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Sigmar Salzburg
11.06.2017 09.04
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Die FAZ wagt unkonvertierten Text

In „Perlentaucher“ stieß ich zufällig auf die anscheinend bewußt reformneutral ausgewählte Notiz:

Literatur
Im literarischen Wochenend-Essay der FAZ berichtet Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff davon, wie es ihr geglückt ist, zum ihr viele Jahre kaum zugänglichen „Doktor Faustus“ von Thomas Mann doch noch ein gutes Verhältnis zu entwickeln. Nicht zuletzt der Auftritt des Teufels – den sie in jungen Jahren stets recht schmonzettig fand – hat es ihr bei der altersweisen (oder altersmilden?) Neu-Lektüre angetan: „Der eishauchumwehte Kerl verkündet alsbald, auch im Reich der Hölle (...) habe man eine besondere Beziehung zum Klang. Er versteht sich auf das Geschäft, den Komponisten zu ködern. Wert wird auf infamen Schall gelegt: Ein abgedichteter Keller, tief unter Gottes Gehör, wie es heißt, ist erfüllt von Gilfen und Girren, Heulen, Stöhnen, Brüllen, Gurgeln, Kreischen, Zetern, Griesgramen, Betteln und Folterjubel. Gleichzeitig ist von Höllengejauchz und Schandgetriller die Rede und vom ungeheuren Ächzen der Wollust. Lodernde Schmerzen und lodernde Freuden gehören zur Hölle. Zahnwehhaft zugespitzt, schmerzstechend laut ist es dort. Bisweilen sind die Stimmen ins Gurgelnde herabgedimmt.“
perlentaucher.de 10.6.2017
Bei Theodor Ickler fand ich am gleichen Tage den Eintrag :
Die FAZ druckt in nichtreformierter Rechtschreibung einen längeren Beitrag von Sibylle Lewitscharoff über ihre Lektüre von Thomas Manns „Doktor Faustus“. Dafür seien beide gelobt.
Lewitscharoff nennt Leverkühn zweimal „in sich verkapselt“, was ja zutrifft, aber sie nennt ihn auch einen „Narzißten“. Vielleicht meint sie „Autist“?
Das mußte ich sehen. Schließlich hatte ich den „Doktor Faustus“ oft durchstudiert und zuletzt meiner Frau insgesamt vorgelesen. Also fuhr ich 17 Kilometer, um zum ersten Mal seit dem FAZ-Umfall vor zehn Jahren noch eins der wenigen Zeitungsexemplare im Laden zu ergattern. Da war nun zu lesen:
Den Inhalt des Romans, den Abgrund, in den sich die Hauptfigur, der Komponist Adrian Leverkühn, begibt, muß ich einem F.A.Z.-Leser nicht erst erklären. Musik spielt darin eine große Rolle, eine damals neue, in verstörten Ohren erklingende Musik, die sich vom Erbe Monteverdis, Pergolesis, Johann Sebastian Bachs, Mozarts und vieler anderer Komponisten allmählich löste.
Da stand es also, eins der „ß“, deretwegen man es unternahm, ein 80-Millionen-Volk umzuerziehen und vor deren Anblick man es fernhalten muß.

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Sigmar Salzburg
17.04.2017 12.23
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Horst Haider Munske zum Reformjubiläum

Irgendwie ist uns eine wichtige Stimme zur Rechtschreib„reform“ entgangen, weil wir die Frankfurter Allgemeine seit ihrem Kotau vor zehn Jahren nicht mehr lesen. Deshalb sei hier der Text nachgetragen, gestohlen von Sprachforschung.org, die uns das hoffentlich nicht nachtragen:

16.06.2016

Horst Haider Munske
Katzenjammer
Die Rechtschreibreform wird 20 Jahre alt


Lohnt sich überhaupt noch eine Beschäftigung mit der Rechtschreibung und der Rechtschreibreform? Zwanzig Jahre nach ihrer amtlichen Einführung sagt mancher: „Das ist gegessen, wir haben die Regeln auf dem Laptop. Und wenn ich mal etwas kritzeln muss, dann ist mir die Schreibung egal. Hauptsache, alles wird verstanden.“ Am Ende ist nur eines geblieben: die Unterschrift. Und seinen Namen kann jeder schreiben.

Völlig verkehrt, antwortet der Freund deutscher Sprache. Geht es denn bloß ums Schreiben? Sind wir nicht in erster Linie Leser des Deutschen und außer uns noch viele Millionen in der ganzen Welt? Ihnen allen bietet das gedruckte Deutsch der Gegenwart ein lächerliches Chaos. Dies hat seinen Ursprung in den zahlreichen Entstellungen, welche die amtlich verordneten Schreibregeln der deutschen Sprache bescherten. Es war eine Überrumpelungsaktion, die einen Sturm der Entrüstung bei Autoren und Verlegern, Journalisten, Lehrern, Wissenschaftlern und bei unzähligen Lesern entfachte. Das führte nach mehrjährigen Debatten schließlich zu einigen erheblichen Korrekturen. Aber statt zu sagen: „April, April, tut uns leid, wir haben uns geirrt“, wurde von unseren Kultusministern nur eine halbe Reform der Reform auf den Weg gebracht. Die alten kritisierten Schreibungen sollten weiterhin gelten, die neuen als Varianten akzeptiert werden. „Variantensalat“, kommentierte damals die F.A.Z. So wurde – um nur ein Beispiel für über 400 Wörter zu nennen – die Schreibung schwerbehindert (längst fester Terminus der Sozialgesetzgebung) wieder zugelassen, aber die Reformschreibung (schwer behindert) trotzdem erlaubt. Dies war der zweite Sündenfall der Rechtschreibreform: die Fehler zu bemerken, aber nicht endgültig zu beseitigen.

Kurz nach der Reform wurden viele hunderttausend Schul- und Jugendbücher weggeworfen, um Neuauflagen Platz zu machen. Diese allerdings sind längst nicht mehr maßgebend für die zulässigen Schreibungen. Das Gleiche gilt auch für viele neue Wörterbücher. Innerhalb von zwei Jahrzehnten produzierten viele Verlage ihre Bücher nach wechselndem Reformstand. Die Einheit der Rechtschreibung, die fast 100 Jahre gegolten hatte, schien zerbrochen. Jetzt begannen die großen Zeitungen, sich eigene Hausorthographien zuzulegen, einige Autoren zogen die Notbremse und blieben bei den alten Duden-Regeln von 1991. Die Verlage schwanken zwischen Anpassung und Verweigerung.

Die Hauptleidtragenden aber sind die Schulen. Hier herrschen Frust und Katzenjammer. Der Kenntnisstand zur Rechtschreibung bei den meisten Schülern ist tief gefallen, die Fehlerquote gestiegen. Katastrophal ist der Umgang mit dem Komma, einst ein Markenzeichen differenzierter Schreibkultur. Richtiges Schreiben hat überhaupt seinen traditionellen Wert eingebüßt.

