Leerpläne
Damit die hiesigen Leser wissen, was in Bayerischen Hauptschul-Lehrplänen steht, veröffentliche ich im folgenden einen Auszug aus dem Lehrplan Deutsch, 7. Jahrgangsstufe (1997):
Vorwort:
Der Deutschunterricht hilft den Schülern, die deutsche Sprache in gegenwärtigen und künftigen Lebenssituationen angemessen und richtig zu gebrauchen. Er führt die in der Grundschule begonnene sprachliche und literarische Arbeit weiter und vertieft sie, wobei er das vorhandene sprachliche Können der Schüler, auch im Hinblick auf ihre unterschiedliche sprachliche, kulturelle und ethnische Herkunft, berücksichtigt. Die Spracharbeit unterstützt darüber hinaus den Lernprozess in allen anderen Fächern. Ein angemessener mündlicher und schriftlicher Sprachgebrauch ist daher auch fächerübergreifendes Unterrichtsprinzip.
Durch den aufmerksamen Umgang mit der Sprache soll den Schülern die Bedeutung von Sprache als Mittel zwischenmenschlicher Verständigung und als Schlüssel zum Welt- und Selbstverständnis bewusst werden. Sie lernen Sprache als ein grundlegendes Instrument zum Verstehen und zur Verarbeitung von Eindrücken, vor allem der vielfältigen Bildeindrücke, in einer mediengeprägten Alltagswelt kennen. Die Schüler werden befähigt, die Sprache in ihren Besonderheiten von der Sprache der verschiedenen Medien zu unterscheiden und die unterschiedlichen symbolischen Darstellungs- und Ausdrucksformen sinnvoll zu nutzen. Sprachliches Handeln erfahren sie als Teil des sozialen Verhaltens …
Zu derartigen Rahmenrichtlinien erstellt meist ein eifriges Team methodische Vorschläge.
Dessen Vorbemerkungen möchte ich zitieren (Beiwerk zum Lehrplan Deutsch 1997):
Die Arbeitsgemeinschaft „Lehrplan Deutsch 7“ hat beschlossen, die Lernziele und somit die Lernbereiche im Fach Deutsch nicht additiv zusammenzustellen.
Unser Stoffverteilungsplan führt die einzelnen Lernbereiche nebeneinander auf, d.h. der Lehrplan stellt die zu erarbeitenden Lerninhalte für jeden Bereich pro Monat nebeneinander dar. Er ist von rechts nach links zu lesen.
Die Spiegelstriche des Lehrplans haben wir mit a, b, c, usw. versehen.
Die Themen im Lehrplan sind nur als Vorschläge zu verstehen, einzelne Bereiche müssen aus Zeitgründen sicher gestrichen werden.
Eine Einteilung der Unterrichtsthemen in Unterrichtseinheiten wurde nicht vorgenommen. Schwerpunkte müssen von den Lehrkräften selbst gesetzt werden.
Mit der Arbeit dieses Lehrplans wünschen wir allen Kollegen viel Spaß und Erfolg.
Oben zitierte Arbeitsgemeinschaft hat die verschiedenen Unterbereiche des Fachbereichs Deutsch überschrieben wie folgt: „Sprechen und Schreiben“, „Lesen und Mediengebrauch“, „Sprachbetrachtung“ und „Rechtschreiben“
Für den Fachbereich „Rechtschreiben“ hat die AG zwei Nachschriften und fünf Diktate (darunter eine Leistungsfeststellung zu Jahresbeginn) empfohlen (das sind zusammengerechnet sieben rechtschriftliche Texte).
Im Gegensatz zum Rechtschreiblernprozeß in der Grundschule ist dies eine völlige Umkehrung der Verhältnisse. Zu Zeiten, in denen Rechtschreibung noch einen Stellenwert hatte (vor 1996), empfahl man den Seminaristen das Einüben von wöchentlichen (!!) Nachschriften, denen zum Monatsende ein zusammenfassendes Probediktat folgte. (Zusammengerechnet kamen somit, je nach Schwerpunktsetzung der Lehrer sowie der Streichung aus Zeitgründen zwischen 20 und 40 rechtschriftliche Texte zusammen).
Unterlagen für obige Auszüge aus Standartwerken habe ich. Bei Bedarf werden sie eingebracht.
Allerdings sind die Seifenblasen aus den Ministerien und den delegierten Arbeitsgemeinschaften relativ dick und üppig. Das muß man nun wirklich nicht jedem zumuten.
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