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Forum > Beispielsammlung über Sinn und Unsinn
Kieler Nachrichten
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Sigmar Salzburg
26.05.2007 08.27
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Kieler Nachrichten v. 23.05.07

Aldag, der zuletzt geleugnet hatte, von der offensichtlich Flächen deckenden Doping-Praxis in den 90er Jahren etwas mitbekommen zu haben, war nach dem Ullrich-Eklat zum Teamchef der „neuen“ T-Mobile-Mannschaft gemacht worden. … dpa

Das flächendeckende Rechtschreib-Doping fordert eben immer noch Opfer. Wie in der „Timo-Beil“-Mannschaft wollen auch die Kultusminister davon nichts mitbekommen haben.

Auf Seite 14 ist die Steinzeit der „Reform“ noch nicht zu Ende:

„Als Vater von sechs Kindern möchte ich Ihnen sagen, dass mir der Tod Ihres Sohnes sehr Leid tut“, sagte einer der Angeklagten …

Reformschreibung, wie sie leibt und lebt und jetzt wieder falsch ist.

Dagegen werden die tolpatschigen Augstschen Volksetymologien mit der geballten Staatsmacht weiterhin für allein richtig erklärt:

Comedian Dieter Tappert spricht über seinen Paul Panzer
„Schwieriger war es da schon, zu überlegen, wie zeige ich Paul, stelle ich stärker das Tollpatschige oder mehr das Zynische in den Vordergrund.


Auch bei der wundersamen s-Vermehrung herrscht Willkür:

Das Schauspiel … ist mit über 41000 Zuschauern wieder im Plus, muss aber im Studio mit kleinen Verlusten rechnen.

Herkunft aus dem Lateinischen schützt aber nicht vor den „ss“:

„Endlich können wir uns für diese Schmach revanchieren“, tönte Mittelfeld-Ass Clarence Seedorf vor der Neuauflage des Champions-League-Endspiels …

Die Spaltung von „achtgeben“ führt dagegen direkt ins Rechtschreib-Mittelalter:

Stegner setzt auf sichere Stadt
Jeder sei deshalb aufgerufen, sich in seinem privaten und beruflichen Umfeld gegen Gewalt und Diskriminierung zu engagieren. „Wir müssen mehr aufeinander Acht geben.“


Und manches andere mehr …

LITERATURRÄTSEL
Wer schrieb was?

»Ich hatte meine Sicherheitsnadel herausgenommen, weil ich das Zahnspangengefühl, das man beim Beißen auf das Metall bekam, auf Dauer nicht mochte. Zwar durchstachen wir noch öfters unsere Wangen, aber eher um des Durchstechens willen als um des Tragens der Nadeln. Jedes Mal warnte mich meine Mutter vor den Konsequenzen: „Wenn du die Nadeln nicht herausnimmst, bleiben die Löcher für immer, und beim Trinken fließt dir das Getränk aus der Backe. " Ach du dickes Osterei, schlimme Aussichten, das Getränk kommt durch die Backe, na, dann nehme ich die Nadeln wohl lieber raus.«
Nicht so leicht, in den frühen 80ern in Schleswig-Holstein ein Punk zu sein…. Davon erzählen die wirklich witzigen Jugenderinnerungen eines heute fest in der Subkultur etablierten Musikers, der in Hamburg zudem den berühmten Golden Pudel Klub betreibt.


Der Wink mit dem Zaunpfahl könnte bedeuten, daß der Textfetzen aus „Dorfpunks“ des Lütjenburgers Tobias Albrecht (Künstlername Rocko Schamoni) stammt. Natürlich können wir da keine Kulturschreibe erwarten. Die kann nicht einmal Dieter Hildebrandt durchsetzen – außer gemeinsam mit Bernd Schroeder:

Gerade hat er sein neues Buch Nie wieder achtzig! vorgestellt …

Er entdeckte zunächst die Liebe zur Schauspielerei, doch bei der so genannten „Schauspielergenossenschaftsprüfung“ fiel er durch…. Politische Kabarettisten hätten immer „was zu Me-ckern“, sagt Hildebrandt … der Bayerische Rundfunk blendete ihn wegen „nicht gemeinschaftsverträglicher“ Elemente schon mal aus dem Programm aus. Doch das Publikum gab Hildebrandt recht ….

In seinem Buch schreibt er wacker zu Wackersdorf:

Als das Ganze plötzlich wie eine böse Blähung verweht war, eine gewaltige Bauruine, die Milliarden gekostet hatte, in die Landschaft ragte … fragten wir Gegner uns fassungslos: »Wofür sollte das alles gut gewesen sein?« .