Das kann man tragisch nennen. Denn diese Reform hatte sich zum Ziel gesetzt, das Erlernen und Lehren der deutschen Rechtschreibung zu erleichtern. Mit sozialromantischer Energie war dies den Kultusministern der deutschsprachigen Länder vor 30 Jahren nahegelegt worden. Diesmal endlich sollte es gelingen, auf wissenschaftlicher Grundlage und mit politischem Management. Schauen wir einen Moment hinter die Kulissen dieser Reform! In den vier deutschsprachigen Ländern wurden Ende der achtziger Jahre Fachkommissionen eingesetzt, die den Auftrag erhielten, einen gemeinsamen Reformvorschlag vorzulegen. Außerdem setzten die Kultusminister der deutschen Länder aus Beamten ihrer Schulausschüsse eine eigene Kommission zusammen. Ihr kam eine zentrale Rolle in der Vorbereitung und Umsetzung der Reform zu. Ihre Macht wurde sichtbar, als sie kurzerhand die Einführung der Kleinschreibung verwarf, welche die vier Kommissionen einmütig vorgeschlagen hatten. Auch der Versuch, die Vokalschreibung zu vereinfachen, wurde abgewiesen. Diese Kommission blieb immer als das steuernde Werkzeug der Kultusministerkonferenz der Länder im Hintergrund. Sie entzog sich damit auch jeglicher öffentlicher Auseinandersetzung.

Doch warum müssen wir uns noch immer mit dieser Reformruine herumärgern? Alles begann mit der Zusammensetzung der Fachkommissionen. In ihr wurden, bei uns durch das Mannheimer Institut für deutsche Sprache, nur reformfreudige Sprachwissenschaftler und Didaktiker aufgenommen. Die Vereinfachung der Rechtschreibung war das gemeinsame Konzept. Damit wurden von vornherein reformkritische Fachkollegen ausgeschlossen. Eine Debatte über den Sinn oder Unsinn dieses Unterfangens fand nie statt, es ging nur um das Wie. Von der Vorbereitung einer Reform war damit auch die ganze schreibende Zunft, Journalisten, Autoren, Verleger, Wissenschaftler, ausgeschlossen. Selbst von den Lehrern, welche das Schreiben des Deutschen auf allen Schulstufen unterrichten, war keiner dabei. Diesen Punkt kann man mit einem Wort von Goethe kommentieren: „Wer das erste Knopfloch verfehlt, kommt mit dem Zuknöpfen nicht zurande.“

Mit dieser Vorentscheidung war auch eines vorgegeben: die einseitige Ausrichtung auf Bedürfnisse von Schülern, die das Schreiben lernen. Das ist eine Fehleinschätzung von Orthographie. Als sei sie irgendein Kleid, das man ausziehen und zur Änderung geben kann. Tatsächlich ist die Rechtschreibung auch ein Symbol der Sprache selbst. Die Auseinandersetzung um richtig oder falsch entzündet sich am geschriebenen Wort. Willkürliche Eingriffe in die Tradition des Schreibens werden als Sakrileg empfunden. Das empfinden stets jene als Erste, denen das Schreiben ein Beruf ist. Es war im Grunde eine Dreistigkeit, sie bei der Vorbereitung einer Rechtschreibreform zu ignorieren. Oder ahnte man, dass mit ihnen jede Reform schwer wird?

Die Kommission der Kultusministerkonferenz (KMK) hat versucht, dieses Manko nachträglich zu lindern: durch eine öffentliche Anhörung im Jahre 1993, durch die Einrichtung eines Beirats und später des „Rats für deutsche Rechtschreibung“, in welchen zahlreiche Verbände einen Delegierten schicken durften. Auch diese Gremien durften nur beraten, sie litten unter der Zufälligkeit ihrer Zusammensetzung sowie dem Mangel an sprachwissenschaftlichem Sachverstand. Zum Pferdefuß wurde nun, dass Empfehlungen des Rats von der KMK nur als Varianten zugelassen wurden. Der Grundfehler war nicht mehr korrigierbar. Heute sind alle klüger, selbst der Vorsitzende des Rechtschreibrates, der ehemalige bayerische Kultusminister, hat sich mehrfach von der Reform distanziert. „Das sollte nie wieder vorkommen. Die Lektion haben alle gelernt.“ (SPIEGEL online, 29. Juli 2015). Bleibt die Frage: Wie kommt man aus dem Dilemma wieder heraus? Hier die Einsicht – dort der Scherbenhaufen.

Vielleicht kann dabei eines weiterhelfen: Nie wurde über die Rechtschreibung so viel geforscht wie in Zeiten der Reform. Sowohl von ihren Befürwortern wie von ihren Gegnern. Wir wissen heute sehr viel mehr über ihre Regeln. Sie sind so kompliziert wie die Sprache selbst, die sie abbilden. Ganz holzschnittartig lässt sich Folgendes feststellen: Ein Bereich, der seit Jahrhunderten diskutiert wird, ließe sich durchaus systematisch verbessern: Die sogenannte Laut-Buchstaben-Zuordnung, insbesondere die Schreibung von Lang- und Kurzvokalen (Dehnungs-h, Doppelvokal, Doppelkonsonant). Nur: an diesem Vorhaben sind schon zahlreiche frühere Reformen gescheitert. Es führt zu einer drastischen Veränderung des Schriftbildes. Hier stößt der Reformwunsch an die Mauer des Bewusstseins, dass unsere Rechtschreibung historisch geprägt und der Dauer verpflichtet ist.

Ganz anders ist die Lage bei den beiden großen Problembereichen der jüngsten Reform: groß oder klein, getrennt oder zusammen. Sie sind das eigentliche Kernstück unserer Rechtschreibung. Die Großschreibung der Substantive hat sich als ein wirkungsvolles Instrument bewährt, das Lesen des Deutschen zu erleichtern. Das beteuern immer wieder viele Deutschlerner im Ausland. Das Besondere beider Regelbereiche ist ihre Flexibilität. Durch Substantivierung (das Wandern, das Hoch, das Für und Wider) versetzten wir Verben, Adjektive, Präpositionen in eine substantivische Rolle und schreiben sie groß. Umgekehrt können Substantive verblassen, wie dies schon die allerersten Dudenregeln beschrieben (mir ist angst, er geht pleite), und verlieren ihre Großschreibung. Die Rechtschreibung folgt hier dem Sprachgebrauch. Ähnliches gilt für die zahlreichen Zusammenschreibungen wie richtigstellen, spazierengehen, wohlverdient, halbvoll usw. Der Prozess der sogenannten Univerbierung, also der Einswerdung von zwei Wörtern, vollzieht sich wortweise, ohne Systematik. Darum kann es dafür keine systematischen Regeln geben, sie verhindern geradezu die sensible Anpassung der Schreibung an den Sprachgebrauch. Hier helfen keine Regeln, nur aktualisierte Rechtschreibwörterbücher, die den Sprachwandel wortweise dokumentieren.

