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Sigmar Salzburg
20.02.2016 06.42
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Umberto Eco ist tot

Für Umberto Eco ist Büchersammeln ein Akt ökologischer Fürsorge: „Wir haben nicht nur die Wale, die Mönchsrobben und die Bären in den Abruzzen zu retten, sondern auch die Bücher.“ Wirkliche Leser möchten ihre Lieblingsbücher deshalb nicht nur lesen, sondern auch besitzen und zu Hause ins Regal stellen.

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Sigmar Salzburg
23.05.2007 06.19
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Das Ende von so genannt?

Neue Rechtschreibung bei Nachrichtenagenturen

Hamburg (ots) – Die deutschsprachigen Nachrichtenagenturen AFP, AP, APA, Dow Jones, ddp, dpa, epd, KNA, Reuters und sid haben ihre Schreibweisen zur Umsetzung der Rechtschreibreform online gestellt. Auf der gemeinsamen Webseite http://www.die-nachrichtenagenturen.de steht seit Montag unter anderem eine Liste mit 1500 Variantenwörtern in der Agenturschreibweise. Die Agenturen werden sie von August an anwenden, wenn in Deutschland die Übergangsfrist für die Änderungen am amtlichen Regelwerk endet, die im vergangenen Jahr auf Vorschlag des Rats für deutsche Rechtschreibung beschlossen worden waren.

Die Zeit bis August ist für die Installation der Korrektursoftware nötig. Die Agenturen haben ihre Schreibentscheidungen in Zusammenarbeit mit den Wörterbuchverlagen Duden und Wahrig entwickelt, die auch Korrekturprogramme zur Umsetzung der Agenturschreibweisen anbieten. Die gemeinsame Webseite bietet neben den Wörterlisten auch Links zu den Agenturen und zum Rechtschreibrat sowie Erläuterungen zu den Variantenwörtern.

AFP, AP, APA, Dow Jones, ddp, dpa, epd, KNA, Reuters und sid schreiben vom August an gemäß dem amtlichen Regelwerk. Sie wollen aber nicht nur richtig, sondern im Interesse ihrer Medienkunden auch einheitlich schreiben. Das amtliche Regelwerk lässt – je nach Zählweise – bei etwa 2500 Wörtern unterschiedliche Schreibweisen wie «kennenlernen» und «kennen lernen» oder «Delphin» und «Delfin» zu. Diese Fälle machen etwa zwei Prozent der Wörter aus, die in den großen Wörterbüchern verzeichnet sind.

Aus diesen 2500 Wörtern haben die Agenturen 1500 ausgewählt, die das gesamte Spektrum abdecken. Weggelassen haben sie zum Beispiel verschiedene Formen desselben Grundworts (wer «selbstständig» schreibt, schreibt auch «unselbstständig» und «Scheinselbstständigkeit»). Bei jedem Variantenwort haben sich die Agenturen für jeweils eine Schreibweise entschieden. Dabei bauen sie auf den Empfehlungen auf, die die beiden Wörterbuchverlage Duden und Wahrig für die Variantenschreibung geben (Duden 1, 24. Auflage, Mannheim 2006; Wahrig «Ein Wort – eine Schreibung», Gütersloh 2006).

Im Interesse einer möglichst einheitlichen Schreibung in den Medien und den Schulen verwenden die Agenturen nur Schreibweisen, die vom amtlichen Regelwerk zugelassen werden. Ebenfalls im Sinne der Einheitlichkeit folgen die Agenturen der Sachkenntnis der Wörterbuchverlage Duden und Wahrig. Wo sie dieselbe Schreibweise empfehlen – das ist bei etwa zwei Dritteln der Variantenwörter der Fall – folgen die Agenturen dieser Empfehlung. Das gilt auch dort, wo die beiden Verlage Neuschreibungen gegenüber den Vor-Reform-Schreibweisen den Vorzug geben.

