Das entscheidet sich m.E. danach, ob im Vordergrund steht, daß jemand etwas übt, lernt und tut, oder aber ob es darum geht, daß ein Arbeitsergebnis abgeliefert wird – ja, ich weiß, es ist nur ein feiner Unterschied.
Beispiel:
Ein junger und ein etwas älterer Mann im Blaumann arbeiten auf zwei Leitern.
Der jüngere, noch Lehrling, schreibt abends in sein Berichtsheft:
„Das habe ich gemacht:
Ausmessen, zuschneiden, biegen und löten der Dachrinne.“
Sein Meister dagegen schreibt an den Auftraggeber:
„Wie vereinbart, haben wir folgendes geleistet:
Ausmessen, Zuschneiden, Biegen und Löten der Dachrinne.“
Denn, so mein Sprachgefühl, kommt es in diesem Fall auf das Arbeitsergebnis an, denn das soll bezahlt werden.
So würde ich zwischen Löten und löten die Grenze zu ziehen versuchen. War das ein wenig verständlich, oder kann jemand das besser darstellen?
Bleibt noch die Frage, ob der Zeilenanfang in der Tabelle groß oder klein geschrieben wird. Unsere Deutschlehrerin hat uns damals für solche Fälle einen Kunstgriff gezeigt:
Man stellt beide Fassungen her und entscheidet sich dann für die, die man für richtiger hält.
– Mein erster Ansatz dazu ist: Wenn die Tabelle eine satzwertige Überschrift hat, mit der die Tabellenzeilen inhaltlich zusammengehalten werden, dann wird das ganze wie ein Satz behandelt, und die Zeilenanfänge werden ggf. klein geschrieben. Wenn hingegen die Zeilen zueinander unabhängiger sind, dann werden sie wie Buchtitel oder Überschriften am Anfang groß geschrieben.
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Detlef Lindenthal
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