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Detlef Lindenthal
02.03.2006 21.11
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Kultusminister Olbertz im Verhör: „Wir machen sowas nie wieder!“

Ton, 4,2 MB, 11 Minuten

DLF, 2.3.2006, 6:47 h:
„Im Jahre 1996 hat die Kultusministerkonferenz ein Monstrum namens Rechtschreibreform beschlossen. Zwei Jahre später, 1998, wurde diese Reform eingeführt an den Schulen [stimmt nicht, in Schleswig-Holstein wurde sie an den Schulen bereits im November 1996 eingeführt, mit Runderlaß des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein vom 5. November 1996, Nachrichtenblatt des Ministeriums, S. 476]. Verbindlich wurde sie in Teilen aber erst im August 2005, und auch das nicht überall; Nordrhein-Westfalen und Bayern wollten nämlich noch abwarten, was der Rat für deutsche Rechtschreibung empfiehlt. Dieser Rat ist ein Expertengremium aus Anhängern und Gegnern der Rechtschreibreform, das die Kultusminister in ihrer Verzweiflung Ende 2004 gründeten, weil die Kritik an der Reform einfach nicht abreißen wollte. Der Rat hat nun seine Empfehlungen vorgelegt, eine Reform der Reform gewissermaßen, und über diese Empfehlungen beugen sich heute erneut die Kultusminister; Informationen von Lothar Lenz:

– „Ein Großteil der Rechtschreibreform ist bereits seit letztem Sommer verbindlich, über etliche Zweifelsfälle aber hatten der Rat für Rechtschreibung und die Öffentlichkeit vehement gestritten. So kritisierten Sprachwissenschaftler und Schriftsteller die nach ihrer Ansicht sinnentstellende Getrenntschreibung von Wörtern wie fertig_machen oder nichts_sagend. Denn wer etwas nichts Sagendes äußere, sei ja niemand, der nichts sage. Manche Getrenntschreibungen wurden bei der Reform der Reform nunmehr korrigiert, andere sollen erhalten bleiben. Festehende Begriffe wie Erste Hilfe oder Rote Karte sollen künftig wieder groß geschrieben werden dürfen. Auch die Silbentrennung wurde überarbeitet: Einzelne Vokale sollen nicht mehr alleine stehen, auch der Wortstamm soll erkennbar bleiben [was ist denn damit gemeint?]. Beobachter rechnen damit, daß die Kultusminister den Empfehlungen der Rechtschreibkommission folgen werden. Die Präsidentin der Konferenz, Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Erdsiek-Rave, forderte auch die Printmedien auf, sich den überarbeiteten Rechtschreibregeln anzuschließen [sich also gleichschalten zu lassen]. Einer jener Politiker, die sich heute über die Reform beugen werden, ist nun bei uns am Telefon, es ist Professor Jan-Hendrik Olbertz, er ist parteiloser Kultusminister in Sachsen-Anhalt,
guten Morgen Herr Professor Olbertz!“
– „Guten Morgen Herr Spengler!“
– „Herr Olbertz, stimmen Sie heute für die Empfehlungen des Rats für deutsche Rechtschreibung?“
– „Ja, ich werden denen meine Stimme geben, weil ich denke, daß damit der gordische Knoten durchschlagen und vielleicht auch das Elend beendet ist.“
– „Ja, ich wollte Sie grad fragen: Weil Sie das überzeugt, was der Rat da vor schlägt und vorschlägt, oder weil damit das leidige Thema Rechtschreibreform vom Tisch kommt.“
– „Geht für mich beides, mich überzeugen die Vorschläge, die der Rat gemacht haben [hat] in der Tat, zumal er eine ganze Menge Unsinn zurückgenommen hat, der vorher dort irgendwie reingeraten ist, aber ich begrüße es auch, weil wir jetzt vielleicht die Lehre ziehen können, aus der Politik heraus eine solche Geschichte nicht noch mal zu machen.“
– „Was überzeugt Sie an den Korrekturvorschlägen besonders?“
– „Daß viel stärker auf die Zusammenhänge von Aussagen wieder eingegangen wird, von denen die Schreibweise abhängig gemacht wird, daß die einheitlichen Wortakzente wieder eine stärkere Bedeutung bekommen wie zum Beispiel anheimfallen, daß man das also wieder zusammenschreibt, auf gut deutsch, und daß eine ganze Reihe von logischen Änderungen wieder drin sind, die den Sinn einer Aussage beinhalten; also (m)aß_halten ist das beste Beispiel für mich, es ist ein Unterschied, ob ich auf dem Oktoberfest ein Maß halte oder ob ich maßhalte in meinem Urteil zum Beispiel über die Rechtschreibreform.“
– „Und das wird also auch wieder entsprechend unterschiedlich verwendet. Mal ehrlich, Herr Professor Olbertz, haben Sie persönlich eigentlich noch den Überblick darüber, wie man was schreiben muß?“
– „Ja, man muß fast sagen, jetzt wieder. Ich hatte den in dieser Zeit, die wir jetzt bis zu den Empfehlungen verbracht haben, eher verloren und war manchmal ziemlich unsicher in der Schreibweise. Vieles, was ich früher als logisch empfunden habe, finde ich ja jetzt in den Regeln wieder, und wenn ich jetzt sagen kann, ich bin ein tierliebender Mensch, und darf das zusammenschreiben, sieht das auch viel besser aus, als wenn ich sage, ich bin ein Tier   liebender Mensch.“
– „Ja, aber glauben Sie daß außer Ihnen noch jemand anders im Land zur Zeit weiß, wie er warum orthographisch korrekt schreiben muß?“
– „Na ja, das ist ja ein Teil meiner Kritik, daß wir natürlich durch das ständige Hin und Her die Rechtschreibung auch eher irritiert haben als sie zu vereinfachen, was das ursprüngliche Ziel war, und übersichtlicher zu machen und im übrigen auch in Betracht zu ziehen, was eben einfach über die Zeiten akkredidiert ist durch eine Veränderung der Konventionen, ich denke, daß das eher jetzt einfacher wird, insbesondere dann, wenn wir uns verständigen darauf, daß wir den jetzt erreichten Stand allgemein akzeptieren und auch über eine längere Frist einfach die Entwicklung dann beobachten, ohne da immer wieder einzugreifen.“
