Ein Irrtum mit Folgen:
Das ist die leichteste Regel der deutschen Sprache
ERICH KOCINA (Die Presse)
Das „das“ birgt viele Missverständnisse, etwa das, dass „das“ mit einem oder zwei s geschrieben werden kann. Je nachdem, wie viele s dem „da“ folgen, bedeutet das Wort etwas anderes. … (Das „dass“ als „daß“, das gibt es seit Einführung der neuen deutschen Rechtschreibung gar nicht mehr.) [ ... nach dem Wunschdenken indoktrinierender Politiker und angepaßter Untertanengeister.]
Allein in jüngster Zeit scheint das Wissen über den korrekten Einsatz der ein- oder der zwei-essigen Variante zunehmend in Vergessenheit geraten zu sein. Mehr noch, so wie Fußballanalytiker Herbert Prohaska beim Verwechseln von Dativ und Akkusativ eine annähernd hundertprozentige Trefferquote hat („Ich habe dem Spieler gesehen. Das muss ich ihn sagen!“), so scheint sich auch in der geschriebenen Sprache ein Wandel zu vollziehen. Nicht nur in SMS, Tweets oder schnell hingerotzten E-Mails, nein, sogar in Zeitungen und Zeitschriften wird das „das“ und das „dass“ immer wieder falsch angewandt. Und nein, mit Schlampigkeit allein lässt sich das nicht erklären.
Das schmerzt. Vor allem, weil es sich bei der Unterscheidung wohl um die leichteste Regel der deutschen Sprache handelt. Gerade in Österreich lässt es sich bei Zweifeln ganz einfach überprüfen – lässt sich das umgangssprachliche „des“ einsetzen, schreibt man es mit einem s. Das war es schon. Und künftig bitte aufpassen, dass das „das“ immer das richtige „das“ ist. Oder das „dass“, je nachdem.
diepresse.com 5.8.2013
Es rächt sich eben, wenn man langbewährte Schreibweisen ändert. Die „Presse“ hatte zwar nach einer Leserbefragung die Unterwerfung unter die „Reform“ eine Zeitlang aufgeschoben, dann aber mit allen Albernheiten nachgeholt. Dennoch: die ss-Regel will nicht in die „verkopften Köpfe“ .
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