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Pressemarkt
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Fritz Koch
04.01.2005 22.14
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Der fünfte Leserbrief an die FAZ ist bei

fds-sprachforschung.de zu finden.

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Karsten Bolz
04.01.2005 13.59
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Ein Lichtblick?

Gestern hielt ich einen Prospekt des „Real“-Marktes in Händen und konnte es kaum glauben: Zwar wurde bei den Lebensmitteln noch „Delikatess-Senf“ zum Discount-Preis angeboten (möglicherweise weil es so geschrieben auf dem Glas steht?), weiter hinten – in der technischen Abteilung – aber finde ich „muß", „USB-Anschluß" bei einer Digitalkamera, „SCART-Anschluß" bei diversen Fernsehgeräten sowie ein „Schnelladegerät“. Kein einziger „Anschluss“ im gesamten Prospekt!
Ist's ein Lichtblick oder ist der Konverter ausgefallen?
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Karsten Bolz

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margel
04.01.2005 12.45
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Unheilbar reformiert u.a.

"...zu Hause zu sitzen und womöglich zum Sozialamt zu gehen, dass sei nicht ihr Ding gewesen.“ – "... und verkaufte nebenbei selbst bemalte Fliesen und Teller.“ (Obwohl das doch ihr arbeitsloser Mann hätte übernehmen können) – Die EU will „den Opfern gedenken“. (Mehr Deutsch in den EU-Verlautbarungen? Dann doch lieber nicht!) – Alle Zitate aus der Ostfriesen-Zeitung von heute.

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Theodor Ickler
03.01.2005 14.29
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So ist es!

Auch bei der „Welt“ war während der Schreckenszeit ähnliches zu beobachten. Ich kenne Mitarbeiter, die überhaupt nie in Neuschrieb abgeliefert haben.
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Th. Ickler

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Thies
03.01.2005 10.12
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Heißt das, daß in manchen Zeitungen die Redakteure evtl. heute noch ihre Artikel zunächst in alter Rechtschreibung schreiben und diese dann konvertiert werden?

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Theodor Ickler
02.01.2005 04.21
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FAZ

Im Februar 2000 wurden die Mitarbeiter der FAZ angewiesen, ab sofort gleich „dass“ zu schreiben, weil die Konvertierung zuviel Mühe mache. Dies trug wesentlich zum Unmut der Redakteure bei, die dann im März die Rückkehr beschlossen. Freilich waren noch die Herausgeber zu gewinnen, und das geschah erst im Juli, als die „Welt“ Einzelheiten über den neuen Duden enthüllte.

(Dies habe ich noch unter meinen Notizen von damals gefunden und, glaube ich, bisher noch nicht mitgeteilt.)
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Th. Ickler

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Theodor Ickler
01.01.2005 12.03
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Buchreport Januar 2005

Die neue Ausgabe enthält ein Interview mit mir: „Einzelkämpfer gegen verrückte Kopfgeburt“, mit Lebenslauf, Foto und Abbildungen zur Neuausgabe meines Wörterbuchs (s. 98f.). Leider war nicht zu verhindern, daß alles in Reformschreibung erschien. Harenberg will es so, und ich habe diesmal um der guten Sache willen nachgegeben. Insgesamt wirkt es, glaube ich, auf jeden vernünftigen Menschen vernünftig.
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Th. Ickler

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J. Teubel
12.10.2004 05.45
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Frankfurter Rundschau vom 12.10.2004

http://www.fr-aktuell.de/ressorts/nachrichten_und_politik/aus_aller_welt/?cnt=524051

„NACHRICHTEN FÜR KINDER: Sauerstoffflasche war sowieso Sauerstoffflasche“

"[...] Anders ist es bei Schifffahrt: Da folgt ein a nach dem f, und deshalb wurde das Wort früher nur mit zwei f geschrieben. Auch wegen solcher schwierigen Unterschiede wurde die Rechtschreibreform gemacht. [...]"

Das spottet jeder Beschreibung. „Auch wegen solcher schwierigen Unterschiede ...“ Besser beweisen, wie dumm der Schreiberling ist, geht nicht mehr.

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Matthias Dräger
02.10.2004 21.19
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Hansestadt Hamburg

Liebe Frau Pfeiffer-Stolz, ich möchte Ihnen beipflichten und Ihnen einmal auch meine Anerkennung und Bewunderung aussprechen für die vielen Beiträge, die Sie hier und anderswo, z.B. auch an Ihre Kunden, in Sachen Rechtschreibreform schreiben. Ich weiß sehr wohl, wie mühsam das ist, und es gehört in unserem Land immer wieder Mut dazu, gegen eine sog. „amtliche“ Rechtschreibung zu Felde zu ziehen, auch wenn sie erkennbar schlechter ist als die bestens bewährte Rechtschreibung.

