Notice: Undefined variable: goto in /home/www/rechtschreibung.com/html/Forum/showthread.php on line 3 Notice: Undefined variable: goto in /home/www/rechtschreibung.com/html/Forum/showthread.php on line 3 Forum - Sprachgefühl verkümmert
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Sprachgefühl verkümmert
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gestur
28.06.2004 11.55
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Ursula Walther, Vorsitzende des Bundeselternrats:

„Das, was die Sprache ausmacht, ist nicht die rechte Schreibweise, sondern es ist die Achtung vor dem, was Wörter und Sätze bedeuten.“

Was Wörter bedeuten, sieht man an bedeutungsunterscheidenden Schreibweisen ähnlicher Wörter.

Was Wörterverbote bedeuten, sieht man an den jetzt verbotenen bedeutungsunterscheidenden Schreibweisen dieser Wörter.

Die auch für Laien verständlichsten Beispiele (von vielen) sind:

verboten: sich auseinanderentwickeln – nur noch: sich auseinander entwickeln,
verboten: fertigbringen – nur noch: fertig bringen,
verboten: steckenbleiben – nur noch: stecken bleiben,
verboten: stehenbleiben – nur noch: stehen bleiben,
verboten: hängenbleiben – nur noch: hängen bleiben,
verboten: sitzenbleiben – nur noch: sitzen bleiben,
verboten: leichtfallen – nur noch: leicht fallen,
verboten: schwerfallen – nur noch: schwer fallen,
verboten: miesmachen – nur noch: mies machen,
verboten: allgemeinverständlich – nur noch: allgemein verständlich,
verboten: vielgeliebt – nur noch: viel geliebt,
verboten: heißersehnte Bratkartoffeln – nur noch: heiß ersehnte Bratkartoffeln
verboten: eine Handvoll Häuser – nur noch: eine Hand voll Häuser,
verboten: nichtssagend – nur noch: nichts sagend,
verboten: vielversprechend – nur noch: viel versprechend,
verboten: sogenannt – nur noch: so genannt,
verboten: neuvermählt – nur noch: neu vermählt,
verboten: frischgebackenes Ehepaar – nur noch: frisch gebackenes Ehepaar.

Ergebnis:
Das, was die Sprachbeschädigung ausmacht, ist die Nichtachtung vor dem, was Wörter bedeuten.

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Karin Pfeiffer-Stolz
28.06.2004 07.48
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Ist Rechtschreibung wichtig für die Sprache?

Äußere Form und Inhalt

Durch die Niederschrift eines Wortes erst entsteht Begriffsgenauigkeit. Wenn sich eine Sprachgemeinschaft darauf einigt, einen geschriebenen Begriff in einer bestimmten Form zu akzeptieren, besteht auch im Denken der Menschen Übereinstimmung.
Je differenzierter Sprache und Denken werden, desto differenzierter ist das Schriftbild.
Leichte Abweichungen vom Schriftbild können toleriert werden, genau wie gelegentliche Abweichungen von Regeln aller Art im sozialen Zusammenleben spielend aufgefangen werden können.
Will sagen: Ein Text mit relativ wenig Formfehlern ist für jeden zu verstehen.

Nun hört man in letzter Zeit immer häufiger die Meinung, die Rechtschreibung (Form) sei nicht wichtig. Wesentlich dagegen sei der Inhalt. Also: Ein Text mag so fehlerhaft sein wie er will, Hauptsache es wird damit Wichtiges und Schönes vermittelt.

Das ist, als ob einer Wasser in löcherhaften Krügen transportieren möchte.
Wenn Krüge so unwichtig sind, lassen wir sie gleich weg. Wie aber transportieren wir dann das Wasser? So ist das in der Natur nun einmal: Ohne Form kein Inhalt.
Rechtschreibung, Grammatik, Syntax – sie sind die Formen, die man füllen kann. Mit dem Vorhandensein normierter Schreibung schaffen wir die Voraussetzung für die Möglichkeit, den anderen Menschen Schönes und Wichtigs mitteilen zu können.

