Strategie in Briefen
Da der Faden hier Strategie heißt, möchte ich eine Frage stellen, auch wenn sie etwas außerhalb der hier diskutierten Themen liegt: Nachdem ich letztens Briefe an vier Ministerpräsidenten geschrieben habe, will ich noch einen weiteren Brief entwerfen, den ich den anderen widerspenstigen MPen und Politikern schicken möchte. Ich schwanke bei jedem Brief an Politikern zwischen einer harmlosen, weichgespülten Version und einer harten Version, in der ich ihnen vorwerfe, was man Politikern so vorwerfen kann (etwa aus dem Bereich Unwissenheit, Unfähigkeit, Machtmißbrauch, Bestechlichkeit, antidemokratisches Verhalten, Verlogenheit, ideologische Verbohrtheit, Blindheit, Weltfremdheit) -- natürlich im begründbaren Rahmen. Was besitzt mehr Wirkung? Wenn ich sehe, wie die Politiker alle bisherigen öffentlichen Beschwörungen von Dichtern, Juristen, Wissenschaftlern und anderen ignorieren, wenn nicht sogar sich darüber lustig gemacht haben, frage ich mich, ob ein harter Schuß vor den Bug nicht geeigneter ist. Jedoch besteht dabei die Gefahr, daß man gleich als Querkopf, Idiot oder Anarchist eingestuft wird und damit die Wirkung verpufft. Kann mir jemand einen Rat geben?
Aber vermutlich ist der Inhalt eh egal. Da die Post von Mitarbeitern vorgekaut wird, zählt, wenn überhaupt, nur die das Verhältnis Pro- zu Contra-Zuschriften.
Klaus Malorny
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