– „Das Ziel, das haben Sie gerade selber angesprochen, das war eigentlich, daß das korrekte Schreiben leichter werden sollte für alle. Ist eigentlich, muß man jetzt ehrlicherweise sagen, daß diese Reform völlig gescheitert ist, weil im Augenblick die Verwirrung eben unglaublich groß ist?“
– „Nein, ich glaube, das kann man jetzt nicht mehr sagen. Sie hat zu scheitern gedroht, aber sie hat in der Konsequenz und nach einem quälerischen und viel zu langen Prozeß am Ende glaube ich doch auch unter den deutschsprachigen Nationen einen Konsens herbeigebracht, mit dem ich jedenfalls ganz gut leben kann. Viele Dinge der ersten Rechtschreibreform waren ja auch nicht so unlogisch. Nehmen Sie einmal das Wort Stoffülle, ich habe ja mal gespottet, das hätte uns auf ganz andere Weise beschäftigen müssen als Kultusminister, aber daß das mit drei f grschrieben wird, das ist doch völlig in Ordnung, das ist ein Kompositum aus zwei unabhängigen Substantiven, und daraus ergeben sich nun mal drei f. Ansonsten hätte man das nur durch ne Konventon erklären können, und kleine Kinder, die schreiben lernen [seit wann gehört Stoffülle in den Wortschatz der ersten Klasse?], die werden sich auch auf ne Konventionen nicht einlassen, die wollen eine plausible Erklärung [Joo! Insbesondere im Englischunterricht: light, site, height, guide, byte, died, pride, quite!!].“
– „Das heißt, Sie glauben, für die sieht das nicht so krank aus wie in unseren Augen?“
– „Ja, das glaube ich wirklich, wir sollten auch aufpassen, daß wir die Diskussion nicht womöglich auf neurotische Weise führen, ich glaube, daß die kleinen Kinder sich da schnell dran gewöhnen werden, zumal vieles wieder plausibler, auf den ersten Blick einleuchtend ist, was es eben zwischendurch eine lange Zeit nicht war.“
– „Die FAZ, die F. A .Z., die Frankfurter Allgemeine Zeitung, schreibt, daß der Schaden, den die Kultusminister im letzten Jahrzehnt angerichtet haben, durch die uneinheitlichen Schreibungen in der Schule, in der Belletristik, in den Wörterbüchern einfach nicht mehr wiedergutzumachen ist.“
– „Na ja, das halte ich für ne Übertreibung[Politikerantwort: täuschen, vertuschen, vernebeln]. Ich hab’ ja das immer schon kritisiert, daß sich die Politk daranmacht, die Muttersprache zu normieren [Jede Mutter und jeder Deutschlehrer normiert , und das mit allerbestem Grund. Die Kultuspolitik hat dafür einen sicheren Rahmen zu schaffen.], das ist ein Fehler gewesen, von dem ich aber meine, daß er weitgehend jetzt behoben ist, und also solche, ich sag mal, solche extremen Urteile würde ich hier nicht fällen, zumal sie uns auch keinen Schritt weiterhelfen in der Sache.“
– „Ihre brandenburgische Amtskollegin Johanna Wanka hat gesagt, daß die Kultusminister längst wüßten, daß die Rechtschreibreform falsch war. Stimmt das?“
– „(langes Einatmen) Also, ich jetzt nicht für alle Kultusminister sprechen, ich habe es immer so kommentiert, äm, äh, daß der ganze Modus verkehrt war <unverständlich> hat die Kultusministerkonferenz wiederum den Auftrag dazu bekommen, sich der Sache anzunehmen, wahrscheinlich war der Modus, den man früher hatte, mit der Duden-Redaktion, die eben stillschweigend die Entwicklung beobachtete und ab und zu vorsichtige Anpassungen jeweils mit den Neuauflagen des Dudens vorgenommen hat, das war eine viel intelligentere und angemessenere Lösung.“
– „Warum raffen Sie sich eigentlich nicht auf und sagen: Stopp, alles zurück, wir blasen die ganze Aktion ab, alles bleibt wie vor ’96, wir nehmen uns die Zeit zu einer wirklichen Reform, also zurück zu dem status quo ante, weil einfach zuviel Porzellan zerschlagen worden ist.“