Wo Wahrig und Duden voneinander abweichende Empfehlungen geben, wählen die Agenturen ganz überwiegend die Vor-Reform-Schreibweise, weil dies von den Medienkunden in einer Befragung im Mai 2006 mit großer Mehrheit gewünscht wurde.

Daraus ergeben sich vor allem drei Konsequenzen. Die Eindeutschung von Fremdwörtern beschränkt sich auf Begriffe, die in den Alltagsgebrauch eingegangen sind («Biografie»). Sie erstreckt sich nicht auf wissenschaftliche Fachbegriffe («Photosynthese»). Die Agenturen nutzen bei Variantenwörtern weiter die Möglichkeit, Bedeutungsunterschiede durch Getrennt- und Zusammenschreibung sichtbar zu machen («sitzenbleiben» in der Schule, aber «sitzen bleiben» auf dem Stuhl). Die Agenturen verzichten auf Zusammenschreibungen, die es vor der Reform nicht gab («Kinder spielen lassen» wie auch «Beziehungen spielen lassen»).

Wo es der Regelhaftigkeit dient, wählen die Agenturen bei voneinander abweichenden Empfehlungen von Duden und Wahrig hin und wieder auch Neuschreibungen (zum Beispiel «konformgehen» in neuer Zusammenschreibung wegen der schon bisher geltenden Zusammenschreibung von «einiggehen»).

Die Agenturen verwenden in knapp 80 Prozent der Fälle Schreibweisen, die auch vor der Reform gültig waren. Zu den gut 20 Prozent Reformschreibweisen zählen vor allem eingedeutschte Fremdwörter («Biografie»), Wörter, bei denen die Vor-Reform-Schreibweise nicht mehr möglich ist («Freud'sche Fehlleistung»), und Wörter, deren Reformschreibweise von beiden Wörterbuchverlagen für sinnvoller erachtet wird («zurate ziehen»).

Die Schweizerische Depeschenagentur SDA hält sich im Unterschied zu den anderen deutschsprachigen Nachrichtenagenturen an den Grundsatz «Bei Varianten die herkömmliche Schreibweise» und wendet in einigen Fällen gemäß den Empfehlungen der Schweizer Orthographischen Konferenz (SOK) die neue Rechtschreibung nicht an.

Originaltext: dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=8218 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_8218.rss2

Pressekontakt: Rückfragen bitte an: dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH Pressesprecher Justus Demmer presse@hbg.dpa.de


http://www.ad-hoc-news.de/Aktuelle-Nachrichten/de/11810887/Neue-Rechtschreibung-bei-Nachrichtenagenturen

21.05.2007

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Sigmar Salzburg
17.01.2007 16.04
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Das muß aber geändert werden!

Mittwoch, 17. Januar 2007
MEDIEN NEWS
Studie

Hälfte der Online-Redaktionen ohne Qualitätsrichtlinien

Textqualität mit grosser Bedeutung für Akzeptanz.


Die Bedeutung der Textqualität für die Akzeptanz einer Website bei den Usern wurde zwar inzwischen erkannt -- dennoch besteht Nachholbedarf hinsichtlich der Qualitätssicherungsprozesse innerhalb einer Online-Redaktion. Das Qualitätsmanagement wird in vielen Online-Redaktionen vernachlässigt. Das ist eines der Ergebnisse der Content Studie 2006/2 von aexea Integrierte Kommunikation und Contentmanager.de, die nun als Studienbericht vorliegen.
Über die Hälfte (52,2 Prozent) der Online-Redaktionen arbeiten ohne schriftlich fixierte Qualitätsrichtlinien. Damit wird auf ein wichtiges Instrument verzichtet, das eine gleichbleibend hohe Textqualität garantiert. Auch bei den Freigabeprozessen innerhalb der Online-Redaktionen besteht noch viel Raum zur Optimierung: 25,6 Prozent der Online-Redakteure geben ihren Artikel selbständig frei, ohne einen weiteren Kollegen oder den Chefredakteur zu Rate zu ziehen.
Überraschend ist das Ergebnis, wonach nur in 42,5 Prozent der Unternehmen bzw. Online-Redaktionen die Verwendung von alter und neuer Rechtschreibung verbindlich geregelt ist. Noch erstaunlicher, dass 57,9 Prozent der Befragten kein Hilfsmittel zur Umsetzung der neuen Rechtschreibung zur Verfügung steht. 285 Web-Verantwortliche bezogen im Rahmen der Studie Stellung.
[…]

