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Geschichte der Rechtschreibreform
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Sigmar Salzburg
06.07.2008 06.21
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Historisches Kalenderblatt

© AP
Am 7. Juli, im Jahr 2009 der 189. Tag und ein Montag wurden im Laufe der Geschichte folgende Ereignisse verzeichnet …
… 1998 – Eine Woche vor dem geplanten Urteilsspruch des Bundesverfassungsgerichts über die Rechtschreibreform ziehen die Kläger ihre Beschwerde überraschend zurück. …

PR-INSIDE
http://www.pr-inside.com/de/historisches-kalenderblatt-r682198.htm

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Sigmar Salzburg
17.03.2007 05.36
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Der außersprachliche Anlaß eines nichtsnutzigen Projekts

Aus dem Schlußteil des Vortrags von Prof. em. Peter Eisenberg, den er am 22. Januar 2007 vor dem Alfried Krupp Wissenschaftskolleg in Greifswald gehalten hat:

Die deutsche Teilung war ausschlaggebend dafür, daß die ganze Sache in Gang gekommen ist. Die Sache ist so gewesen:

Als Willy Brandt seine neue Ostpolitik gemacht hat und seine neue innerdeutsche Politik gemacht hat, da hieß die Parole der Sozialdemokratischen Partei: „Wandel durch Annäherung“. Und jetzt haben sie mal geguckt, wo können wir uns annähern, damit sich die DDR wandelt. Dann hat Egon Bahr eines schönen Tages zu Michael Kohl gesagt (Anfang der Siebziger) „wie wär’s denn, wenn wir ’ne Orthographiereform machen. Das kostet nicht viel [Heiterkeit], – ’s sieht jeder, daß wir was machen“. Und da hat die DDR gesagt „ja klar, da machen wir mit“ und dann haben sie die Rostock-Berliner Gruppe eingesetzt, die Nerius-Scharnhorst-Gruppe hier in der DDR, und dann haben die angefangen, die Sache aufzurollen.

Und es war so – ich sag Ihnen das jetzt mal, ohne Hörner und Zähne, als Wessi, der lange in Ossiland gelebt hat – in der DDR war es völlig undenkbar, immer undenkbar, daß eine Neuregelung der Orthograpie hätte Platz greifen können. Es war völlig undenkbar. Es war eine rein politische Angelegenheit. Das in den Einzelheiten zu erzählen, ist auch wieder sehr interessant. Und dann haben wir gesagt, naja 1990, die Deutschen haben jetzt andere Sorgen, die werden das wohl vergessen. War aber nicht so.

Die Deutschen hatten andere Sorgen, deswegen haben sie nicht hingeguckt, daß da noch was passierte, ja. Der Blick war auf alle möglichen Dinge, von der Einführung der D-Mark bis zu sonstwo fixiert, und sie haben gar nicht mitgekriegt, daß die Sache immer weiterging. Und 1996 war auf einmal da. Das war eine im einzelnen politisch vollkommen abgehobene Geschichte, und das kann man für Österreich und für die Schweiz auch sagen, wenn auch mit anderen Motivationen. So ist das gekommen.

Innerlich gab es überhaupt keinen Grund, die deutsche Orthographie zu reformieren – auch nicht übrigens die Großschreibung der Substantive abzuschaffen, das ist ne ganz gute Sache.

[Heiterkeit, Beifall]

(Nach einer ausschnittweisen Sendung von NDR Kultur am 25. Februar 2007 um 19:00 Uhr)

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Theodor Ickler
04.02.2005 05.06
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Geheimhaltung

Als der Reformentwurf von 1989 wegen der öffentlichen Diskussion gescheitert war, fragte der Rostocker Rechtschreibreformer Nerius seine westdeutschen Kollegen, „warum sie denn ihr Gutachten 'Zur Neuregelung der deutschen Rechtschreibung' überhaupt veröffentlicht hätten, bevor die Reform beschlossene Sache geworden sei.“ Die Westdeutschen erklärten dem SED-Mann daraufhin, so etwas sei allenfalls in der DDR denkbar.