Diese „Transportgefäße“ der Sprache mit Bedacht und Liebe zu pflegen, ist immer schon Anliegen der Gebildeten gewesen. Ihnen wurde, so scheint es mir, früher mehr Wertschätzung entgegengebracht. Und das „gemeine“ Schreibvolk hat davon profitiert.
Nun hat es einen Aufstand gegen die ungeliebten Formen gegeben in der Annahme, die geistige Elite habe diese Krüge aus boshafter Willkür geschaffen, damit das Volk schwerer an das Wasser herankäme! Das unlogische Denken des Reformpöbels (man sehe mir diese Wortwahl nach) führt zu der irrigen Meinung, man könne Wasser ohne Behältnisse transportieren!
Diese privaten Gedanken wurden ausgelöst durch den Ausspruch der stellevertretenden Vorsitzenden des Bundeselternrats (BER), Ursula Walther: „Aber ich denke, in der Sprache gibt es Wichtigeres als die Rechtschreibung. Das, was die Sprache ausmacht, ist nicht die rechte Schreibweise, sondern es ist die Achtung vor dem, was Wörter und Sätze bedeuten.“

Wie kann man Achtung vor Wörtern und Sätzen haben, die, ihrer Form beraubt, im leeren Raum umhergeistern? Was überhaupt sind Wörter und Sätze ohne Form? Kann man sie als solche überhaupt noch erkennen?
Literatur ist das, was man in die Form füllen kann. Die Form erst gibt den Wörtern und Worten ihren Halt.
Eine möglichst exakte Orthographie ist Voraussetzung für Entwicklung und Bestand einer Kultursprache.

Da Frau Walther mit ihrer Einstellung in guter Gesellschaft ist, frage ich in die Runde:
Wie begegnet man solcher Irrlehre? Aussprüche dieser Art sind von ungeheurer Popularität und ziehen vor allem jene an, denen das selbständige Denken zu lästig ist. Das sind nicht wenige, vor allem auch solche, die zur RSR im Grunde gar keine eigene Meinung haben.

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Karin Pfeiffer-Stolz

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Karin Pfeiffer-Stolz
25.06.2004 14.25
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Helfer in der Rechtschreibnot

Über das Lernen der neuen Rechtschreibung

Hertha Beuschel-Menze und Frohmut Menze hatten im Jahr 1996 bei rororo einen Renner herausgebracht, der im Februar 2004 in der 8. Auflage das Licht der Welt erblickt hat: Die neue Rechtschreibung. Wörter und Regeln leicht gelernt.

Am Ende des Buches widmen sich die Autoren dem Vorgang des Lernens. (wobei als Lösung für alle Rechtschreibprobleme an der vom AOL-Verlag vertriebenen „5-Fächer-Lernbox“ kein vernünftiger Weg mehr vorbeizuführen scheint)

Nachdem wir auf 156 Seiten die ganze wunderbare Welt der neuen Rechtschreibung an uns vorüberziehen lassen durften, lesen wir auf Seite 157:

„Wie bekommt man das alles in den Kopf?
Vermutlich flimmern Ihnen jetzt die Augen. Es ist zwar alles schön logisch, aber können Sie es auch spontan und selbstverständlich anwenden, ohne nachschlagen zu müssen? Wenn Sie einen Text verfassen und sich über den Inhalt Gedanken machen, haben Sie dann alles – oder auch nur das meiste – verfügbar? Könnten Sie erfolgreich ein Diktat schreiben? Nicht? Na, dann müssen Sie dieses Kapitel doch lesen.
Das Lernen
Wir lernen schon lange bevor wir auf die Welt kommen.
Wir erkennen schon im Mutterleib hell und dunkel, hören das Rauschen des Blutes, den Herzschlag der Mutter, ihre Verdauungsgeräusche und ihre Stimme, spüren ihre Stimmungen, erhalten ihre Adrenalinstöße, wenn sie sich aufregt, empfangen „good vibrations“, wenn es ihr gut geht.
Wir leiden unter ihrem Zigaretten- und Alkoholkonsum und profitieren von ihrem ausgeglichenen Gefühlsleben.“


Jetzt wissen wir, was die Altachtundsechziger umtreibt: der Zigaretten- und Alkoholkonsum! Wie trefflich sich zwischen den Zeilen lesen läßt! Man achte auch auf die Reihenfolge, die zugleich Gewichtung ist: Zuerst die Adrenalinstöße der Aufregung, dann erst die „good vibrations“. Zuerst die Suchtmittel, dann – eventuell – ein ausgeglichenes Gefühlsleben.

