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Norbert Lindenthal
10.08.2004 05.08
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Lübecker Nachrichten



10.8.2004

Segeberger Schulen warnen dringend vor einer Rücknahme der Rechtschreibreform

Gestern begann wieder die Schule. In den Lehrerzimmern wurde über die Rechtschreib-Rückwärtsrolle einiger Zeitungsverlage diskutiert. Eine Rücknahme der Reform würde auf dem Rücken der Kinder ausgetragen, sagten die von den LN gefragten Schulleiter unisono.

Bad Segeberg/Wahlstedt – Die wiederaufgelebte Kontroverse um die neue Rechtschreibung sorgt für Empörung an den Schulen. Dort wird ja bereits seit August 1998 nach der neuen Rechtschreibung unterrichtet. Am vergangenen Freitag hatte eine gemeinsame Kampagne von Spiegel und Axel Springer AG die Rückkehr zur alten Rechtschreibung angekündigt. Auch die Süddeutsche Zeitung schloss sich an. Die Kultusbehörden stehen nun mit ihrer Reform vor einem Scherbenhaufen.

„Wenn das jetzt zurückgedreht wird, ist das für mich der sichere Beweis, dass dieser Staat nicht reformfähig ist“, redete Jochen Paustian, Schulleiter der Dahlmannschule, Klartext. Hier wolle die ältere Bevölkerung, die ohnehin schreiben könne wie sie wolle, keine Rücksicht auf die jungen Leute nehmen. „Das ist die Arroganz der Alten“ und sei typisch für Deutschland – so etwas würde in Skandinavien nicht passieren. Paustian erwarte von einer Gesellschaft, dass sie Rücksicht auf ihre Kinder nehme. Derzeit würden die Schüler im Unterricht zwar korrigiert, wenn sie in die alte Rechtschreibung zurückfielen, bekämen dafür aber noch keinen Fehler angerechnet. Und Probleme mit der Umstellung gebe es seit zwei Jahren kaum noch. Auch an den Grundschulen sieht man die Entwicklung mit Besorgnis: Michael Blohm, Schulleiter der Heinrich-Rantzau-Schule in Bad Segeberg befürchtet, dass der gesamte Buchbestand neu gekauft werden müsste, wenn das Rad zurückgedreht werde. Das wäre „ein horrendes Geld“. Dabei hätten die Kinder das Prinzip der neuen Rechtschreibung doch begriffen. Selbst die Jugendbücher in den Buchhandlungen seien doch in der neuen Rechtschreibung geschrieben.

Für Hartmut Keck, Schulleiter der Astrid-Lindgren-Schule in Wahlstedt, ändere sich trotz des Umsteuern der Zeitungsverlage nichts. „Wir machen hier weiter wie bisher.“ Innerhalb von fünf Jahren seien sämtliche Schulbücher mit neuer Rechtschreibung angeschafft worden. Eine Rückkehr zur alten Schreibung wäre „wie das Hornberger Schießen“. Warum werde dann erst kurz vor Ende der Übergangsfrist, wenn die Regeln verbindlich werden, darüber lamentiert? „Rin in de Kartüffeln, rut ut de Kartüffeln – wir Deutsche nehmen das Thema Rechtschreibung viel zu ernst.“

Keck erinnert sich an eigene Kindertage, als damals an der Schule nicht mehr mit Sütterlin-Schrift, sondern – das war neu – gleich mit der lateinischen Ausgangsschrift begonnen wurde. „Da schimpften auch meine Eltern über den neumodischen Quatsch“. Und heute? „Wir haben an den Schulen derzeit doch andere Probleme“, so Keck.

Ähnlich äußerte sich auch die neue Schulleiterin der Wahlstedter Helen-Keller-Schule, Kathrin Gerdnun, die seit zehn Jahren im Fach Deutsch unterrichtet. „Die Kinder sind doch mit der neuen Rechtschreibung aufgewachsen.“ Die sich jetzt kritisch zur Rechtschreibreform äußerten, wüssten teilweise gar nicht, worüber sie redeten und „haben ihre Schreibweise selbst noch gar nicht umgestellt“. In der Theodor-Storm-Schule war die Empörung unter den Lehrerinnen über die Anti-Reform-Bewegung einiger Verlagshäuser groß. Eine Lehrerin wollte gar ihr Spiegel-Abo kündigen. Schulleiterin Dagmar Körber befürchtet, dass die Schulen allmählich Gefahr liefen, dass hier eine Rechtschreibung gelehrt werde, die in der Gesellschaft nicht akzeptiert werde. „Wir wollten jetzt eigentlich neue Lektüre in der neuen Rechtschreibung für den Unterricht anschaffen – das tun wir jetzt erst einmal nicht.“

In den Schulen ist die Verunsicherung groß, obwohl sich das neue Regelwerk zumindest in Teilen bewährt habe. So seien die neuen Regeln zur s-Schreibung absolut logisch. Körber: „Das darf nicht verändert werden.“ Überhaupt sei das alles ein überflüssiger Streit. Mit dem Aufkommen der neuen Rechtschreibung „geht doch nicht das Abendland unter“.

Von Wolfgang Glombik , LN

ln-online/lokales vom 10.08.2004 01:00
In den letzten 7 Tagen schon 22 mal gelesen – zuletzt am 10.08.2004 um 07:00.

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