Dieser Bericht eines Augenzeugen (Kurt Reumann in der FAZ vom 14.6.1989) bestätigt noch einmal, was wir seit langem vermuten: Damals kam es zu einem Wechsel der Strategie: Geheimhaltung bis zum endgültigen Beschluß, dann sofortige Einführung der Reformschreibung und Geiselnahme an den Schulkindern.
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Th. Ickler

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Theodor Ickler
18.10.2004 15.26
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Dritte Wiener Gespräche

In Wien 1994 soll Augsts Freundin Helene Lipowsky ungefähr folgendes gesagt haben: „Wir müssen jetzt zum Abschluß kommen, damit wir ein Ergebnis vorweisen können.“ Damit wurden alle Bedenken weggewischt, genau wie zwei Jahre später durch die Bemerkung: „Bertelsmann hat schon gedruckt.“
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Th. Ickler

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Theodor Ickler
18.10.2004 15.24
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Revolutionäres

Bernhard Weisgerber wollte den Rechtschreibunterricht dazu benutzen, „daß die beteiligten Schüler auch nach der Schulentlassung über Fragen einer Rechtschreibreform nachzudenken und an entsprechenden gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen mit einigem Sachverstand teilzunehmen bereit sind.“ (Praxis Deutsch 4/1974, S. 51; es handelte sich um Vorschläge für das 10. Schuljahr)
Er bringt auch wieder sein Lob für den Schüler, der die Eltern mit Ä schreibt. Man soll zu ihm etwa sagen: „Eigentlich hast du recht: Eltern sind die Älteren. Aber für die geltende Rechtschreibung bist du leider zu klug. Wenn du Ärger vermeiden willst, halte dich an die geltende Regelung, nach der Eltern mit E geschrieben werden.“
Ebenso hatte Weisgerber schon auf dem Frankfurter Kongreß „vernünftiger schreiben“ argumentiert:
„Du hast richtig überlegt: 'Eltern' sind die 'älteren'- Leider bist du zu klug für unsere geltende rechtschreibung, in der 'eltern' mit e geschrieben wird. Wenn du dir kummer ersparen willst, halte dich an die konvention (und bemühe dich mit darum, daß sie auf die dauer verbessert wird)!“ (Drewitz/Reuter: vernünftiger schreiben. Frankfurt 1974, S. 78)
Es sei dahingestellt, ob es ein gutes pädagogisches Verfahren ist, die Schüler unendlich vieles nur lernen zu lassen, damit sie "Ärger“ oder „Kummer vermeiden“. Das Leitbild scheint der junge Mensch zu sein, der ständig die Faust in der Hosentasche ballt und darauf wartet, erwachsen zu werden, um endlich mit den unvernünftigen Verhältnissen aufräumen zu können. (So ähnlich hat sich ja Gerhard Augst an seinen Lehrern gerächt, indem er falsche Schreibweisen mit Hilfe der Staatsmacht zu richtigen machte. Nun schreiben die anderen falsch, er selbsthat eigentlich immer richtig geschrieben: behände, Gämse, Stängel und vor allem Zierrat.)

Die Schüler sollen über die „Qualität und Verbesserungsmöglichkeiten der geltenden Rechtschreibung“ diskutieren, aber das Ergebnis steht schon fest:
„Du siehst: Die Regelung der Groß- und Kleinschreibung im Deutschen ist so kompliziert, daß niemand sie vollständig beherrscht. Übrigens ist das Deutsche die einzige Sprache auf Erden, die noch an der Großschreibung der sog. Hauptwörter (Substantive) festhält.“

