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Dominik Schumacher
10.11.2003 18.53
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Re: immerhin Hunderte

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Frau Dr. Renate Maria Menges
[1] Wie viele Leute mögen es wohl sein, die hier gegen die Rechtschreibreform rebellieren?
[2] Wie viele sind das in Prozenten ausgedrückt?
[3] Wie viele sind es wohl in der Bevölkerung?


Ihnen steht eine genaue Antwort zu, verehrte Frau Dr. Menges. Immerhin schreiben Sie so, wie die Rebellen. Ihr Komma stimmt diesmal auch.

Zu 1: 238 Nutzer haben sich in dieses Forum so eingetragen, daß sie schreiben können.

Zu 2: Auf 100 Millionen Der-deutschen-Sprache-Mächtige sind das 0,000238 Prozent.

Zu 3: Genaue Zahlen werden gerne verschwiegen. Warum eigentlich? Selbst repräsentative Umfragen werden beispielsweise von der Redaktion der Rheinzeitung in Koblenz nicht veröffentlicht. Dabei sind die Sprachrebellen nicht nur in Weilheim zu Hause.
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Dominik Schumacher

übrigens heiße ich wirklich Norbert Lindenthal

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Matthias Dräger
10.11.2003 18.45
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Von Macht und „Siegen“

Es war doch schon immer ein gutes Gefühl in diesem Land, auf der Seite der Mächtigen, der „Sieger“ zu stehen – immer?

Das Problem der Mächtigen ist nur: Ihnen gehört die Welt nicht, trotz ihrer vermeintlichen „Siege“, sondern die Welt und auch die Sprache gehört immer noch den „Sanftmütigen“, eben den Sensiblen, den Aufmerksamen, die liebevoll den Boden beackern, oder, wie hier, ihre Kräfte meist sehr behutsam der Pflege und dem Erhalt einer sinnvollen Rechtschreibung widmen.

Was können wir von der Bevölkerung erwarten, von  d i e s e r  Bevölkerung, die schon von ganz anderen Leuten genasführt und in weit weniger subtiler Form geknechtet wurde – Sternmärsche nach Berlin?
Ist eine Ablehnung der Rechtschreibreform per Volksentscheid mit 70 : 30 bei einer Wahlbeteiligung von 86 % nicht genug? Reicht noch nicht einmal das Ergebnis der Allensbach-Umfrage vom April 2002, mit erbärmlichen 10 % Zustimmung für die Rechtschreibreform, Jahre nach dem Versuch ihrer Einführung?

Die Rechtschreibreform, die man trotz ablehnenden Votums des höchsten demokratisch gewählten Plenums dieser Republik, des Deutschen Bundestages, einfach weiterlaufen ließ, führt derzeit zur größten bildungspolitischen Katastrophe der Nachkriegszeit, das wird hier dokumentiert. Selten ging es Deutschland übrigens auch wirtschaftlich so schlecht wie in der Zeit nach der Umstellung der Tageszeitungen (1999) – und die Rechtschreibreform mit all ihren Verwirrungen und unnötigen Kosten in  a l l e n  Teilen der Bevölkerung, mit der Aufhebung eines allgemein akzeptierten Schreibkonsenses, soll hieran keinen Anteil haben?

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RenateMariaMenges
10.11.2003 16.50
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Prozente

Wie viele Leute mögen es wohl sein, die hier gegen die Rechtschreibreform rebellieren?

Wie viele sind das in Prozenten ausgedrückt?

Wie viele sind es wohl in der Bevölkerung?


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RenateMariaMenges

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RenateMariaMenges
25.10.2003 14.28
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... den Schülern vorlegen

Schüler/Studenten haben ja bekanntlich eine mehr oder weniger kritische Meinung: Ich werde eines Tages meinen Schülern oder noch besser meinen Praktikanten und Studenten irgendeinen Beitrag unseres Herrn Dräger vorlegen und auf deren Beurteilung eingehen. Was sie wohl sagen werden? Sie sind die nächste Generation und ich bin gespannt auf die Aussagen.
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RenateMariaMenges

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J.-M. Wagner
23.10.2003 16.36
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Hallo, Frau Popp!