Man könnte meinen, es ginge um die „Rechtschreibreform“. Des langen und breiten analysiert er das Wort „Inter-esse“, muß jedoch im Buch die Trennung „inte-ressant“ hinnehmen. (S. 113)

Bis vor 20 Jahren konnten wir stolz darauf verweisen, dass fast jeder Deutsche lesen und schreiben gelernt hat. Das lässt jetzt etwas nach. (S. 232)

Die deutsche Sprache hat keine Lobby mehr. (S. 234)

Dieter Hildebrandt sagte anderswo über Helmut Kohl:

„Wir wollten ihn niederparodieren, aber es hat sich herausgestellt, dass Lächerlichkeit nicht tötet.“

Wie wahr: Wenn Lächerlichkeit töten würde, dann wäre die toll patschige „Rechtschreibreform“ längst mausetot.

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Sigmar Salzburg

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Sigmar Salzburg
21.05.2007 07.02
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Kieler Nachrichten v. 18.05.2007

Selbstmord-Attentäter für den Irak rekrutiert

Kiel/Karlsruhe – Nach zehn Monaten in Untersuchungshaft nun die Anklageerhebung: Die Bundesanwaltschaft wirft dem mutmaßlichen Terrorhelfer und El Kaida-Anhänger Redouane E. H. aus Kiel nicht nur die finanzielle Unterstützung terroristischer Vereinigungen vor. Der 37-Jährige war im vergangenen Juli in Hamburg im Dammtor-Bahnhof festgenommen worden.
Der Deutsch-Marokkaner, der in Kiel-Gaarden in der Iltisstraße einen Call-Shop betrieb, soll unter anderem Selbstmord-Attentäter für den Irak rekrutiert haben. Außerdem gilt er als Kontaktmann für Said Bahaji, der von den Ermittlern zu der so genannten Hamburger Terrorzelle um den Todespiloten Mohammed Atta vom 11. September 2001 in New York gezählt wird. Noch im Jahr 2001 war das Landeskriminalamt ohne konkretes Ergebnis Hinweisen aus Kiel nachgegangen, nach denen Zeugen Atta in der Landeshauptstadt gesehen haben wollten. …
Der mutmaßliche El Kaida-Unterstützer hatte in Kiel jahrelang an der Christian-Albrechts-Universität studiert. Er war dort nach Angaben des Rektorats von 1996 bis 2004 eingeschrieben und im Wintersemester 1998/99 auch Referent für ausländische Studenten beim Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA). …
Der Festnahme waren monatelange Überwachungen von Bundes-, aber auch Landesbehörden vorausgegangen. lno/KN

Und warum ist man Atta und Redouane E.H. nicht früher auf die Spur gekommen? Und hätte vielleicht sogar den Tod von 3000 Menschen im World Trade Center verhindern können? Weil die Staatsschützer damit beschäftigt wurden, Denunziationsmaterial über Gegner der „Rechtschreibreform“ zu beschaffen , um auch in Schleswig-Holstein die Volksabstimmung scheitern zu lassen und Albernheiten wie „Studierendenausschuss“, „so genannt“ und „-Jährige“ durchzusetzen. Sogar der Leiter der Bürgerinitiative, Matthias Dräger, wurde derart „beobachtet“. (Vergl. seine Mitteilung hier v. 17.11.2001: „Das erfuhr ich nur durch Zufall vom damaligen (mittlerweile verstorbenen) Fraktionsvorsitzenden der schleswig-holsteinischen CDU, Dr. Otmar Hennings.“)

Obwohl die Bürger dann dennoch – für die Kieler Nachrichten eine kostenlose, flächendeckende Kundenbefragung – in der Volksabstimmung die „Reform“ abgelehnt hatten, stellte die Zeitung nur 10 Monate später ihre Rechtschreibung um, so daß wir jetzt lesen können (S. 35):


Wittorfs Badminton-Ass Robert Mateusiak musste sich beim mit einer Viertelmillion Dollar dotierten Super-Series-Turnier zweimal in Runde eins geschlagen geben.

Die „ss-Reform“ des lateinisch-französischen „As“ („Bus“ und „Plus“ aber nicht) wird in angloamerikanischen Wortverbindungen zu einer „Arschreform“.

Auf Seite 21 kann das dann auch in einer „Afterparty“ gefeiert werden:


… G-Move entlang der Kieler Hörn ….
Eine offizielle „Aftermove-Party“ im Eventcenter sowie weitere lokale Indoor-Veranstaltungen runden die Parade ab…. Weitere Aftershowpartys bieten Halle400, die Räucherei oder die Traum GmbH. …Als weitere Option gilt die Suche nach 20 Pets, die als Penthouse-Girls die Parade auf dem di-Gio-Penthouse-Truck erleben und anschließend auf der offiziellen G-Move Afterparty als VIP-Gäste weiterfeiern dürfen.