Wie sein Vater Leo Weisgerber malt er „die Entwicklung der englischen Orthographie samt ihren negativen Folgen für Schule und Gesellschaft“ (51) an die Wand. Vgl.: Ohne Reform „muß man auch für das Deutsche einer Entwicklung ihren Lauf lassen, der bereits andere Sprachen, wie das Französische und erst recht das Englische, erlegen sind und bei der man sich fragt, wozu dann eine so epochemachende Erfindung wie die Buchstabenschrift nötig war. Am Ende einer solchen Entwicklung kann nur ein Kulturbruch katastrophaler Art stehen.“ (Leo Weisgerber, Leo: Die Verantwortung für die Schrift – Sechzig Jahre Bemühungen um eine Rechtschreibreform. Mannheim (Duden-Beiträge 18) 1964: S. 40f.; s. a. S.179) (Ich habe anderswo darauf hingewiesen, daß Leo Weisgerber eigentlich nur 48 Jahre behandelt, denn die 12 Jahre, die seine große Zeit waren, spart er einfach aus. Immerhin konnte er nach dem Kriege seine völkische Sprachdidaktik erst so richtig in den Deutschunterricht drücken – ein schweres Erbe des Faches für viele Jahre! Sein Sohn hat sich auf die kulturrevolutionäre Linke geschlagen, aber es gibt zahlreiche Gemeinsamkeiten, die unter der verschiedenartigen Diktion einmal herauszuarbeiten wären.)

Als B. Weisgerber aus dem Internationalen Arbeitskreis austrat, weil er seine Vorstellungen nicht durchsetzen konnte, wurde sein Schritt von niemandem bedauert.

In jenen Jahren ging in Lehrerzeitschriften eine ununterbrochene Reformpropaganda auf die Leser nieder. Die Rechtschreibreform wurde als allerdringendstes Erfordernis geradezu herbeigeredet.



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Th. Ickler

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Wolfgang Scheuermann
20.08.2004 10.46
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Heyse sucht,

„den Grundsatz geltend zu machen, daß man schreiben müsse, wie es die Abstammung des Worts verlange, wo diese aber nicht deutlich sei, solle man sich nach dem herrschenden Sprachgebrauche seiner Zeit richten.“

Nach diesen im Conversations-Lexikon geschilderten Grundsätzen hätte Heyse d.J. die hier mit seinem Namen verbundene Regelung der ss/ß-Schreibung nie und nimmer erfinden dürfen.

(Besonders bemerkenswert finde ich auch, wie der Autor zwar in der th-Schreibung der „tyrannischen Gewalt der Gewohnheit“ frönt, diese Gewohnheit aber zugleich als „von Grund aus irrthümlich“ geißelt.)
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Dr. Wolfgang Scheuermann

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Wolfgang Scheuermann
20.08.2004 08.20
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zu Orthographie

