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RenateMariaMenges
25.05.2003 17.32
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Zur Wortbildung für Philosophen

Interessanterweise braucht man auch die Bibel zur Wortklärung:


verzeihen – jmd. etwas zeihen ( alter Begriff aus der Bibel)
vergeben – jemanden nichts mehr geben müssen
versöhnen – kommt vom Wort Sühne, sühnen

Im Hebräischen sind die Verben, nicht die Nomen der wichtige Teil des Satzes. Das „Sein“ als der Bestandteil des menschlichen Daseins.
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RenateMariaMenges

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RenateMariaMenges
25.05.2003 17.04
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Komma - mein Lieblingsthema nach dem Amtsblatt S. 71 ff

§ 71
Gleichrangige Teilsätze, Wortgruppen oder Wörter trennt man mit Komma voneinander ab.

§ 72 ... Wörter mit und, oder, bzw., wie, entweder, oder, sowohl als auch, weder...noch verbunden, so setzt man kein Komma.

§ 73
Sind gleichrangige Teilsätze, die durch, oder usw. verbunden sind, kann man ein Komma setzen, um die Gliederung des Gleichsatzes deutlich machen.

§ 74
Nebensätze grenzt man mit Kommas ab; sind sie eingeschlossen, so grenzt man sie mit dem paarigen Komma ab.

§ 75
Bei formelhaften Nebensätzen kann man das Komma weglassen.

§ 76 Bei Infinitiv-, Partizip- und Adjektivformen ... kann man das Komma weglassen ...

§ 77
Zusätze oder Nachsätze grenzt man durch Kommas ab ...

§ 78
Oft liegt es im Ermessen des Schreibenden, ob er etwas mit Komma als Zusatz oder Nachtrag kennzeichnen will oder nicht.

§ 79
Anreden, Ausrufe oder Ausdrücke einer Stellungsnahme, die besonders hervorgerufen werden sollen, grenzt man mit Komma ab; sind sie eingeschoben, so schließt man sie mit einem paarigen Komma ab.



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RenateMariaMenges
25.05.2003 16.50
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Re: Re.: wie im wirklichen Leben = Demokratur

(NOS)... Gesetzes- und dem Erlaßverfahren.

Das Amtsblatt (KWMBl, KMBl) und diverse Schreiben (KMS) sind unsere Vorschriften. Es gibt keine weiteren Erlassverfahren.


(NOS)... der 90er Jahre sämtliche Schreiben, die die Schule verließen, vom Rektor redigiert und zensiert wurden.

Nach wie vor gibt es diese Schulen, aber die Schullandschaft hat sich verändert. Jede Schule bestimmt ihr Profil mehr und mehr selbst. Es ist eine spannende Angelegenheit, was sich hier landes- und bundesweit entwickelt.


(Nos)... Thema Rechtschreibreform auf Schulebene niemand mehr interessieren würde.

Vor einem Jahr ! konnte ich nach diversen Tagungen dies vermelden. Heute ist es genauso. Ich zeige nur den derzeitigen Status auf.


(Nos)... „Schweigespirale“.
Davon merken wir nichts. Ich würde die heutige Schule als Diskussionsschule mit konstruktivistischen Anteilen bezeichnen.

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Henning Upmeyer
25.05.2003 14.38
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Was bedeutet das Wort "re-formieren" eigentlich?

Laut Duden-Herkunftswörterbuch ist „reformieren“ aus lateinisch „re-" = „zurück, wieder“ und „formare“ = „ordnen einrichten, gestalten“ entstanden. Im klassischen Latein bedeutete es also „zurückformen“.
Ich glaube, das meinte Luther eigentlich mit „Reformation“, weil er ursprünglich keine neue Kirche gründen, sondern die vorhandene auf ihren Kern, die Bibel, „zurückformen“ wollte.
Aber schon im Vulgär- oder Bürgerlatein muß sich die Bedeutung erst zu „umgestalten“ und dann noch weiter zu „verbessern“ geändert haben, weil sich diese Bedeutung in allen romanischen Sprachen findet und so vielleicht aus dem Französischen zu uns kam. Diese Bedeutung steht aber auch im „Mittellateinischen Glossar“ unter „reformare“.
Die „Rechtschreibreform“ ist aber vom Inhalt her tatsächlich wieder eine „Rechtschreibzurückform“, nämlich auf die Getrenntschreibungen vor 1902 und vor die Erfindung des "ß". Am liebsten würden die „Rechtschreibzurückformer“ die Substantivschreibung sogar auf die alt- und mittelhochdeutsche Substantivkleinschreibung „zurückformen“. Sie bezeichnen die Weiterentwicklungstendenz der letzten hundert Jahre zu mehr Zusammenschreibungen ausdrücklich als Fehlentwicklung, die zurückgeformt werden soll.
„Rechtschreibreformgegner“ bedeutet folglich „Rechtschreibzurückformungsgegner“ und Befürworter der bisherigen natürlichen Weiterentwicklung der Sprache.

