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Niedersachsen-Nachrichten [Wir gegen die Rechtschreibreform, Konto 100 176-002 Raiffeisenbank Wesermarsch-Süd BLZ 280 614 10]
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Thies
11.03.2005 18.36
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Re: Re: PS

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Detlef Lindenthal
Übrigens, unsere Firma, die Netzwerkstatt, Ruf 04846-6166, bildet junge Leute zu Medien-Technikern und Fachinformatikern aus.
Das ist Schleichwerbung im besten Sinne – und bezeugt, was ich mit Bescheidenheit meine. Die unscheinbare Rufnummer ist die zurückhaltend ausgestreckte Hand aus einam anderen Universum: ganzheitliche, gastfreundliche Atmosphäre in Blockhütte und Dorf, autarke Lebensweise (Gänse, Jelstrom-Aal usw.), Denkkunde-Unterricht u.v.m.
Wann finden sich endlich die notwendigen acht Personen ein für die Gründung des RfdR Ortsgruppe Nordfriesland e.V., so daß Herrn Zehetmair endlich durch fragenstellende Elemente der Weg verstellt wird?!
Die Rechtschreibfrage könnte längst geklärt sein.

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Detlef Lindenthal
11.03.2005 17.50
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Re:

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Fritz Koch
Alles nur mit dem Mund
sagte man in meiner Jugend in einem Dorf in Niedersachsen über jemanden, der nur große Reden führte, aber nichts tat. Jetzt muß man es zu Wulff, Stoiber, Müller sagen.
Sieht es denn in unseren Reihen in den letzten Jahren und in diesem Jahr besser aus? Nicht, daß ich die C-Politiker irgendwie in Schutz nehmen wöllte; aber leichter zu erreichen wäre es, wenn sich unsere Foristen zu strategischem Handeln bewegen ließen. (Lassen sie sich aber nicht.)
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Detlef Lindenthal

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Detlef Lindenthal
11.03.2005 17.43
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Re: Als Schüler warfen wir Stinkbomben

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Fritz Koch
Irgendwas mit Schwefelwasserstoff. Zu irgendwas muß der Chemieunterricht schließlich gut sein. Vielleicht stellt hier jemand das Rezept ein.
Pyrit, das ist Eisensulfid FeS2, mit Salzsäure HCl übergossen, erzeugt Schwefelwasserstoff H2S, der stechend fauleierig riecht.

Lieber Herr Koch, ist Ihnen aufgefallen, daß Sie und ich hiermit vom Thema (nämlich der staatsbürgerlicher Ohnmacht, wie eine 15jährige Schülerin sie wahrnimmt) abgewichen sind?
Ich selbst finde inzwischen die Demokratie- und Staatsmachtfrage spannender als die genannten Chemie-Experimente.
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Detlef Lindenthal

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Fritz Koch
11.03.2005 16.00
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Als Schüler warfen wir Stinkbomben

Die waren damals sehr beliebt und auch nicht schwer zu bekommen. Gute Chemieschüler konnten sie auch selbst anfertigen. Irgendwas mit Schwefelwasserstoff. Zu irgendwas muß der Chemieunterricht schließlich gut sein. Vielleicht stellt hier jemand das Rezept ein.
(Mit Kaliumchlorat haben wir auch gebastelt, Flaschen-Raketen flogen ziemlich hoch und weit, z.B. über ein Haus. Aber damit kann man sich ernstlich verletzen.)

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Detlef Lindenthal
11.03.2005 15.08
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Re: PS

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Gabriele Ahrens
„Da sollte man vielleicht doch lieber mal 'ne Bombe schmeißen.“

Meine Tochter Josephine (15), nachdem ich ihr erklärt habe, daß man als Bürger mit Bürgerrechten nicht durchsetzen kann, was politisch nicht gewünscht ist, und welche Tricks von der Politik dabei angewandt werden.