Orthographie (griech.) oder Rechtschreibung heißt der Inbegriff der allgemeinen und besondern Regeln, durch welche die richtige Schreibung der einzelnen Wörter in einer Sprache bestimmt wird. Fast alle neuern abendländ. Sprachen werden mit einer ihnen ursprünglich fremden Schrift geschrieben, die schon zu der Zeit, als diese zuerst auf die schriftliche Darstellung der Sprache angewendet wurde, nicht alle Laute derselben genau wiedergab, weshalb schon damals gewisse Laute und Worte von Verschiedenen verschieden geschrieben wurden. Hatte sich auch nun im Verlaufe der Zeit mit der Entwickelung der Literatur unter dem Einfluß eines richtigen Sprachgefühls, besonders aber der Grammatik und des Unterrichts ein gewisser Gebrauch herausgebildet und die Orthographie, wie z. B. des Lateinischen zur röm. Kaiserzeit, des Althochdeutschen durch Notker, des Mittelhochdeutschen in der zweiten Hälfte des 12. und der ersten des 13. Jahrh., eine gewisse Festigkeit gewonnen, so blieben doch in der lebendigen Sprache noch große Verschiedenheiten nach Ort (Dialekte) und nach Zeit (Sprachniedersetzungen); die Aussprache der Worte änderte sich im Laufe der Jahrhunderte, wie z.B. im Französischen und Englischen, während die Schreibung derselben im Allgemeinen sich erhielt und nur wenige Abänderungen erfuhr. So entstand der große Widerspruch zwischen Aussprache und Schreibung der Worte, besonders im Französischen und in noch höherm Grade im Englischen. In Deutschland riß seit Ende des 13. Jahrh., nachdem die feingebildete Hochsprache verfallen und die verschiedenen Mundarten wieder das Übergewicht erlangt, wie in der Sprache, so auch in der Rechtschreibung eine allgemeine Verwirrung ein, die zuletzt in eine vollkommene Zügellosigkeit ausartete. Erst Luther, der Schöpfer der neudeutschen Schriftsprache, ließ es sich in seinen Schriften mit Erfolg angelegen sein, auch die Orthographie auf Einfachheit, Sparsamkeit und Gesetzmäßigkeit zurückzuführen, doch vermochte er mit seinen Zeitgenossen und Nachfolgern nicht eine durchdringende feste Norm zu gewinnen. Daher gab sich schon seit dem 16. Jahrh. das Bemühen kund, die deutsche Schreibweise zu regeln. Bei dem Mangel an historischer Sprachkenntniß konnte jedoch das Unternehmen nicht gelingen; im Gegentheil wurden durch die verschiedenen tonangebenden Grammatiker einestheils erst manche von Grund aus irrthümliche Schreibweisen (wie z. B. der Gebrauch des h als Dehnungszeichen, namentlich hinter t) zu allgemeiner Anerkennung gebracht, anderntheils wurden Verschiedenheiten hervorgerufen und scheinbar begründet (z. B. deutsch und teutsch), über welche jetzt nur schwer eine Einigung getroffen werden kann. Das so entstandene Unsichere und Schwankende unserer deutschen Rechtschreibung, verbunden mit dem Beispiel anderer Nationen, welche für die Orthographie ihrer Schriftsprache durch Akademien (wie Frankreich, Spanien, Italien, Dänemark, Schweden, Rußland) oder durch officielle Annahme eines bestimmten Systems (Niederlande) eine feste Norm gewonnen haben, hat seit Ende des vorigen Jahrhunderts vielfach Veranlassung geboten zu Versuchen, die neuhochdeutsche Rechtschreibung trotz der tyrannischen Gewalt der Gewohnheit ebenfalls auf einen Normalzustand zurückzuführen. Adelung („Vollständige Anweisung zur deutschen Orthographie“, 2 Bde., Lpz. 1788; 3. Aufl., 1812) stellte den bekannten Satz auf: „Schreibe wie du sprichst“, welchen Spätere auf „Schreibe wie du richtig sprichst“ modificirten. Das Vage und Unsichere desselben einsehend, suchten Heyse (s. d.) und Becker (s. d.) namentlich den Grundsatz geltend zu machen, daß man schreiben müsse, wie es die Abstammung des Worts verlange, wo diese aber nicht deutlich sei, solle man sich nach dem herrschenden Sprachgebrauche seiner Zeit richten. Diesen Ansichten gegenüber hat sich seit dem Auftreten J. Grimms in neuester Zeit, abgesehen von einer großen Anzahl Unberufener und zur Entscheidung solcher Fragen Unfähiger, eine andere Gruppe erhoben, welche, der historischen Schule der deutschen Sprachforschung angehörig, auf die altdeutsche Schreibung zurückgeht und dieselbe in größerer oder geringerer Ausdehnung auf das Neuhochdeutsche anwenden will. Dieselbe dringt auf die Entfernung der großen Buchstaben, Auswerfung aller Dehnungszeichen (wie e und h) u. s. w. Mit mehr Mäßigung verfährt Weinhold in seiner Schrift "Über deutsche Rechtschreibung“ (Wien 1851), welcher eine Orthographie aufstellt, die zwar auf den alten Grundsätzen unserer Sprache ruht, aber zugleich die Fortentwickelung der letztern treu berücksichtigt. Seine Ansichten, obgleich sie für uns, die wir unter dem Einflusse des Herkommens und der Gewohnheit stehen, vieles Harte und Ungewöhnliche bieten, haben namentlich in Östreich vielen Anklang gefunden und sind hier z. B. durch Vernaleken bereits in mehre officiell anerkannte Schulbücher eingeführt worden.

(Allgemeine deutsche Real-Encyklopädie für die gebildeten Stände. Conversationslexikon. Zehnte, verbesserte und vermehrte Auflage. In Funfzehn Bänden. Elfter Band. N bis Perth. Leipzig: F. A. Brockhaus. 1853. S. 463f.)

