Das "Selbe" muß eine Neubildung der Reformer sein.
Duden-Herkunftswörterbuch:
"'selb': Das gemeingermanische Pronomen mittelhochdeutsch 'selp' (Genitiv 'selbes'), althochdeutsch 'selb', gotisch 'silba', englisch 'self', schwedisch 'själf' ist etymologisch nicht sicher erklärt. In der einfachen Form erscheint 'selb' heute nur noch in 'derselbe, dieselbe, dasselbe' (getrennt: am selben Tag, zur selben Zeit), in umgangssprachlich 'selber'=selbst, dem schon im Mittelhochdeutschen erstarrten starken Nominativ Singular und in der Zusammensetzung 'selbständig' (im 16. Jh. zu frühneuhochdeutsch 'selbstand'=Person gebildet, dafür spätmittelhochdeutsch 'selbstende'=für sich bestehend). Die gewöhnliche Form des Pronomens ist 'selbst' (aus dem früh erstarrten Genitiv Singular mit frühneuhochdeutschem t-Auslaut wie in 'Papst', 'Obst'). Dazu die Substantivierung 'Selbst'=das seiner selbst bewußte Ich (18. Jh.; nach dem Vorbild von englisch 'the self'). ...
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