Liebe Frau Ahrens,

mögen Sie bitte Ihrem Fräulein Tochter meine vorzüglichen Grüße übermitteln und folgendes ausrichten, sofern Sie es für richtig halten:

Bomben schmeißen kann man durchaus, wenn man sie hat und mit ihnen umgehen kann und will. Jedoch stocherte man mit Bomben an einem grausig kurzen Hebel von sehr vielen Kräfteverhältnissen. Selbst wenn man stauffenbergmäßig einen Teil der Kultusministerkonferenz entleiben oder entmutigen würde, so wären da immer noch der Kieler Landtag, der Bundestag, der Microsoft-Konzern, der Duden-Verlag, der Focus-, Spiegel- und der Zeit-Verlag, die Süddeutsche Zeitung, die 200.000 Deutschlehrer, Nornen und Erinnyen und so weiter.
Die Mittel, um diese und alle Menschen miteinander in Verbindung zu bringen und ein Verständigung zwischen ihnen zu ermöglichen und zu gestalten, heißen Mittler oder Medien. Seit es das Internet gibt und 70 v.H. unserer Haushalte Netzanschluß haben, kann sich keiner mehr darauf ausreden, er hätte ja keinen Zugang zu den Medien und wäre wegen solcherart Ausweglosigkeit aufs Bombenschmeißen angewiesen.
Erfolgreicher Umgang mit den Medien ist eine Fleißaufgabe und gleichzeitig ein Intelligenztest.
Übrigens, unsere Firma, die Netzwerkstatt, Ruf 04846-6166, bildet junge Leute zu Medien-Technikern und Fachinformatikern aus.

Freundliche Grüße,
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Detlef Lindenthal

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Fritz Koch
11.03.2005 14.12
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"Alles nur mit dem Mund"

sagte man in meiner Jugend in einem Dorf in Niedersachsen über jemanden, der nur große Reden führte, aber nichts tat. Jetzt muß man es zu Wulff, Stoiber, Müller sagen.

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Klaus Kolbe
11.03.2005 12.46
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Wir haben noch lange nicht aufgegeben

Mit der Einstellung der Sammlung von Unterschriften für die Rücknahme der Rechtschreibreform aus den aufgeführten Gründen ist nicht gesagt, liebe Frau Pfeiffer-Stolz, daß die Niedersachsen aufgegeben haben. Damit ist nur gesagt, daß auf dieser Schiene (Politik) nichts oder nichts mehr zu erwarten ist. Wir sind zu sehr von den Politikern enttäuscht worden, als daß wir noch an Wunder glauben würden.
Wulff, Stoiber, Müller und wie sie da noch heißen mögen (spielt keine große Rolle mehr), alle haben sie das Flämmchen der Hoffnung aufflackern lassen, sich dann jedoch klammheimlich „aus dem Staub gemacht“, mit welchen Erklärungen auch immer. Alle hatten es in der Hand, die Schreibgemeinschaft von diesem verfehlten Konstrukt namens Rechtschreibreform zu befreien – alle! Entweder einzeln in den jeweiligen Bundesländern oder zusammen – was ist passiert: NICHTS! Stoibers Bundesland mit seinem Kultusminister Zehetmair war übrigens dasjenige, welches diesen Murks nicht schnell genug an seinen Schulen umsetzen konnte!
Genau derselbe Zehetmair ist heute der Vorsitzende des Rates für deutsche Rechtschreibung!

Ich zitiere hier noch einmal Horst Haider Munske:
„Damit hatten sie [meine Anm.: die Kultusminister] auf jede Vorbereitung der Umsetzung verzichtet: auf Beratungen mit Verlagen für Schulbücher, Wörterbücher, Jugendbücher und auf jede Erprobung in den Schulen. Es war eine Überrumpelungsaktion, die unkorrigierbare Tatsachen schaffen sollte und geschaffen hat. In Konsequenz dieser Aktion haben dann auch die deutschen Kultusminister jedes Moratorium, jede Korrektur abgelehnt. Man kann annehmen, daß die Ratgeber für solches Verfahren wußten, was sie taten. … Ein letzter versteckter Verfahrensfehler liegt in der Hauptzuständigkeit der deutschen Kultusministerkonferenz der Länder für die Rechtschreibreform. In dieser informellen Einrichtung zur Koordination kultur- und schulpolitischer Beschlüsse arbeiten alle Länderregierungen unterschiedlicher parteipolitischer Zusammensetzung zusammen. So führte die gemeinsame Absicht einer Rechtschreibreform dazu, daß jede parteipolitische Auseinandersetzung um dieses kulturpolitische Thema unterblieb. Die KMK hat die demokratischen Verfahren außer Kraft gesetzt.“

Daran hat sich wohl bis heute nichts geändert.

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Klaus Kolbe
11.03.2005 11.08
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Warum von der Politik nichts zu erwarten ist!