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margel
25.05.2003 11.20
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Fundgrube

Wenn man sich speziell für Wortbildung interessiert, so wird
man im Schweizerdeutschen ein reiches Feld origineller
Wortbildungen vorfinden. „Originell“ für uns, man muß sich erst einmal von dem Vorurteil freimachen, Schwyzerdütsch sei irgendwie putzig mit seinen -le und -li, also quasi eine Art Karikatur des Hochdeutschen.
Hier mal drei Beispiele: „kommissiönle“ – Kommissionen, also
Besorgungen machen. „fötele“ – fotografieren. „werweis(s)le“
rätseln, sich Gedanken machen über etwas. In anderen Dialekten gibt es sicher auch viele Muster.

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Henning Upmeyer
25.05.2003 10.50
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Englisch-deutsche Substantivkompositionen mit Miss-

Sätze bilden müssen hasse ich seit der Schule; mein Hobby ist die Wortklauberei, wissenschaftlich Wortbildungslehre. Als Hobby, weil ich Amateur bin, denn ich habe es nicht studiert. Ich betrachte die deutsche Sprache mehr von außen, als eine indogermanische Sprache unter anderen.
Leider habe ich noch kein englisches etymologisches Wörterbuch, um nachzusehen, woher „Miss“ abgeleitet ist oder ob es ein isoliertes (dissoziiertes) Wort ist.
Laut Duden-Herkunftswörterbuch hat sich das deutsche Präfix „miß-" im Althochdeutschen vom gleichwertigen englischen und altnordischen „mis-" getrennt (das englische „mistake“ = Fehler, wörtlich Mißgriff, ist altnordisch und isländisch aus „mis-" und „take“). Daher kann im Englischen zwischen „Miss“ und „mis-" unterschieden werden.
Die indogermanische Wurzel des heutigen Präfixes ist "*meit(h)-" = wechseln, es ist ein Partizip Perfekt „vertauscht“, daraus das gotische Adverb „misso“ = wechselseitig und das altindische Adverb „mithah“ = abwechselnd.
Die deutsche Sprache erlaubt großzügige Substantivkompositionen ohne Rücksicht auf die satzgliedmäßigen (syntaktischen) Zusammenhänge zwischen den Gliedsubstantiven, d. h. ohne Rücksicht darauf, in welchem Fall das Bestimmungswort eigentlich steht, wenn die Komposition Wörter einspart. (In den romanischen Sprachen muß man sich genauer ausdrücken , ob zwischen die beiden Substantive ein „de“ = von oder „per“ = für gehört.)
Weil auch fremdsprachige Wörter beliebig mit deutschen komponiert werden dürfen, eignet sich das englische Wort „Miss“ zu Wortverkürzungen, wobei „Miss“ oft Genitiv oder Akkusativ und Einzahl oder Mehrzahl sein kann:
Miss-Achtung = Achtung gegenüber Fräuleins oder Achtung eines Fräuleins (oder Achtung vor Fräuleins),
Miss-Bildung = Erziehung von Fräuleins oder Allgemeinbildung für Fräuleins,
Miss-Geburt = Geburt eines Mädchens (oder durch ein Fräulein),
Miss-Gunst = Gunst eines Fräuleins oder für ein Fräulein,
Miss-Heirat = Heirat eines Fräuleins (Miss als Genitiv oder Akkusativ),
Miss-Management = Leitung durch ein Fräulein oder von Fräuleins,
Miss-Mut = mutige Tat eines Fräuleins,
Miss-Stand = Familienstand eines Fräuleins,
Miss-Vergnügen = Vergnügung von oder für Fräuleins,
Miss-Verhältnis = Verhältnis zu einem Fräulein oder eines Fräuleins,
Miss-Verständnis = Verständnis für Fräuleins oder von Fräuleins,
Miss-Wirtschaft = Leitung durch ein Fräulein oder Gasthaus für Fräuleins.
Fazit: 1.) Deutsche Substantivkompositionen sind oft mehrdeutig.
2.) Die englische Miss kann das ganze ß-durch-ss-Ersetzen (hier bräuchte man doch ein Großbuchstaben-ß) zum Einsturz bringen, denn das deutsche Präfix „Miß" bedeutet etwas ganz anderes. Ein Hoch auf die englischen Fräuleins!