Vor zehn Jahren taten sich Buch- und Zeitungsverleger, Autoren, Wissenschaftler und Lehrer in der Schweiz zusammen, „um die Einheitlichkeit und Sprachrichtigkeit der Rechtschreibung in Presse und Literatur der Schweiz wiederherzustellen“. Sie gründeten die Schweizer Orthographische Konferenz (SOK), die sich seitdem um Vermittlung im Rechtschreibstreit bemüht. Die jüngsten Empfehlungen (www.sok.ch) wollen die Variantenvielfalt zugunsten der traditionellen Schreibung beseitigen. Das ist praktizierte Demokratie, von der auch die KMK lernen kann.

Der Autor ist emeritierter Professor für Germanische, Deutsche Sprachwissenschaft und Mundartkunde in Erlangen.

Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung
Link: http://www.fds-sprachforschung.de/index.php?show=news&id=750

Zum Geßlerhut der „Reform“, dem Heyse-ss-System, schweigt sich Munske aus. Er weiß natürlich, daß ohne diesen Eingriff das Machwerk zusammengebrochen wäre, aber eine Restitution an den interessierten Kreisen und an der Masse der Umerzogenen scheitern könnte. Er selbst hat sein Büchlein „Lob der Rechtschreibung“ (Beck 2005) in der bewährten Rechtschreibung erscheinen lassen.

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Sigmar Salzburg
04.03.2017 20.39
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Diktatwettbewerb in Frankfurt

Diktatwettbewerbe dienen heute 1. der Werbung für den Duden, 2. der Vorgaukelung, der Duden sei heute notwendiger denn je (Fremdwörter), und 3. der Traditionsbruch Rechtschreib„reform“ mit seinen Skurrilitäten und „Erleichterungen“ sei Gemeingut geworden. So kommen im Frankfurter Diktat nur zweimal die markanten „ss“ vor. Die ganzen Groß- und Kleinschreibneuerungen, die oft für Verwirrung sorgen, bleiben ausgeklammert.

Der umwerfend hinhaltende „Widerstand“ der FAZ seit 2007 beschränkt sich hier im Begleittext auf eine „Erstplazierte“, wenn man die Vermeidung der viehischen „Orthografie“ nicht rechnet.

Veröffentlicht: 04.03.2017, 11:07 Uhr
Diktatwettbewerb in Frankfurt
In der Kasserolle gärt das Frikassee

Appetitlich ist die Geschichte nicht gerade. Aber für Orthographie-Gourmets bot das Frankfurter Stadtfinale des großen Diktatwettbewerbs einige Leckereien.

Bei so vielen Fehlern kann man schon mal den Föhn kriegen. Oder doch den „Fön“? Wer schon etwas länger in der deutschen Schriftsprache zu Hause ist, dem ist die Version ohne h noch vertraut. Bis zur Rechtschreibreform wurde so das strombetriebene Gerät zum Trocknen feuchter Haare bezeichnet – zur Unterscheidung vom seit jeher mit stummem h geschriebenen Föhn, der im Alpenraum weht und Kopfschmerz verursachen kann.
Vor der Rechtschreib„reform“ von 1996 schrieb man die Haartrockner nach Firmentradition ohne „h“. Die Schreibveränderer auf der krampfhaften Suche nach „Reformbedarf“ hakten ein und dekretierten den Einschub eines „h“, wenn nicht der Markenname „Fön“ gemeint war.
Womit Duden-Redakteurin Melanie Kunkel wieder zur Redewendung „’nen Föhn kriegen“ im Sinn von „sich aufregen“ kommt. Die beziehe sich auf besagten unangenehmen Wind und werde somit nach neuer wie alter Rechtschreibung mit Dehnungs-h geschrieben, erklärt sie den 150 Schülern, Eltern und Lehrern, die sich zum Diktatwettbewerb der Stiftung Polytechnische Gesellschaft in der Aula der Schillerschule eingefunden haben. Den 222 Wörter langen, mit 63 Komplikationen gespickten Text haben sie bereits geschrieben, jetzt werden die Fehler gesucht.

Die Schönheit der deutschen Sprache: Wirrwarr

Wobei die meisten nicht lange suchen müssen. Schon bei der Korrektur des ersten Absatzes, in dem sich knifflige Fälle der Groß- und Kleinschreibung sowie der Zusammen- und Getrenntschreibung ballen, geht ein ums andere Mal ein Raunen durch die Reihen. Etwa bei „lichtdurchflutet“, das zusammengehört, weil bei der Verbindung des ursprünglichen „von Licht durchflutet“ ein Wort gespart wurde. Ein offenbar besonders in der Maklersprache verbreitetes Phänomen – begegnen wir ihm ein paar Zeilen später doch abermals bei „grunderneuert“...
Man wollte wohl die Prüflinge zur ab 1999 beliebten Pseudo-Reform „Licht durchflutet“ übertölpeln.
Die Schönheit der deutschen Sprache zeigt sich an einem Wort wie Wirrwarr, das zwar nahelegt, dass etwas wirr war, aber trotzdem mit doppeltem Konsonanten endet, weil es sich bei der zweiten Silbe nicht um das Verb, sondern um eine sprachspielerische Verdoppelung mit Vokalwandel handelt.
Es genügt zu wissen, daß es nicht wie „Samowar“ ausgesprochen wird.
Inhaltlich unappetitlich, aber orthographisch delikat wird das Diktat im vorletzten Absatz. Wenn das Frikassee in der Kasserolle gart – und hoffentlich nicht gärt –, dann haben wir das unseren französischen Nachbarn zu verdanken, die hierzulande kulinarisch wie sprachlich Spuren hinterlassen haben.