Hier einige Auszüge aus dem Buch „Die angebliche Rechtschreibreform“ von Horst Haider Munske:



Haben unsere Minister für Kultur eingesehen, daß diese Reform nichts taugt, daß der Praxistest der Anwendung in den Wörterbüchern ihre Mängel aufgedeckt hat, die nun zu reparieren sind? Haben die Gerichtsurteile gegen die Reform sie beeindruckt? Haben die zahlreichen Bürgerinitiativen für Volksentscheide, die Mediendebatten, die zunehmend sarkastischer werdenden Kommentare in den Zeitungen sie zur Umkehr veranlaßt? Nichts von dem! Sie halten eisern an den Vereinbarungen fest, die sie vor drei Jahren mit ihren österreichischen und schweizerischen Amtskollegen getroffen haben. Obwohl sich auch hier ein wachsender Widerstand bei Wissenschaftlern, Journalisten, Verlage meldet. Die Frage, ob man denn eine in Jahrhunderten gewachsene Schriftnorm einer Kultursprache auf dem Verordnungswege so einfach ändern dürfe, gegen den offenbaren Willen der Bürgermehrheit, diese Frage scheint ihnen unziemlich. Ungeniert halten sie wie Kleinkönige an der Tradition des deutschen Obrigkeitsstaates fest: gehorsamster Diener, Euer Hochwohlgeboren! So gehört es sich von Lehrern, Schülern und Eltern, von Zeitungs- und Buchverlagen, von Millionen Lesern. Wie gut oder schlecht diese angebliche Reform tatsächlich ist – darum geht es längst nicht mehr, … Im Bunker ihrer Selbstgewißheit, von Sachkenntnis ungetrübt, von den Geschäftemachern der großen Wörterbuchverlage getragen und getrieben, warten sie schweigend ab, bis die neue Schulorthographie in ihren Herrschaftsbereichen endgültig durchgesetzt ist. Verantwortung für die Sprache? Verantwortung vor der Sprachgemeinschaft? Dies ist ein stummes Ressort in deutschen Kultusministerien.


28 Monate nach den Wiener Abschlußgesprächen und 9 Monate nach dem Reformbeschluß und der Einführung der Neuregelung in den Schulen vieler Bundesländer, im März 1997, gelang es den politisch Verantwortlichen in Deutschland, Österreich und der Schweiz endlich, die vereinbarte zwischenstaatliche Kommission für die deutsche Rechtschreibung zu konstituieren. Man hatte sie mit Rücksicht auf ihre Aufgabe, „die Einführung der Neuregelung zu begleiten“, überwiegend mit den aktiven Mitgliedern der alten Rechtschreibkommissionen beschickt. Das entsprach den Vorschlägen aus diesem Kreis und war sachgerecht, wenn man eine solche Aufgabe ernst nahm. Diese hatte sich jedoch inzwischen erledigt, da die Vorbereitungsphase durch die um zwei Jahre vorgezogene praktische Einführung der neuen Rechtschreibung in den Schulen bereits vorüber war. Vielmehr stand die neue Kommission vor dem Scherbenhaufen, den die unterbliebene Vorbereitung und Koordination hinterlassen hatte: wesentlich divergierende neue Rechtschreibwörterbücher und eine öffentliche Protest- und Prozeßwelle einmaligen Ausmaßes. In dieser Situation wäre es richtig gewesen – so habe ich es auf der konstituierenden Sitzung verlangt –, die Einführung der Rechtschreibung zunächst auszusetzen und das Regelwerk in Kooperation mit den Wörterbuchverlagen und den Kritikern der Reform gründlich zu überarbeiten. Was geschah statt dessen? Der Präsident der KMK und seine gleichrangigen Kollegen aus Österreich und der Schweiz verlangten in ihren Grußworten auf der konstituierenden Sitzung, die Kommission möge kurzfristig eine klärende Wörterliste für den Schulgebrauch erarbeiten, dazu die zahlreichen eingegangenen kritischen Stellungnahmen beachten, aber das neue Regelwerk auf keinen Fall verändern: ein schier unerfüllbares Verlangen, wie sich zwischenzeitlich bestätigt hat. Noch bevor die Probleme dieses Auftrags erörtert werden konnten, hatten die hohen Kultusbeamten die Sitzung bereits verlassen. Auch an den späteren Kommissionssitzungen nahm keiner von ihnen teil, sie gingen jeder Aussprache mit der Kommission aus dem Wege und verweigerten überdies die dringend erbetenen Mittel für die nötigen Arbeiten. Um so nachdrücklicher forderten sie die Kommission auf, den Protesten aktiv entgegenzutreten, um die Reform zu retten. Argumenten, dies geschehe am glaubwürdigsten durch ein Moratorium und eine gründliche Überarbeitung, wie dies Peter Eisenberg und ich verlangt haben, zeigten sie sich völlig verschlossen. Als diese Haltung auch auf der dritten Sitzung bekräftigt wurde, habe ich meinen Austritt aus der Kommission erklärt.

