Lieber Chris,
mir scheint, daß in Eurem Aufsatz nur wieder – wirklichkeitsfern, aber “political correct” – das Klischee vom schlagenden Mann bedient wird und werden soll. Dabei geht in der Mehrzahl der Fälle eine Gewalt in Partnerschaften von der Frau aus; ebenso wie 80 % der Familienscheidungen von Frauen betrieben werden.
Lies Dir dazu „Macbeth“ von William Shakespeare durch, oder schau Dir (am besten gleich mit Deiner Klasse) Roman Polanskis Kinofilm „Macbeth“ an, um Dich auf die zugehörigen Entscheidungsgründe einzustimmen.
In aller Regel ist es so, daß ein Schüler, der der Lehrkraft nach dem Munde schreibt und redet, bessere Noten erhält als einer, der eigene Gedanken entwickelt. Gegenwind erhält, wer seine Schule verdächtigt, eine Untertanenfabrik zu sein.
Es ist die Entscheidung jedes einzelnen Schülers und hängt sicherlich mit seinem persönlichen Lebensentwurf zusammen, ob er in erster Linie schöne Noten haben möchte oder aber etwas fürs Leben lernen will.
Ich selbst fand es immer richtig, jeden Mittag mit ausgeglichener Bilanz nach Hause zu gehen, d.h. also: sofortiger Gewinnentscheid für den Lehrer, Meinungsverschiedenheiten werden in der Schule ausgetragen, nicht vor einem Petzegremium. Was Besseres kann Dir und dem Lehrer gar nicht passieren, als daß Ihr dort das Argumentieren übt.
Noch ein Frage als Vorschlag: Siehst Du Dich in der Lage, eine solche Anfrage so sorgfältig prüfzulesen, daß sie keine oder fast keine Fehler mehr enthält?
Grüße,
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Detlef Lindenthal
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