Danke, Herr Lüber
Eben dies ist es, was mich wütend macht: Einerseits die Willfährigkeit, mit der man das „Plansoll Rechtschreibdiktat“ übererfüllt (man könnte ja wenigstens Kommata setzen), andererseits die Anmaßung, mit der nach „Geschenken“ verlangt wird.
An „salz“: Ich gebe Ihnen darin recht, daß es kleinlich ist, Fehler zu bemängeln. Mir wäre es auch unangenehm, von jemandem mit der Nase auf die eigenen Fehler gestoßen zu werden. Es ist überhaupt das erste Mal, daß ich so etwas mache. Grund ist der Zusammenhang, in welchem dieses Schreiben steht – was Herr Lüber treffend nachempfunden hat, was ich dankbar registriere.
Liebes „salz“, gehen Sie einmal auf eine Phantasiereise: Sie sind Kleinverleger und werden ständig um kostenlose Buchexemplare angegangen, weil die Schule kein Geld hat. Und weil die Bibliothek mit neuen, ss-verseuchten Büchern ausgestattet werden soll. Und weil ... und überhaupt, weil der Verleger eben ein stinkreicher Kapitalist ist, dem man auf Messen ohne Hemmungen den halben Stand leerklaut.
Und dann kriegen Sie den soundsovielten Bettelbrief, der nach korrektem Deutsch – und dieses Deutsch kann keine KMK eigenmächtig außer Kraft setzen – Fehler enthält, die aus bloßer Unterwürfigkeit gemacht werden – zum Nachteil der Schüler, in diesem Fall Sonderschüler.
Ich wette, da würde selbst Ihnen das Streuglas zu eng, liebes „salz“!
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Karin Pfeiffer-Stolz
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