… Die mangelhafte Vorbereitung der Rechtschreibreform, ihre kühnen Eingriffe in die deutsche Schriftsprache, der Starrsinn der beteiligten Politiker, mit dem sie an ihren Absichten festhalten und gegen jegliche Kritik immun sind – dies alles gibt jenen recht, die von vornherein der Politik jedes Recht auf Regulierung von Sprache und Orthographie abgesprochen haben. Die Politiker haben das Vertrauen, das viele in sie gesetzt haben, sie würden tatsächlich höchst behutsam mit den geltenden Schreibnormen umgehen, aufs tiefste enttäuscht. … In der sogenannten Übergangszeit, mit der die Kultusminister die Öffentlichkeit beruhigen wollen, wird der Kampf um die Bewahrung der geltenden Rechtschreibung und gegen die verordnete Schulorthographie erst recht beginnen.

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Matthias Draeger
11.03.2005 10.26
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Volles Verstaendnis

fuer die Pressemitteilung der Volksinitiative! Was haben die Leute, gerade in Niedersachsen, alles erleben muessen – insbesondere die, die sich etwas intensiver mit der Sache beschaeftigt haben:

Verbot der Volksinitiative im Febr. 1997, noch am Tag des Erscheinens der Unterschriftenblaetter in den Zeitungen durch Landeswahlleiter Strehlen (eine der fuenf Unterschriften der fuenf Vertrauensleute traf erst er Montag ein oder lag am Sonnabend im Kasten – „zu spaet“, da, so Strehlen mir am Telefon gegenueber, „der Sonnabend fuer ihn kein Arbeitstag ist“), spaeter Anweisung Strehlens an die Gemeinden Niedersachsens, alle Unterschriftenblaetter, die den presserechtlichen Hinweis „v.i.s.d.p. Matthias Draeger“ trugen, bei der Auszaehlung der Unterschriften NICHT zu beruecksichtigen (die in den Zeitungen erschienenen Unterschriftenvordrucke machten wohl den Loewenanteil der verteilten und unterschriebenen Listen aus),

usw., usw.

Dass die Leute irgendwann einmal den Mut und das Vertrauen verlieren, kann ich bestens nachvollziehen. Die Einschuechterung der Bevoelkerung durch Regierung, Partei, etc. war schon 1998 beim Volksentscheid eine ernsthafte Gefahr fuer uns, umsomehr bewundere ich den Mut der Familie Ahrens.

Die Sache ist damit (mit der Einstellung der Initiative in Niedersachsen) aber nicht vom Tisch, noch ist nicht aller Tage abend. Wer beherrscht schon die „amtliche“ Rechtschreibung???

WIR gegen staatlich verordnete Rechtschreibung (immer noch), Hong Kong
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Matthias Draeger

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Gabriele Ahrens
11.03.2005 09.45
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PS

„Da sollte man vielleicht doch lieber mal 'ne Bombe schmeißen.“

Meine Tochter Josephine (15), nachdem ich ihr erklärt habe, daß man als Bürger mit Bürgerrechten nicht durchsetzen kann, was politisch nicht gewünscht ist, und welche Tricks von der Politik dabei angewandt werden.

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Gabriele Ahrens

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Gabriele Ahrens
11.03.2005 09.40
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Liebe Frau Pfeiffer-Stolz!

Natürlich war es nötig, eine Pressemeldung herauszugeben. Wenn nicht jetzt, wann dann? Mit der Volksinitiative ist das Ziel nicht mehr zu erreichen, zumal dann nicht, wenn einem ein Politiker, der vorher eine „Bewegung“ aus der Bevölkerung heraus verlangt hat, in den Rücken fällt. Wir können doch nicht so tun, als wenn das Ganze noch Aussicht auf Erfolg hätte, wenn wir genau wissen, daß a) die notwendige Stimmenzahl nicht zusammenkommt und b) vom Landtag – nach der Petitionsablehnung – eh nichts mehr zu erwarten ist! Das wäre auch unfair all unseren Mitstreitern gegenüber, die noch immer die Menschen um ihre Unterschriften bitten und sich den Mund fusselig reden, damit sie überhaupt unterschreiben.