http://www.persoenlich.com/news/show_news.cfm?newsid=65161

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Sigmar Salzburg
03.03.2006 17.10
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Übergangsfristen in Österreich

Salzburger Nachrichten v. 3.3.2006

Wieder Änderung bei Rechtschreibung

03. März 2006 | 13:13

Bei der Rechtschreibreform gibt es wieder Änderungen. Österreich wird dem Beschluss der deutschen Kultusministerkonferenz folgen und ab dem kommenden Schuljahr Neuerungen in den Bereichen Getrennt- und Zusammenschreibung, Groß- und Kleinschreibung, Zeichensetzung und Worttrennung einführen. In einer mehrjährigen Übergangsfrist sollen an den Schulen aber beide Schreibweisen zulässig sein.

Die Änderungen betreffen allerdings nicht die großen Brocken der Reform: Das scharfe ß kommt weiter grundsätzlich nur mehr nach einem langen Vokal. Nach einem kurzen Selbstlaut heißt es weiterhin Kuss oder Fass, „daß" wird generell nur mehr „dass“ geschrieben. Das Stammprinzip wird außerdem nach wie vor verstärkt betont (Stängel statt Stengel usw.).

Die Neuerungen betreffen vor allem Getrennt- und Zusammenschreibung bzw. Groß- und Kleinschreibung. Generell gilt: Es soll wieder mehr zusammengeschrieben werden – vor allem dann, wenn ein einheitlicher Wortakzent vorliegt wie „abwärtsfahren“ oder „querlesen“. Und: Bei feststehenden Begriffen wie „der Blaue Brief“ oder „der Runde Tisch“ soll wieder „dem allgemeinen Schreibgebrauch“ gefolgt und groß geschrieben werden.

Vielfach existieren nun Wahlmöglichkeiten. In manchen Fällen gibt es eine Rückkehr zur alten Rechtschreibung, in anderen dagegen sogar eine von der Reform eigentlich unberührt gelassene Änderung der alten Schreibregeln.

Für die Schüler ändert sich vorerst nichts: Schon bisher waren jene Bereiche, für die jetzt Änderungen angekündigt wurden, von der Reform am 1. August 2005 ausgenommen. Bisher wurde „Toleranz geübt“ und sowohl alte als auch neue Schreibweise war zulässig. Eine solche Frist soll auch in den kommenden Schuljahren gelten. Im Gespräch ist derzeit eine mindestens dreijährige Übergangszeit.

© SN/APA.

[Humanität oder schleichende Beibehaltung der Dummschreibung?]

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Karsten Bolz
16.11.2004 18.19
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Re: Nachrichtenbrett 16.11.04: Spiegel 47 / 2004: Was ist wohl gemeint mit

Zitat:
„Es geht doch nur um den Anschluß der 'deutschen Sprache an die lingua universalis der Gebrauchsanweisungen, der Märkte und Börsen'.“?
„Dunkel ist mir seiner Rede Sinn.“ Wahrscheinlich fand der Autor des Artikels den Begriff „lingua universalis“ so toll, daß er ihn unbedingt einbauen mußte, auch wenn der Satz damit vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen ist und nichts aussagt.
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Karsten Bolz

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Monika Chinwuba
16.11.2004 17.12
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Re: lingua universalis

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Fritz Koch
„Es geht doch nur um den Anschluß der 'deutschen Sprache an die lingua universalis der Gebrauchsanweisungen, der Märkte und Börsen'.“?

