Befragung
Liebe Frau Dr. Popp,
Ihr Beitrag fordert zu Fragen heraus. Sie schreiben:
„Ich lerne nun zwar aus Ihrem Zitat mit Freuden, dass auch der Staatsminister Meyer genug gesunden Menschenverstand hat, über die paar reformierten Schreibungen im Deutschen in keine Ohnmacht zu verfallen ...
Übereinstimmend ist daher wohl, dass wir [Herr Staatsminister Meyer und Frau Dr. Margret Popp]
(a) über orthografische Mangelerscheinungen sowieso nicht in Ohnmacht fallen können, sonst hätten wir das Lesen der englischen Texte in unserm Studium nie durchgestanden,
(b) uns vor Augen halten, die englische Sprache ist an ihrer (mit Verlaub) Murx-Orthografie nie gescheitert, sondern munter zur Weltsprache avanciert, ein historisches Beispiel, was das ganze Schauer-Getöse um die deutsche Rechtschreibung, die angeblich die deutsche Sprache beeinträchtige, allein schon ad absurdum führt. “
Dazu mehrere Fragen:
Woher wissen Sie das denn, daß eine englischmäßige Rechtschreibung (also mehrdeutige Beziehungen von Buchstabenfolge und Aussprache, unklare Wortbildung und Zeichensetzung, Kleinschreibung) die deutsche Sprache mit ihrer wesentlich reichhaltigeren Grammatik nicht beeinträchtigen würde?
Was hat „über die paar reformierten Schreibungen im Deutschen in keine Ohnmacht zu verfallen“ mit „gesundem Menschenverstand“ zu tun?
Sie schreiben:
„Die sprachwissenschaftlichen Torheiten jedoch, die zur Kritik der Reform vorgebracht worden sind (konzentriert zB in Icklers Büchlein über den Schildbürgerstreich) erschienen mir derart unprofessionell, dass ich mich mit solchen Schmähern nicht gemein machen wollte sondern seither auf Gegenkurs gegen diese gegangen bin und die neue Schreibung, statt mich drüber aufzuregen, daraufhin selber übernommen habe.“
Haben Sie wirklich – erst – als Gegenkurs gegen das Ickler-Büchlein zur Rechtschreibänderung Stellung bezogen??
Können Sie das wirklich verantworten, daß Sie sich zu Dingen äußern, für die Sie nicht ausgebildet sind (denn ganz offenbar sind Sie weder Schriftsetzerin noch Lektorin) und zu denen Sie das bemerkenswerte Paragraphenwerk („Die amtliche Regelung der deutschen Rechtschreibung“) nicht gelesen haben?
Waren Ihre Eltern und Großeltern in Sachen Hauptstrom-Gehorsam genauso anpassungsfreudig wie Sie?
Detlef Lindenthal
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Frage in die Runde:
Hält jemand es für möglich, daß Dr. Margret Popp ein Deckname für Dr. Renate Maria Menges ist?
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