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Norbert Schäbler
25.05.2003 09.40
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Re.: wie im wirklichen Leben = Demokratur

Liebe Frau Dr. Menges!

Was im Amtsblatt steht, steht nicht weiter zur Diskussion. Es ist Verfügung; amtliche und hoheitliche Verlautbarung.
Aufregen könnte man sich über so manche gesetzesähnliche Vorschrift, aber meist bringt es nichts, so daß die Lehrerschaft ihren Frust im passiven Widerstand auslebt.

Ich denke, Sie kennen den Unterschied zwischen dem Gesetzes- und dem Erlaßverfahren.
Ist bei ersterer noch der lebendige Hauch von Demokratie zu spüren, so gleitet die zweite Form zur Demokratur ab. Staatsgetragene Schule war nie etwas anderes!

In meinem Beitrag „Neue Hackordnung“ machte ich mich lustig über jene staatliche Restriktion. Ich berichtete, daß Ende der 90er Jahre sämtliche Schreiben, die die Schule verließen, vom Rektor redigiert und zensiert wurden. Insbesondere wurde dabei die strikte Einhaltung der neuen Rechtschreibung überwacht. Das sind Tatsachen.
Sollte sich daran etwas gelockert haben, dann ist das durchaus zu begrüßen.

Ein letztes: Wenn Sie von „moderner Schule“ sprechen, rollen sich bei mir die Fußnägel auf. Immer wieder berichten Sie davon, daß das Thema Rechtschreibreform auf Schulebene niemand mehr interessieren würde.
Das heißt doch nichts anderes, als daß die da oben aufatmen können, denn: „Es ist vollbracht!“
Ihre „moderne Schule“ ist ein Rückfall in Zeiten, die längst überwunden schienen. Ihre „moderne Schule“ entbehrt jeder Form von Mündigkeit. Ihre „moderne Schule“ ist eine „Schweigespirale“.


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nos

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RenateMariaMenges
25.05.2003 05.04
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wie im wirklichen Leben

Komischerweise diskutiert hier niemand, was im Amtsblatt steht. Das ist wie in der Schule, wenn wir aus dem Amtsblatt zitieren. Ein bekanntes Bild- es ist hier so, wie im wirklichen Leben.

Lieber Norbert Schäbler,

oft sehe ich, wenn Sie schreiben, übrigens auch bei Herrn Grunden, dass Sie Ihr Handwerk wirklich verstehen. Schule halten ist handwerkliches Werkzeug zu kennen im Umgang mit den Schülern. Oft sprechen Sie mir oft aus der Seele, wenn Sie etwas aus der Schule berichten.

Allerdings haben Sie keinerlei Kenntnisse einer modern gestalteten Schule. Erstkommunionbriefe/Elternbriefe müssen keinesfalls den Schreibtisch der Schulleitung zum Korrigieren kreuzen. Es immer noch so, dass der/diejenigen, die unterschreiben für den Inhalt zuständig sind.

Anders bei den Zeugnissen, die ja doppelt unterschrieben werden. Die müssen in der gültigen Rechtschrift herausgegeben werden, denn da stehen ja zwei Unterschriften!

Schullandschaften sind äußerst unterschiedlich und hängen von vielerlei Faktoren ab. Gott sei Dank sind wir hier ein gutes Stück vorwärts gekommen. Übrigens ist gerade die Zeit der Klassenbildung, der Lehrerzuweisungen, die Ausrichtung auf das nächste Schuljahr und ... von der Rechtschreibung spricht auf unseren Tagungen keiner mehr, weder landes- noch bundesweit.

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RenateMariaMenges

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Norbert Schäbler
24.05.2003 10.49
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Gunstgemäßes

Lieber Herr Schubert!

Sie haben ja so „Recht“.
Habe ich doch soeben im Duden Band 9, auf Seite 281, unter dem Stichwort „-gemäß/-mäßig“ nachgeschaut. Da steht: „Die Präposition `gemäß` verlangt den Dativ (nicht den Genitiv) und steht meist nach, seltener vor dem Substantiv …“
Selbstverständlich leiste ich Abbitte und gelobe Besserung. Den Satz: „Man soll dem Volk aufs Maul schauen, aber nicht nach dem Mund reden (bzw. schreiben)“, will ich etwas ernster nehmen.
Günstling der regierenden Klasse will ich allerdings auch nicht werden. Ich weigere mich hartnäckig, deren Regulierungsstumpfsinn umsetzen zu helfen. Margels Gunst dagegen erfreut mich.
Die Frage, warum „eßbar“ leichter lesbar sein soll als das Wort „essbar“, könnten Sie eigentlich selbst beantworten.
1. „eßbar“ hat einen Buchstaben weniger. Das heißt: es genügt eine geringere Blickspanne.
(können Sie das mathematisch nachvollziehen?)
2. „eßbar“ hat eine Oberlänge mehr als „essbar“. Damit ist das Wort augenfälliger.

