Leserbrief an den SPIEGEL
Sehr geehrte Damen und Herren,
den folgenden Leserbrief schrieb ich am 19.09.2004 per E-Mail an den SPIEGEL:
Zitat: Quo usque tandem abutere, Spiegel, patientia nostra?
Mit den leicht veränderten Worten Ciceros möchte ich Sie fragen, wie lange wir denn noch darauf warten müssen, daß der Spiegel den Worten vom 06.08.2004 endlich Taten folgen läßt und die kultusministerlich verordnete Sprachschlamperei namens Rechtschreibreform endlich aus seinen Publikationen verbannt.
Kommen Sie mir bitte nicht mit technischen Schwierigkeiten. Den Druckmaschinen dürfte es wohl herzlich egal sein, ob sie neue oder alte Rechtschreibung drucken müssen, und zur Umstellung der Rechtschreibprüfung bei Textverarbeitungen benötigt man doch eigentlich nur wenige Mausklicks, zu denen Ihre Redakteure ja wohl hoffentlich fähig sein sollten.
Oder haben Sie etwa kalte Füße bekommen und klammheimlich beschlossen, vor der Sprachschlampermafia (Kultusministerkonferenz, Duden und Konsorten) zu kapitulieren?
In diesem Falle: Schimpf und Schande über Sie!
Mit freundlichen Grüßen,
Christian F. Langewische
Am 01.10.2004 bekam ich folgende Antwort:
Zitat: Sehr geehrter Herr Langewische,
vielen Dank für Ihr Schreiben. Sie fragen, wann der SPIEGEL wie angekündigt zur bewährten Rechtschreibung zurückkehren wird.
Derzeit prüft der SPIEGEL-Verlag die technischen und organisatorischen Voraussetzungen der Umstellung. Außerdem diskutiert die SPIEGEL-Redaktion, welche Neuregelungen der Rechtschreibung sinnvoll sind und beibehalten werden können, wie Stefan Aust es in seiner Hausmitteilung (SPIEGEL 33/2004) vorgeschlagen hat.
Dies alles braucht noch etwas Zeit. Ende Oktober wird dann voraussichtlich die Umstellung erfolgen.
Mit freundlichen Grüßen
SPIEGEL-Verlag
Leser-Service
Catherine Stockinger
Offenbar bastelt man nach großen Vorreden nun doch wieder an einer Hausorthographie...
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Christian F. Langewische
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