Es muß weitergehen
Diese Seiten sind ein Kommunikations- und Kampfinstrument der Bürgerinitiativen gegen die Rechtschreibreform, insbesondere in Schleswig-Holstein. Es geht um die Beobachtung der Reform und ihrer Macher und die Sammlung kritischer Stimmen. Es geht auch darum, denjenigen der 885511 Bürger, die bei der Volksabstimmung 1998 gegen die „Rechtschreibreform“ gestimmt haben, Stimme und Unterstützung zu verleihen. Die meisten von ihnen könnten sich nie im Internet äußern, wie eine neue Betriebsamkeit der Bundesregierung beweist:
Die Bundesregierung will die nach wie vor bestehende digitale Kluft in Deutschland versuchen aufzuweichen. Dazu wurde jetzt eine neue Initiative gestartet.
Berlin (ddp/red) Ziel sei es, die rund 26 Millionen Bürger in Deutschland über 14 Jahre, die bisher keinen Bezug zum Internet hätten, den Zugang zum Netz zu ermöglichen, teilte das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie zum Start der neuen Initiative Internet erfahren am Dienstag in Berlin mit. …
Es sei eine politische und soziale Aufgabe, allen Bürgern Zugang zu den digitalen Medien und ihren Chancen zu ermöglichen, sagte die Parlamentarische Staatssekretärin Dagmar Wöhrl. Vor allem ältere Menschen, Menschen mit geringem Haushaltseinkommen und niedriger Bildung sowie Menschen mit Behinderung nutzten digitale Medien kaum.
call-magazin 15.5.09
Deshalb werde ich, solange es möglich ist, mich hier zu Wort melden, auch wenn ich mitunter als Alleinunterhalter erscheine – was mir eigentlich nicht liegt. Ein besonderes wissenschaftliches oder literarisches Niveau kann dabei nicht angestrebt werden. Das können andere anderswo bringen. Auch halte ich mich mit der Erörterung feinsinniger Spitzfindigkeiten der Germanistik zurück, da ich nur interessierter Laie und kein Sprachwissenschaftler bin (obwohl ich Uni-Kurse in Sanskrit, Arabisch, Chinesisch, Akkadisch, Ugaritisch, Punisch und Koptisch belegt hatte und mich privat in Gotisch, Tibetisch und Sumerisch weiterbildete).
Bei häufiger Wiederholung der Vokabeln Volk, Volkswille, Volksabstimmung u.ä wird man natürlich von interessierter Seite schnell in den Verdacht gerückt, man sei „rechts“. Kürzlich hörte ich, daß einem Autor, der in seinem Text das Wort „volkskundlich“ verwendet hatte, von der Redaktion bedeutet wurde, er bewege sich „auf einem heiklen Gebiet“. Daher möchte ich betonen, daß ich nur einmal in meinem Leben für meine Verhältnisse rechtsextrem, nämlich CDU, gewählt habe, weil diese Partei im Norden 1998 zunächst die Bürgerinitiative unterstützt hat. Diese einmalige Vertrauensseligkeit bereue ich bis heute.
Doch manchmal wird man auch für den Kampf gegen die KuMist-Reform entschädigt. Gerade schrieb mir meine 23jährige Tochter per E-Mail:
„Hallo, Papa, tut mir leid, daß …“.
Seit dem zwölften Lebensjahr war sie in der Schule mit der „neuen“ Rechtschreibung indoktriniert worden – offensichtlich erfolglos. Sie liest sich unentwegt durch die bessere Literatur der benachbarten Stadtbibliotheken. Ihretwegen hatte ich Anfang 2004 in einem Brief an die ehemalige Grundschullehrerin und Immer-noch-Bildungsministerin Erdsiek-Rave die neuen „Schreibverrenkungen“ beanstandet (hier zu finden unter diesem Suchwort). Der Teilrückzug 2006 aus der „Reform“ ging aber sicher nicht von ihr aus.
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