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Dr. Wolfgang Scheuermann

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Wolfgang Scheuermann
20.08.2004 08.19
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zu Adelung

Adelung (Joh. Christoph), ein um die vaterländische Literatur und Sprache hochverdienter Gelehrter, geb. 8. Aug. 1732 zu Spantekow in Pommern, wo sein Vater Prediger war, gest. in Dresden 10. Sept. 1806, erhielt den ersten Unterricht zu Anklam, dann zu Klosterbergen bei Magdeburg, und studierte hierauf in Halle. Im J. 1759 wurde er Professor an dem evang. Gymnasium zu Erfurt, ging aber zwei Jahre darauf, durch kirchliche Streitigkeiten veranlaßt, nach Leipzig, wo er sich mit unermüdlicher Thätigkeit den weitläufigen Arbeiten widmete, durch die er sich um die deutsche Sprache und Literatur so verdient gemacht hat. Im J. 1787 folgte er dem Rufe als Oberbibliothekar an die Bibliothek zu Dresden, und bekleidete diese Stelle bis zu seinem Tode. A. hat für die deutsche Sprache allein geleistet, was für andere Sprachen nur ganze Akademien leisteten. Sein „Grammtisch- kritisches Wörterbuch der hochdeutschen Mundart“ (Bd. 1-5, Abth. 1, Lpz. 1774-86; 2. Aufl., 1793-1801) übertrifft das engl. Werk von Johnson, das ihm als Muster diente, in Allem, was Begriffsbestimmung, Abstammung, Anordnung der Bedeutungen und hauptsächlich Wortforschung betrifft. Freilich steht es ihm nach in der Wahl der classischen Schriftsteller, welche für die Bedeutungen angeführt werden, weil A.’s Vorliebe für die obersächsischen und meißnischen Schriftsteller ihn zu der Ungerechtigkeit verleitete, Diejenigen zu vernachlässigen, deren Vaterland oder Stil ihm kein Vertrauen einflößte, und weil sein Geschmack sich in zu enge Grenzen eingezäunt hatte, um das Classische anders als nach stilistischen Formen zu würdigen. A.’s methodischer Geist erschrak über die Gesetzlosigkeit und über die Flut neuer Wörter, womit er die deutsche Sprache bis ins Unbegrenzte bedroht sah, und darüber verkannte er ihre bewundernswerthe Beugsamkeit und Bildsamkeit. Voß und Campe haben mit vollem Rechte, aber vielleicht mit zu wenig Schonung, diese Mängel gerühmt. In der zweiten Auflage lieferte er eine Menge Zusätze, die an sich schätzbar sind, aber mit den inzwischen erfolgten Fortschritten der Sprache durchaus in keinem Verhältniß stehen. Von seinen übrigen Werken nennen wir sein „Glossarium mediae et infimae latinitatis“ (6 Bde., Halle 1772-84); „Umständliches Lehrgebäude der deutschen Sprache“ (2 Bde., Berl. 1781-82); „Deutsche Sprachlehre“ (Berl. 1781); „Anweisung zur Orthographie“ (Lpz. 1788; 5. Aufl., 1835) nebst „Wörterbuch“ (6. Aufl., von Schade, Lpz. 1835); "Über den deutschen Styl“ (3 Bde., Lpz. 1785-86; 4. Aufl., 2 Bde., 1800); „Magazin für die deutsche Sprache“ (2 Bde., Lpz. 1782-84); „Krit. Verzeichniß der Landkarten der sächs. Lande“ (Meiß. 1802); das für die Quellenkunde der südsächs. Geschichte wichtige „Directorium“ (Meiß. 1802); "Älteste Geschichte der Deutschen“ (Lpz. 1806), und den „Mithridates“ (4 Bde., Berl. 1806-17), in welchem er die Ausbeute seiner gesammten Sprachforschungen niederzulegen gedachte. Der Tod hinderte ihn an der Vollendung dieses Werks, weshalb Vater in Halle den 2. und 3. Band hinzufügte. Seine Landkartensammlung und seine zahlreichen handschriftlichen Sammlungen für die sächs. Geschichte wurden 1829 für die kön. Bibliothek zu Dresden erworben.

