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Sigmar Salzburg
02.04.2014 10.02
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Reiner Kunze

Literatur in Köthen
Ein junggebliebener Löwe


Der Lyriker Reiner Kunze begeisterte sein Publikum im Anna-Magdalena-Bach-Saal bei einer Veranstaltung für Eltern, die Kindern noch vorlesen...
Reiner Kunze kann für sich in Anspruch nehmen, nie als bequem gegolten zu haben. Zu DDR-Zeiten nicht, als er sich zunehmend vom SED-Regime zu distanzieren begann, was letztlich zu Publikationsverbot und Ausreise führte, und heute nicht, wenn Kunze streitbar gegen Rechtschreibreform, Sprachschluderei und Werteverfall zu Felde zieht. Was er mit feiner Ironie und mit alttestamentarischem Anklang auch in Köthen tat, wo er eine Lanze dafür brach, Kindern vorzulesen, sie auf diesem Wege an Literatur heranzuführen, mit Sprache, Poesie, Phantasie vertraut zu machen...

Wie das aussehen kann, das Schreiben und das Vorlesen, wenn man es denn kann, das demonstrierte Reiner Kunze, Ehrenmitglied der Neuen Fruchtbringenden Gesellschaft, der Veranstalterin des Nachmittags, zur Freude des Publikums auf beeindruckende und familiär-persönliche Weise. Er las nicht nur aus dem Buch „Der Löwe Leopold“ und aus den Gedichten „Was macht die Biene auf dem Meer?“ Poetisches für Kinder wie für Erwachsene, sondern er ließ nach- und miterleben, wie der „Löwe Leopold“ entstand. In der Zeit der Niederschlagung des Prager Frühling, in einem Bauernhaus bei Klingenthal, wo der stasiüberwachte Dichter Kunze sich versteckte – und dort die Zeit fand, ein Buch für Kinder zu schreiben, das er „Marcela, diesem Plagegeist“ widmete. Dazu gehörten Geschichten von Stempeln, Geschichten von eingestampften 15.000 „Löwe Leopold“-Exemplaren, von einem Löwen in der Brottüte, vom Drachen Jakob. Genau betrachtet, Geschichten von der Tragik des Lebens, die man sich heute anhören konnte, ohne traurig zu werden. Und eine besondere Leseempfehlung.
mz-web.de 30.3.2014

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Sigmar Salzburg
23.10.2013 08.01
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Denk in Wehr

Denk stellt neues Buch vor
Am Mittwoch im Bürgersaal / Titel: Wer liest, kommt weiter.

WEHR (BZ). Friedrich Denk hat sich als Gegner der Rechtschreibreform von 1996 bundesweit einen Namen gemacht. Am Mittwoch, 23. Oktober, wird der Autor und ehemalige Gymnasiallehrer, der ein Vetter des Textilunternehmers Stephan Denk ist, in Wehr sein neues Buch vorstellen. „Wer liest, kommt weiter“ beschäftigt sich mit der Bedeutung des Lesens für die Entwicklung von Kindern. Die Lesung veranstaltet die Volkshochschule Wehr in Kooperation mit der Mediathek und der Buchhandlung Volk, um dem Lesepaten-Projekt neue Impulse zu geben. Beginn ist um 19 Uhr im Bürgersaal des Alten Schlosses. Nähere Infos gibt es unter Telefon 07762/808603 oder per E-Mail an: vhs@wehr.de
badische-zeitung.de

Siehe auch hier und dort.

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Sigmar Salzburg
05.03.2009 11.23
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Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.

Reiner Kunze eröffnet die Reihe „Akademielesung“

Christian Schleicher, Veranstaltungsbeiträge, Freiburg, 5. März 2009
Hrsg.: Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.


Der bedeutende Lyriker Reiner Kunze hat die neue Veranstaltungsreihe „Akademielesung“ der Konrad-Adenauer-Stiftung eröffnet. Mit dieser Reihe bietet die KAS namhaften Autoren eine Diskussionsplattform in Berlin. Kunze nahm die Zuhörer mit auf eine anregende und nachdenklich stimmende Zeitreise durch 40 Jahre seines schriftstellerischen Schaffens. Dabei spannte er den Bogen von Prosatexten aus seinem Buch „Am Sonnenhang. Tagebuch eines Jahres“ über die Lyrik aus mehreren seiner zahlreichen Gedichtbände bis hin zu Gedichten für Kinder aus dem Band „Wohin der Schlaf sich schlafen legt“.
Im anschließenden Gespräch erläuterte der Autor an einem konkreten Beispiel, welche Erfahrungen, Stimmungen und Bilder für ihn Anlass zum Gedichte schreiben sind und wie er diese Eindrücke dann zu Papier bringt. Reiner Kunze bezog auch klar Stellung zur Rechtschreibreform, die er als „teilweise sprachliche Enteignung“ bezeichnete.
Der Lyriker hat die Diktatur sowohl im Dritten Reich als auch in der DDR erlebt. Die Freiheit sei für ihn daher ein hohes Gut, betonte er im Gespräch. […]

Die „Akademielesung“ wird an folgenden Terminen fortgesetzt:

10. März 2009
Uwe Tellkamp: „Der Turm“ (Die Veranstaltung ist leider schon ausverkauft)

23. März 2009
Simone Veil: „Und dennoch leben“

10. Juni 2009
Arnold Stadler: „Einmal auf der Welt. Und dann so“
Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. 5. März 2009

http://www.kas.de/wf/de/33.15846/

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Sigmar Salzburg
18.03.2008 10.16
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Feridun Zaimoglu