– „Naja, das hängt aber jetzt miteinander zusammen, das würde noch mehr Porzellan, äh äh, zerschlagen, und, äh, Sie werden auch zugeben müssen, daß die Verwirrung dann komplett wäre. Denn dann müßten wir rekaputulieren, hinter das Jahr von 1996, mit Kindern, die da noch nicht mal gelebt haben [Was für ein Argument! Unsere Kinder haben auch 1800 nicht gelebt, trotzdem lernen sie Gedichte von Goethe.]; also, wir dürfen, also, wenigstens jetzt müssen wir uns unserer Verantwortung [Was mag der Kultusminister mit diesem Wort meinen??] bewußt sein, uns mal die junge Generation vor Augen führen, die wir damit komplett herauskapi- äh, katapultie, katapultieren würden aus irgendeiner vernünftigen Idee einer konstanten Schreibweise [Jetzt plötzlich?!?! An gleicher Stelle hieß es von „Reformer“seite früher: Die Rechtschreibschützer usw. wollen ja nur nicht dazulernen.]. Es hat sich im übrigen jetzt ja durch den Vorschlag oder die Empfehlung nicht allzuviel geändert, sondern es sind eigentlich nur die Dinge verworfen worden, die absolut nicht einsichtig gewesen sind. Und, äh, also, zurück ist ja sowieso meistens der schlechteste Rat, auch in der Politik [Wir werden weitermarschieren, wenn alles in Scherben fällt ...][Den Sozialismus in seinem Lauf hält[!] weder Ochs noch Esel auf], würde hier bedeuten, daß die Verwirrung komplett wäre.“
– „Also Augen zu und durch?“
– „Ja, es bleibt uns jetzt nichts andres mehr übrig, wobei ich aber nochmal sagen muß, ich sehe es nicht mehr ganz so negativ, seitdem ich die Regeln und das Wortverzeichnis studiert habe [Nein, Herr Professor Olbertz, die „Regeln“ haben Sie nicht gelesen; und studiert schon gar nicht!]. Vieles ist wirklich geheilt, und deswegen werd ich dem auch zustimmen, und damit leben, und ansonsten würde ich empfehlen, noch einen siebenten Beschlußpunkt heranzuführen, und der würde lauten: Wir machen sowas nie wieder!“ –„Mm ja; glauben Sie, daß der Rechtschreibfrieden auf Dauer jetzt Einzug halten wird, also daß nicht nur die Schulen, sondern auch sich wieder alle Zeitungen [und alle Bücher seit 1902??] dann an die neuen Regeln halten werden?“
– „Naja, es gibt ja, wie Herr Zehetmair gesagt hat, immer Puristen auf beiden Seiten [wo, bitte, auf seiten der „Reformer“? Ich habe allenfalls Maximalisten gesehen], insofern hoffe ich sehr auf den Rechtschreibfrieden, aber es wird natürlich immer mal wieder Streit geben [sonderbar, die Jahrzehnte davor gab es keinen Streit um die Rechtschreibung!], und, äh, es sind ja auch ein paar Wichtigtuer mit im Geschäft, also insofern, äm, kann ich das nicht ausschließen, aber alles in allem wird sich die Diskussion beruhigen, und es ist auch notwendig, find ich, auch aus dem pädagogischen [Was meinen Herr Professor mit diesem Fremdwort?] Gründen, die eine Schule geltend machen kann, denn die Kinder müssen sich darauf verlassen können, was wird als Fehler angestrichen und was nicht, und, äh, wie ist eigentlich die Normsprache [siehe oben – dort wollten Herr Professor nicht normen], denn das ist ja die Grundlage für geordneten Unterricht in den Schulen.“
– „ Und daß der Rat für deutsche Rechtschreibung, der da jetzt gegründet worden ist vor ein paar Jahren, daß der weiter die Sprachentwicklung beobachten soll und möglicherweise auch künftig weitere Sprachempfehlungen abgeben soll, das halten Sie auch für in Ordnung?“
– „Ja, das halte ich für in Ordnung, wenn wir uns darüber verständigen, was damit gemeint ist, also wenn das ähnlich wie bei der Duden-Redaktion so passiert, daß allmähliche Entwicklungen in unserer Muttersprache beobachtet, dokumentiert, aufgezeichnet werden und, in größeren Abständen allerdings, dann Empfehlungen gegeben werden, wie man die Sprache, die ja auf natürliche Weise in Bewegung ist, auch im offiziellen Bereich immer mal wieder anpaßt, dann ist das in Ordnung. Aber wenn wir jetzt jedes Jahr einen riesen Beschlußkatalog vorgelegt bekämen, der sozusagen ständig in die Entwicklung der Sprache hineininterveniert, dann würde ich mich da mit Verve dagegenstellen.“
– „Das war der Professor Jan-Hendrik Olbertz, parteiloser Kultusminister in Sachsen-Anhalt. Herr Professor Olbertz, ich danke Ihnen für das Gespräch!“
– „Ja, ich danke Ihnen auch Herr Spengler, wiederhören.“
– „6 Uhr 58, zwei Minuten vor 7“

