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Norbert Schäbler
20.02.2004 18.27
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Re: Grammatiker?

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Theodor Ickler
Ich bin auch einer, bemühe mich wenigstens. Wovon sprechen Sie, lieber Herr Schäbler? Wollen Sie dem Deutschen eine Consecutio temporum schneidern? Da bin ich aber neugierig.

Gut zu wissen, Herr Ickler!
Das könnte dafür sorgen, daß ich wieder ein wenig Vertrauen schöpfe ...

Es gibt aber auch andere, z.B. Hans Glinz, der dieser Tage geehrt wird – der meines Wissens bis 1988 am IDS Mannheim eine Funktion innehatte.
Mit dem Namen Glinz verbinde ich eine neue Sprachbuchgeneration, in der (gegensätzlich zu Ibler) die notwendige sprachliche Übung (teilweise der Drill) gegen die Motivation eingetauscht wurde (Anfangsbegeisterung war das Maß aller Dinge).

Ich meine, daß es insbesondere in diesem fachwissenschaftlichen Zweig sehr viel Modisches und Trendiges gibt, und daß gerade jene Wissenschaftler den Ton angeben, die sich an der Oberfläche bewegen und dem Volke stets nach dem Mund reden, anstatt Kulturgut unverfälscht weiterzugeben.

Tonangebend sind Sie, lieber Herr Ickler, derzeit auf rechtschriftlichem Gebiet. Man nennt Sie einen profunden Kenner der Materie.
Sie sind aber kein Macher, keiner, den das Kultusministerium berufen würde, damit dieser Stall endlich einmal ausgemistet würde.
Das meine ich: Es gibt viele, die sich ernsthaft um die Pflege der Sprache in jeglicher Hinsicht bemühen, doch nur diejenigen, die protektioniert werden von Staat und Wirtschaft, die gehören tatsächlich zur Elite und dürfen sich am Grünen Tisch über die finanzielle Beute hermachen!
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nos

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Theodor Ickler
20.02.2004 14.43
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Grammatiker?

Ich bin auch einer, bemühe mich wenigtens. Wovon sprechen Sie, lieber Herr Schäbler? Wollen Sie dem Deutschen eine Consecutio temporum schneidern? Da bin ich aber neugierig.
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Th. Ickler

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Norbert Schäbler
20.02.2004 12.04
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Zitteraale

Ein besserer Vergleich mit unseren Deutschdidaktikern fällt mir derzeit nicht ein, denn sie sind glitschig wie ein solch schlangenähnlicher Fisch und zudem fähig, vernichtende elektrische Ladungen auszusenden, so daß ein nicht ganz fachkundiger Hobbyangler wie vom Blitz getroffen zu Boden sinkt.

Um im Bild zu bleiben, möchte ich ein wenig im trüben See der Grammatik fischen, und an einem gerade aktuellen Beispiel meine tiefgründigen Zweifel erläutern.

Dieser Tage wurde an verschiedenen Stellen dieses Forums (im alten „Gästebuch“, und im Bereich „FDS“) über die „Tempora“ gesprochen.
Ein namentlich nicht näher bezeichneter Gast machte dazu die Bemerkung, daß bis 1952 in der Schulgrammatik über die sog. „Zeitenfolge“ sinngemäß folgender Eintrag gestanden habe: „Präsens zu Perfekt“, „Imperfekt zu Plusquamperfekt“. Der Eintrag war versehen mit Beispielsätzen.

Einem Lehrer hätten diese Beispiele hervorragend als Unterrichtsmaterial gedient, denn Schüler wären schon nach kurzer Zeit zu der entscheidenden Einsicht gelangt, daß man in der Hochsprache gewisse Stilmerkmale beachten muß, die in der gesprochenen Sprache von Region zu Region vernachlässigt oder aber auch übertrieben werden. Eine wahrlich schöne Angelstunde wäre das geworden. Sowohl in die Isar (Fluß durch München) als auch in den Maschsee (See in Hannover) hätte man die Leine auswerfen können und daselbst die dicksten Fische gezogen.