Alles weitere Bemühen um eine Lösung des Problems auf politischer Ebene halten wir in der Tat für vergeblich, und ich meine, daß man das auch ganz deutlich sagen darf. Was hätte man denn zwischen den Zeilen ausdrücken sollen? Es gibt doch nichts Neues zu berichten. Als Initiative geben wir auf. Mehr wollten wir nicht mitteilen. Und spekulieren schon gar nicht.



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Gabriele Ahrens

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Karin Pfeiffer-Stolz
11.03.2005 08.45
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Es besteht kein Anlaß zu Hoffnungslosigkeit

Leider erweckt diese Pressemitteilung den Eindruck, alles weitere Bemühen um eine Lösung des Problems Rechtschreibung sei vergeblich. Wenn auch die Unterschriftensammlung aus den bekannten Gründen nicht zum gewünschten Ergebnis geführt hat – das war durchaus vorherzusehen –, so ist dies kein Hinweis darauf, daß die sog. Rechtschreibreform nicht doch scheitern könnte. Und sie wird scheitern! Sie ist nämlich nicht durchführbar und wird an sich selbst zugrundegehen.

Hätte man die Pressemitteilung nicht etwas anders formulieren können? Auch zwischen den Zeilen läßt sich viel sagen. War es überhaupt nötig, eine Pressemeldung herauszugeben? Wir müssen noch viel, viel Geduld haben. Und wir erreichen beim ständigen Argumentieren und Agieren langfristig mehr, als es kurzfristig den Anschein haben mag.
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Karin Pfeiffer-Stolz

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Gabriele Ahrens
11.03.2005 07.17
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Elsfleth, den 10. März 2005

PRESSEMITTEILUNG

Rechtschreibreform

Volksinitiative beendet Unterschriftensammlung

Die Vertreter der Volksinitiative „WIR gegen die Rechtschreibreform“ Niedersachsen haben sich darauf geeinigt, die Sammlung von Unterschriften für die Rücknahme der Rechtschreibreform ab sofort einzustellen. Der Grund hierfür ist die Ablehnung der Petitionen mehrerer Reformkritiker durch den Niedersächsischen Landtag am 23. Februar 2005. Diese Petitionen hatten – wie die Volksinitiative – die Rücknahme der Rechtschreibreform zum Ziel. In den Stellungnahmen des Kultusministeriums hierzu wird deutlich, daß die wirtschaftlichen Interessen einzelner Verlage dem Bildungsauftrag und der Verantwortung des Staates unseren Kindern gegenüber vorgezogen und stichhaltige Argumente anerkannter Kritiker völlig ignoriert werden. Die Initiative muß deshalb davon ausgehen, daß der Landtag den Antrag der Volksinitiative ebenso ablehnen wird.

Hinzu kommt, daß die niedersächsischen Bürgerinnen und Bürger offenbar die Hoffnung aufgegeben haben und im weiteren Sammeln von Unterschriften nur noch wenig Sinn sehen. Denn seit der Ministerpräsidentenkonferenz im Oktober 2004, bei der sich Ministerpräsident Wulff mit seinem Bestreben, zur bewährten Rechtschreibung zurückzukehren, nicht hat durchsetzen können, gehen bei der Initiative nur noch wenige unterschriebene Anträge ein.

gez.
G. Ahrens, C. Ahrens, D. Kleinert, K. Kolbe, F. Pörtner, H.-W. Schwarz


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Gabriele Ahrens

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glasreiniger
02.03.2005 13.47
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Re: Die grüne Art der Sachlichkeit

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Gabriele Ahrens
Nicht ganz zufällig
...
"Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind durchaus beabsichtigt“, kommentierte der Fraktionsvorsitzende Stefan Wenzel das Büchlein, das er allen Kindern, Eltern und Lehrern als „Erbauung“ zum Schuljahresbeginn empfiehlt. „Ministerpräsident Wulffs Sommertheater um die Rechtschreibreform war alles andere als witzig. Vielmehr handelt es sich um ein Lehrstück dafür, wie unseriös die CDU-Politik ist. Kultusminister Busemann war es noch nicht einmal peinlich, dass er seine politische Meinung innerhalb von wenigen Tagen öfter gewechselt hat als die Badehose.“


Es ist in der Tat nicht zufällig, daß Politiker Mangel an Seriosität nur beim politischen Gegner entdecken können. Dort merkwürdigerweise sogar mit einer gewissen Treffsicherheit, wie auch in diesem Fall. Das war übrigens bei den K-Gruppen nicht anders. Niemand hat die KPD/AO so seriös kritisiert wie der KBW, und umgekehrt.