Warum ich das hier vorstelle? Weil ich das Gefühl habe, daß viele Ideologen auf die eine oder andere Art nicht ganz glücklich zu sein scheinen. Sie sehen die Welt durch eine Zerrbrille. Privat habe ich jedenfalls schon öfter die Erfahrung machen müssen. Und in vielen pädagogischen Schriften läßt sich das auch feststellen: Die böse Welt! Doch siehe, hier naht der Retter ...

Noch ein Schmankerl aus demselben Buch:

Seite 139
„Verzeichnis orthografischer* Varianten
Auf den folgenden Seiten finden Sie eine Übersicht über die orthografischen Varianten des deutschen Gebrauchswortschatzes. Diese kann Ihnen bei Ihrer Entscheidung für eine der Möglichkeiten helfen.(1) Gleichzeitig verdeutlicht sie – durch die Gegenüberstellung der Varianten – die Systematik der Reform.(2)
Es ist sicherlich sinnvoll, wenn sich Unternehmen, Verlage, Redaktionen, Schulen und Verwaltungen hausintern auf eine einheitliche Schreibung einigen. (3)
Sie haben die Wahl zwischen zwei Varianten: ...“


Es folgt die Erklärung, was unter „Variante 1“ und „Variante 2“ zu verstehen sei.
Auch sinnige Abkürzungen werden eingeführt:
Hv. = Hauptvariante, Nv. = Nebenvariante

*Zwischenruf: wäre nicht die Schreibweise „ortografisch“ konsequenter gewesen?

(1) Wirklich hilfreich! Dieser Satz ist nur noch durch die folgenden zu überbieten
(2) Das kann ich auch nach mehrmaligem Lesen nicht begreifen.
(3) Aus der Not eine Tugend machen: Hausorthographien werden nicht nur hingenommen, sondern sogar wärmstens empfohlen. In meinen Fingern breitet sich angesichts dieser Aussage eine Art motorischer Sprachlosigkeit aus.

PS. Das Buch habe ich mir nicht gekauft, dazu wäre mir ums Geld zu schade. Herr Menze persönlich schickte es mir als beredte Antwort zu auf meine Frage, was aus seiner Zusammenarbeit mit dem Rowohlt Verlag geworden sei. Mit Widmung. Und deshalb ruht das Werk seither in dem durch Glastüren geschützten Bücherschrank, der besonders wertvollen Exemplaren vorbehalten ist.



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Karin Pfeiffer-Stolz

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Christoph Kukulies
25.06.2004 07.45
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Re: Wulff - Vom Vorvorzimmer zum Vorzimmer

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Rolf Genzmann
Sehr geehrter Herr Axel Steding vom Referat 207,

haben Sie herzlichen Dank für Ihre Nachricht!
....

Mit freundlichen Grüßen
Rolf Genzmann

Sehr geehrter Herr Genzmann,

ich habe auch diese Mail an das persönliche Büro des Ministerpräsidenten weitergeleitet.

Mit freundlichen Grüßen
Axel Steding
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Niedersächsische Staatskanzlei


Lieber Herr Genzmann,

Ihre Kompetenz in allen Ehren, aber zum jetzigen Zeitpunkt in einer so hochsensiblen Angelegenheit ein solches Geschütz aufzufahren ist geradezu kontraproduktiv, ja die Argumentationskette spielt den Befürwortern regelrecht in die Hände, wenn Sie die jetzige „Reform“ mit der von Konrad Duden in einem Atemzug nennen und letztere bereits die innere Mathematik von Buchstabenspielereien dieser Dichter beschädigt haben soll und es keiner gemerkt hat, außer eine handvoll Kaballistik-Experten – ja, ich habe dieses Wort auch eben erst kennengelernt –, was kann dann diese „Reform“ noch für großen Schaden anrichten?

Also, ich hätte etwas mehr Feingefühl erwartet. Jetzt sind wirklich keine verschrobenen Ansichten oder verstiegene Buchstabenmystik gefragt, sondern knallharte Fakten. Die Grundwerte der Demokratie sind auf dem Prüfstand, mögen die von Ihnen angestellten Beobachtungen zutreffen oder nicht.

Das ist nun wirklich Sand ins Getriebe der derzeitigen Bemühungen, einige Politiker für die Sache einzuspannen.




