Persiflage auf die Schieflage
Magdeburg/MZ. Sachsen-Anhalts Kultusminister Jan-Hendrik Olbertz (parteilos) hat bekräftigt, dass er gegen die Rücknahme der umstrittenen Rechtschreibreform ist. Sie soll am 1. August 2005 endgültig in Kraft treten. Zwar sei die Reform ein Fehler gewesen, doch werde durch einen erneuten staatlichen Eingriff die Sprache nicht verbessert, sagte Olbertz …. „Die Reform war ein Fehler“, sagt Olbertz. Das habe man auch in der Kultusministerkonferenz eingesehen. Aber diese Erkenntnis könne nun allenfalls zu einem „Nie wieder!“ führen also zu dem Schluss, einen solchen staatlichen Eingriff in die Muttersprache, ein „lebendiges Gebilde“, nicht noch einmal vorzunehmen. (Mitteldeutsche Zeitung 11.6.04)
Bei einem Kind soll am Bein ein kleiner Eingriff vorgenommen werden. Die Eltern werden darüber aufgeklärt, daß es auch „schief gehen“ kann. Da die Operation tatsächlich „schief geht“, muß das Kind hinterher „schief gehen“. Die Ärztekommission stellt einen Kunstfehler fest, sagt aber: „Diese Erkenntnis könne nun allenfalls zu einem ‚Nie wieder!’ führen also zu dem Schluss, einen solchen Eingriff nicht noch einmal vorzunehmen.“ Eine weitere Operation, die die volle Gehfähigkeit des Kindes wiederherstellen würde, lehnt die Kommission ab.
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Sigmar Salzburg
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