So auch mit dem Resümee, das es für das Frankfurt-Finale zu ziehen gilt: Der Sieger in der Schülerkategorie, Matthias Tielmann von der Freien Christlichen Schule, landete mit acht Fehlern knapp vor der Besten unter den Lehrern, Elke Willmann von der Schillerschule. Ebenfalls vom Sachsenhäuser Gymnasium kommt die Erstplazierte in der Elternkategorie und Gesamtsiegerin Tatjana Koch, der sieben Fehler unterliefen. Am 11. Mai wird sie zusammen mit den anderen Frankfurter Siegern im überregionalen Finale des Diktatwettbewerbs auf bundesweite Konkurrenz treffen.
[Diktattext]
Eine WG zum Davonlaufen
Nach monatelangem Recherchieren hatte ich endlich eine Annonce für ein lichtdurchflutetes Zimmer in einer sympathisch daherkommenden Dreier-WG entdeckt. Als ich das grunderneuerte Apartment erreichte, sah ich einen konsterniert dreinblickenden Bewerber jäh davonstürmen. „Schnapp dir deine Siebensachen und such das Weite“, raunte er mir im Vorbeigehen zu. Alles bloß ein Missverständnis, dachte ich vertrauensselig und klingelte. „Damit eins von vornherein klar ist: Wir haben Besseres zu tun, als irgendeinem Zugezogenen hinterherzuputzen!“ Die Begrüßung durch die zwei Fünfundzwanzigjährigen war allemal skurril. Dass die No-Gos sogleich und nicht erst peu à peu aufs Tapet kamen, verhieß nichts Gutes. „Ich will nicht lang drum herumreden: Wir suchen einen x-Beliebigen, der in puncto Hausarbeit auf Zack ist. Schmutz ist hier tabu! Sonst kriege ich einen Föhn!“, blaffte die eine, etepetete wirkende Mittzwanzigerin beileibe wenig ladylike. Ich blickte ringsumher. Was für ein hanebüchener Mumpitz! Inmitten des ausgesprochen ekelerregenden Wirrwarrs aus schmutzigen Kasserollen mit gärigem Frikassee, unappetitlichen Pommes-frites-Resten und einem alten Laib Brot war gar nichts Sauberes zu finden. Darüber hinaus strömte aus dem Siphon ein widerwärtiger Mief. Hier wäre sehr viel Zeit und Muße vonnöten gewesen. In dieser WG aneinanderzugeraten war programmiert. Ich zog ein schnelles Resümee. Es war das Beste, es meinem Vorgänger gleichzutun und spornstreichs davonzulaufen.
faz.net 4.3.2017.
Man sieht, daß die meisten Schwierigkeiten von der „Reform“ gar nicht erfaßt wurden und daß dagegen der nichtsnutzige Dass-Stuss einen politisch gewollten Bruch mit der Vergangenheit erzeugt hat – eine Schande für Deutschland.

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Sigmar Salzburg
18.12.2016 08.57
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Rechtschreibung

Fehler in Deutsch werden kaum noch gewertet

Der Hessische Philologenverband kritisiert eine neue Regelung bezüglich Oberstufenklausuren. Das Kultusministerium beruft sich auf einen bundesweiten Beschluss.

16.12.2016, von Matthias Trautsch, Wiesbaden

Der Hessische Philologenverband beklagt, dass eine korrekte Schriftsprache nur noch eine untergeordnete Rolle spiele – selbst bei der Notengebung im Fach Deutsch an Gymnasien. Die Kritik zielt auf eine Neuregelung, die seit Beginn dieses Schuljahres in den hessischen Oberstufen gilt. Danach können für sprachliche Fehler in Klausuren statt vier nur noch maximal zwei Punkte abgezogen werden. Somit kann eine Deutscharbeit auch dann noch mit 13 Punkten, also einer 1-, bewertet werden, wenn sie gravierende Mängel in Rechtschreibung, Zeichensetzung, Grammatik und Ausdruck aufweist.

Die diesbezügliche Novellierung der „Oberstufen- und Abiturverordnung“ könne nur „mit Unverständnis aufgenommen werden“, sagt Reinhard Schwab, Vorsitzender des Pädagogischen Ausschusses im Hessischen Philologenverband und Gymnasiallehrer in Fulda. „Die neue Regelung relativiert die Bedeutung der formalen Korrektheit.“ Damit verstärke sie den allgemeinen Trend an den Schulen. Dort sei es um die Sicherheit in der Rechtschreibung schon länger schlecht bestellt. Immer mehr Aufsätze von Schülern wiesen beträchtliche orthographische und grammatische Defizite auf. Selbst mit Hilfe der Rechtschreibprüfung am Computer seien durchschnittliche Oberstufenschüler nicht in der Lage, einen fehlerfreien Text zu verfassen...

Weiter in faz.net 16.12.2016. – Das alles hat natürlich nichts mit der Rechtschreib„reform“ zu tun.

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Sigmar Salzburg
25.10.2016 05.51
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Die FAZ nach der Zwangsbekehrung

Einst führte die FAZ die klügsten Köpfe gegen die staatliche orthographische Erpressung ins Feld. Heute läßt sie die unbedarftetsten Köpfchen darüber plappern, wie lächerlich dieser Widerstand doch war und noch sei:

Wir wollen 1901 zurück!

22. Oktober 2016 von Julia Bähr | 2 Lesermeinungen

Erinnern Sie sich noch an die Rechtschreibreform? Zwanzig Jahre ist das jetzt her, aber der pensionierte Deutschlehrer Friedrich Denk erinnert sich ausgesprochen gut, und mit ihm sieben andere Männer, die sich auf der Buchmesse so richtig darüber erbosten. Man sollte meinen, mittlerweile wären alle über die Reform hinweg oder hätten zumindest einen Weg gefunden, mit ihr umzugehen. Zum Beispiel, wenn es nun mal gar nicht anders geht, Ignoranz. Doch weit gefehlt.

Man müsse „zur bewährten Rechtschreibung von 1901 zurückkehren“, forderte Denk vehement, rückte die Reform in die Nähe einer Diktatur, ließ öffentlich abstimmen und machte so dermaßen Stimmung, dass man froh sein kann, dass er sich kein heikleres Thema auf die Fahnen geschrieben hat. „Es war eine Frechheit zu sagen: ‚Wenn du so schreibst wie Thomas Mann, kriegst du es als Fehler angestrichen!‘“, empört er sich. Ja, das ist wirklich schlimm, und da haben wir über Paul Fleming (Nirgends hin / als auff den Mund / da sinckts in deß Hertzens Grund) noch gar nicht gesprochen!

Aber Denk hat sich ja Unterstützung mitgebracht, die heiter nacheinander über die Bühne paradiert. Journalisten, Deutschlehrer und andere, die Sprache als ihr Eigentum betrachten lieben. Einer beklagt aus diesem Anlass direkt eine „immer mehr um sich greifende Nachlässigkeit in allen Lebensbereichen“. Zum Beispiel bei der erforderlichen Nennung von Beispielen.

Es folgt „Herr Weidle vom Weidle Verlag“, auf dessen Homepage steht: „ Unsere Bücher erscheinen in unreformierter Rechtschreibung, und daran wird sich nie etwas ändern.“ Nie ist ein großes Wort, aber das ist Zorn ja auch: „Natürlich hatte ich Zornesausbrüche“, bekennt Herr Weidle vom Weidle Verlag und ist damit Teil einer unverhältnismäßigen Dramatisierung, aber dazu später mehr. Momentan ärgert sich Herr Weidle vom Weidle Verlag vor allem darüber, dass seine Praktikanten nicht das Korrektorat übernehmen können, weil sie zu jung sind, um die alte Rechtschreibung zu beherrschen. Wir kennen das Gefühl. So erging es uns, als wir merkten, dass der Familienhund zu schwach ist, den Mercedes zu ziehen, damit wir Benzin sparen.