Offensichtlich ist gemeint, daß die KI es bis heute nicht geschafft hat, korrekte Übersetzungsprogramme herzustellen.
__________________
Monika Chinwuba

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Fritz Koch
16.11.2004 16.55
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Nachrichtenbrett 16.11.04: Spiegel 47 / 2004: Was ist wohl gemeint mit

„Es geht doch nur um den Anschluß der 'deutschen Sprache an die lingua universalis der Gebrauchsanweisungen, der Märkte und Börsen'.“?
Ist Englisch gemeint?
Sollen Gebrauchsanweisungen in Englisch geschrieben werden, weil das Reform-Schriftdeutsch dafür nicht mehr taugt?

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Fritz Koch
14.11.2004 09.41
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Münchens CSU-Fraktionschef: "Die CSU hat

immer vor den Folgen von Bürgerbegehren für die Planungssicherheit in der Stadt gewarnt.“ (Südd. Zeitg. v. 13./14.11.04, München)

Verallgemeinert: Die Bürger stören nur beim Regieren.

War das nicht das Merkmal des „Absolutismus“ als Regierungsform?

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Fritz Koch
13.11.2004 11.01
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Das Fehlen bequemer Rechenmethoden

muß auch ein Grund dafür sein, daß die gotischen Kirchen in Frankreich zunächst nach dem Prinzip „Versuch und Irrtum“ gebaut wurden und viele einstürzten. (Als der gotische Baustil später nach Deutschland kam, konnten schon die Erfahrungen und Vorbilder aus Frankreich benutzt werden.)

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Theodor Ickler
13.11.2004 05.43
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Licht vom Osten

Die Inder waren schon immer besonders gescheit. Das zeigt sich glänzend an ihrer Grammatik.
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Th. Ickler

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Rolf Genzmann
12.11.2004 22.28
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9 und die Leere

Now thou art an 0 without a figure ... , sagt der Narr zu King Lear.
Leonardo von Pisa 1180 bis 1250, genannt Fibonacci, war der erste im Abendland, der das indische Rechnen im wirklichen, täglichen Leben des Kaufmanns lehrte, Liber abaci 1202.
Als die Null damit ernsthaft ins Abendland einwandern wollte, da wurde sie zuerst einmal verboten: Florenz verbot die Null und zugleich auch die mit der Null einwandernden indisch-arabischen Ziffern im Jahre 1299 bei Strafe von 20 Solidus. Ebenso verfuhr man in Venedig:
„Man verwendet einzig und allein die alten Zahlzeichen, weil man sie nicht so leicht fälschen kann wie jene der neuen Rechenkunst, bei der man mit Leichtigkeit aus einem Zahlzeichen ein anderes machen kann, wie man aus der Null eine 6 oder 9 machen und ähnlich viele andere fälschen könnte.“ – Frankfurt verbietet die Ziffern im Jahre 1494 seinen Schreibern. Antwerpen verbietet sie noch um ca.1500. Und Adam Riese lehrt in seinem Rechenbuch von 1550 beide Verfahren: auf den Linihen und Feder. Feder meint die indische Rechenweise,
Linihen meint das alte Rechnen am Rechentisch, am Abacus.
Eine 0 gab es am Rechentisch nicht, man ließ die Spalte einfach leer. Die Leerheit der Spalte bildete allein schon das „Nichts“ geradezu vollkommen ab, jahrhundertelang, jahrtausendelang bei allen Völkern.
Das neue Rechnen mit der „Feder“ aber verlangte, die folgende Denkschwierigkeit zu überbrücken:
„Die Null ist ein Zeichen, das dasein muß, um auszusagen, daß nichts da ist.“ (Menninger).
Griechen, Römer und abendländische Mönche überwanden diese Denkschwierigkeit nicht.
Ein Denkstein an der Frauenkirche in München hat M.DCZ4 (=1624) – eine Mischform aus römischen Ziffern, dem Buchstaben Z – wohl für Zwanzig – und der arabischen Ziffer 4.
Keller noch beschreibt im Grünen Heinrich, wie Frau Margret rechnet. Mit der „Feder“
konnte sie nicht.
Wenn Arabien die indischen Ziffern ab etwa 800 hatte, dann vergingen mindestens 1000 Jahre, bis das heute übliche Stellenwertsystem langsam entstand und nach und nach in den Schulen für Kinder in Ansätzen halbwegs verständlich lehrbar wurde.
Dieses unser im Kopf automatisiertes System zur Basis 10 scheint recht optimal, weil es zufällig passend neun bedeutliche Figuren und zusätzlich eine „Ziffer“, lat. cifra aus arabisch as-sifr = „die Leere“, besitzt.
Indes zeigt die Rechnung mit den Uhrzeiten, mit Stunden, Minuten und Sekunden, wie es auch noch wesentlich anderes geben kann.
Ich übe gerade ein nichtprofanes Stellenwertverfahren mit zehn Ziffern, aber zur Basis 7.
Da gibt es also 10 = 7, oder auch 207 = 210 = 180 = 177, einfache Stellenbereinigungen.
Zu diesen nichtprofanen Werten kann man an den Haaren herbeiziehen die Rechnungen
207 Johann Wolfgang Goethe und 177 William Shakespeare. Einige Dichter dürften von einem solchen Siebenerverfahren Gebrauch gemacht haben, glaube ich, herausgefunden zu haben. Ein paar Ergebnisse findet man bei (www.rgenzmann.de).

