Zwei neue Mitglieder im Rolf-Wernstedt-Club: Doris Ahnen und Kurt Beck!
Sehr geehrte Damen und Herren! Heute ist ein besonderer Tag für den Rolf-Wernstedt-Club. Hiermit gebe ich bekannt, daß Tusch, ta, ta, tata.. Kultusministerin Doris Ahnen und Tusch, ta, ta, tata... Ministerpräsident Kurt Beck als neue Ehrenmitglieder in den Rolf-Wernstedt-Club* aufgenommen wurden.
Anlaß für ihre Aufnahme sind, wie sollte es sein, folgende stenkeldfeldreife Stellungnahmen zum Abblasen der Rechtschreibreform (lt. SWR.de).
Kultusministerin Doris Ahnen: „Die Schulen haben mit den neuen Schreibweisen kein Problem“, so Ahnen. Eine Rücknahme sei den Schülern nicht zumutbar ganz abgesehen von den Kosten.“
Die Stellungnahme von Ministerpräsident Kurt Beck wird inhaltlich kaum mehr zu überbieten sein: „Dies (gemeint ist: die Beendigung der Rechtschreibreform) würde einen großen volkswirtschaftlichen Schaden verursachen, sagte Beck. Allein die Schulbuchverlage würden rund 250.000 Euro verlieren.“
Kultusministerin Doris Ahnen erhält die Mitgliedsnumer 5.
Ministerpräsident Kurt Beck erhält die Mitgliedsnummer 6.
Kommentar des 1. Vorsitzenden des Rolf-Wernstedt-Clubs:
Wie „Recht“ die Ministerin Doris Ahnen doch hat. Keinem Schüler kann heutzutage mehr etwas zugemutet werden. Wozu haben wir dann die 20 bis über 100jährigen? Das sind doch die tragenden Säulen der Gesellschaft, denen kann doch ein Umlernen zugemutet werden. Zumal die doch längst aus der Schule raus sind und, außer der Rechtschreibreform, eigentlich nichts neues mehr lernen müssen. So werden die Lasten gerecht verteilt: Die Altschreieber ab 20 lernen um, stellen sich auf die Rechtschreibreform ein, für dieses kleine Opfer werden die jetzigen Schüler einst ihre Rente erwirtschaften wenigstens werden die Schüler es versuchen, so gut es geht.
Herr Ministerpräsident Kurt Beck rechnet mit, denkt an die Kosten einer unüberlegten und vor allem vorschnellen Beendigung der Rechtschreibreform. Die Einführung war ja umsonst, hat nichts gekostet, war kostenneutral. Das wissen wir durch die zahlreichen Stellungnahmen der Kultusminister, auf die man sich ja, wie die Vergangenheit gezeigt hat, stets verlassen konnte.
Und eine Beendigung der Rechtschreibreform würde doch sage und schreibe 250.000,- Euro kosten, andere sprechen sogar von 250 Millionen Euro. Soviel kann die deutsche Sprache doch gar nicht wert sein. Die deutsche Sprache und die zugehörige Rechtschreibung ist doch vorstaatlich, die gab es schon zu einer Zeit, als es noch gar keinen Euro und keine D-Mark gab. Also hat die deutsche Sprache uns gar nichts gekostet, die gab es umsonst. Und um so etwas Kostenloses vor Schaden zu bewahren, sollen jetzt 250 Millionen Euro EURO, wohlgemerkt! einfach zum Fenster rausgeworfen werden? Ja, wo sind wir denn? Und außerdem: Der Zug ist abgefahren. Wer wirft sich schon hinter einen Zug, von dem er noch nicht einmal weiß, wohin er fährt?
Nein, die SPD muß beim Sparen mit gutem Beispiel geschlossen vorangehen. Der einmal eingeschlagene Weg muß, allen populistischen Unkenrufen zum Trotz, im Geiste Rolf Wernstedts bis zum Ende gegangen werden. Eines Tages, wenn alle einmal die neuen Regeln erst begriffen haben, wird auch der Wähler einsehen, daß wir nur sein bestes wollten.
gez. Matthias Dräger
1. Vorsitzende des Rolf-Wernstedt-Clubs
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* Für die neu hinzugekommenen Gäste, die diesen Club noch nicht kennen: Die Leitlinie des Rolf-Wernstedt-Clubs ist die Wernstedtsche klassische Kopf-durch-die-Wand-Philosophie, die er am 27. 6. 1997 Reformgegnern gegenüber so zum Ausdruck gebracht hat:
„Wenn man einmal einen Weg eingeschlagen hat, muß man ihn auch zu Ende gehen, auch wenn man zwischendurch festgestellt hat, daß er falsch ist.“
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