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Christoph Kukulies

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Elke Philburn
24.06.2004 23.47
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Re: Wer schreibt nach Regeln?

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Matthias Dräger
Kein Mensch lernt Schreiben durch das Anwenden von Regeln.
Warum schreibt das Kind „das Gras“ und nicht „das Graß“? Weil es weiß, daß, wenn ein Wort im Genitiv mit stimmhaftem s geschrieben wird, es auch im Nominativ mit einfachem s geschrieben wird?

Nein, das Kind schreibt Gras, weil es das Wort so in der Schule, in seiner Fibel sieht, und es dann einfach nachmalt, und dann in aller Regel auch nicht mehr vergißt, auch weiter durch seinen Lesestoff ständig, täglich in seiner Spur gehalten wird. Daher ist jede Aufspaltung der Rechtschreibung in „Fluß“ und „Fluss“geradezu Gift für eine gute, sichere Rechtschreibung.


Dem kann man nur zustimmen. Wie wenig das Erlernen von Rechtschreibung mit dem Einpauken von Regeln zu tun hat, zeigt sich am Erlernen des schriftlichen Englisch. Die Regelhaftigkeit ist bekanntermaßen weitaus geringer als im Deutschen, und im Englischunterricht beschränkt sich das Erlernen von Orthographieregeln im Grunde auf die Groß- und Kleinschreibung. Den Rest erwirbt man mehr oder weniger nebenbei – durch Lesen, Schreiben, Lesen...
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Reinhard Markner
24.06.2004 14.53
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Belästigung

Ich kann mir nicht vorstellen, daß Herr Ministerpräsident Wulff Interesse an solchen Erörterungen hat. Es wäre fatal, wenn er oder Leute in seiner Umgebung den Eindruck bekämen, die Kritik an der Rechtschreibreform sei eine Sache für versponnene Kabbalisten.

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Rolf Genzmann
24.06.2004 14.31
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Wulff - Vom Vorvorzimmer zum Vorzimmer

Sehr geehrter Herr Axel Steding vom Referat 207,

haben Sie herzlichen Dank für Ihre Nachricht!

Es gibt einen außerordentlich wichtigen Gesichtspunkt, der in den Diskussionen um die Rechtschreibreform wohl überhaupt noch nicht angesprochen wurde. Diesen möchte ich Ihnen so kurz wie möglich darlegen,
zugleich verbunden mit der Bitte, diese Mail an den Ministerpräsidenten weiterzuleiten.

Paul Heyse an Gottfried Keller
„Mit dem Gott meiner Väter bin ich ein wenig über den Fuß gespannt, ...“

Gottfried Keller in seinem Gedicht Zur Verständigung:
„Ein Vielversprecher und ein Wenigzahler“

Die beiden Zitate lassen sich wohl deuten als Beweise dafür, daß Heyse und Keller zu den großen Dichtern
gehören, die verzahlten, das heißt, die Buchstabenrechnung betrieben nach jüdischem Vorbild.
So hat denn „Paul Heyse“ die Rechenwerte:
a) im 26er-ABC: Paul Heyse = 112;
b) im 24er-ABC der Buchdrucker (i = j; u = v): Paul Heyse = 106.
Welches ist der Fuß, über den hinaus seine Rechnung „ein“ wenig gespannt ist, verglichen mit dem Gott seiner Väter?
Die Zahl 106 ist um 1 größer als 105. Der Wert 105 könnte der Fuß sein, das heißt: die Rechnung des Gottes seiner Väter. In Betracht kommt der Gottesname JH WH, mit den hebräischen Werten 10-5 6-5, genauer, die erste Hälfte des Tetragramms, also J H = 105, wobei JH (Jah) zudem noch ein eigenständiger Gottesname in der hebräischen Bibel ist.
106 = Paul Heyse ist daher ein wenig über den Fuß gespannt, um 1 über den Fuß 105 JH.
Ähnlich dieser Lösung für b) läßt sich eine Lösung auch für a) 112 bestimmen. Wenn 112 zu groß ihm erscheint, dann dürfte der hier im 26er-ABC zu findende Fuß „ein“ wenig kleiner sein, also 111.
Eine 111 ist nun im Hebräischen der Wert von Aleph. Aleph, ausgeschrieben mit den drei Buchstaben
Aleph = 1 und Lamed = 30 und Phe = 80, hat die Rechnung 111. Aleph bezeichnet unter anderm den Stimmeinsatz, ohne den überhaupt keine Sprache möglich ist. Als erster Buchstabe dient es als Symbol nun auch für Gott.
Eine andere Möglichkeit wären die Rechnungen von „Herrgott“:
a) im 26er: Herrgott = 111,
b) im 24er: Herrgott = 106.
Es ergibt sich bei Herrgott die 111 als möglicher Fuß, welche „ein“ wenig unter der Rechnung „Paul Heyse“ = 112 liegt.
Nun hatte Heyse eine jüdische Mutter, deshalb kann mit großer Sicherheit angenommen werden: er meint mit dem „Fuß seiner Väter“ die 105 JH und vielleicht noch zusätzlich Aleph = 111.
Mit dem „Vielversprecher und Wenigzahler“ der Verständigung, ein Zwiegespräch Gottfried Kellers mit sich selbst, ist zugleich das Gegenteil wohl gemeint, mithin ein „Vielverzahler“ oder ein „Vielzahler“.