Wir übergehen den üblichen Reformkleinmist und stellen nur noch fest, daß die ss-Reform bisher unerschlossene Fehler-„Ressourcen“ aktiviert hat:

Erinnern Sie sich noch an die Aktion „Rot“? Im Sommer 1995 war das Wort zwei Wochen lang an über 20 Litfasssäulen und Plakatwänden in der Kieler Innenstadt zu lesen, …

Ein Bubenstreich ist dazu der banausische h-Klau – von pubertärem Geist, wie dem Roland in Bremen ein „A“ mit Kreis aufzusprühen:

Nach jedem Sturm gingen sie hinaus an die raue Küste und suchten nach Strandgut und Treibholz.

Dergleichen Treibhölzernes findet man heutzutage massenhaft in den Zeitungen – mitunter sogar ganze Wrackteile, als Überbleibsel des Reformsturms, den Schreibideologen gesät und dummdreiste Politiker entfesselt haben.

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Sigmar Salzburg

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Sigmar Salzburg
18.05.2007 06.50
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Kieler Nachrichten v. 16.05.2007

Bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichtes 2006 sprach Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) gestern in Berlin von einer besonders Besorgnis erregenden Entwicklung.

Eine grammatisch falsche dpa-Meldung, die durch alle Medien ging.

LITERATURRÄTSEL
Wer schrieb was?

»So verwirrend der Sommer über Michael gekommen war, so war doch unschwer zu erkennen, dass der tiefere Zauber über das Mädchen Tamara gefallen war und dass sie nur mit Mühe ihrer Natur gebot, die gewohnt war, das Lockende zu ergreifen, wo es sich bot, um zu erfahren, ob hier sich vielleicht das Neue verhülle, das den ruhigen Grund eines unruhigen Lebens bilden könnte. Michael hingegen, wiewohl von dem Erstmaligen auf eine unvergleichliche Weise bestürzt, trug doch von Abkunft und männlicher Lebensweise her eine tiefe Scheu in sich...«

Kurz, der Hirtenjunge wehrt sich gegen die Zudringlichkeiten einer Frau. Einer Malerin, einer Fremden noch dazu. Dieser Michael ist ein unberührter und unberührbarer Held, der sein Leben verlieren wird im Kampf um seine Herde gegen eine plündernde Soldateska. Den Nazis gefiel solche Literatur, zumal der Autor vor dem 2. Weltkrieg ein gern gelesener Schriftsteller war. Trotzdem steckten sie ihn für einige Zeit ins KZ Buchenwald, wo er in der Bibliothek seine eigenen Bücher fand. Der zutiefst konservative Mann, der das „einfache Leben“ verherrlichte, war aus christlicher Grundhaltung ein ganz entschiedener Gegner der Hitlerei.


Ernst Wiechert, „Hirtennovelle“ – vermutlich aus einer neuen Ausgabe für Pennäler. Das Original erschien 1935 noch in Fraktur, die 1941 von Hitler verboten wurde, dann auch in verschiedenen Antiqua-Drucken in gleicher Rechtschreibung, die 1998/99 von Erdsiek-Rave & KMK für die Schulen verboten wurde.

Damit wurden Lesegreuel wie „Haselnussschleuder“ zur Pflicht im Text und übliche Wörter „zum erstenmal“ und jedesmals“ ausgemerzt. Ist die Konvertierung reformgenau, dann wird Laban während eines Kampfes – von wem? – „von Neuem“ aus der Bahn geworfen. Der Satz mit „morgen früh“ dürfte nach Neu-Duden irrwitzigerweise nun lauten: „Also morgen Früh … und vergiss nicht, noch ein Mal zu deinem Pfarrer zu gehen“ – wie anderen Jugendbuch-Ausgaben schon schändlich verbessert.
Die Justiz kommt ins Spiel, soll es doch statt „recht haben“ nun heißen: „… ob die Lehrer Recht haben oder Michaels Mutter“.

Die „sss“ gibt ja nun auch massenhaft in den Zeitungen, hier als „Schlussspurt“ …. „Fitnessstudio“, während mancher unbescholtene Bürger nun seinen Namen falsch aussprechen lassen muß:

Derby-Sieger Toni Haßmann (Lienen) und Hörbuch-Bearbeiterin Astrid Litfaß …

Redakteur Klaus Kramer läßt sich inzwischen einiges an „Reform“ entgehen:

Der Spareffekt durch die so genannte Demographie-Reserve wird durch die Mehrkosten für die geschätzten 100000 zusätzlichen Erzieher bei weitem übertroffen werden.

Auch einige aus „Erleichterungsgründen“ grundsätzlich verbotene Schreibungen sind häufig in den KN zu finden:

Mayer und Philipp Kohlschreiber … sind die einzigen

Tagungen: Großes Potenzial für die Region … Genau daran werde ein Veranstaltungsort als erstes gemessen.