„Zusammenschreibung ist eine große Katastrophe“, wetterte später einer der Lehrer. Ja, da schauen Sie! Offenbar kann man sich heute nicht nur auf keine Rechtschreibung einigen, sondern nicht mal darauf, Begriffe wie „große Katastrophe“ für Erdbeben, Lawinen und Sturmfluten aufzuheben. Da wüten also tatsächlich acht Männer eine Stunde lang mit Katastrophen- und Zornesrhetorik über Rechtschreibung, obwohl jeder von ihnen schreiben darf, wie er will, schließlich ist daß nicht verboten. Und wer sich aufregt, es gäbe kaum noch ein ernstzunehmendes Medium, das sich konsequent an die alte Rechtschreibung hält, dem sei an dieser Stelle die „Titanic“ wärmstens empfohlen.

Letzter Auftritt: Professor Wachter, der die „Schweizer Orthographische Konferenz“ (SOK) mitgründete, mit welchem Ziel, raten Sie mal, genau. Er nennt das „die sympathischste Guerilla-Aktion der Welt“, und wer der vorangegangenen Stunde gelauscht hatte, musste sich sofort fragen, wie denn andere Guerillas so drauf sind. Auch er hat kein gutes Wort übrig für die Reform: „Das waren damals nur ein paar Germanisten, die ihre Idee durchdrücken wollten, das konnte nicht gut gehen!“ Manchmal ist es eben doch erkenntnisreich, Bildbeschreibung an einem Spiegel zu üben.

Wir schließen mit Friedrich Denks „Hinweis auf einen fulminanten Vortrag, der morgen hier stattfinden wird, der ist nämlich von mir, und er heißt, wie heißt er noch mal? […] Wenn Sie kommen wollen, sehr unterhaltsam!“ Irgendwie schon. Überlegen Sie es sich.

blogs.faz.net/buchmesse/ 22.10.2016


Lesermeinungen

Maria Teresa Grasso sagt:
22. Oktober 2016 um 21:29 Uhr

Ein bißchen Geschichts- und Rechtskenntnis
wäre schon ganz hilfreich. Man darf daran erinnern, daß viele der Vorschläge der Rechtschreibreformkommission so unsinnig waren, daß die F.A.Z. zumindest einige Jahre lang die alte Orthographie weiterhin verwendet hat und nur den Sachzwängen gehorchend (Presseagenturen und andere Medien, die „reformiert“ falsch schrieben) sich schließlich der neuen Rechtschreibung (und das auch nur teilweise) angepaßt hat.
Der Satz „obwohl jeder von ihnen schreiben darf, wie er will, schließlich ist daß [sic!]nicht verboten“ ist wahr und falsch zugleich. Er ist wahr, denn er ist sein eigener Beweis, daß das, was richtig ist, nicht einklagbar ist, genau so wie man einen Mangel an Intelligenz nicht strafrechtlich verfolgen kann. Den Unterschied zwischen „daß“ und „das“ nicht zu kennen, kann nicht bestraft werden. Falsch ist der zitierte Satz allerdings insofern, als die ex offo beschlossene Rechtschreibreform für alle im öffentlichen Dienst stehenden Arbeitnehmer – Beamte, Lehrer – verbind[lich ist.]


Alexander Nowak sagt:
22. Oktober 2016 um 21:46 Uhr

Gnade der späten Geburt
Frau Bähr, Sie waren 14 Jahre alt, als die Rechtschreibreform von 1996 durchgedrückt wurde, haben also die „alte“ Rechtschreibung nie so recht aufgenommen und finden nun die Kritik an dieser Reform irgendwie lächerlich. Aber was heißt das schon?
Wahr ist, daß es die normative Kraft des Faktischen gibt und daß sich die Reform von 1996 wohl nicht mehr wird ungeschehen machen lassen – aber war sie deswegen schon eine gute Sache und ist die Kritik an ihr blöd?
Mir bleibt unvergeßlich, wie anläßlich dieser Reform ein Schuljunge von einem Fernsehsender befragt wurde und so dem ganzen Land in den Nachrichten mitteilen durfte: „Ich finde die Rechtschreibreform gut, denn alles, was vorher falsch war, ist jetzt nicht mehr falsch.“ Das war gut gesagt.

Gustav Gessing sagt:
24. Oktober 2016 um 22:33 Uhr

Titel eingeben
Wie schlecht die Rechtschreibreform (eigentlich Reformen) ist, erkennt man auch daran, daß keiner der daran Beteiligten (Inhalt oder Durchsetzung) mehr daran erinnert werden möchte. Bildungsministerin Wanka hat sogar offen eingeräumt, daß jeder wisse, wie schlecht die Reform sei, sie aber nur aus Gründen der Staatsräson nicht kassiert werde. Natürlich hat Deutschland größere Probleme, aber die hatte es auch schon 1996. Und doch haben viele brav und beflissen mitgemacht. Wer will schon zur „rückständigen“ Minderheit gehören ? Von den Kosten dieses Experiments redet man lieber nicht.
Mein persönlicher Umgang mit diesem Unsinn ? Bücher neueren Datums kaufe ich fast nur noch gebraucht, ältere Werke grundsätzlich nur gebraucht und nicht in reformierter Neuausgabe. Beruflich schreibe ich wie immer, habe nur „ß“ zu „ss“ geändert – nur da wo es sich durch die Reform auch wirklich geändert hat !!!, den Rest behalte ich bei und schon gelte ich als vorbildlicher Bürger, der [anscheinend schneidet das Kommentar-Programm zuviel Text einfach ab.]

Die Erwiderungen des fossilen Kleinschreibers Rolf Landolt möge man im Original nachlesen.

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Sigmar Salzburg
19.10.2016 14.31
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Termine auf der Buchmesse

Rights Hacks und Rechtschreibreform
Erschlagen von der Flut der Veranstaltungen?
Unser kommentiertes Veranstaltungsverzeichnis zur Buchmesse begleitet Sie durch die Hallen.

Mittwoch, 19. Oktober

15 – 16 Uhr
„Daß das ein großer Fehler war, wußten wir schon lange“ – werden wohl einige behaupten.
Hier wird sich über 20 Jahre Rechtschreibreform ausgelassen.
Raum Concorde (Halle 4.C)

faz.net 18.10.2016

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Sigmar Salzburg
31.05.2016 06.10
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Denunzianten gegen die AfD

Nachdem die FAZ-Schreiber sieben Jahre lang orthographisch gegen den politisch korrekten Strom geschwommen sind, meinen sie nun wohl, das „verlorene Vertrauen“ der Regierenden wiedererlangen zu müssen, indem sie in den perfiden Kleinkrieg gegen die AfD mit einsteigen. Dazu haben sie in einem (eig. vertraulichen) Gespräch mit Alexander Gauland den Köder „Boateng“ ausgelegt, worauf er wohl zutreffend natürliche Vorbehalte der Bevölkerung gegen fremde Gesichter erwähnt hat. Es gehört schon einiges dazu, daraus den Titel „Gauland beleidigt Boateng“ zu machen und damit ein Rassismusgeschrei bis zur Merkel-Spitze loszutreten. Selbst Matthias Matussek (ex Welt u. Spiegel) kann da nicht mehr folgen:

Matthias Matussek 29.Mai ·
Unfassbar! Die FAS-Redakteure rudern zurück, nun gibt es wohl doch keine Bandaufnahme, sondern nur noch handschriftliche Notizen der umstrittenen Gauland-Äußerungen.
Auch ich rudere zurück. Ich hatte mich über Gauland empört, wie wahrscheinlich die halbe Nation. Jetzt empöre ich mich über den versuchten Rufmord zweier übereifriger Redakteure auf der Jagd. Ich hatte bisher felsenfest auf die Seriosität der FAS gebaut. Auch diese Gewissheit ist dahin.
Die AfD-Spitzenkraft vom Bodensee erkennt klar:
Alice Weidel 30.Mai ·
Gauland vs. Boateng: Lohse gibt im ZDF zu, dass Gauland selbst „Boateng“ nicht genannt hat. Und daraus wurde „Gauland beleidigt Boateng“ gedreht. Ohne Worte. Ab Minute 12.00 im heute journal vom 30. Mai, 19 Uhr.
http://webapp.zdf.de/page/be0itrag?aID=2751010&cID=166
Bemerkenswert ist die ZDF-Passage. Man hört noch vom Ende eines Mordprozesses „ein Teilgeständnis abgelegt.“ Dann folgt fast ohne Pause über Gauland: „War es Kalkül oder ein klassisches Eigentor? ... die Empörung war und ist groß.“ Das folgende Gerede des FAZ-Mannes läßt das Fragwürdige seines Faktenragouts deutlich erkennen. Obwohl Gauland das Beispiel Boateng unpassend nennt, konstatiert die ZDF-Sprecherin „an seinem Standpunkt hält er unbeirrt fest“ – er bleibt also auch für den Zwangsgebührensender Rassist.

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Sigmar Salzburg
24.01.2016 09.56
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Bevormundender Eiertanz bei der CDU

Die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung gibt die Zeitschrift „Die politische Meinung“heraus.
Ihr Chefredakteur Löhmann bestellte mit Blick auf die Flüchtlings„krise“ beim Berliner Althistoriker Alexander Demandt einen Text zum Ende des römischen Reiches und verweigerte dann den Abdruck. Er schrieb:


„Aus meiner Perspektive besteht die Gefahr, dass isolierte Textstellen missbräuchlich herangezogen werden könnten, um allzu einfache Parallelitäten zur aktuellen Lage zu konstruieren ...“

Der lesenswerte, ungekürzte Text Demandts wurde nun von der FAZ veröffentlicht (anders als in seinen Büchern, mit sechs ss „angepasst“), Auszug:

Die regionale Ausdehnung des Römerreiches brachte es mit sich, dass die Römer keine ethnische Nation, sondern eine Rechtsgemeinschaft waren, verbunden durch Kaiser, Heer und Verwaltung, durch die Sprache und eine hochentwickelte Zivilisation...

Die bärtigen Germanen in ihren langen Hosen und Pelzen wurden das Odium des Barbarentums nicht los, ihr Aussehen grenzte sie als Fremde aus und ihr arianisches Bekenntnis galt als Ketzerei. Gesetze gegen Mischehen, fremde Tracht und falschen Glauben zeigen die Stimmung. Fremdenfeindliche Literatur, Massaker und Mordaktionen richteten sich gegen die Germanen, die man aber nicht mehr loswurde und auf die man auch nicht verzichten konnte, denn sie stellten die besten Kontingente. Die Regierung verlor die Kontrolle über die Provinzen, das staatliche Waffenmonopol war nicht aufrecht zu erhalten. Eine Unzahl an Verordnungen erging, aber sie wurden nicht mehr ausgeführt, die Exekutive versagte, die überkomplizierte Bürokratie brach zusammen.

faz.net 22.1.2016

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Sigmar Salzburg
19.01.2015 12.06
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Schreibenlernen

Arme Sprache

In immer mehr Grundschulen wird Druckschrift nicht nur als erste, sondern als einzige Schrift gelehrt. Für die Schüler soll alles einfacher werden. Tatsächlich werden sie dadurch dümmer.

17.01.2015, von Heike Schmoll

Jeder kennt die traumatischen Szenen des Schreibenlernens: ein m mit zwei Bögen, von denen der letzte mit schöner Regelmäßigkeit entgleitet. Generationen von Grundschülern haben ihre Erfahrungen mit Bögen und Häkchen gemacht. Davon hat sich nicht nur Hamburg verabschiedet. In immer mehr Grundschulen wird die Druckschrift nicht nur als erste, sondern als einzige Schrift gelernt, obwohl die Kultusministerkonferenz daran festhält, dass am Ende der vierten Klasse eine flüssige, lesbare Handschrift geschrieben werden soll.

Propagiert wurde die Neuerung vom einflussreichen Grundschulverband, der weniger eine Interessenvertretung ist als eine Lobbygruppe mit kommerziellen Absichten. Nicht zufällig vertreibt der Verband, der für das von ihm selbst beklagte Schreibchaos in Deutschlands sechzehn Ländern erst gesorgt hat, das zugehörige Lernmaterial. Der Arbeitskreis Grundschule, aus dem der Grundschulverband hervorging, hat der Lateinischen Ausgangsschrift, die 1941 von den Nationalsozialisten im Westen eingeführt worden war, in den siebziger Jahren eine vereinfachte Ausgangsschrift hinzugefügt. Der erwartete Durchbruch blieb aus, weil sie etabliert worden war, ohne vorher auf ihre Lerneffekte zu achten.

Vier unterschiedliche Schriften

So ist es auch mit der jetzt vom Grundschulverband propagierten Grundschrift, einer Druckschrift mit wenigen Verbindungen zwischen den einzelnen Buchstaben. Es gibt bisher keine oder nur unzureichende Erkenntnisse darüber, mit welcher Schrift Kinder besser Schreiben und Lesen lernen. Überzeugt hat der Verband Lehrer und Eltern sowie Politik und viele zeitgeistanfällige Erziehungswissenschaftler mit demselben fadenscheinigen Argument, mit dem auch die Rechtschreibreform aufgezwungen wurde: Für die Schüler sollte alles einfacher werden.

Grundschüler in Deutschland lernen vier unterschiedliche Schriften. Denn in den ostdeutschen Ländern wird häufig weiter die Schrift gelehrt, die 1968 von der DDR eingeführt wurde. Im Westen beginnen viele Grundschulen mit Druckschrift, um dann in der zweiten und dritten Klasse mit der Schreibschrift fortzufahren. Doch es gibt nicht einmal ländereinheitliche Regelungen, jede Schule, jede Schulkonferenz, ja, jeder Grundschullehrer entscheidet ganz nach Gusto.