Diese beiden Stellen alleine sollen zeigen, daß Keller und Heyse Vielverzahler waren. Kellers und Heyses Briefe
aus dem Jahre 1882, fünfzig Jahre nach Goethes Tod, können an mehreren Stellen nur verstanden werden, wenn man weiß, daß sie über Verzahlen, über Buchstabenrechnung handeln.
Da Goethe erwähnt wird in Kellers Brief an Heyse und ebenso ihr Freund Theodor Storm, so ist anzunehmen, daß Goethe und Storm ebenfalls Vielverzahler waren.
Bei Storm kann man das wohl beweisen, denn es gibt eine Handschrift zu Knecht Rupprecht, in welcher er seine
Münzen gekennzeichnet hat durch vielerlei Schreibtricks, wie sie nur in einer Handschrift möglich sind. Bei Goethe braucht man nur die „Zueignung“, das erste Lied im Faust, zu verzahlen. Nimmt man da nur die ganzen Zeilen, so erhält man eine lange Reihe von Münzen aus dem Prägestock 105 – 65, die jede statistische Normalverteilung um mehrere Hundert Prozent übertrifft.
Diese Dichter und andere „Klassiker“ schufen sehr oft Lyrik unter Verzahlung der Schrift bzw. unter Verschriftung der Zahl, nach jüdisch-semitischen und auch christlichen Vorbildern. Ebenso verfuhren Bach und Beethoven bei Kompositionen, indem sie die Anzahlen der Noten bisweilen nach dem Prägestock JH WH und dessen Obermünzen festlegten.
Ebenso verfuhr der Schöpfer des Liedes „Großer Gott, wir loben dich“, indem er die Anzahlen von Silben, Wörtern und Buchstaben und Noten bestimmte nach Obermünzen und Untermünzen von 105. Nicht nur das, er berechnete ebenfalls die Lyrik, die Wörter des Textes nach den Tetragrammhälften 105 – 65. Mit anderen Worten: Das Lied Großer Gott ist ein zahlig vollkommenes Meisterwerk, sowohl in den äußerlich abzählbaren Anzahlen als auch im „inneren“ Zauberhauch, in den Buchstabenrechnungen, der Isopsephie bzw. Gematrie der Zeilen, der „lyrics“. Großer Gott, die erste Strophe, ist mithin eines der bedeutendsten Kunstwerke auf dem Gebiet der Zahlenmystik und Buchstabenzauberei.
Nun hat nur die erste Strophe des Liedes Großer Gott die Rechtschreibreform von 1901/02 unversehrt überstanden in den heutigen Gebet- und Gesangbüchern. Die zweite Strophe „Cherubim“, die dritte Strophe „Eigenthum“ usw. sind verderbt durch „Kerubim“ bzw. „Eigentum“.
Von vielen Dichtern, in Amerika z. B. Gershwin, Jerome David Kern, Dorothy Fields, wurden besonders auch die Anzahlen der Buchstaben genauestens abgezählt, um damit ebenfalls eine Münze, eben den hebräischen Namen Gottes, setzen zu können.
Es ist klar: Wenn eine Rechtschreibreform aus Eigenthum nun Eigentum machte, dann fehlt ein Buchstabe.
Damit ist auch klar: Der gesamte Faust wurde nach 1901 beschädigt. Man kann sagen: Die Generationen nach 1901 lernten in der Schule nur Fälschungen, kastrierte Gedichte.
Die neueste Reform von 1996 kastriert nun erneut alle hochkarätige Dichtung. Erneut wird in unzähligen Fällen der von den Klassikern gesetzte Name JHWH zerstört. Da es sich dabei um einen semitischen Namen handelt, haben wir es erneut mit Kulturzerstörung, mit Sprachzerstörung und erneut mit „amtlich verordnetem“