Vor einiger Zeit hatte ich die folgende Frage schon einmal gestellt (sie war an Frau Menges gerichtet), die aber nicht ganz sauber formuliert war. Das hole ich jetzt nach, und vielleicht fällt Ihnen dazu eine Antwort ein:

Da Sie die Reformschreibung anwenden, möchte ich Sie danach fragen, ob Sie der Meinung sind, daß man etwas, das nach der herkömmlichen Rechtschreibung geschrieben wurde, umkehrbar eindeutig auf die entsprechende reformierte Schreibweise abbilden kann, d. h. ob eine in beiden Richtungen eindeutige Zuordnung „alt“ <==> „neu“ möglich ist (ohne Bedeutungsveränderung). Das finde ich eine recht spannende (und wichtige) Frage.
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Jan-Martin Wagner

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ghest
22.10.2003 16.13
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Detlef Lindenthal
17.10.2003 06.41
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Re: Re: Re: Trotzmacht des Geistes

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Christian Melsa
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Detlef Lindenthal Ich erinnere, daß meine Kinder, wenn sie statt huxleyschem doppelplusobergut „geil“ sagten und zu mir hinüberschulten, [...]

„Doppelplusobergut“ ist aber eher orwellsch als huxleysch. Zwischen diesen Welten liegen Welten!
Stimmt, das habe ich mittels Ranschburgscher Ähnlichkeitenhemmung verwechselt; aber immerhin ähnlich. Huxley hatte seine Sammelbegriffe für Tagesmusik, pneumatische Körpergefühle, Psychodrogen. Und natürlich seine geklonten Bokanowskygruppen.
>>Zwischen diesen Welten liegen Welten!<<
Andererseits liegen diese und etliche weitere Welten nicht weiter auseinander als Mikrokosmos und Makrokosmos (Abstand null).
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Detlef Lindenthal

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Christian Melsa
17.10.2003 01.46
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Re: Re: Trotzmacht des Geistes

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Detlef Lindenthal
Ich erinnere, daß meine Kinder, wenn sie statt huxleyschem doppelplusobergut „geil“ sagten und zu mir hinüberschulten, [...]

„Doppelplusobergut“ ist aber eher orwellsch als huxleysch. Zwischen diesen Welten liegen Welten!

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RenateMariaMenges
15.10.2003 16.26
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Dank

Mein Dank an Sie wurde hier nicht gesendet. So schreibe ich ihn nochmals. Ich bin immer daran interessiert Artikel über Erziehung und Unterricht, Rechtschreiben und Schule zu lesen.

Übrigens kann die „Trotzmacht des Geistes“ ein wichtiger Teil im Leben sein. V. E. Frankl schrieb im KZ ein ganzes Buch ohne Stift und Papier auf Grund seiner „Trotzmacht“ und überlebte deswegen auch das KZ. Titel: „Und trotzdem ja zum Leben sagen“, überaus lesenswert.


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RenateMariaMenges

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Walter Lachenmann
14.10.2003 19.21
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MUT

Nicht nur unserer lieben, Kunst und Geist gleichermaßen zugeneigten Frau Dr. Menges, die von den philosophischen Fehltritten der Herren Markner und Wittkopp zu Recht enttäuscht ist, sondern auch allen anderen sei das neueste Heft (Nr. 434, Oktober 2003) der Zeitschrift »MUT, Forum für Kultur, Politik und Geschichte« wärmstens empfohlen.

Darin:
Horst Hensel: Erziehungspolitik. Eine Antwort auf die Bildungsmisere und den Erziehungsnotstand in Deutschland.
Thomas Steensen: Theodor Storm als demokratischer Humanist.
Reiner Kunze: Rechtschreibreform. Ein kulturelles Jahrhundertvergehen.


Außerdem viele andere interessante Beiträge und sehr schöne farbig gedruckte Bilder (Gemälde von Degas, Pissarro, Picasso, Chagall, Macke, Magritte...) auf hochwertigem Kunstdruckpapier. Eine Weide für Auge, Verstand und Seele, und selbstverständlich in der bewährten Rechtschreibung.