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Gabriele Ahrens
02.03.2005 11.55
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Die grüne Art der Sachlichkeit

Nicht ganz zufällig fand ich dies bei den Niedersächsischen Grünen:

GRÜNES „Trixi-Buch“ erzählt die Sommertragödie mit der Rechtschreibreform – Smaz und Busi machen alles richtig?

Au fein! In einem kleinen „Trixi-Buch“ erzählen die Landtagsgrünen die lustige Geschichte, wie in einem niedersächsischen Sommer aus der Rechtschreibreform eine Staatstragödie wurde. „Smaz und Busi machen alles richtig“ ist der Titel der Humoreske:

Smaz, der „Seriöste Ministerpräsident aller Zeiten“ soll im Fernsehen ein Diktat schreiben. Weil er dabei Fehler macht, gibt er der Rechtschreibreform die Schuld und sein schlauer Freund und Minister Busi hilft ihm, allen zu erklären, dass jetzt Chaos und Anarchie im Land herrschen. Zusammen mit der BILD-Zeitung fordern sie das Volk auf, nicht mehr so doll auf die Gesetze zu achten und lieber eine Volksinitiative zur Rettung der deutschen Sprache zu machen. Damit werden sie ganz ganz berühmt und kriegen sogar einen Orden. Das finden sie gut. Und dann ist der Sommer vorbei und die beiden denken sich was Neues aus, womit sie noch berühmter werden können.

"Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind durchaus beabsichtigt“, kommentierte der Fraktionsvorsitzende Stefan Wenzel das Büchlein, das er allen Kindern, Eltern und Lehrern als „Erbauung“ zum Schuljahresbeginn empfiehlt. „Ministerpräsident Wulffs Sommertheater um die Rechtschreibreform war alles andere als witzig. Vielmehr handelt es sich um ein Lehrstück dafür, wie unseriös die CDU-Politik ist. Kultusminister Busemann war es noch nicht einmal peinlich, dass er seine politische Meinung innerhalb von wenigen Tagen öfter gewechselt hat als die Badehose.“


Der Text des Büchleins

Smaz und Busi machen alles richtig

Smaz ist der „Seriöseste Ministerpräsident aller Zeiten“. Neulich war er im Fernsehen. Da sollte er alle Wörter richtig schreiben. Das konnte er aber nicht. Auweia, das war peinlich. Da hatte Smaz eine Idee: Die Rechtschreibreform hat Schuld. Deshalb muss die weg. Smaz fragte seinen Freund Busi. Der ist Minister und ganz schlau. Busi fand auch, dass die Rechtschreibreform weg muss. Zwar hatte er erst kurz vorher dafür gestimmt, dass die Rechtschreibreform nicht weg muss. Das fand er aber nicht so schlimm. Smaz und Busi erklärten allen Menschen, dass jetzt ganz doll Chaos herrscht. Und Anarchie. Deshalb sollte das Volk auch gegen die Rechtschreibreform sein und eine Volksinitiative machen. Die BILD-Zeitung wollte auch mitmachen. Weil die auch nicht immer alles richtig schreiben. Smaz und Busi und die BILD-Zeitung schimpften alle aus, die nicht mitmachen wollten. Und man sollte sich nicht immer so an Gesetze halten. Da hat das Volk sehr gestaunt. Und Smaz und Busi wurden ganz berühmt im Land. Und haben sogar einen Orden gekriegt. Von der BILD-Zeitung. Aber viele fanden das auch nicht gut. Weil sie nun auch nicht mehr genau wussten, wie man „Smaz is dof“ richtig schreibt. Und ob es jetzt schon wieder neue Schulbücher geben wird. Und welche Zeitung man noch lesen kann. Und ob man in Österreich auch noch richtig deutsch schreibt. Und ob nicht die halbe Welt über unsere Rechtschreibreform lachen wird. Und ob nicht lieber andere Sachen in der Schule besser gemacht werden müssen. Aber zum Glück war der Sommer bald vorbei. Und Smaz und Busi hörten auf zu schimpfen, weil sie schon darüber nachdenken mussten, was sie als nächstes alles richtig machen können und wie sie noch berühmter werden können.
__________________
Gabriele Ahrens

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