_________

Hervorhebungen und Anmerkungen [...] durch mich.
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Detlef Lindenthal

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Sigmar Salzburg
21.01.2006 07.21
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KMK jetzt neu – mit Erdsiek-Rave

Freitag, 20. Januar 2006
Verweiblichung des Lehrerberufs
Chancen von Jungen beklagt

Angesichts deutlicher Unterschiede im schulischen Leistungsvermögen zwischen Jungen und Mädchen will sich die neue Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Ute Erdsiek-Rave, für mehr Geschlechtergerechtigkeit einsetzen. „Die Bildungskarrieren von Jungen und Mädchen driften immer mehr auseinander, gleichzeitig sind viele Berufsfelder nach wie vor geschlechtsspezifisch besetzt“, sagte die schleswig-holsteinische Bildungsministerin nach Übernahme der Präsidentschaft in Berlin.

Den Schulen gelinge es häufig nicht, Jungen und Mädchen gleichermaßen zu fördern, sagte die SPD-Politikerin. Das hätten die Pisa- und Iglu-Studien gezeigt. So schnitten im Bereich der Lesekompetenz Mädchen deutlich besser ab. Jungen hätten seltener höhere Bildungsabschlüsse. Zwei Drittel aller Jugendlichen ohne Schulabschluss seien Jungen und nur 44 Prozent der Abiturienten seien männlich.

Männer für Erziehung nötig

Die Politikerin regte an, die Werbung für Lehrernachwuchs künftig insbesondere an junge Männer zu richten, die momentan Zivildienst leisteten oder in der Bundeswehr dienten. „Die Verweiblichung des Lehrerberufs ist ein großes Problem ", sagte sie. Dies sei keine gute Entwicklung.“ Kinder brauchen bei der Erziehung auch Männer.“ Sie wolle dieses Thema in der Öffentlichkeit und mit Lehrer-, Elternvertretern sowie Gewerkschaften diskutieren. Zudem wolle sie Fachtagungen organisieren.

Erdsiek-Rave kündigte an, die Rechtschreibreform solle im März endgültig unter Dach und Fach sein. Die Kultusministerkonferenz (KMK) werde sich Anfang März mit den Vorschlägen des Rats für deutsche Rechtschreibung befassen, diese dann unmittelbar verabschieden und in den Schulen auf den Weg bringen. „Unser Ziel muss es sein, dass das Regelwerk zum Schuljahresbeginn 2006/07 für alle Schülerinnen und Schüler gilt.“ Sie hoffe, die Vorschläge würden in allen Ländern gleich umgesetzt. Zuletzt stritten die Rechtschreib-Experten über Änderungen bei der Groß- und Kleinschreibung.

GEW hofft auf Erdsiek-Rave

Die SPD-Politikerin rief dazu auf, die anstehende Föderalismusreform als Chance zur Innovation in Schule und Hochschule zu nutzen. Die Länder müssten einen gemeinsamen Weg finden, die anstehenden Fragen in der Bildungsplanung, bei der Wahrung der Gleichwertigkeit im Hochschulbereich und der länderübergreifenden Koordinierung im Hochschulbau zu lösen. Es gehe darum, ein Höchstmaß an Einheitlichkeit in der Bildungspolitik herzustellen. In allen Ländern müssten dieselben Standards für den Bildungserfolg gelten.

Erdsiek-Rave erklärte, eng mit Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) zusammen arbeiten zu wollen. Sie werde sich um einen intensiven Austausch mit dem Ministerium bemühen und hoffe auf einen konstruktiven Dialog.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und der Deutsche Philologenverband setzen große Hoffnungen auf die neue KMK-Präsidentin. Der bildungspolitische Dialog solle ausgebaut und vertieft werden, erklärte die GEW. Der Philologenverband appellierte an die KMK, bei der Fortführung der nach den Pisa-Studien gemeinsam von allen Bundesländern beschlossenen Reformen weiter Einigkeit und Handlungsstärke zu beweisen.