Antisemitismus zu tun, der zum wiederholten Male die von den größten deutschen Dichtern gesetzten Münzen beschädigt, Münzen, die mit höchster sprachlicher und rechnerischer Kunstfertigkeit „im lyrischen Fegefeuer
sitzend“, wie Gottfried Keller schreibt, gegossen, gereinigt, geprägt und auf den semitischen Gottesnamen hin verdichtet wurden.
Abgesehen von diesen zahligen Erwägungen ist es eine Unverschämtheit, ein Verbrechen, wenn einem Dichter auch nur ein einziger Buchstabe ausradiert wird von erbärmlichen Kulturattentätern.
Keller, Heyse und Storm studierten in Berlin und verkehrten dort in jüdischen Salons. Ohne den besonderen jüdisch-semitischen Umgang mit den Buchstaben als zugleich Zahlen gäbe es keine bedeutenden, längere Zeiten überdauernden Gedichte und Lieder wie etwa Gellert-Beethovens „Die Ehre Gottes aus der Natur“. Man kann wohl sagen: Ohne jüdische Zahlenmystik gibt es überhaupt keine große Kultur, weder in Europa, noch in den USA.
Der „jüdische Salon“ verlagerte sich nach der Rechtschreibreform 1901, nach dem Krieg 1914/18 nach New York, nach dem Aufkommen des Films dann auch nach Hollywood. Show Boat mit Ol' Man River, Ein Amerikaner in Paris und Swing Time (1936) sind undenkbar ohne die dahinterstehenden hebräischen
Grundlagen.
Ab 1933 verbot man in Deutschland alle jüdischen Komponisten, Lyriker, Dichter, Verlage. Man verbrannte deren Bücher und danach die Juden selbst.
Heute wiederum verbrennt man auf kaltem Wege die Bücher, zerstört bald jeden etwa noch vorhandenen Buchstabenzauber. Und es ist lediglich eine Frage der Zeit, wann sich die Geschichte wiederholt, denn nach dem Vernichten von Buchstaben wurden immer auch Menschen vernichtet, bei all den zahlreichen
Bücherverbrennungen, die die Geschichte kennt.
Zur Zeit verweigern alle deutschen Schriftsteller dem ausgebrochenen Rechtschreibwahnsinn die Gefolgschaft.
Deshalb läßt man ihre Gedichte und Texte nicht ins Schulbuch. Die Vernichtung der Sprache hat begonnen, die lebenden Dichter werden bereits in den Schulbüchern vernichtet, auf „amtlichem Wege“ von sogenannten
Kultusministern und deren Helfershelfern. Es herrscht nicht nur Sprachverwirrung, sondern Wortzerstörung und Sprachmord. Die Kultusminister, die bei diesen Vorgängen beschönigend von „Übergangsschwierigkeiten“
reden, erscheinen als Kulturzerstörer, Sprachmörder und als Selbstmordattentäter.
Man bedenke, daß derzeit kein Dichter oder Schriftsteller ein wertvolles Werk schaffen kann, das auch nur zwei Jahre überdauert. Denn nach zwei, drei Jahren streicht man ihm Buchstaben weg, zerfetzt seine Sätze, weil gerade mal wieder „reformiert“ wird. Jeder Geist verliert die Lust, auch nur einen Satz zu schreiben, wenn
eine der deutschen Sprache erwiesenermaßen völlig unkundige Kommission ihn morgen schon verhunzen und vernichten darf. – Nepomuk kann „Kommission“ schon nicht mehr hören. Er sacht nur: die hamse mit die Brotkruste ausm Urwald gelockt. -
Eine Nation ohne tätige Dichter, eine Nation mit permanenter, von kulturlosen Affen betriebenen Rechtschreibreform, ist eine geistig ertaubte, eine tote Nation.