Im klassisch belassenen Fortsetzungsroman „Friesenblut“ von Olaf Schmidt ist die Kleinschreibung guter, leserfreundlicher Stil:
… so daß sich bloß ein schmaler Spalt auftat. Anselm blickte hindurch, aber er konnte nicht das geringste erkennen.

Hier bedeutet „nicht das geringste“ schlicht „nichts“. „Er konnte nicht das Geringste erkennen“ suggeriert, daß da etwas Geringes ist, das er nur seiner Größe wegen nicht sehen kann.

Wolfgang Rabe-Denz fühlt sich wie in einem nicht endenden Albtraum…. „Wenn das rechtens ist, ist mein Vertrauen in diesen Staat für immer erschüttert“, sagte der 39-jährige Familienvater …. [Obwohl er umgehend ungewollte Arbeitslosenbezüge zurückgezahlt hat, wird er dennoch von der Staatsanwaltschaft verfolgt.]

Reformwillkür: Bei „Quentchen“, „Tolpatsch“, „belemmert“ usw. wird gewaltsam eine künstliche volksetymologische Schreibung durchgesetzt – den volksetymologischen „Alptraum“ ist man bestrebt, auszumerzen.

„Rechtens“ ist ein alter (n. Adelung oberdeutscher) Genitiv eines Substantivs der Juristensprache und darf dort keineswegs beliebig geändert werden und durch Kleinschreibung zu einem Adverb umgewandelt werden.

… den Stepp-Virtuosen Thomas Marek (25. Mai)
später anderswo: Stepptanzeinlage

Die Zwangsangleichung von „Steptanz“ (v. engl. „Schritt“) an „Steppdecke“ (v. dt. „steppen“, einstechen, nähen) ist spießig und mißverständlich – wie die von „Tip“ (englisch „Hinweis, Trinkgeld“) an „antippen“ (dt. „berühren“). Nach der „Reform“ war der erste Fehler in der Englischarbeit meiner Tochter ein „tipp“.

Schließlich zitieren wir noch den (angeblich unfreiwilligen) Schlagersänger Roland Kaiser: „Außerdem benutzen wir keine Anglizismen und wollen zeigen, dass es gar nicht weh tut, den Genitiv zu benutzten.“

Nach dem Hin und Her in der Schreibung ist es mir auch mit Duden nicht gelungen herauszufinden, ob nun „weh tut“ od. „wehtut“ geschrieben werden soll. Manche behaupten, die neue Zusammenschreibung gelte nur für den Infinitiv.

Ach – noch ein Nachtrag aus KN v. 12.05.07

Immer noch herrscht die große Pleite …

Ludwigs Schloss ganz unten … Zuerst gingen die zwei dem Märchenkönig gewidmeten Musicals Pleite.

… und Andrea Nahles setzt zum Höhenflug in der SPD an:


Beck wünscht sich Nahles und Steinmeier als Vize

Vor zwei Jahren konnte man bei FDS lesen:

Sie weiß nur soviel, daß sie »statt Du mit Großbuchstabe jetzt alles klein« schreiben »muss«. Und daß Andrea Nahles (35 und – ausgerechnet – Studentin der Literaturwissenschaft) tritt in Ihrer Kolumne für Focus (Burda-Konzern) dafür ein, den Widerstand der unabhängigen Verlage, die zu Hunderten gegen die Rechtschreibreform protestiert haben und protestieren, zu brechen.

Sie tritt natürlich nicht wissentlich dafür ein. Sie weiß vermutlich gar nicht, worum es geht. Sie weiß nur soviel, daß sie »statt Du mit Großbuchstabe jetzt alles klein« schreiben »muss«. Und daß die deutsche Rechtschreibung dank der Reform jetzt »hundert Regeln weniger als früher« habe. Die Kandidatin für den stellvertretenden Parteivorsitz der SPD ist um ihren Sachverstand nicht eben zu beneiden.


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Sigmar Salzburg

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Sigmar Salzburg
14.05.2007 08.22
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Kieler Nachrichten – kurzer Wochenrückblick

KN v. 11.05.07

Rudolf Dreßler (66), SPD-Sozialexperte, erwägt einen Übertritt in die Linkspartei.

Vermutlich Millionen sind betroffen, deren Namen durch die neue ss-Schreib- und Sprechdiktatur falsch ausgesprochen werden.

[Blair] Bei seiner Abschiedsvorstellung in Sedgefield, die in der Überschwänglichkeit der Genossen so deutlich an den Wahlsieg von 1997 erinnerte …

„Schwingen“ und „schwenken“ sind die Wortstämme von „überschwenglich“. Das ä-Gebot ist Willkür.