http://www.n-tv.de/625385.html

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Sigmar Salzburg

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1
03.01.2006 23.23
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„Aus Gründen der Staatsräson ...“

>>STAATSRÄSON
Das zarte Pflänzchen Verantwortung
Torsten Harmsen

Viele Leser meldeten sich am Dienstag zu unserer Kritik an Angela Merkels Neujahrsansprache („Arbeite mit, plane mit, regiere mit“, 3. Januar) zu Wort. Einige sagten: Man sollte endlich das Positive sehen, den Ansatz eines Wir-Gefühls, das „zarte Pflänzchen“ gemeinsamer Verantwortung fördern und nicht sofort alles mies machen.

Das ist richtig. Im Grunde sollte jeder Schritt in Richtung gemeinsame Verantwortung unterstützt werden. „Dieser Staat sind wir“, hieß es früher, und es wäre auch wunderbar, wenn es so wäre.

Da erreicht uns eine Meldung am Rande, zu einem Thema, das immer wieder für große Aufregung sorgt. Johanna Wanka, die ehemalige Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), sagte diese Woche im Spiegel: „Die Kultusminister wissen längst, dass die Rechtschreibreform falsch war. Aus Gründen der Staatsräson ist sie nicht zurückgenommen worden.“

Das bedeutet: Politiker haben bewusst einen zehnjährigen Rechtschreibkrieg in Kauf genommen, Konfusion in Schulen und Ämtern produziert, Millionen für den Druck immer neuer Wörterbücher in den Sand setzen lassen. Aus Staatsräson.

Vor zehn Jahren wurde die Reform von der Politik, bis hinauf zum Bundeskabinett, gebilligt. Die Staatsmacht brachte eine Reform in Gang, für die es keinen dringenden Bedarf gibt und für die sie nach der Meinung von Fachleuten auch gar nicht zuständig ist. Sechzig deutsche Juristen nannten es in einer Erklärung sogar „rechtlich äußerst problematisch“, dass Lehrer, Schüler und Ämter gezwungen würden, falsche Schreibweisen zu nutzen. Der frühere Bundesverfassungsrichter Ernst Gottfried Mahrenholz kritisierte das ganze undemokratische Verfahren: „Man kann so etwas nicht machen ohne einen wirklich gründlichen öffentlichen Prozess“, sagte er.

30 Gerichtsverfahren, Reform-Streik seitens bedeutender Zeitungen und Verlage, Bürgerinitiativen für Volksbegehren – all das hat die Politik ignoriert. Aus Staatsräson.

Denn man hatte die Sache nun mal beschlossen; nun musste sie auch durchgepeitscht werden, um sich nicht die Blöße zu geben. Nicht einmal zu einem vorläufigen Stopp konnte sich die KMK durchringen. Als eine Art Sprach-Feuerwehr versucht jetzt ein Rat für deutsche Rechtschreibung das Schlimmste wieder rückgängig zu machen.

Doch ein Teil davon ist schon seit dem 1. August 2005 in Kraft. Die Folge: Zwei Bundesländer verweigern sich; viele Behörden und Schulen ignorieren die Reform einfach. Die Rede ist bereits von „kollektivem Ungehorsam“. War das mit der Wahrnehmung gemeinsamer Verantwortung gemeint? <<
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/feuilleton/514681.html

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rrbth
03.06.2005 18.33
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Re: Amtsanmaßung: Der Kultusministerputsch

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Detlef Lindenthal
DLF-Nachrichten, heute früh um 6 Uhr:

Kultusministerkonferenz und Expertengremium befassen sich mit Rechtschreibreform
[...] zum 1. August für Schulen und Behörden verbindlich [...]

Verbindlich für Behörden? Seit wann sind dafür die Kultusminister (auch noch) zuständig?