Siehe unter: http://www.mut-verlag.de

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Walter Lachenmann

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RenateMariaMenges
14.10.2003 14.12
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Goppel, Minister für Wissenschaft

Nun, lieber Herr Markner,

können Sie zu Herrn Goppel gehen und eine Audienz beantragen. Wäre doch die richtige Zeit am Beginn einer Amtsperiode etwas zu leisten. Der Minister der Wissenschaft hat dazu sicherlich etwas zu sagen, aber werden Sie ja nicht philosophisch, bleiben sie lieber bei den Rechtschreibproblemen.
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RenateMariaMenges

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RenateMariaMenges
13.10.2003 16.00
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Philosophen

kann man die beiden nicht nennen. Leider – und schade.
Es wäre besser, nichts darüber zu schreiben, wenn man den Lesestoff nicht beherrscht und über diese philosophische Richtung nicht einmal etwas gehört hat, geschweige denn diese versteht. Über die Dreidimensionalität des Menschen haben sie also noch nie nachgedacht.

Dabei habe ich Herrn Markner insgeheim gelobt, dass er die Damenorthografie entlarvte und darauf bestand, dass die Rechtschreibung früher eine Sache der Bildung war.

Heute ist es allerdings eine Bildungslücke Menschen wie Frankl nicht zu kennen und deren Wörter zu verunglimpfen.


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RenateMariaMenges

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Detlef Lindenthal
10.10.2003 21.04
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Re: Trotzmacht des Geistes

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Reinhard Markner
Klingt zwar etwas ulkig, ist aber sicher besser als »Strahlkraft des Glaubens«. Im übrigen gilt bekanntlich : GEIST IST GEIL !
Klar, unbedingt: Geist ist geil!
Ich erinnere, daß meine Kinder, wenn sie statt huxleyschem doppelplusobergut „geil“ sagten und zu mir hinüberschulten, ob ich mit einer ausgedehnten Herleitung ihnen ihr neues Modewort auszureden versuchen würde, verwundert waren, daß ich solches nicht unternahm, sondern ihnen sagte: geil heiß frohwüchsig und lebensfroh, so verkehrt liegt Ihr mit der Verwendung des Wortes gar nicht.

Wie ich auch mit Genugtuung feststelle, daß die alle anderthalb Generationen stattfindende Bedeutungsverdrehung von „toll“ dies Wort wieder in den doppelplusekelungut-Bereich gespiegelt hat, wenn die 15jährigen Damen, die Mundwinkel auf 20 nach 8, den ihnen vor der Nase weggefahrenen Bus mit einem „Oooa, tooall“ (Satzmelodie gleichfalls 20 nach 8) würdigen.
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Detlef Lindenthal

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Detlef Lindenthal
10.10.2003 19.02
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Fahnenstangenende?

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von guest
Werde ich die Leute sich schlafen legen lassen können dürfen?
Wer bietet noch mehr Infinitive?

Lieber g.,

das Könnendürfen vermag ich nicht anzuerkennen, denn im Sinn jener Schiffsszene bedeuten können und dürfen dasselbe. Da muß ich Sie doch schon bitten, daß Sie das Umfeld etwas aufhellen: Wer sagt was zu wem?
Oder so: Es ist gar nicht so leicht, einem sehr handfernen Tuwort oder Tun wie dürfen (bzw. im selben Sinne können) ein weiteres Tun überzuordnen.
Schlafen kann man sich legen, und dies kann man die Leute lassen, und dieses Lassen kann der eine dem anderen erlauben. Aber wie weiter?
Müssen Sie da nicht noch ein wenig mehr semantisieren und Roß und Reiter nennen?
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Detlef Lindenthal

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Reinhard Markner
10.10.2003 18.48
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Trotzmacht des Geistes

Klingt zwar etwas ulkig, ist aber sicher besser als »Strahlkraft des Glaubens«. Im übrigen gilt bekanntlich : GEIST IST GEIL !

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