Gestern abend las Feridun Zaimoglu im voll besetzten Kieler Metro-Kino aus seinem neuen Roman „Liebesbrand“ (Kiepenheuer & Witsch 2008). Das Werk ist wieder in der traditionellen Kulturschreibung veröffentlicht – anders als das letzte Opus des renegaten Martin Walser, der kurz zuvor in Kiel war.
__________________
Sigmar Salzburg

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Sigmar Salzburg
14.02.2008 18.13
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Günter Kunert in Schleswig

Die Seele eines alten Skeptikers

Höhe- und zugleich Schlusspunkt einer vierteiligen gemeinsamen Veranstaltungsreihe des Schleswig-Holsteinischen Landesarchivs und des Instituts für Zeit- und Regionalgeschichte (IZRG) in Schleswig: Im vollbesetzten Vortragssaal des Prinzenpalais gab mit Günter Kunert ein hochangesehener und vielfach preisgekrönter Literat einen Einblick in sein Schaffen.

Schleswig – In der Veranstaltungsreihe der Partner IZRG und Landesarchiv sollte im Gespräch mit Autoren die Frage beleuchtet werden, inwieweit in ihre dichterische oder erzählerische Arbeit (zeit-)geschichtliche Aspekte hineinwirken. …

Die zahlreichen Besucher der Lesung im Vortragssaal des Landesarchivs wurden einleitend von IZRG-Projektmitarbeiter Dr. Harald Schmid mit Person und Werk Günter Kunerts vertraut gemacht: Als Sohn einer jüdischen Mutter waren Kunert auf Grund der nationalsozialistischen Rassengesetze weiterführende Schulen verschlossen geblieben. Kunert selbst hat in diesem Zusammenhang von einer „staatlich verpfuschten Kindheit“ gesprochen. Von den Nazi-Behörden zudem als „wehrunwürdig“ ausgemustert, hatte sich der junge Kunert vorübergehend als Lehrling im Bekleidungsgewerbe versucht. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges nahm er ein Grafikstudium an der Hochschule für Angewandte Kunst in Berlin-Weißensee auf, das er dem Schreiben zuliebe wieder aufgab. Wie Schmid weiter berichtete, erkannten die DDR-Kulturpäpste Bertolt Brecht und Johannes R. Becher Kunerts dichterisches Talent und förderten den Jung-Literaten.

Bald zählte er in der DDR zu den meistgelesenen Autoren, aber auch zu jenen, die wegen ihrer skeptisch-pessimistischen Einstellung als „Abweichler“ ins Visier der Staatssicherheit gerieten. 1979 verließ er mit seiner Frau Marianne die DDR gen Westen: von Berlin in die tiefe Provinz. Seit seiner Ausreise lebt und arbeitet er als freier Schriftsteller in einem alten Schulhaus in der Gemeinde Kaisborstel bei Itzehoe. Der Politologe und Historiker Schmid machte sich Wolf Biermanns Einschätzungen zu eigen, der Kunert als „lebenden Klassiker“ und „originellen Wortschöpfer“ gelobt habe, und verwies auf eine respektable Liste von hochkarätigen Auszeichnungen….

Schleswig-Holsteinische Landeszeitung 14.02.08

http://www.shz.de/artikel/article//die-seele-eines-alten-skeptikers.html?cHash=
48039ec918&no_cache=1&sword_list%5B0%5D=kunert

Nicht berichtet wurde:
Dr. Schmid wies ausdrücklich auf Kunerts Widerstand gegen die „Rechtschreibreform“ hin.

Mir machte Kunert Mut, mir nicht alles gefallen zu lassen, nachdem ich erwähnt hatte, daß meine Klage dagegen wenige Tage zuvor im gegenüberliegenden Gebäude abgeschmettert worden war.

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Sigmar Salzburg
12.02.2008 12.25
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Lesungen

Heute, 12. Februar 2008!

(aus den Kieler Nachrichten von heute:)

Ein „Seismograph unserer Zeit“

Die Veranstaltungsreihe „(Zeit-)Geschichte im Roman – Folie oder Vermittlung?“ des Instituts für schleswig-holsteinische Zeit- und Regionalgeschichte (lZRG) an der Universität Flensburg schließt am heutigen Dienstag mit der Lesung eines der bedeutendsten deutschen Autoren der Gegenwart: Günter Kunert, Poet und Schriftsteller, liest aus seinem preisgekrönten Werk im Vortragssaal des Landesarchivs in Schleswig. Kunerts Vortrag wird eingebettet in das Thema aller bisherigen Veranstaltungen, in denen immer der Frage nachgegangen wurde, welche Funktion und Bedeutung Geschichte im Werk der Vortragenden hat. Schließlich sieht sich Kunert mit seinen einschlägigen Texten selbst als „Seismograph unserer Zeit“.

12. Februar. 20 Uhr. Landesarchiv Schleswig-Holstein, Prinzenpalais, Vortragssaal, Schleswig. Eintritt 5 Euro / erm. 4 Euro. Karten an derAk. Infos unter Tel. 04621/861890 und http://www.izrg.de

Günter Kunert, ein vehementer Gegner der „Rechtschreibreform“, hat mehrfach die Bürgerinitiative „WIR gegen die Rechtschreibreform“ unterstützt.

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