Und damit zu den Grammatikern, die sich irgendwo in den Flußgrund vergraben haben und dort regungslos und abwehrbereit verharren.
Unsere Deutschgrammatiker bieten den oben beispielhaft zitierten Lehrstoff nämlich gar nicht erst an. Für sie ist das Thema umstritten, und was umstritten und problematisch ist, gehört offensichtlich nicht in die Schulstube, wiewohl – das zeigt die Eigenerfahrung – gerade die konfliktreichsten Themen besonders lerneffektiv sind.

Mein Vorwurf: Grammatiker sind offensichtlich nicht mehr fähig und willig, in den Bereich von Schrift- und Hochsprache zu investieren. Was sie bieten, ist ein sprunghaftes und jeglicher Entscheidung entbehrendes Geschwätz, das sich irgendwo zwischen „entweder – oder“, bzw. „sowohl als auch“ bewegt.
Rückgrat und Bekenntnisfreude haben die längst verloren!

Zitteraale halt!




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nos

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Norbert Schäbler
18.02.2004 18.00
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Provokationsrelativierung

Meine Provokation ist offensichtlich zu grob. Außerdem ist sie generalisierend.
Wenn ich schreibe: „Deutschdidaktiker sind Versager!“, dann ist das offensichtlich ein Schuß ins Leere. Niemand braucht sich angegriffen zu fühlen:
- weil man weiß, wer da schreibt,
- und weil man weiß, daß dem nicht so ist.
Zudem stehen Versager der mittleren Funktionärsebene unter staatlichem Schutz. Man braucht sie u.a., um den Abstand zur höchsten Ebene deutlich zu machen.

Ich werde in diesem Leitfaden den Didaktikern weiterhin einheizen, werde sie konfrontieren mit einstigen Richtlinien, Prioritäten und (einst unumstößlichen, gesetzesähnlichen) Leitideen.
Das Eröffnen eines Disputes – gar einer Diskussion – wäre mir recht.

Gleichzeitig werde ich versuchen, Entschuldigungen für das Verhalten der mittleren Funktionärsebene zu formulieren. Dafür könnte sich der Leitfaden „BayBG“ eignen.
Hier wäre die Trostlosigkeit und Abhängigkeit der Didaktiker darzustellen. Den Betroffenen könnte ein handfestes Alibi präsentiert werden.
Sie kämen dabei wesentlich besser weg als die Kriegsjahrgänge. Während die – teilweise zurecht – sagen durften: „Wir haben es nicht gewußt“, können unsere Didaktiker sagen: „Wir haben nicht anders gekonnt, bzw. nichts anderes gekonnt“, oder: „Wir waren zwar unwissend, aber auf Geldverdienen aus!“

Einen dritten Faden habe ich eröffnet, in dem es um Quellentexte und Statistiken geht. Sollte jemand Schuld, Schuldigkeit oder Betroffenheit trotz (oder wegen) seiner gehobenen Stellung empfinden, dann könnte er ja daselbst „anonym“ sein Gewissen entlasten.

Andererseits: Wer nichts tut zur Herstellung der inneren Harmonie, der ist (und bleibt) ein Totalversager!



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Norbert Schäbler
17.02.2004 18.13
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Deutschdidaktiker sind Versager!

Didaktik versucht, das gesellschaftlich Anerkannte und als wichtig Empfundene zu vermitteln. Sie wählt aus der Vielzahl des Wissenswerten und Notwendigen aus, baut (notwendigerweise selektierend) Inselstunden, entwickelt Methoden und zielt darauf ab, autonome, selbständige und mündige Bürger zu schaffen, die – mit allgemeiner Wissensbasis, Fähigkeiten und Fertigkeiten ausgestattet – den Weg zum Spezialwissen antreten können.