Mit freundlichen Grüßen
Rolf Genzmann

Sehr geehrter Herr Genzmann,

ich habe auch diese Mail an das persönliche Büro des Ministerpräsidenten weitergeleitet.

Mit freundlichen Grüßen
Axel Steding
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Niedersächsische Staatskanzlei

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Rolf Genzmann

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Matthias Dräger
21.06.2004 19.55
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Wer schreibt nach Regeln?

Kein Mensch lernt Schreiben durch das Anwenden von Regeln.
Warum schreibt das Kind „das Gras“ und nicht „das Graß“? Weil es weiß, daß, wenn ein Wort im Genitiv mit stimmhaftem s geschrieben wird, es auch im Nominativ mit einfachem s geschrieben wird?

Nein, das Kind schreibt Gras, weil es das Wort so in der Schule, in seiner Fibel sieht, und es dann einfach nachmalt, und dann in aller Regel auch nicht mehr vergißt, auch weiter durch seinen Lesestoff ständig, täglich in seiner Spur gehalten wird. Daher ist jede Aufspaltung der Rechtschreibung in „Fluß“ und „Fluss“geradezu Gift für eine gute, sichere Rechtschreibung.

Das alles ist so einfach, daß es vielleicht sogar Prof. Augst kurz vor seiner Pensionierung noch begreifen könnte.

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gestur
21.06.2004 17.46
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Führt die Umsetzung der Reform deshalb zu sovielen Fehlern,

weil ihre Lernhilfen so fehlerhaft sind? Die Reformer haben selbst gesagt, daß die Regeln selbst nicht zum direkten Lernen geeignet sind. Folglich prüfen die Anwender die Lernhilfen nicht an den Regeln. Ist das schlecht für das Überleben der bewährten Rechtschreibung? Die Fehler unserer Feinde sind unsere Vorteile. Freuen wir uns darüber und nutzen wir sie!

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Karin Pfeiffer-Stolz
21.06.2004 15.00
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Frohmut Menze

Der Zufall spielte mir ein Büchlein in die Hände:
Die neue Rechtschreibung. Wörter und Regeln leicht gelernt.
Autoren: Hertha Beuschel-Menze und Frohmut Menze. rororo-Taschenbuch, 8. Auflage, Februar 2004

Das Vorwort schrieb Dr. Klaus Heller, Institut für deutsche Sprache.

Das Buch enthält Regeln, die allesamt verboten werden müßten. Ich empfinde es als Betrug am Deutschlernenden, wenn er liest:

Die wichtigste Neuerung ist die Vereinfachung der ß/ss-Schreibung:
Die Verdopplung des s richtet sich nun ganz korrekt (1) nach dieser Regel:

Regel: Folgt das s einem kurzen Laut, so muss man es verdoppeln. Beispiel: das Schloss


Nirgendwo taucht der Hinweis auf, daß nach kurzem Laut auch s stehen kann!

Zwei Seiten weiter liest man:
Folgendes ist sicher:
- Wenn man ein stimmhaftes s spricht, muss es ein s sein: Rose.
- Wenn man es stimmlos nach einem kurzen Vokal spricht, dann muss es ein ss sein: Hass, hässlich

Als Beispiele fehlen dann die Wörter „Misst, du bisst, der Kassten.“
Nirgendwo ein Hinweis auf s-Schreibung nach kurzem Vokal!

Ist auch klar, weshalb: Dann könnte man die s-Regel nicht mehr als Regel vorstellen. Und die Logik wäre dahin.

Eigentlich ist das Betrug an jedem Lernenden. Oder wie sehen die anderen das?
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Karin Pfeiffer-Stolz

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Elke Philburn
11.05.2004 00.05
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Es wäre auch mal interessant zu erfahren, wieviele Leute dies als 'neue Rechtschreibung' akzeptiert hätten.
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http://www.vrs-ev.de/

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Karin Pfeiffer-Stolz
09.05.2004 12.04
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Sprachgefühl verkümmert

Je länger das Rechtschreibchaos dauert, desto unempfindlicher werden die Menschen bezüglich der Verschriftlichung. Heute am Kirchenportal gelesen:

„Tür zu machen!“

Kaputt war die Tür nicht.
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Karin Pfeiffer-Stolz

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