Ui, das sind ja ganz schön anspruchsvolle Fragen.
Ich habe erst mal die bisherigen Beiträge mit Kursivschrift ausgerüstet. Bitte schön, gern geschehen.
Die Sätze von Sigmar Salzburg halte ich für richtig.
Dabei kommt es immer darauf an, was ausgedrückt werden soll.
Es wäre besser, du kämest später noch einmal zurück.
Dieser Satz enthält, so wie er da steht, zwei Verneinungen (Unmöglichkeitsform):
... du kämest ... – aber in Wirklichkeit kommst Du nicht (weil Deine Ferien dann schon längst zu Ende sind o.s.ä.);
und weil der zweite Teil verneint ist, verneint man den ersten Teil auch gleich: Es wäre besser ... (ist aber in Wirklichkeit nicht besser, denn Du bist dann ja schon abgereist).
Zusätzlich halte ich den folgenden Satz für richtig:
Es wäre besser, wenn Du später noch einmal zurückkommst.
In diesem Fall steht das erste wäre nicht für die Verneinung in einer Unmöglichkeitsform, sondern für eine Höflichkeits-Verschwurbelung:
Ich schlage vor, daß Du später noch einmal zurückkommst.
In gleicher Weise:
Es wäre schön, wenn Du mich zum Geburtstag besuchst.
Oder
Es wäre schön, wenn Du mich zum Geburtstag besuchen würdest.
Gemeint ist zwar: Es ist schön, ... oder Ich finde es schön, aber das sagt man nicht, denn es ist nicht höflich genug; in der Es-wäre-schön-Verschwurbelung ist enthalten, daß der Angesprochen die Freiheit behalten soll, sich zu entscheiden, ob er denn die Einladung annehmen wird oder nicht.
In diesem Sinne kann diese wäre-Form zuweilen für die Höflichkeit eingesetzt werden.
Nun hoffe ich, daß Du von den genannten Beispielen Dir für die von Dir gemeinten Inhalte das Passende heraussuchen kannst.
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Detlef Lindenthal
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