Die „Recht-Reform“, bzw. der Versuch ihrer Anwendung, hat umgekehrte Verhältnisse geschaffen:

„Herodot hätte ihn gemocht“
Kieler Gelehrtenschüler vergleicht den Film „300“ mit Herodots Text… hegte man diesmal gar nicht mehr die Hoffnung, dass 300 es besser machen würde: Zu unrecht. Denn wer Herodot gelesen hat, wird feststellen, dass sich der Film stark an der Vorlage orientiert.


Gründer Wulf Johannsen … Und er hatte Recht.

Drittplatzierter … Spießige Schreibung gegenüber „plaziert“ und „placiert“. Letzteres ist anscheinend nach Duden nicht verboten, sondern nur „seltener“ für „platziert“. Das ist natürlich Quatsch. Nie wurde „placiert“ für „platziert“ verwendet.

Wie will Telekom den Betrieb aufrecht_erhalten?
… häufige reforminspirierte Falschschreibung…

Heute Abend gegen Ahlen Feuer frei zum Abstiegskampf pur

Grammatisch unbegründbare Großschreibung. Wenn man „abends“, das immerhin der Genitiv eines Substantivs ist, klein schreiben darf, dann kann das für „heute abend“ nicht verboten werden. Es ist ein zweiteilig geschriebens Adverb.

Vogel Nr. 5: Grauschnäpper. Der Vogel mit der graugestreiften Grundfärbung …

…üblich, aber von Duden nicht empfohlen, da keine Neuschreibung.

KN v. 10.05.07

Essstörungen

Gleich auf S. 1

die Betreuung von unter Dreijährigen

Feridun Zaimoglu hat einen Tagebuch ähnlichen Reisebericht geschrieben, der den Leser auf humorvolle Weise quer durch Rom führt …

Der Blick des Fremden auf die Heimat des Anderen zeigt diese umso

„umso“: willkürlicher neuer Zusammenschreibzwang

so genannt“ [oft]: ebso willkürlicher (inzwischen gelockerter) Auseinanderschreibzwang.

prügelnd auseinander_gerät.

[Muthesius-Schule] Dort sichten die Professoren in öffentlicher Runde die bisherigen Arbeiten der Bewerber , deuten an, was viel versprechend ist …

„Jugend hat Recht“: Padagogen und Juristen ziehen an einem Strang


Werke der „verbrannten Dichter“
Kiel – Ein von der Dienstleistungsgewerkschaft ver-.di organisierter Kulturabend im Lichtsaal des Le-gienhofs (Legienstraße 22) erinnert heute an die Bücherverbrennung 1933, als die Nationalsozialisten in Kiel auf dem Wilhelmplatz die Werke unliebsamer Autoren ins Feuer warfen. Die Werke der „verbrannten Dichter“ jungen Menschen heute nahe zu bringen, erklärten neben ver.di unter anderem der Verband deutscher Schriftsteller, der Friedrich-Bödeckerkreis und das Literaturhaus als ihr Ziel.


Heute werden „nur“ alt geschriebene Jugendbücher verbrannt

Die Maß auf neuem Höhenflug
Na, dann prost: Auf dem Münchner Oktoberfest (22.September bis 7. Oktober) wird in diesem Jahr für die Maß Bier ein Rekordpreis von bis zu 7,90 Euro verlangt – …


Bekanntlich wird „Maß“ mit kurzem Vokal gesprochen. Die ss-Reform erzwingt aber nun auch für Bayern, die die KN lesen, den langen Vokal.

09.05.07
Körperverletzungsdelikte bei Unter-18-Jährigen … afp

Wie denn nun? Am Tag danach hatten wir die unter Dreijährigen

Neun Jahre, seit das Karfreitagsabkommen die Tür für einen modus vivendi öffnete …

Zwei Fehler: Das erste Wort schrieb man auch bisher groß, das zweite muß reformgemäß großgeschrieben werden, denn von Anfängern und Wenigschreibern erwartet man nun das Wissen, daß „vivendi“ ein Verbalsubstantiv ist.

Der Ton zwischen den Regierungspartnern SPD und CDU wurde im Walkampf zunehmend rauer.
Sauer aufstoßende, sprachverändernde Kulturbanauserie am „Rauhen“.

… die der Untergrundorganisation IRA nahe stehende Sinn Fein

… ich nenne einen verwilderten Kleingarten mein eigen – meinen gusseisernen Tonnengrill, einen Zinkeimer …

Das erste ist „falsch“, obwohl seit Jahrhunderten üblich! Nur „zu eigen“ wurde zurückgeändert.

Es ist folglich zu konstatieren, dass der THW gestern Abend nicht zu dem im Stande war, was noch am Sonnabend für ein souveränes 40:20 gegen den Wilhelmshavener HV gesorgt hatte. Dass aber schließlich auch gegen Hildesheim der Vorsprung nie auf ein Besorgnis erregendes Mindestmaß schrumpfte.