Aufsehen erregt jetzt der Beschluss Finnlands, nur noch Druckbuchstaben zu lernen – und das Tippen auf Tastaturen. Wer Schreibschrift unterrichten will, kann das weiter tun, aber wichtiger ist es den Finnen, Virtuosität auf iPad und Computer zu entwickeln. Selbst die Schweiz verabschiedet gerade die Schnürlischrift, wie dort die Schreibschrift genannt wird. Die Begründungen lauten überall ähnlich: Das sei eine Erleichterung.

Die Kultusminister drücken sich

Spätestens seit den siebziger Jahren hätte es die Gelegenheit gegeben, zu untersuchen, ob das wirklich stimmt und welche Schriftart sich wie auf das Lernen auswirkt. Aber darauf wurde verzichtet.
[...]
Es wäre Sache der Kultusminister, das deutsche Erkenntnisdefizit zu beheben und eine einheitliche Ausgangsschrift zu beschließen. Sonst werden weiterhin einflussreiche Lobbyisten ihre Propaganda in die Schulen tragen.

Artikel vollständig in faz.net 17.1.2015

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Sigmar Salzburg
23.10.2013 14.38
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Kommentar: Weise Entscheidung

FAZ – Frankfurter Allgemeine Zeitung-von Jörg Bremer-vor 35 Minuten
Es geht in Rom nicht nur um Tebartz-van Elst und den Strafantrag, der gegen ihn wegen Falschaussage an Eides statt erging. Und auch nicht nur um die Schwindel erregenden Kosten für seine Residenz beim Limburger Georgsdom, die von drei auf 30, wenn nicht gar auf 40 Millionen Euro anschwollen...
faz.net 23.10.2013

„Statt“ ist eindeutig Substantiv, wie auch der 19. Duden angibt. Die reformierte Großschreibung bei Verdacht auf Substantiv ist hier seltsamerweise außer Kraft gesetzt worden, wegen an...statt? Die Spaltung von „schwindelerregend“ wirkt nur noch dilettantisch.

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Sigmar Salzburg
02.03.2013 20.34
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Frankfurt schreibt

Die Orthografie am Schlafittchen gepackt
01.03.2013 • Beim Wettbewerb „Frankfurt schreibt“ sind Fehler keine Schande, sondern Ansporn, es beim nächsten Mal besser zu machen. Oder beherrschen Sie die Rechtschreibung aus dem Effeff?
Von Julia Kern, Frankfurt

Dass beim stadtweiten Finale des Diktatwettbewerbs „Frankfurt schreibt“ niemand mit null Fehlern glänzen würde, war schon am belustigten Raunen zu erahnen, das während der Auflösung bei jedem Satz aufs Neue durch die Aula der Musterschule ging…

Koryphäen am Schlafittchen gepackt
Mit neun Fehlern ging der Gesamtsieg wie im vergangenen Jahr auch diesmal an eine Vertreterin der Eltern: Antje Freyberg trat für die Europäische Schule Frankfurt an und wird beim großen Hessen-Finale am 17. April als Favoritin ins Rennen gehen. Mit zehn Fehlern holte Anneke Thaler von der Max-Beckmann-Schule den Sieg in der Lehrer-Kategorie. Bei den Schülern errang Tilman Jacob von der Musterschule mit 19 Fehlern den Sieg für die Gastgeber des Stadt-Finales. Bei einem Durchschnitt von 33,23 Fehlern kann er sich nun zu Recht als Rechtschreib-Koryphäe bezeichnen…

faz.net 1.3.2013

Welch ein kümmerliches Ergebnis nach der alleserleichternden „Reform”!

„Schlafittchen“ hätte übrigens nach dem Augstschen Tollpatsch-Volksetümologiesystem auch als „Schlaffittchen“, „Schlafffittchen“ oder „Schlafffitchen“ vorgeschrieben werden können.


Siehe auch Th. Ickler 2.3.13

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Norbert Lindenthal
10.02.2013 11.00
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Statt dessen … Schavan

Frankfurter Allgemeine Zeitung FAZ Archiv 06.03.2004, Nr. 56, S. 1
kostenpflichtiger Artikel (auf der Titelseite)

Politik

Kultusminister zweifeln an der Rechtschreibreform
Schavan: Gesellschaftliche Akzeptanz berücksichtigen / „Nuancenreichtum der Sprache erhalten“
Von unserem Redaktionsmitglied Heike Schmoll

BERLIN, 5. März. Die Konferenz der Kultusminister (KMK) hat in Berlin den vierten Bericht der Zwischenstaatlichen Kommission zur Rechtschreibreform nicht verabschiedet. Diesen Schritt hatte ursprünglich eine Arbeitsgrundlage der Amtschefkommission vorgesehen. Statt dessen haben die baden-württembergische Kultusministerin Schavan (CDU) und der brandenburgische Kultusminister Reiche (SPD) ein Gespräch mit Vertretern der Zwischenstaatlichen Kommission und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung geführt, das in „konstruktiver Atmosphäre“ verlaufen sei. Es habe sich gezeigt, daß der Bericht der Kommission auch einige Reformvorschläge der Deutschen ...
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Norbert Lindenthal

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Norbert Lindenthal
03.02.2013 17.06
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Doktorvater: „Die Arbeit entsprach damals absolut dem wissenschaftlichen Standard.“

Frankfurter Allgemeine Zeitung 3.2.2013

Plagiatsvorwurf
Schavan wird wohl den Titel verlieren
03.02.2013 · Kurz vor der entscheidenden Sitzung des Fakultätsrates zum Doktortitel von Bildungsministerin Schavan (CDU) ist ein Heft mit Zitierregeln ihres Instituts aus dem Jahr 1978 aufgetaucht. Es soll offenbar beweisen, dass ein Gutachten über ihre Arbeit nicht mehr nötig sei.
Von HEIKE SCHMOLL, BERLIN

[Bild]
© DPA
Bundesbildungsministerin Annette Schavan Ende Januar vor einer Kabinettssitzung in Berlin

Kurz vor der entscheidenden Sitzung des Düsseldorfer Fakultätsrats zum Doktortitel von Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) am kommenden Dienstag ist ein Heft mit Zitierregeln des Instituts für Pädagogik aus dem Jahr 1978 aufgetaucht. Der Verstoß gegen die Grundprinzipien der Zitierpflicht habe „schon manchen Wissenschaftler um Ehre und Karriere und manchen Prüfungskandidaten um den Erfolg seiner Bemühungen gebracht. Und das ist gut so“, zitierte die „Süddeutsche Zeitung“ am Samstag aus dem Heft. Geistiger Diebstahl sei kein Kavaliersdelikt. Deshalb wird in dem Heft schon für Thesenpapiere verlangt, alle wörtlichen und sinngemäßen Entlehnungen aus fremden Texten kenntlich zu machen. Auch wenn längere Ausführungen eines Autors zusammenfassend wiedergegeben werden sollten, komme an Stelle eines wörtlichen nur ein sinngemäßes Zitat in Frage, das man in eigene Worte fassen müsse, so steht es in dem 32 Seiten umfassenden Heft.