(Allgemeine deutsche Real-Encyklopädie für die gebildeten Stände. Conversationslexikon. Zehnte, verbesserte und vermehrte Auflage. In Funfzehn Bänden. Erster Band. A bis Atlas. Leipzig: F. A. Brockhaus. 1851. S. 135)

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Dr. Wolfgang Scheuermann

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Wolfgang Scheuermann
20.08.2004 08.18
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zu Heyses

Heyse (Joh. Christian Aug.), ein durch seine grammatischen Arbeiten verdienter deutscher Schriftsteller und Schulmann, geb. 21. April 1746 zu Nordhausen, besuchte das dasige Gymnasium und studirte seit 1783 in Göttingen Theologie und Pädagogik, zugleich aber Philosophie, Geschichte und Naturwissenschaften. Hierauf wurde er Hauslehrer in Oldenburg, wo er eine Mädchenschule errichtete und 1792 als Lehrer am Gymnasium angestellt wurde, welche Stelle er aber 1806 niederlegte. Im J. 1807 folgte er einem Rufe als Rector am Gymnasium und Director einer neugegründeten höhern Töchterschule nach Nordhausen und 1819 als Director einer Mädchenschule für die gebildeten Stände nach Magdeburg, wo er 27. Juni 1829 starb. Wie das Geschäft der Jugendbildung die Aufgabe seines Lebens war, so haben auch seine zahlreichen Schriften vorzugsweise diese praktische Richtung. Sein erster schriftstellerischer Versuch war der „Neue Jugendfreund, oder Ernst und Scherz“ (4 Bde., Hamb. 1801-2). Seine grammatischen Arbeiten begann er mit dem später noch umgearbeiteten und erweiterten „Allgemeinen Frendwörterbuch“ (Oldenb. 1804; 10. Aufl. von K. W. L. Heyse, Hannov. 1848), das auch in einem Auszuge als „Kleines Fremdwörterbuch“ (Hannov. 1840) erschien. Seine „Theoretisch-praktische deutsche Grammatik“ (Hannov. 1814; 5. Aufl., von K. W. L. Heyse, 2 Bde., Hannov. 1838-49) hat vielfältig dazu beigetragen, die Ergebnisse der neuern sprachlichen Forschungen zu verbreiten. Der Auszug daraus, die „Deutsche Schulgrammatik“ (Hannov. 1816; 17. gänzlich umgestaltete und sehr erweiterte Ausgabe, 1851) und sein „Leitfaden zum Unterricht in der deutschen Sprache“ (16. Aufl., Hannov. 1852) fanden ungemeine Verbreitung. In seinen letzten Jahren beschäftigten ihn Vorarbeiten zu einem Wörterbuch der deutschen Sprache, das sein Sohn Karl Wilh. Ludw. Heyse (s. d.) ausgeführt hat.