In der Reihenfolge: Grammatisch unsinnig, hölzern altertümlich, nichtsnutzig und die Karikatur von Reform, die nicht einmal der Duden empfiehlt. Dagegen will er es hier hier nach Laune getrennt:

… einen furchteinflößenden Händedruck

empfohlen wird aber wiederum: „furchterregend“

Wir übergehen aufwändig, kennen lernen, weit reichend, so genannt, Glücks-pielspezialist
… und finden eine direkte Folge der „Tip-zu-Tipp“-Reform:

Musikalischer Tripp eines Jazzmusikers nach Afrika

[Ballett] „Eine handvoll Leben

Nach „Hand voll“ und „Handvoll“ mal was Neues.

LITERATURRÄTSEL
Wer schrieb was?
Michael wunderte sich, warum ich das Kleid mit der hohen Taille nicht mehr trug. Es habe mir doch zu gut gefallen, als ich es vor nicht mehr ganz sechs Wochen kaufte. Er unterdrückte seine Verwunderung … Dieser Roman bescherte seinem Autoren den Durchbruch und setzte eine internationale Karriere in Gang, die ihn zum heute erfolgreichsten zeitgenössischen Schriftsteller Israels gemacht hat.


Lösung nur noch heute: Amos Oz: „Michael Sheli“ („Mein Michael“)


KN v. 08.05.07

Weltoffene Spitzentöne: German Brass glänzte im Schloss

Auch hier versagt die Kurzvokal-ss-Regel.

Der Tüteberg ist die viert höchste Erhebung im Kreis-Rendsburg-Eckernförde [88,3 m] … Der Panoramablick vom Tüteberg in Westenssee gibt der Bezeichnung Berg Recht. …

Tiger Lilly… In mächtig verruchter Leo-Buxe rockt sie sich mit begnadetet [!] rauer Röhre und ganzem Körpereinsatz durch die Songs …

Dazu Duden jetzt auch auf Speicherkarte … 49,90 Euro

Bekanntmachung der Stadtwerke Eckernförde … Messeinrichtungen [4], Messstellen [4] aber: Anschluss-Sicherungen [3] auf Grund, selbständig, selbstständig.

[Anzeigen] Eßtisch

KN v. 05.05.07

„Der Wind des Wandels weht durch Schottland“, erklärte Salmond etwas poetisch, aber er hat Recht…. Das kann weit reichende Folgen haben.

Wir erwarten von einem allein stehenden, 40-jährigen Mann, dass er sich selbst kümmert …

Abnehmen bleibt Volkssport Nummer Eins

Der Schriftsteller Theodor Fontane (1819-1898) war einer der Ersten, die sich literarisch mit der Treppe auseinandergesetzt hat.

Blues Caravan … „Männer kriegen den Blues, Frauen kriegen eine Bluse“, witzelt Kabarettist Thomas Reis in seinem aktuellen Programm. Auch wenn er mehr die zwischengeschlechtliche Midlife-Crisi meint dürfte so manch hart gesottener Lederwestenträger das auch in musikalischer Hinsicht abnicken. …. Dieser Blues zieht durch. Verfügt über das nötige Maß raubeiniger Energie und glänzt dabei stets durch technische Virtuosität.

18. April: Wenn ich früher Jogurt gegessen habe, habe ich hinterher den Becher weggeworfen.

In den Zeitungen selten, in den besseren Restaurants überhaupt nicht zu finden – zum Glück.

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Sigmar Salzburg

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Sigmar Salzburg
12.09.2006 09.09
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Eier legen

Die allgegenwärtige neue deutsche –ck-Abtrennung ist nicht nur sprech- und sprachwidrig, sondern stellt auch Lesefallen auf, die für Sekundenbruchteile Verständnisstörungen erzeugen. Gerade fand sich in den Kieler Nachrichten v. 8.9.06 ein solcher Fall.

Wenn ein dummes Huhn einen eitlen Hahn anhimmelt und ihm sagt, „ich möchte deine Eier le-“, dann ahnt man im voraus, daß der Satz vollständig etwa heißt: „Ich möchte deine Eier legen und deine Küken großziehen“.

Wenn aus der Lesung von Martin Walser am 7.9.06 im Reform-Schrieb zitiert wird „Ich möchte deine Eier le-“ und ein Leser dies zu „legen“ ergänzt, erhalten seine Neuronen gleich darauf das „Kommando zurück“. Der Satz heißt: „Ich möchte deine Eier lecken“. Dies sagt in seinem neuen Roman „Angstblüte“ die „relativ talentfreie Jungschauspielerin Joni Jetter mit dem ,unanständig großen Mund’“ zu dem 71jährigen Anlageberater Karl von Kahn.

