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glauben
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Gerd-Peter Kossler
28.06.2004 10.07
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Vielen Dank für die Antworten, vor allem von Herrn Lindenthal und Herrn Ickler. Herr Lindenthal, Sie haben recht: in dem konkreten Fall wurde der Begriff „Motive“ unsauber verwendet; das erklärt auch, warum ich einen Moment lang an die (falsche) Korrektur „deren subjektiven Motiven man keinesfalls glauben darf“ – „deren Äußerungen (Dativ) zu ihren subjektiven Motiven“ wäre wohl gegangen. Nochmals danke, das war wirklich aufschlußreich.
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Gerd-Peter Kossler

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margel
28.06.2004 08.33
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Danke, verehrter gestur

Ja, in meinem „Kluge“ steht´s genauso.

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gestur
27.06.2004 15.04
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germanisch *ga-laubjan,

gotisch ga-laubjan, altsächsisch gi-lobian, althochdeutsch gi-louben, mittelhochdeutsch ge-louben
heißt ursprünglich für lieb halten, gutheißen,
gehört zur weitverzweigten Wortfamilie lieb
und war auf jeden Fall ursprünglich transitiv.

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margel
27.06.2004 13.31
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Lichtenberg...

...wollte vielleicht durch die Verwendung von „glauben“ mit Akkusativobjekt seine kühne Formulierung besonders kraftvoll gestalten. „Glauben“ hier im engsten Sinne von „für existent halten“. Auch zu seiner Zeit war die übliche Konstruktion „glauben an...“, die aber vieldeutiger ist. Vgl. z.B. „Ich habe so an dich geglaubt!“ Da geht es nicht um die Existenz, sondern um die Zuschreibung bestimmter Eigenschaften.

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Stephan Fleischhauer
26.06.2004 23.50
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Nach meinem Gefühl gibt es zwei Arten von glauben:
an etw./jmdn. glauben und
glauben mit Akk.- und/oder Dat.-Obj. (jmdm. etw. glauben)
- neben anderen stilistisch markierten Formen.
Man könnte vielleicht sagen: ich glaube ihm das Gespenst nicht, wenn man meint: ich nehme ihm das Gespenst nicht ab. Daß Konkreta dennoch befremdlich wirken mögen, hat wohl eher sachliche als sprachliche Gründe.

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margel
25.06.2004 10.44
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glauben - transitiv

„Unsere Welt wird noch so fein werden, daß es so lächerlich sein wird, einen Gott zu glauben, als heutzutage Gespenster.“

G. Chr. Lichtenberg


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gestur
24.06.2004 21.22
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Transitive und intransitive Verben

Nach der Art der Ergänzung unterscheidet man:
a) Verben, die einen Akkusativ bei sich haben oder bei sich haben können: Man nennt sie transitiv (lat. transire übergehen) oder zielend, weil die Tätigkeit des Subjekts auf die Ergänzung übergeht, sie trifft. Sie bilden ein persönliches Passiv.
b) Verben, die keinen Akkusativ bei sich haben können. Ein mit dem Verb verbundener Dativ oder Genitiv wird von der Tätigkeit nur in Mitleidenschaft gezogen; sie geht nicht auf ihn über. Solche Verben heißen intransitiv oder nichtzielend. Sie bilden kein persönliches Passiv.
Zusatz: Manche Verben können mit oder ohne Ergänzung gebraucht werden.
Das Objekt (Fallergänzung)
Objekt im eigentlichen Sinne ist nur das Akkusativobjekt. Die Ergänzungen im Dativ und Genitiv gehören genau genommen schon zu den Umstandsergänzungen. Der Unterschied zeigt sich auch darin, daß nur das Akkusativobjekt die Umwandlung in das Subjekt eines passivischen Satzes verträgt.

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Detlef Lindenthal
24.06.2004 18.36
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Auf einen Nebensatz zielend?

Und wenn hoffen oder glauben einen ganzen Nebensatz als Objekt erhält:
Ich glaube, daß sie bald Vernunft annehmen.
– ist das Verb dann zielend (transitiv)? (Wen oder was glaube ich? Daß sie bald Vernunft annehmen.)

Und wie ist es mit glauben an und hoffen auf?
    Ich glaube an das Gute im Menschen.
    Ich hoffe auf günstigen Wind.
    Ich erhoffe günstigen Wind.
Danach kommt doch immer ein hübsches Akkusativ-Objekt?