Verfasst wurden die „Hinweise zur Anfertigung von Seminararbeiten“ von dem 1983 verstorbenen Düsseldorfer Schulpädagogen Wolfgang Kramp, herausgegeben hat es unter anderen der Doktorvater von Bildungsministerin Annette Schavan (CDU), Gerhard Wehle, der 1974 von der Pädagogischen Hochschule in Neuss an die Universität Düsseldorf berufen worden war. Frau Schavan war zwei Semester auch studentische Hilfskraft Wehles. Der heute 87 Jahre alte Wehle hatte im vergangenen Jahr gesagt: „Die Arbeit entsprach damals absolut dem wissenschaftlichen Standard.“

Wie gelangte das Heft in die Redaktion?
Es stand nie zur Debatte, dass auch 1980, in dem Jahr also, in dem Frau Schavan ihre Doktorarbeit veröffentlichte, klar war, wie zitiert werden muss. Aufschlussreich ist jedoch, dass nach Angaben der „Süddeutschen Zeitung“ nur ein Exemplar des Heftchens greifbar ist. Das Heft befindet sich in der Nachlassbibliothek der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Wehle selbst besitzt nach eigenen Angaben keines mehr. Wie gelangte es wenige Tage vor der entscheidenden Sitzung des Fakultätsrats plötzlich an eine Redaktion? Verbirgt sich dahinter eine Strategie?

Durch eine Indiskretion war das Gutachten des Vorsitzenden des Promotionsausschusses Stefan Rohrbacher an die Öffentlichkeit gelangt, woraufhin sich die Universität beklagte, sie sei bestohlen worden. Nach dem Bekanntwerden des Gutachtens, das der damaligen Doktorandin eine „plagiierende Arbeitsweise“ und eine „leitende Täuschungsabsicht“ vorwarf, kam die Empfehlung des Promotionsausschusses an den Fakultätsrat nicht mehr überraschend, er möge das Verfahren zum Entzug des Doktorgrades eröffnen.

Vorbereitungen für den Entzug des Doktorgrades?
Auf die danach entbrannte Diskussion über das Verfahren (kein Fachgutachten, keine Anhörung des Doktorvaters) reagierte die Universität wiederum wenige Tage vor der ersten Sitzung des Fakultätsrats mit der Veröffentlichung eines einschlägigen Rechtsgutachtens, das ihr die Korrektheit ihres Vorgehens aus verwaltungsverfahrensrechtlicher Perspektive bestätigte. So konnte auch die Entscheidung des Fakultätsrats, das Verfahren zum Entzug zu eröffnen, in den Augen der Öffentlichkeit nur noch logisch erscheinen.

Nun tauchen wenige Tage vor der zweiten Fakultätsratssitzung die Zitierregeln aus den Erziehungswissenschaften in Düsseldorf auf, die ganz offenkundig als Beweis dafür dienen sollen, dass ein Fachgutachten gar nicht mehr nötig ist. In der Logik der bisherigen Strategie wird die Öffentlichkeit jetzt darauf vorbereitet, dass der Fakultätsrat am Dienstag den Doktorgrad entziehen wird.
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Norbert Lindenthal

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Sigmar Salzburg
25.01.2013 08.01
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Nach dem Kotau der FAZ

„Frankfurt schreibt!“ Frankfurt sucht mehr als 200 Rechtschreib-Experten

24.01.2013 • Wie im vergangenen Jahr lädt die Stiftung Polytechnische Gesellschaft Schüler, Eltern und Lehrer zum großen Diktatwettbewerb ein. Das Hessen-Finale findet im April statt.

Sonnyboy, Quarkkäulchen oder Damwild – Rechtschreibung ist manchmal verzwickt. Mehr als 200 Schüler, Eltern, Lehrer und Prominente stellen sich auf Initiative der Stiftung Polytechnische Gesellschaft den Herausforderungen der deutschen Sprache…

Bei dem Wettbewerb solle vor allem die Freude an der Vielfalt der Sprache im Vordergrund stehen, sagte gestern Roland Kaehlbrandt, der Vorstandsvorsitzende der Stiftung. … Laut Kaehlbrandt haben 13 Millionen Deutsche große Schwierigkeiten mit der Rechtschreibung.

„Wer die Schriftsprache nicht beherrscht, schadet sich selbst“, sagte Werner D’Inka, einer der Herausgeber dieser Zeitung, die außer dem Hessischen Rundfunk, der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, dem Duden-Verlag, dem Frankfurter Schulamt, der Dr.-Marschner-Stiftung und der UBS-Stiftung einer der Kooperationspartner des Wettbewerbs ist. Bewerber mit Rechtschreibfehlern in den Unterlagen seien chancenlos. Zudem seien fehlerfreie Briefe und E-Mails Ausdruck des Respekts gegenüber Anderen, sagte D’Inka. „Ein fehlerfreier Brief bedeutet, dass sich jemand Mühe gegeben hat.“

faz.net 24.1.2013

Warum die Quäntchen-Reformer nicht auch Sunnyboy, Dammwild und Quarkeulchen gefordert oder zumindest zugelassen haben, bleibt ein Rätsel. FAZ-Herausgeber D’Inka macht den Kotau seiner Zeitung vor der Unfugsreform noch besonders deutlich, indem er ohne Not von den „Anderen“ schreiben läßt.

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Sigmar Salzburg
16.11.2012 10.54
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Anhörung im Landtag

Wahlfreiheit bei Abitur trägt Unruhe in Gymnasien

15.11.2012 • Ministerpräsident Bouffier will das schulpolitische Streitthema G8 abräumen. Doch die versprochene Wahlfreiheit verlagert den Streit in die Schulen. G8-Gegner hoffen auf einen späten Sieg.
faz.net 15.11.2012

Dazu eine Lesermeinung:

alois schneider (formal) – 15.11.2012 18:24 Uhr

solange unsere Bildungssozialisten unser Bildungssystem als private Dauerspielwiese und unsere Kinder als Laborratten betrachten, an denen man ein Experiment nach dem anderen verbrechen kann, G8 ist nur eines davon, erweitert sich das Chaos in großen Schritten.

Ob ein Land wie Baden-Württemberg das erfolgreichste Bildungsland der Welt ist, spielt keine Rolle.

Es muß zerstört werden und etwas neues „modernes“ muß her (Bildung als Modeartikel),
auch wenn sich das „moderne“ bei genauerem Hinsehen wie z.B nun in NRW, als das alte DDR Schulsystem entpuppt.

Auf „Rechtschreibreform“ und Bacheloritis will ich erst gar nicht eingehen.
Das staatliche Schulsystem geht den Bach runter.

Diejenigen, die es zerstört haben, empören sich dann darüber, daß die Kinder von Reichen besser abschneiden, weil sie sich dieser Zerstörung entziehen können, indem sie Privatschulen besuchen können.

Der Sozialismus in seinem Lauf produziert Ochs und Esel zu Hauf!

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