Heyse (Karl Wilh. Ludw.), verdienter Sprachforscher, der Sohn des Vorigen, geb. 15. Oct. 1797 zu Oldenburg, genoß theils auf dem dasigen, theils auf dem Gymnasium zu Nordhausen seinen Schulunterricht und kam 1812 nach Vevay am Genfersee in das Privatinstitut des nachmaligen preuß. Regierungs- und Schulraths von Türk. Im J. 1815 wurde er von dem Staatsminister Wilh. von Humboldt zum Führer seines jüngsten Sohnes ausersehen, mit dem er 1816 ein Jahr in Frankfurt an der Oder zubrachte. Nach der Rückkehr nach Berlin, das nun fortan sein Wohnort blieb, besuchte er vorzüglich die Vorlesungen F. A. Wolf's und Böckh's, Solger's, dessen „Vorlesungen über Ästhetik“ nach dem von ihm nachgeschriebenen Hefte er herausgab (Lpz. 1829), und später Hegel's. Von 1819-27 war er Hauslehrer in der Familie des Stadtraths Mendelssohn-Bartholdy; die von seinem talentvollen Zögling Felix Mendelssohn-Bartholdy gearbeitete metrische Übersetzung der „Andria“ des Terenz gab er mit Einleitung und Anmerkungen heraus (Berl. 1826). Im J. 1827 habilitirte er sich in der philosophischen Facultät, in der er 1829 eine außerordentlich Professur erhielt. Wenn er früher vorzugsweise der classischen Philologie sich widmete, wie dies nicht nur seine „Quaestiones Herodoteae“ (Berl. 1827), sondern auch seine besonders der Erklärung griech. und röm. Autoren gewidmeten Vorlesungen bekundeten, so wurde doch in Folge des Todes seines Vaters, den er schon vorher bei der Bearbeitung seiner Lehrbücher unterstützt hatte, seine literarische Thätigkeit vorzugsweise den deutschen Sprachstudien zugewendet. Einer „Kurzgefaßten Verslehre der deutschen Sprache“ (Hannov. 1825) folgten seit 1829 nicht nur die neuen Ausgaben der von seinem Vater begründeten Lehrbücher der deutschen Sprache, die, wie auch das „Allgemeine Fremdwörterbuch“, von ihm gänzlich umgearbeitet wurden, sondern auch ein „Ausführliches Lehrbuch der deutschen Sprache“ (2 Bde., Hannov. 1838-49), bei dem er die Resultate der neuern historischen und vergleichenden Sprachforschung dem Laien zugänglicher zu machen sich bestrebt hat. Denselben Zweck hat H. in dem mit seinem Vater gemeinschaftlich unternommenen, aber von ihm allein ausgeführten „Handwörterbuch der deutschen Sprache“ (3 Bde., Magdeb. 1833-49) verfolgt, das sich durch sorgfältige historisch-etymologische Begründung und Entwickelung der Wortformen und Bedeutungen unter beständiger Rücksicht auf die Praxis des gegenwärtigen Sprachgebrauchs und durch Reichhaltigkeit empfiehlt. Neben diesen mehr praktisch-populären Arbeiten hat H. als höheres Ziel seines wissenschaftlichen Strebens die Begründung und Ausführung eines Systems der philosophischen Sprachwissenschaft im Auge , welches die Ergebnisse der neuern Sprachforschung zu einem wissenschaftlichen Ganzen geordnet in sich aufnehmen soll.

(Allgemeine deutsche Real-Encyklopädie für die gebildeten Stände. Conversationslexikon. Zehnte, verbesserte und vermehrte Auflage. In Funfzehn Bänden. Siebenter Band. Goes bis Hofgerichte. Leipzig: F. A. Brockhaus. 1852. S. 716f.)

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Dr. Wolfgang Scheuermann

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Wolfgang Scheuermann
20.08.2004 08.17
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Ich stelle hier drei Dokumente ein,

aus einem fünfzehnbändigen Brockhaus, der ab 1851 erschienen ist. Ich habe versucht, alles möglichst genau abzuschreiben, bin aber sicher, daß mir das nicht völlig fehlerlos geglückt ist.
Faszinierend finde ich die Aktualität dieser Beiträge (aus damaliger wie aus heutiger Perspektive).
Viel Spaß bei der Lektüre!
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Dr. Wolfgang Scheuermann

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Theodor Ickler
09.07.2001 02.35
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Lautsymbolik

Die Lautsymbolik bei Schleim usw. ist schon mehrmals bemerkt worden (allerdings weniger mit dem „Schlechten“ als gemeinsamem Nenner, sondern mehr dem „Gleitenden“ wie in Schlaufe usw.). Auch Skinner hat in „Verbal Behavior“ (Kap. 5) einiges darüber gesagt, weil ihm auffiel, daß Wörter mit sp- oft etwas Davonspritzendes u.ä. ausdrücken. Ich weise in meinen Vorlesungen gern darauf hin, daß Wörter mit kn- und kl- oft etwas Knubbeliges bezeichnen usw. Skinner weist mit Recht darauf hin, daß es hier um Einheiten unterhalb der Morphemebene geht, die daher vom strukturalistischen Linguisten auch nicht so gern bearbeitet werden; trotzdem sind sie real und wirksam.
Man gerät hier u.a. auf das Gebiet der Synästhesie („Der Sprachgeist als Doppelempfinder“ von A. Wellek), interessante Sache, zu der man ebenfalls eine Diskussionsseite aufmachen müßte. Natürlich haben die großen Sprachpsychologien wie das vielbändige Werk von Friedrich Kainz etwas darüber zu sagen.