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nos

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Norbert Schäbler
24.05.2003 10.00
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Strichgeschichten

Lieber Margel!
Als langjähriger Ministrant muß ich ein leichtes Veto einlegen. Ihr Geschichtchen ist eindeutig zweideutig.
… aber dezent!
Die Sache mit dem „Strich“ ist nur angedeutet.


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nos

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Peter Schubert
24.05.2003 09.47
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Missstimmung

Glückwunsch, Herr Schäbler, zu Margels Gunst. Aber es bleibt eine Frage: Wieso ist „eßbar“ leichter lesbar als „essbar“? Weil man es schon immer so gesehen hat und leichter wiedererkennt?

Und noch eine Frage zu Ihrem Beitrag „Neue Hackordnung“ von gestern, 19 Uhr: Konnte an Ihrer Schule ein Schriftstück den Tisch des Rektors passieren und die Schule verlassen, in dem es „gemäß des Rechtschreibedikts“ (mit Genitiv!) hieß?
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Peter Schubert

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margel
24.05.2003 09.40
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Da steh´ich nun...

Danke, Herr Schäbler, wir verstehen und – wie meistens -
prächtig.
Ich denke mir ein Geschichtchen aus. (Ich hab´s mit den Geschichtchen.)
Ich lerne eine junge Dame kennen. Ich fasse mir ein Herz und frage sie: „Wollen Sie mir Ihre Missgunst schenken ?“
Darauf sie: „Gern, ich bin heute gerade in Missstimmung.“
Na, wenn das mal gutgeht!

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Norbert Schäbler
24.05.2003 09.15
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Re: Der Bindestrich

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Peter Schubert
Bindestriche sind überall dort sinnvoll, wo sie das Lesen erleichtern. Das kann bei ungewöhnlich langen Wörtern der Fall sein, aber auch bei kurzen Wörtern wie See-Aal. Zur Entschärfung von Dreifachkonsonanten sind sie nicht nötig. Um bei Ihren Beispielen zu bleiben: Wenn, wie Herr Dörner mitteilt, früher die Schreibung von Miß und Miss freigestellt war, brauchte man auch keinen Bindestrich, um die erfreuliche Missgunst von der unerfreulichen Mißgunst zu unterscheiden ...

Das ß (Regeln siehe Adelung) ist überall dort sinnvoll, wo es das Lesen erleichtert. Das kann bei ungewöhnlich langen Wörtern der Fall sein („Flußschiffahrtskapitän“), aber auch bei kurzen Wörtern (z.B. „eßbar“). Bei Verwendung der „Ligatur“ ß kommt es wesentlich seltener zu einer Anhäufung von drei Konsonanten in einem Wort.

Ein Beispielsatz für Margel: „Herr Schubert, dessen Missgunst in den vergangenen Tagen offenkundig wurde, wird trotz seines wohl wollenden Verhaltens mit übelster Mißgunst abgestraft.“

Noch 'ne bescheidene Frage:
Wie heißt eigentlich dieses englische Präfix, das dem deutschen „miß-" (neuerdings „miss-") entspricht?


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nos

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Peter Schubert
24.05.2003 08.28
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Die Miss

Herr Upmeyer, Margels Frage ist an Sie gerichtet. Mir fallen nur krampfhaft konstruierte Sätze ein: Schade, dass ich wegen der Missgunst so viel Mißgunst erlebe.

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margel
24.05.2003 07.58
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Bescheidene Frage

Ihr gelehrten Herren,

wer erklärt mir inhaltlich die Begriffe oder bildet mal einen Beispielsatz, in dem „Miss-Stimmung“, „Miss-Gunst“ – meinetwegen auch „Mißgunst“, Mißstimmung“ – alle als von engl. „miss“ abgeleitet- in normaler Sprache (also nicht krampfhaft konstruiert) vorkommen. Bitte auch kein „Spiegel-Deutsch“, also irgendwelche Journalisten-Faxen.
Mit anderen Worten:Brauchbar für einen Eintrag im Wörterbuch.

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