiligen Argumente). Gehen wir lieber zur Getrenntschreibung über. Das Beispiel Besorgnis erregend finde ich nun doch ein wenig gewagt: Die schriftliche Sprachgestaltung war Besorgnis erregend schlecht.
Trotzdem muss ich sagen, dass die Menschen, die sich hier entsprechend " Ihrer Meinung einsetzen, schon besondere Leute sind. Das konnte ich durch wiederholte Kontakte immer wieder feststellen. Woran liegt das nun?
Man könnte diese Personen eben auch besonders altmodern, unbeweglich oder stur bezeichnen, aber nein, jeder von Ihnen hat schon etwas Besonderes und in Bezug auf Sprache eben etwas aus der Sicht der gehobenen Vierhundert.
- geändert durch RenateMariaMenges am 28.04.2003, 20.04
Liebe Frau Menges, diese von Ihnen geänderte Fassung Ihres Beitrages finde ich höchst bemerkenswert: Sie haben genau zweimal ein daß stehengelassen, und diese beiden daß befinden sich vor der Stelle, an der Sie schreiben: »Um zur Rechtschreibung zurückzukehren, [...]«. Erst von da ab haben Sie den Text komplett von der herkömmlichen ß-Schreibung auf die reformierte ss-Schreibung umgestellt inklusive der dass. (OK, in den ersten beiden Absätzen ist Ihnen zwar das muß nicht entgangen, aber damit steht es 2:1 für die Adelung/Gottschedsche s-Schreibung.) Hier zeigt sich Ihr Sinn für das Wahre, Schöne und Gute denn anhand der Frage dass oder daß? läßt sich m. E. bereits die Entscheidung über die s-Schreibung insgesamt fällen! Und da verlangen Sie, daß wir »uns aus der ss-ß-s-Vertiefung herausbewegen« sollten?
Also nochmal: Sie behaupten, die reformierte ss-Regel bewähre sich, und es gäbe keinen Unterschied. Das steht zum einen (was das Schreiben betrifft) im direkten Widerspruch zu den Ergebnissen der Studie von Prof. Marx, auf die ich bereits hinwies. Zum anderen (was das Lesen betrifft) ignoriert Ihre Behauptung meine Argumente bezüglich Antiqua versus Fraktur sowie die entsprechenden Passagen aus Kritik auf zwei Ebenen; darin zeige ich, daß es sehr wohl Unterschiede gibt.
Sie haben sich bislang darauf beschränkt, meine Argumente als nichtig zu bezeichnen, aber vielleicht können Sie noch begründen, liebe Frau Menges, wie Sie zu dieser Einschätzung kommen sagten Sie doch an anderer Stelle, meine Beiträge bezüglich der ss/ß-Schreibung seien es wert, daß Sie sich die Zeit genommen haben, sie genau zu studieren.
Wie Sie Ihre Meinung begründen, worauf Sie sich bei Ihren Aussagen und Behauptungen stützen, womit Sie gegenteilige Aussagen und Behauptungen entkräften, das ist immer noch unklar.
(Haben Sie eigentlich inzwischen mal in meine lange Antwort an Herrn Schubert [Re: Herrn Wagners liebgewonnene Schreibweisen] geschaut, die ich in einem Parallelstrang eingestellt habe?)
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Jan-Martin Wagner
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