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Rolf Genzmann

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Georg Zemanek
12.11.2004 12.38
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Mathe oder Rechnen?

Bei den Griechen war 1 keine Zahl, sondern die Einheit, die Zahlen waren die Vielfachen davon, also ab 2. Die Bruchzahlen hatten eigenen Status. Die Unbekannte in Rechenaufgaben hieß Arithmos, wenn es um eine Zahl, Dynamis wenn es um eine Fläche ging (wir schreiben heute x²), Kubus, wenn es um Volumen ging (x³). Die vierte Dimension war in Rechenaufgaben als Dynamodynamis, die fünfte als Dynamokubus durchaus behandelbar, aber die Übergänge waren mühsam und mußten argumentativ bewerkstelligt werden. Unser modernes Formelsystem ist erst etwa 1600 (Vietà) fertiggestellt.

Im Vergleich dazu lernen die Schüler heute bereits extrem abstrahierte Begriffe wie 0, negative Zahlen (die Griechen hatten vermutlich kein Thermometer als Metapher). Die Null kommt um 800 in der arabischen Welt auf, wo sie aus Übersetzungen mesopotamischer und indischer Rechenaufgaben bekannt geworden sein dürfte. Winkelgrade kennen die Griechen nicht, sie geben vielmehr das Seitenverhältnis eines passenden rechtwinkligen Dreiecks an, dessen Winkel dann der gemeinte Winkel sei. So werden in griechischer und römischer Zeit etwa auch die Neigungswinkel für Reisesonnenuhren an verschiedenen Orten des Mittelmeerraums angegeben.

Die Zeit gibt man bestenfalls in Teilen eines Tages oder in ganzen Stunden an. Gradeinteilung, Minuten-, Sekundeneinteilung sind im allgemeinen unbekannt.

Zählen und Vergleichen sind die hauptsächlichen Operationen, Dividieren gilt im Mittelalter als promotionsfähige Fertigkeit.

Der Taschenrechner und moderne Pädagogik verhelfen den heutigen Schülern langsam wieder, mittelalterliche Zustände zu erreichen. In den neuesten Bildungsplänen ist das Thema Primzahlen mit Stern versehen: fakultativ!

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Fritz Koch
11.11.2004 22.36
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Die Null und die Stellenschreibweise

braucht man nicht nur im Zehnersystem, sondern auch im Zweier-, Achter-, Sechzehnersystem und denkbaren weiteren.
Man kann auch ohne Null und Stellenschreibweise rechnen, aber viel mühsamer.