Nun war die Frage von Herrn Kossler (sofern ich ihn richtig verstanden habe), ob
    „... deren subjektive Motive man keinesfalls glauben darf“
richtig oder falsch ist.
Mindestens kann man eine
    Behauptung,
    Aussage,
    Geschichte
glauben oder nicht glauben. Mir scheint, daß der Fehler (wenn es einer ist) nicht mit der Grammatik begründet werden sollte, sondern mit dem Sinnzusammenhang:

Wenn mit „Motive“ gemeint ist: die vorgebrachten Motive (also gesagte Sätze, also Behauptungen), dann können sie geglaubt oder nicht geglaubt werden. Doch wohnen subjektive Motive in der Seele des Motivierten und sind einem Außenstehenden höchstens dann zugänglich, wenn letzterer gedankenlesen kann; jedenfalls sind sie echt und damit glaubwürdig (ebenso wie alle Gefühle echt sind; es gibt keine unechten Gefühle).

Der Fehler könnte in einer nicht hinnehmbaren Sinnverdrehung von „Motive“ liegen: Was nach außen vorgetragen wird, sind nicht die Motive, sondern höchstens Behauptungen über Motive.

Wörter und Begriffe sollten richtig verwendet werden, meint Kung Fu Tse, und ich schließe mich ihm an.
Freilich sollten Fehler richtig benannt werden, damit man aus ihnen etwas lernen kann.
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Detlef Lindenthal

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Theodor Ickler
24.06.2004 13.44
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Interessant

Manche Verben sind zwar an sich nicht transitiv (oder nur in sehr seltenen Fällen), aber mit einem Pronomen wie „das“ oder „es“ geht es dann doch. Zum Beispiel „hoffen“: „Ich hoffe es“. Allenfalls Abstrakta, die für einen Satz stehen, können oft als Akkusativergänzungen auftreten. „Ich glaube diese Geschichte“ = „Ich glaube, daß es so und so gewesen ist“. Konkreta sind ungeeignet: „Glaubst du dieses Buch, glaubst du Gespenster?“ Man wird selten finden „Es wird gehofft, daß die RSR bald zu Ende geht“, wohl aber „Es ist zu hoffen ...“ usw. Pronomina sind also keine besonders guten Testfälle für Transitivität.
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Th. Ickler

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Detlef Lindenthal
24.06.2004 08.40
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Keine Glaubensfrage, sondern Wörterkultur

glauben ist (auch) transitiv:
Das glaube ich unbesehenDas ist Objekt.
Glaubst du diesem Windhund? – hier mit Wemfall.
Glaubst du diesem Windhund seine Schauermärchen? – hier: transitiv mit Wemfall und Wenfall.
Ich glaube, also bin ich.
Ich glaube an die Zukunft.
Glauben heißt nicht wissen.

– Ich hoffe, daß Sie aus diesen Beispielsätzen etwas für Ihre Frage herausfinden können.
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Detlef Lindenthal

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Gerd-Peter Kossler
24.06.2004 05.29
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Danke für die lustige Antwort, ich hätte es aber gern noch etwas genauer. Konkret: Ich muß den Satz "... deren subjektive Motive man keinesfalls glauben darf“ korrigieren: als falsch anstreichen, weil „glauben“ intransitiv ist, und korrigieren in „deren subjektiven Motiven“? Oder so lassen, weil die Passivprobe durchgeht: „deren subjektive Motive werden geglaubt“? Bitte um eine ernste Antwort.
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Gerd-Peter Kossler

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gestur
21.06.2004 11.19
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Bei transitiv oder nicht hilft die Passiv-(Leideform-)Probe

„glauben“ kann man als Akkusativobjekte nur bestimmte Sachen, und die wiederum können „geglaubt“ werden.
Frei nach Ludwig Thoma nach der Kirchweih-Schlägerei: Sogt der Huber Nazi (Ignazius) zum Advikat: „Moanes, daß mia des glabt werd, daß dera Biakrug vo alloa brocha is?“ „Na, des wird Eana des Gricht net glaum.“

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Gerd-Peter Kossler
21.06.2004 10.23
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glauben

Ist „glauben“ transitiv oder intransitiv? Man sagt zwar nicht „Ich glaube diese Motive“, wohl aber „Ich glaube das nicht“. Der Duden gibt dazu nichts her.
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Gerd-Peter Kossler

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