Der neue Vorwärts
SPD strebt Minderheitsbeteiligung bei „Rundschau“ an
11. März 2004 Die SPD will die Verhandlungen über einen Einstieg bei der finanziell angeschlagenen „Frankfurter Rundschau“ nach Angaben ihrer Schatzmeisterin Inge Wettig-Danielmeier möglichst bis Ende April abschließen.
Wettig-Danielmeier sagte an diesem Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters: „Ich hoffe, daß wir in vier bis sechs Wochen zu einem Abschluß gekommen sind.“ Ziel der SPD sei es, Minderheitsgesellschafter bei dem Verlag zu werden. Es könne aber sein, daß die Partei über ihre Beteiligungsgesellschaft DDVG vorübergehend auch eine Mehrheitsbeteiligung übernehme, bis weitere Partner gefunden seien. „Wir suchen weiter nach Partnern, sagte die Schatzmeisterin. Dabei habe die SPD auch andere Verlagshäuser im Auge: „Wir suchen nach einer Branchenlösung.“
Kein Einfluß auf die Redaktionen
Die in Medienberichten genannte Beteiligung von 75 Prozent bestätigte Wettig-Danielmeier nicht. „Das ist eine gegriffene Zahl, sagte sie. Auch zum Finanzvolumen der Beteiligung machte Wettig-Danielmeier keine Angaben. Hier sei Stillschweigen vereinbart worden, sagte sie.
Wettig-Danielmeier betonte, die Karl-Gerold-Stiftung, die das Verlagshaus bisher trägt, werde auch bei einer SPD-Beteiligung weiter Anteile an dem Verlag halten. Die SPD garantiere außerdem, daß der Stiftungszweck erhalten bleibe, eine linksliberale Zeitung herauszugeben. Die Pressefreiheit werde dabei gewahrt: „Wir haben mit unseren bisherigen Medien-Beteiligungen gezeigt, daß wir keinen Einfluß auf Redaktionen nehmen.“ Mit dem Erhalt der „Frankfurter Rundschau“ werde vielmehr ein Beitrag dazu geleistet, die Vielfalt der Medienlandschaft zu erhalten.
Die Sanierung müsse von allen Beteiligten mitgetragen werden, also von Banken, Geschäftsführung und Belegschaft. Hier gebe es bereits ein konkret ausgearbeitetes Konzept.
Die Beteiligung bei der „Frankfurter Rundschau“ wäre nach Angaben Wettig-Danielmeiers die einzige direkte Beteiligung der SPD an einer überregionalen Zeitung.
FAZ
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