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Rolf Genzmann
11.11.2004 17.31
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Rechnen?

Rechnen gibt es nicht mehr in der Schule. Es wurde abgeschafft.
Seit 1972 redet man im ersten Schuljahr von „Mathematik“, ebenso im Kindergarten.
Auch gab es früher mal Rechenhefte mit Rechenkästchen, die heißen jetzt aber Mathematikhefte, und in denen befinden sich Mathematikkästchen.
Die Kinder üben auch nicht mehr das Schreiben von Ziffern in die Rechenkästchen, nein,
es läuft an „ein graphomotorisches Training im linienumgrenzten Raum“.
Apropos Stellenwertsystem:
Wenn man es „mathematisch“ ganz eng sieht, dann gibt es das „Zehnersystem“ frühestens nach der Einwanderung der Null aus Indien über Arabien ins Abendland und seit der Erfindung der Potenzrechnung, etwa ab Cartesius. 1000 = 10 hoch drei; 100 = 10 Quadrat, das weiß jeder, aber 10 = zehn hoch 1, – das kannten selbst die Griechen nicht –, und 1 = 10 hoch null – Teufel auch, wie geht das denn? –, und 10 hoch null ist 1; – das wären also die Tausender, die Hunderter, die Zehner und die Einer, schon verständlicher, aber wirklich verstanden? 10 hoch null soll 1 sein, aber 3 hoch null soll auch 1 sein, da stimmt doch was nicht oder doch? Wie steht es dann bei 10 hoch minus 1, aha 1 Zehntel, und 10 hoch 0 war 1, aber jetzt: 10 hoch minus 0? Oder umgedreht: minus 0 hoch minus 10, wer weiß es, gibt’s das überhaupt? Na ja, 2 hoch 1 ist 2, sagt Bill Gates’ Rechenknecht Excel, 2 hoch minus 1 soll 0,5 sein, 0 hoch 0 aber mag er überhaupt nicht, 0 hoch 1 kennt er gut = 0, aber 0 hoch minus 1 will er auch nicht.
Bis zur französischen Revolution herrschte der Münzfuß Karls des Großen in Frankreich, in England herrschte er noch 200 Jahre länger, fast bis heute. 1 Pfund – 20 Shilling – 12 Pence;
1 Livre – 20 Sou – 12 denier. Man sieht, das reine Zehnersystem ist eine späte Frucht, womöglich erst ab ca. 1867 in Preußen eingeführt. – Trotzdem konnten Babylonier, Ägypter, Griechen und Römer und alle schon rechnen, ohne Null und ohne Stellenwertschrift.
Die römischen Zahlen auf den Denkmälern beweisen beides: Es gab keine Stellenwertschrift, trotzdem konnte man rechnen.
Heute sieht es so aus: „Wir sprechen deutsch, wir schreiben römisch und wir rechnen – indisch!“ – Menninger, Zahlwort und Ziffer, S. 66.
Rechnen ist also viel komplizierter, als man oft leichthin meint.
Menninger: „Sollte man nicht vom grünen Tisch her meinen, der Menschengeist habe, als er sich um das Festhalten von Begriffen bemühte, die Schrift für Wort und Zahl z u g l e i c h
erfunden, ‚sieben’ und ‚7’? Aber das geschah nicht, nicht in unserem abendländischen Kulturkreis, ja es geschah nirgends in der Welt.“
Sehr wichtig in einem sinnvollen Anfangsrechenunterricht wären die Bezeichnungen für die
möglichen Rechenhandlungen, für die Operationen in den Grundrechenarten, in deutscher Sprache, also eine Begriffsbildung auf dem Boden der Muttersprache.
Dividieren und „geteilt durch“ sind keine sinndarstellenden Sprechweisen, noch weniger sinnvoll sind lateinische Komparative wie „plus“ und „minus“, mit deren Verwendung die kleinen Kinder zu nachplappernden Automaten abgerichtet werden. Die Folgen der Abrichtung: Heute lernen die Kinder im ersten Schuljahr nur 4 Prozent des vor der
„Mathematikreform“ einmal möglichen Rechenstoffes. Dazu vergleiche man etwa ein beliebiges „Mathematikbuch Klasse 1“ von heute mit dem alten Rechenbuch „Neues Rechnen 1“ von vor 1972 aus dem Klett-Verlag.
96 % des möglichen Rechenstoffes im ersten Schuljahr werden nicht gelernt, das nennen die
modernen Lehrpläne dann auch noch hochtrabend Mathematik.
Rechnen, etwas ordentlich machen, richtig machen, richtig denken, – das ist steng verboten.
Dafür hat man Mathematikkästchen, Plapperplapper plus, Plapperplapper minus und
graphomotorisches Training im linienumgrenzten Raum.