Hier hilft etwas Sanskrit, den Namen der Dame zu deuten, „Yoni – weibl. Schoß, Vagina“, und man ahnt das Kommende – in bewährter Rechtschreibung, ob nun „Alterserotik“ oder nicht.

Wahrscheinlich ist das ganze weniger amüsant als der „Tod eines Kritikers“.

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Sigmar Salzburg
22.08.2006 10.53
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... hier zu Lande segeln

Der bisherige Höhepunkt der neuen Rennkarriere war der 2001 vor Cowes ausgetragene „Jubilee-Cup“ zum 150-jährigen Jubiläum des America-Cup. „Da haben wir gegen die berühmte ,Bloodhound' mit dem damals noch lebenden Peter Blake als Skipper gewonnen“, freut sich Holger Schmidt. Sein Großvater hatte 1937 gegen die britische Yacht noch den Kürzeren gezogen. Auch hier zu Lande wird erfolgreich gesegelt. Mit einem ersten Platz bei der diesjährigen Kieler Woche bewies die „Senta“ erneut, dass sie noch nicht zum alten Eisen gehört.

Bevor einem klar ist, welchen „Kürzeren“ der Großvater wohl gezogen haben könnte, wird man belehrt, daß hier auch „zu Lande“ gesegelt wird – ein Fortschritt in der Rechtschreibung, für den auch die Annullierung des Volksentscheids kein zu hoher Preis war.

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Sigmar Salzburg
16.06.2006 14.17
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Die Schreibweise hat doch Einfluß

Die Wortspaltungen der „Schlechtschreibreform“ verleiten mitunter zu noch schlechterem Deutsch (Kieler Nachrichten v. 14.6.06, S.16):

Wenn es die Zeit zulässt, stellt Ulrike Schröder ihren Liegestuhl unter die 200 Jahre alte und Schatten spendende Blutbuche inmitten des wunderschön gelegenen Parks …

Das ungeschickte „und“ wurde anscheinend nur eingefügt, um die Leser nicht auf den Gedanken an eine „200 Jahre alte Schatten“ spendende Blutbuche zu bringen. Wieviel einfacher und sprachrichtiger wäre es gewesen, schlicht „die 200 Jahre alte schattenspendende Blutbuche“ zu schreiben.

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Sigmar Salzburg
14.02.2006 09.52
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Ein Sport, der auf die Eier geht ...

Die Trennmuster „ei-nander“, „hi-naus“, „ausu-fern“ haben das Silbentrennwesen doch sehr bereichert. Gestern fand ich in der Zeitung unserer Landeshauptstadt:
„Eisarschregatta“ auf der Schwentine… [wobei] durchaus der eine oder der andere Segler zu „Bach ging“ und sich einen „Ei-sarsch“ holte. (KN v. 13.2.06)

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Sigmar Salzburg
12.01.2006 17.27
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... selbst die

KN v. 6.1.06:

In ihrem Blutrausch ermorden selbst ernannte „Gotteskrieger“ schiitische Pilger, Polizeischüler und Hausfrauen auf dem Markt.

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Sigmar Salzburg
01.12.2005 08.19
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... nicht mehr Steuer

Die Spalt-Adjektive aus partizipialen Wortbildungen finden sich in einer Tagesausgabe der Kieler Nachrichten meist nur noch wenige Male, sind aber nach wie vor ein Fanal der Unfugsreform – z.B. am 25.11.05:.

Angesichts der Investitionen und der Diskussionen um drohende Kürzungen der Bundeszuschüsse für den Personennahverkehr lehnte der Minister Einschnitte ab. Es müsse verhindert werden, dass die Bahn Not leidend wird, so Austermann.

Und hier noch einmal ohne Hervorhebung zum normalen „leichteren“ Lesen und Verstehen:

Das schwarzrote Kabinett hat gestern bei seiner ersten Arbeitssitzung unter Leitung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) das Aus für reine Steuersparfonds beschlossen. Neuanleger können Einkünfte aus anderen Quellen nicht mehr Steuer sparend mit Verlusten aus solchen Fonds verrechnen… dpa.