Didaktik hat sich zu beschäftigen mit unterschiedlichen Reifephasen sowie mit psychischen und sozialen Befindlichkeiten, denen der gesamte Lehr- und Lernprozeß unterliegt.
Von großer Bedeutung für die Effektivität des Lernens ist dabei die altersgemäße, schüler- und gesellschaftsspezifische Motivation.
Dabei scheint der folgende Grundsatz nahezuliegen: Je jünger ein Schüler ist, desto größer ist der Anteil der sog. Sekundärmotivation, während der Anteil der Primärmotivation erst mit zunehmender Reifezeit anzuwachsen beginnt.
Eine Bestätigung dieser These steht allerdings aus!

Sekundärmotivation ist zu definieren als Motivationsform, die insbesondere durch Personen (Eltern, Lehrer, Freunde ...) ausgelöst und gestärkt wird; Primärmotivation und intrinsische Motivation dagegen generieren sich aus der Sache, dem Lehrstoff oder den ureigenen Trieben selbst.
...

Zum oben ausgesprochenen Vorwurf:

Die Didaktiker im Fachbereich Deutsch gehen von fälschlichen Annahmen aus. Sie unterstellen:
- daß Rechtschreibung im Vergleich zu anderen innerfachlichen Disziplinen einen geringen Stellenwert einnehme,
- daß innerhalb der Gesellschaft eine Ablehnung gegen die Disziplin Rechtschreibung gewachsen sei,
- daß die Rechtschreibregeln einem veralteten und überholten Normensystem entsprächen,
- daß die heutige Schülergeneration andere Lehrmethoden benötigte,
- daß der heutigen Schülergeneration andere Schlüsselqualifikationen zugedacht werden müßten,
- ...

Zusammengefaßt heißt das aber:
Die Deutschdidaktiker von heute nehmen ihren Lehrstoff nicht mehr ernst, was einer doppelten Sinnlosigkeit entspricht: Denn wenn man das eine nicht mehr braucht, dann braucht man das andere (den Deutschdidaktiker selbst) um so weniger.

Noch eine rückbesinnliche Frage zum Thema Motivation:
Wie sollte man als untertäniger Deutschlehrer jemals eine Primärmotivation für die Rechtschreibung aufbauen können, wenn Staat und Obrigkeit diesem Fachbereich faktisch das Todesurteil zustellen?



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Norbert Schäbler
17.02.2004 15.46
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Vom Federnlassen der Didaktik

Bei „Schulversagen“ muß man sich immer wieder fragen, wer versagt hat: Der Schüler oder die Schule.“
Dieser Satz steht über allem, doch müßte man ihn erweitern auf das berühmte pädagogische Pestalozzi-Dreieck: Kind – Stoff – Gesellschaft.

Der Stoff nämlich ist von großer Bedeutung.
Ist der Stoff unwesentlich, dann braucht man ihm den Kind nicht aufzubürden, ist er jedoch wesentlich, dann hat die Gesellschaft das Recht und die Pflicht der Tradierung.

Hier in diesem Forum sind Rechtschreibung und die Vermittlung von Sprachkompetenz wesentlich. Rechtschreibung und Sprachkompetenz haben jedoch nicht überall einen so großen Stellenwert wie hier. Fast scheint es so, als hätten sogar die Kultusminister – die eigentlich Verantwortlichen für das Tradieren und Konservieren zwischenmenschlich bedeutender Errungenschaften – eine geringere Einschätzung bzgl. sprachlicher Kommunikation als hier versammelte Diskutanten.

Fragen, die in diesem Leitthema zu klären wären, sind die folgenden:
Wer hat in Sachen Rechtschreibung versagt:
a) das Kind,
b) der Stoff,
c) die Gesellschaft?

Den neuen Leitfaden habe ich benannt: „Vom Federnlassen der Didaktik“. Das wird sich im Folgebeitrag klären.

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