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Detlef Lindenthal
03.06.2005 17.07
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Amtsanmaßung: Der Kultusministerputsch

DLF-Nachrichten, heute früh um 6 Uhr:


Kultusministerkonferenz und Expertengremium befassen sich mit Rechtschreibreform

Die Kultusministerkonferenz und ein von ihr eingesetztes Expertengremium befassen sich heute mit weiteren möglichen Änderungen an der 1996 beschlossenen Rechtschreibreform.
Bereits gestern hatten sich die zuständigen Länderminister in Quedlinburg darauf verständigt, daß die unstrittigen Teile der Reform wie die Groß- und Kleinschreibung wie geplant zum 1. August für Schulen und Behörden verbindlich werden. In anderen Fällen wie bei der Getrennt- und Zusammenschreibung sowie bei der Zeichensetzung und Silbentrennung sollen zunächst die Empfehlungen des Rates für Deutsche Rechtschreibung abgewartet werden, der heute in Mannheim zusammenkommt.
Hatten früher die Innenminister (Otto Schily und die 16 Länderminister) noch selbst bestimmt, welche Sprache und Schreibweise dienstlich zu verwenden sei, kümmern sich jetzt die Kultusminister ämterübergreifend auch gleich um die Ämter und Behörden. Aufmerksame Zeitzeugen werden das Gefühl nicht los, daß Kultusminister„logik“ sich in gleicher Weise in etlichen Ministerien eingeschlichen hat.
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Detlef Lindenthal

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Detlef Lindenthal
15.04.2005 14.19
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4744 Prozent zuviel bei ahnen.htm

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Calva Dos
Man achte auf den Namen der Datei für den Link „Präsidentin“ ...
http://www.kmk.org/aufg-org/praesid/ahnen.htm
Und auch sonst sind die KM nicht so recht in der Lage zu handwerklich ordentlicher Arbeit.
Das Bild der Präsidentin wird dargestellt mit 259 mal 328 = 84.952 Bildpunkten, übertragen wird es aber mit 1768 * 2328 = 4.115.904 Bildpunkten, das sind mehr als vier Bildschirme voll; im Vergleich zur dargestellten Größe also 4744 Prozent zuviel. (Das macht den Bildaufbau deutlich spannender; oder langweiliger, wie man es nimmt.)

Um ähnliche Größenordnungen verrechnen sich die Kultusbeamten, denen unsere Jugend anvertraut ist, auch in anderen Bereichen: Berufsvorbereitung, Rechtschreibung, sittliche Ausbildung der Heranwachsenden.
Eltern können, wenn es hoch kommt, am Tag oder am müden Abend eine halbe Stunde mit ihren Kindern sprechen; in der Schule dagegen wird 6 Stunden lang ebenso erbarmungslos und pausenarm wie nachhaltig auf sie eingeredet, und steter Tropfen höhlt auch harten Stein. Eltern haben keine wirkliche Chance, gegen die aktive Verblödung in der Schule anzukommen. Meine Kinder haben es seinerzeit so ausgedrückt: Papa, du hast zwar recht, aber was nützt dir das?

Mein Erfahrung mit Lehrern und Kultusbeamten: Was ihnen an Sachüberblick fehlt, gleichen sie durch aggressives Nichtzuhören aus.
Ergebnis: Die Welt ist so, wie sie ist; die Welt wird so, wie die Grünen es sich in ihren alpsten Träumen nicht auszumalen vermochten.

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Detlef Lindenthal

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Calva Dos
13.04.2005 17.06
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KMK

Hier was für Verschwörungstheoretiker:

Es war doch zu „ahnen“, daß die KMK keine neuen Wege geht.
Man muß nur auf der Homepage der KMK auf den Punkt
„Aufgaben und Organisation“ klicken.

Man achte auf den Namen der Datei für den Link „Präsidentin“ ...

http://www.kmk.org/aufg-org/praesid/ahnen.htm


Noch Fragen ?


OK, ohne daß es einen Link dahin zu geben scheint,
es gibt auch

http://www.kmk.org/aufg-org/praesid/wanka.htm

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