Zur Sache, zum Pressemarkt:
In Hamburg erreichen das „Hamburger Abendblatt“, die „Bild“ und die „Welt“ gegen 60 bis 80 % der Zeitungsleser. Ich kann mir gut vorstellen, daß aus der Hansestadt Hamburg die ersten Impulse zu einer vollständigen Beendigung der Rechtschreibreform an den Schulen kommen.
Wer als Senator für Wissenschaft und Bildung in Hamburg meint, nach der Umstellung der bedeutendsten Hamburger Zeitungen die Schüler weiter einer Sonderorthographie unterwerfen zu müssen, die in der Gesellschaft klar gescheitert ist, der kann sich schon einmal einen Termin bei der Fachvermittlung des Arbeitsamtes geben lassen. Das dauert nicht Monate, sondern nur einige Wochen, dann macht es „peng“, und man ist als Senator weg vom Fenster. Da hilft kein Parteibuch, und die Verbandsfunktionäre der Schulbuchverlage sind da auch überfordert.

Von diesen Dingen verstehe ich etwas. Wer's nicht glaubt, frage doch einmal Gisela Böhrk, die nach dem Volksentscheid im Herbst 1998 gefeuerte Ex-Kultusministerin von – Schleswig-Holstein!

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Reinhard Markner
02.10.2004 18.01
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Völlig richtig. Abgesehen von den Sachargumenten, die ja bekanntlich kaum zählen, haben wir drei ganz gute Trümpfe im Ärmel. Erstens macht sich jeder, der die „Rückkehr“ in Aussicht stellt, dann aber Heyse (und womöglich noch anderes) beibehält, lächerlich. Zweitens geht Springer voran, das „daß" wird für viele Leser wieder greifbare Realität, insbesondere auf dem Berliner und Hamburger Zeitungsmarkt. Drittens steht die politische Front gegen jeden Kompromiß, wie gerade erst der Auftritt der „Verbändeallianz“ in Berlin gezeigt hat. Gegen diese Front haben bisher weder Peter Eisenberg noch Dieter E. Zimmer etwas ausrichten können.

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Karin Pfeiffer-Stolz
02.10.2004 16.36
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Kompromißverhandlungen hinter den Kulissen

Bei der SZ und möglicherweise auch im Spiegel ringt man offensichtlich hinter den Kulissen um einen „Kompromiß“. Damit kann nur die Heysesche s-Schreibung gemeint sein.
Wer für die Kompromißlösung, und damit für die ss-Schreibung votiert, scheint nicht zu bedenken, daß er damit der teuersten Lösung überhaupt das Wort redet. Neben der klassischen Orthographie und der seit 1996 inkonsequent umgesetzten „Reformschreibung“ wird eine dritte große Schreibvariante in die Welt gesetzt: die auf der Reform basierende „Kompromißschreibung“. Ergebnis: Der gesamte jetzige Buchbestand wird zu 100% unbrauchbar – sowohl die klassisch gedruckten wie auch die seit 1996 in Reformschreibung erschienenen Druckwerke sind dann nur noch Makulatur.

Die Kompromißlösung hätte zur Folge, daß sämtliche literarischen Werke neu zu drucken, alle Schulbücher auszutauschen, alle Wörterbücher dem Reißwolf zu überantworten, alle Softwareprogramme auszutauschen wären – ausnahmslos alle, ob „alt“ oder „neu“!

Würde man bei der „neuen“ Orthographie bleiben oder aber zur „alten“ zurückkehren, wäre nur ein Teil des Schrifttums entwertet und der wirtschaftliche Schaden überschaubar.
Ich sage es noch einmal: Mit Einführung einer neuen Reformschreibung – und nichts anderes ist dieser „Kompromiß“ – würden die Buchbestände in den Bibliotheken nicht nur zu 30, 50 oder 80, sondern zu 100% entwertet!

Bei dem, was man in den letzten Monaten zu hören und zu lesen bekam, drängen sich berechtigte Zweifel daran auf, daß Befürworter dieser Kompromißlösung die eben geschilderten Folgen bedacht haben. Hat sich doch auch 1996 keiner um die Praxisfolgen der sog. RSR gekümmert. Die Reihenfolge „erst Handeln, dann Denken“ ist den Kinderschuhen entwachsen und heute auch in höheren Sphären üblich und salonfähig.

Im Grunde können SZ und andere „Kompromißler“ darauf verzichten, sich mit der „Rückkehr“ zu schmücken, denn das ist Humbug. Der ganze Blödsinn der Getrennt- und Zusammenschreibung, vermehrter Großschreibung und zum „schnäuzeln“ komischen Hobbyetymologien hätten sich mit der Zeit von ganz allein erledigt. Nicht so die ss-Regel. Auch die wird sich geben, aber bis alle kapiert haben, welche Nachteile das hat, vergehen Jahre!