__________________
Rolf Genzmann

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Georg Zemanek
11.11.2004 15.22
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Kopfrechnen ohne zu schreiben

ist kein Problem. Es gibt einzelne Fälle, in denen Analphabeten phänomenale numerische Einzelleistungen nachgesagt wurden. Die Fähigkeit, mehrstellige Primzahlen zu nennen, scheint bei einem Paar autistischer Zwillinge so ausgeprägt gewesen zu sein, daß sie dies bis in den achtstelligen Bereich beherrschten. Aber andere Matematik war ihnen fremd.

Von anderen Phänomenen wird berichtet, daß sie im Kopf vielstellige Rechenoperationen tätigen konnten, obwohl ihre sonstige Intelligenz sogar für die Sonderschule ein Problem war.

Rechnen können ist selbst keine einschichtige Tätigkeit. Man muß die Zahlen und Zwischenergebnisse organisieren, durch geeigneten Rechengang die Schritte vereinfachen und üben, üben, üben...

Forscher wollen jetzt herausgefunden haben, daß Rechenkünstler bei der Durchführung von Rechenaufgaben auch das Langzeitgedächtnis einsetzen. Kann ich nur sagen: ja wo sonst sollen denn die (bereits bekannten) Zwischenergebnisse im Kopf gespeichert sein? Der normale Mensch speichert das Einmaleins bis 10x10, ich kann's so etwa bis 25x25, dann wird's bei mir lückenhaft, und Schnellrechner haben eben Kapazität bis noch viel weiter hinaus. Die Ergebnisse, die ich parat habe, sind irgendwie visuell und akustisch verfügbar, bei Zahlen kann ich das ganz schlecht identifizieren. Aber der Sound der Zahlwörter hilft schon beim Merken von Zwischenergebnissen.

Ich bin ein visueller Typ, kann mir Zwischenergebnisse optisch merken, was selbstverständlich Zahlenschreibweise voraussetzt. Aber ich kann mir vorstellen, daß auch die Augen eines Dominospiels (gibt es von 0 bis 9!) als Repräsentanten für Zahlen herhalten können. Ist das dann eine Ziffernschrift?

Ein auditiver Mensch kann mit Sicherheit hohe Kunstfertigkeit in auch komplizierten Rechenoperationen erlangen, ohne schreiben zu müssen. Solche Menschen haben vielleicht einen Akustikspeicher, in dem sie Zwischenergebnisse ablegen können. So können sie häufig auftretende Ziwschenergebnisse auch ins Langzeitgedächtnis transferieren, denn vermutlich ist es dort egal, ob das Original ein Bild (Schrift) oder ein Klang war.

Und zur Prinzipfrage: Wenn ich nicht einmal einstellige Zahlen im Kopf addieren kann, dann muß ich ja sogar zum Addieren zweier Ziffern einer mehrstelligen Addition die Finger zu Hilfe nehmen.

Zum Abschluß: keiner der Schnellrechner ist in der Lage, schnell einmal die Schrödinger-Gleichung (Atomphysik) zu lösen oder ein quantenmechanisches Problem mal eben so nachzurechnen. Pures Rechnenkönnen ist eben noch lange nicht Mathe.

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