Neues aus der Wissenschaft
„Noch nie war eine Neuregelung der heutigen Rechtschreibung wissenschaftlich so gut vorbereitet wie heute.“ (W. Mentrup 1985)
Ich glaube, daß hier von den Gegnern der Neuregelung zu Lasten der jungen Generation gegen notwendige Neuerungen, die das Erlernen des richtigen Schreibens erleichtern werden, Front gemacht wird nach dem Motto: Warum sollen die Jungen es leichter haben als wir? (Rolf Wernstedt als KMK-Präsident 21.2.1997)
„Grundrechte von Eltern und Schülern werden durch diese Neuregelung nicht verletzt. (Bundesverfassungsrichter am 14.7.1998)
„So wenig wie man über Erkenntnisse von Wissenschaft eine Volksabstimmung herbeiführen kann, so wenig kann man … in Volksabstimmungen darüber entscheiden, ob Thron mit th oder nur mit t geschrieben werden soll.“ (Gabriele Behler, KMK-Präsidentin, Eckernförder Zeitung 25.9.1998)
Das ist alles Wissenschaft von gestern.
Hier nun die neuesten Erkenntnisse, natürlich in gleicher Wissenschaftlichkeit:
Die A-Löchertheorie
Gemäß der fraktalen Geometrie ähneln sich Strukturen im Kleinen wie im Großen. Diracs quantenmechanische Löchertheorie von 1929 zeigte, daß ein Nichts („Loch“) als negative Energie und Antimaterie wirken kann – später auch gedeutet als Bewegung rückwärts in der Zeit. Gell-Manns „achtfacher Weg“ beschrieb 1964 mögliche Teilchenfamilien (Multipletts) und führte direkt zum Quark.
Quark-, Löcher- und Achter-Struktur lassen sich nun deutlich auch im Großen ausmachen. Der Bundesminister Horst Ehmke erkannte 1973 die negative, rückwärts gerichtete Energie der „acht Arschlöcher in Karlsruhe“. 1984 definierte Joschka Fischer das „Arschloch“ als politische Einheit...
Mit dieser Einheit (AE, zu unterscheiden von der „Astronomischen Einheit“) kann auf einfache, aber exakte Weise die kombinierte Wirkung von wissenschaftlichem Quark und politischer Konstellation als Multiplett auf der Basis acht beschrieben werden:
1995 beschließen die Kultusminister (16 AE) und Ministerpräsidenten (16 AE) die „wissenschaftlich“ begründete Rechtschreibreform. Das Bundesverfassungsgericht (8 AE) weist 1998 eine Klage dagegen zurück, obwohl sie zurückgezogen wurde. Die Zeitungsverlage (ca. 288 AE) bekräftigen die Übernahme der Reform – gegen den Volksentscheid kurz zuvor. Diesen annullieren die Kieler „Volksvertreter“ (ca. 72 AE) umgehend (1999). 2001 berufen die Kultusminister (16 AE) einen Beirat zur Reformkommission (16 AE) und 2004 ein orthographisches Scheinparlament, den Rat für Rechtschreibung (40 AE), um die abtrünnigen Zeitungsverlage wieder einzufangen. 2006 versuchen die Kultusminister und Ministerpräsidenten (32 AE), mit einer Reformschrumpfung den orthographischen GAU (Größten Anzunehmenden Unfug) in der deutschen Schreibkultur notdürftig zu vertuschen und rufen dreist den „Rechtschreibfrieden“ aus.
Eine typische Einheitsmeinung war:
„Wenn man einmal einen Weg eingeschlagen hat, muß man ihn auch zuende gehen, auch wenn man zwischendurch feststellt, daß er falsch ist.“ (Rolf Wernstedt, Kultusminister, am 27.6.97 zu Reformgegnern)
Bessere Einsichten hatten kaum Folgen:
„Die Kultusminister wissen längst, dass die Rechtschreibreform falsch war. Aus Gründen der Staatsräson ist sie nicht zurückgenommen worden.“ (Johanna Wanka, Kultusministerin 2.1.2006)
Aber es ist nie zu spät zum Ausstieg, man muß ihn nur wollen:
Aussteiger Manuel Bauer: „Ich war ein großes Arschloch.
Spiegel.de 28.11.2011
Der Ratsvorsitzende Zehetmair setzt sich schon schwafelnd, aber bewußt wirkungsarm vom Reformextremismus ab:
„Politiker, laßt die Finger von einer Rechtschreibreform, das ist nicht euer Metier!“ (Hans Zehetmair, DLF 1.8.2011)
|