Also noch einmal: Der Kompromiß ist nichts anderes als eine dritte große Rechtschreibvariante, womit wir die Sprachgemeinschaft nicht nur spalten, sondern jetzt sogar dreiteilen: erstens die klassischen Rechtschreiber, zweitens die „Kompromißler“ und drittens die Schreiber der „reinen“ Neuschrieblehre. Wird das dem Rechtschreibfrieden dienen? Und: Wer richtet hier das eigentliche Chaos an?

Glauben die Kompromißler wirklich, daß das eine gute Idee ist, der sich die beiden anderen Parteien fahnenschwenkend und singend zum gemeinsamen Versöhnungsfeste anschließen werden?
Meine persönliche Meinung dazu ist: Wer in der Presse den Kompromiß vorschlägt, handelt noch verantwortungsloser als die „Hardliner“. Die SZ soll es doch gleich ganz bleiben lassen!
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Karin Pfeiffer-Stolz

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J. Teubel
25.09.2004 08.16
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„Niedersachsen verläßt KMK“

JUHU!!!!!! :-)

http://www.bbv-net.de/public/article/nachrichten/politik/deutschland/63142

„Zur Begründung sagte Wulff der Zeitung, viele in der KMK seien überfordert, alten Vorstellungen verhaftet und nicht aufgeschlossen. Mit der Kündigung habe man ein Jahr Zeit, eine neue Koordinierung zu verhandeln, die effizienter, sparsamer und offener für neue Entwicklungen sein muss, fügte der CDU-Politiker hinzu.

Er wolle gern einen Teil der 2,5 Millionen Euro, die sein Land jährlich der KMK zahle, für die Qualitätsverbesserung an Schulen einsetzen, „statt für eine Bürokratie von 250 Leuten, die zum Teil nicht anderes tun, als vom grünen Tisch aus Konzepte theoretisch zu entwerfen und dann gegen gewichtige Einwände rechthaberisch zu verteidigen“, wurde Wulff zitiert.“

Und:

http://www.deutsche-sprachwelt.de/nachrichten/neues_detail.php?id=150

Trotzdem bleibe ich skeptisch. Dieses Land und dessen Einwohner können mehrheitlich (leider) nicht weiter denken als ein [redaktionell zensiert].

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Reinhard Markner
15.09.2004 08.52
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Die Presse

Michael Fleischhacker ist designierter neuer Chefredakteur der Wiener Presse. „Fleischhacker verantwortet den jüngsten Relaunch der „Presse“, nach dem die Leserzahlen nachgaben“ (Der Standard, 14. 9. 2004). Im Zuge dieser Umgestaltung war der langjährige Widerstand gegen die Reformschreibung aufgegeben worden. Ohne Erfolg, wie man sieht, außer für den Verantwortlichen, der nun auf Geheiß des Grazer Styria-Konzerns Andreas Unterberger ablösen soll.

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J. Teubel
08.09.2004 06.27
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„Das gibt zu denken“, taz vom 8.9.2004:

" OTTFRIED FISCHER, 50, bricht sein Schweigen zum Streit um die Rechtschreibung (taz berichtete). Anders als Gottschalk, Krug, Hitler und Aust ist Fischer kein vehementer Reformgegner. An eine gute Rechtschreibreform, sagte Fischer der taz, habe er nur eine Anforderung: „Ich schreibe weiter wie bisher – nur dass es jetzt stimmt.“ "

http://www.taz.de/pt/2004/09/08/a0171.nf/text.ges,1

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J. Teubel
19.08.2004 08.51
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Propaganda, Propaganda, Propaganda!

„Geschichten aus dem orthografischen Märchenwald – 7 Lügen über die Rechtschreibreform“ von Titus Gast, erschienem am 14.8.2004 in Telepolis:

http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/mein/18106/1.html

Am schönsten ist der Absatz unter Punkt 3:

"[...] Machen Sie einen Test: Tippen Sie doch einfach die zitierten Wörter in beiden Schreibweisen in ein beliebiges Textverarbeitungsprogramm ein und lassen Sie Ihren Computer – mit reformierter Rechtschreibung natürlich – korrigieren. [...]"

----

Ich warte nur noch darauf, daß die Reformgegner/-kritiker als Nationalsozialisten/Faschisten beschimpft werden. Sieht man sich die Haßtiraden in der Pseudointellektuellenpostille „Die Zeit“ an (siehe mein Beitrag vom 19.08.2004, 09:42 Uhr), wird es wohl nur noch eine Frage der Zeit sein. Diese „Reform“ liegt wahrlich in ihren – hoffentlich! – letzten Zuckungen. Hoffentlich krepiert sie qualvoll.

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