Die Palatalisierung von gutturalen Verschlußlauten vor hellem Vokal ist dagegen etwas sehr Verbreitetes, eine Assimilation, die rein mechanisch wirkt.
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Th. Ickler

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Reinhard Markner
08.07.2001 21.25
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Language is a virus from outer space

Nicht nur die englische Sprache ist wegen ihrer hybriden germanisch-romantischen Eigenart für merkwürdige Entwicklungen gut. Es gibt die dollsten Sachen. Nehmen wir zum Beispiel »Topf (in manchen Dialekten Topp)« und »Pott«. Das gleiche Wort, nur rückwärts, einmal ober- und hochdeutsch, einmal niederdeutsch.
Vor einiger Zeit fiel mir auf, daß eine lange Liste von Wörtern, die mit »Schl-« anfangen, irgendwie unangenehme Dinge bezeichnen, also etwa Schlange, schlimm, Schleim, Schlampe, Schlieren, schlecht, schlürfen, Schlamm etc. (slime, slut, sludge, slurp etc.). Schlagen, schlucken, schlichten, sind vielleicht Gegenbeispiele. Gibt es dafür eine Erklärung ? Wahrscheinlich nicht.
Das von Herrn Scheurmann angesprochene Phänomen, daß Sprecher (auch native speakers) von der Orthographie irregeführt werden, ist häufig zu beobachten. Im Englischen nennt man das writing pronunciation.

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Wolfgang Scheuermann
08.07.2001 07.52
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Wahrscheinlich nicht zu klären?

Ich will diese Idee nicht überreizen; es gibt natürlich so eine Entwicklungsreihe von k (ahd. kasi) über c (aengl. cese, cyse) zu ch (engl. cheese). Es ist aber doch ganz unterhaltsam, darüber zu spekulieren, warum die Entwicklungen bei einem bestimmten Wort so und nicht anders verlaufen sind.
England mit seinem Kuddelmuddel verschiedenster Einflüsse ist da ein wunderschönes sprachliches Experimentierfeld gewesen – das letztlich (Frau Morin hat darauf hingewiesen) zu einer sehr funktionstüchtigen Sprache geführt hat.
Ich sehe meine Spekulation, daß in einigen Fällen das Schriftbild die Aussprache „nachgeprägt“ haben könnte, aber (noch) nicht als widerlegt an. (Frau Morin hat ja eine ähnliche Beobachtung an heutigen Nachrichtensprechern berichtet – das wäre ein unheimlich kurzfristig wirksamer Effekt in dieser Richtung.) Die Entwicklung von caseus über möglicherweise keeeese zu tschiiiiies[e] ist jedenfalls beeindruckend und konnte sich wohl nur auf dem englischen Experimentierfeld vollziehen.
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Dr. Wolfgang Scheuermann

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Reinhard Markner
07.07.2001 20.57
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Im Ernst

Die Engländer sagen und schreiben z. B. auch „chapter“, wo wir Kapitel sagen und schreiben (von caput = Kopf). Hier wie etwa auch bei „chapel“ vermittelt über das Französische (chapitre), was bei cheese (fromage) nicht der Fall zu sein scheint.

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Wolfgang Scheuermann
07.07.2001 17.30
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Schweizer Käse

Na klar doch!
Aber etwas mehr im Ernst: Näher am zugrundeliegenden „caseus“ sind die Schweizer doch in jedem Fall geblieben, oder etwa nicht? (Und vermutlich die meisten Europäer, so ±, mit ihnen?)
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Dr. Wolfgang Scheuermann

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