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06.10.2005 16.15
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von dpa

Dummdeutsch, Deutsch stämmig

Lynndie England erhebt Vorwürfe gegen Vorgesetzte
…Die 22-Jährige entschuldigte sich öffentlich bei den Misshandelten: „Ich hatte kein Recht, ihnen das anzutun. Es tut mir Leid. Ich hoffe, dass sie mir eines Tages vergeben.“ …US-Soldatinnen sind nach den Worten von England bei den Misshandlungen nackter Iraker anwesend gewesen, um die Häftlinge zu demütigen und für die anschließenden Verhöre weich zu klopfen. dpa

Körpergeruch verdirbt die Lust auf Sex. … Unter den Männern gaben 73 Prozent der Befragten an, dass mangelnde Körperhygiene ihrer Partnerin Lust tötend ist. … dpa

„Ich war platt“, gesteht der 63-Jährige, der als 24. Deutscher oder Deutsch stämmiger den Physik-Nobelpreis erhält.
Die drei Nobelpreisträger haben grundlegende Beiträge zum Verständnis der Natur des Lichtes geliefert. Diese könnten eines Tages zu Atomuhren führen, die noch tausend Mal genauer ticken als bisherige Modelle, erklärte die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm in ihrer Begründung…. dpa/afp


Und was ist beim tausend und ersten Tick?

Kieler Nachrichten v. 5.10.2005

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Sigmar Salzburg
06.09.2005 10.28
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aufs Glatteis

Verfahrensprobleme bei der Verabschiedung der Planungen für das Kunstobjekt „Palme“: Dabei hatte Kulturdezernent Torsten Albig der CDU zuvor den Weg aufs Glatteste geebnet … (KN 31.8.05)

Gemeint ist anscheinend „auf glatteste Weise“. Die heutige „Großschreibung bei Verdacht auf Substantivierung“ läßt aber eher an einen aufs Glatteis geebneten Weg denken.

Hurrikanexperte des Wetterdienstes Meteomedia, Thomas Sävert … Und je größer die Differenz zwischen dem Zentrum des Hurrikans und der Umgebung ist, um so schlimmer der Sturm. So gibt es in der Umgebung von „Katrina“ Werte von mehr als 1000 Hektopascal.“ Seinen niedrigsten Wert hatte Hurrikan „Katrina“ mit 902 Hektopascal – wenn er das Land erreicht, steigt der Luftdruck leicht an. „902 ist ein Wert, der hier zu Lande noch nie aufgetaucht ist. Der bisher niedrigste Luftdruck in Deutschland betrug 955 Hektopascal“, sagt Sävert. (KN 30.8.2005)

Tritt nun dieser Luftdruck bisweilen auf, aber nur über Ost- und Nordsee, oder ist er „hierzulande“ (in Mitteleuropa) noch nie beobachtet worden?

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Sigmar Salzburg
01.08.2005 07.24
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Ob nachschlagen noch hilft?

Die dpa-Meldung mit ausgewählten Beispielen der „unstrittigen“ Schreibweisen in den Kieler Nachrichten:

Hier steht es richtig
Wer sich in Zweifelsfällen schlau machen will, schlägt am Besten nach.


(Kieler Nachrichten v. 30.7.2005)
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Sigmar Salzburg
25.04.2005 21.16
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... noch ein paar Unglücksfälle

Aus den Kieler Nachrichten v. 23.4.05

Kölner Pop-Literat Linus Volkmann: Scheitern in einer Gesellschaft ist ja immer viel sagender als funktionieren.
Merke:
Funktionieren ist immer viel überzeugender als das Scheitern.
Scheitern ist immer viel sagender als das Funktionieren.

Geradezu selbstkommentierend ist der Bericht über den Autor Franz Mon: …

Realitätsschlamassel sei auch ein Sprachschlamassel … Es war eine vergnügliche und Atem beraubende Achterbahnfahrt durch Abgründe und Untiefen der deutschen Sprache, auf die Franz Mon seine Zuhörer schickte.

Die ernstgemeinte, bahnbrechende Doktorarbeit über „Penisverletzungen bei Masturbation mit Staubsaugern“ erzeugt nicht nur unfreiwillig Heiterkeit …

Was Sie schon immer über Sex wissen wollten
Charlotte Roche und Heinz Strunk lasen im ausverkauften MAX …
Reingesteckt in den guten, alten Kobold VK 116 der Firma Vorwerk mit damals Bahn brechenden 17000 Rotor-Umdrehungen in der Minute … Ritscheratsche, Penis-Mus.


… sondern erweckt den dumpfen Verdacht, die „Rechtschreibreform“ könnte eine Folge ähnlicher Fehleinschätzungen sein.

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Sigmar Salzburg
14.04.2005 12.04
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Verhackstücktes

Fahndung aus dem All ist erlaubt …Denn den Juristen ist nicht entgangen, dass die Technik Schwindel erregende Fortschritte macht …dpa

Auch im Jahre 7 der „Rechtschreibreform“ beherrscht dpa noch nicht die schriftliche Adjektivbildung:

[Leica]
Die Hand gefertigten Apparate werden außer in Mittelhessen auch in Portugal produziert.
[Julia Ranniko, dpa]

Japans Kronprinzessin war angeblich Suizid gefährdet dpa

(alle KN v. 13.4.05)

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