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Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.
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Kevin Kraus
07.06.2016 15.58
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Astrid Schulz an Eltern im SHEV

Abitur up Platt:
Niederdeutsch-Gymnasien und -Gesamtschulen stehen fest
Minister Brodkorb: Alle sechs interessierten Schulen können Abitur auf Plattdeutsch anbieten

Nr.087-16 | 05.06.2016 | BM | Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur

An sechs Gymnasien bzw. Gesamtschulen in Mecklenburg-Vorpommern können Schülerinnen und Schüler künftig das Abitur auf Plattdeutsch ablegen. Das hat Bildungsminister Mathias Brodkorb heute auf dem Plattdütsch-Bäukerdag in Rostock bekanntgegeben. Das Land will dafür jährlich insgesamt 450.000 Euro bereitstellen.

„Ich freue mich sehr über das Interesse der Schulen an der niederdeutschen Sprache“, sagte Bildungsminister Mathias Brodkorb. „Ursprünglich hatten wir lediglich vier Gymnasien bzw. Gesamtschulen vorgesehen, an denen das Abitur auf Plattdeutsch angeboten werden sollte. So wäre in jedem Schulamtsbereich eine Schule vertreten gewesen. Weil wir aber keine Schule enttäuschen wollen, können nun alle sechs Schulen, die ihr Interesse angemeldet hatten, auch ein Abitur auf Plattdeutsch anbieten“, betonte Brodkorb.

Das Land stellt für das Abitur auf Plattdeutsch an jeder der ausgewählten Schulen eine Lehrerstelle zusätzlich bereit. Im Rahmen des Landesprogramms „Meine Heimat – mein modernes Mecklenburg-Vorpommern“ waren bis zum Jahr 2020 dafür insgesamt 1,3 Mio. Euro vorgesehen. Wegen der erhöhten Anzahl an Schulen hat das Land die Mittel bis zum Jahr 2020 um 700.000 Euro auf insgesamt zwei Millionen Euro aufgestockt.

„Wir greifen an dieser Stelle tief in die Tasche“, sagte Bildungsminister Brodkorb. „Das Angebot für Schülerinnen und Schüler ist aber wichtig, um die niederdeutsche Sprache an die junge Generation weiterzugeben. Ich hätte mich sehr darüber gefreut, wenn das Interesse der Schulen aus Vorpommern ebenso stark gewesen wäre wie das von Schulen aus Mecklenburg. Im kommenden Schuljahr könnte es eine weitere Ausschreibung geben, um weiteren Schulen aus Vorpommern eine Möglichkeit zu geben, ihr Interesse zu bekunden“, so Brodkorb.

Die künftigen Niederdeutsch-Gymnasien:

1.) Gymnasiales Schulzentrum „Fritz Reuter“ Dömitz

2.) Geschwister-Scholl-Gymnasium Wismar

3.) Gymnasium „Am Sonnenberg“ Crivitz

4.) RecknitzCampus Laage

5.) Reuterstädter Gesamtschule Stavenhagen (KGS)

6.) Goethe-Gymnasium Demmin (Musikgymnasium)

http://www.regierung-mv.de/Aktuell/?id=115989&processor=processor.sa.pressemitteilung

--
Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
Bürgermeister-Kinder-Str.9
24306 Plön am See

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Kevin Kraus
01.06.2016 14.00
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Astrid Schulz an Eltern im SHEV

Dienstag, 31. Mai 2016
Rechtschreibreform: Aus „seid“ und „seit“ wird einheitlich „seidt“

Berlin (dpo) – „Seid“ oder „seit“? An der richtigen Verwendung dieser beiden unscheinbaren Wörter scheitern mehr als 70 Prozent aller Deutschen. Nun hat das Bildungsministerium eine Reform angekündigt: Ab Beginn des neuen Schuljahres im Herbst ersetzt ein einheitliches „seidt“ die beiden Formen.

„Bislang lernte jedes Kind: 'Seid' ist die zweite Pluralform des Verbs 'sein', während es sich bei 'seit' um eine Präposition oder Konjunktion mit temporalem Bezug handelt“, erklärt eine Sprecherin des Ministeriums. „Künftig müssen sich Schüler nicht mehr mit solchem abstrakten Quatsch beschäftigen, wenn sie das Wort 'seidt' benutzen möchten.“

Statt „Seit gestern regnet es“ oder „Seid ihr auch schon alle da?“ muss es also künftig „Seidt gestern regnet es“ und „Seidt ihr auch schon alle da?“ heißen.

Lehrer- und Schülerverbände begrüßten den Schritt als überfällig. „Schon seid Jahren ist die richtige Schreibung in diesem Sonderfall für viele Schüler eine Gradwanderung“, erklärt etwa der Deutsche Lehrerverband (DL) in einer Stellungnahme. „Das es nun einen einheitlichen Standart gibt, dürfte diesen beliebten Fehler entgültig eleminieren.“
Idee: gwe; dan, ssi

http://www.der-postillon.com/2016/05/rechtschreibreform-seid-seit.html
(Achtung: Satire....)

--
Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
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Kevin Kraus
28.05.2016 04.26
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Astrid Schulz an Eltern im SHEV

[SHEV] Die Schulen müssen darauf vorbereitet werden und dringend mehr ...

21.05.2016 | 09:00 Uhr

Migranten-Studie

Die Massenflucht wird nicht enden

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die syrische Völkerwanderungslawine über die Balkanroute losgetreten. Das schreibt ein Außenpolitik-Forschungsinstitut der EU in einer spannenden Studie über Europas Migrationskrise. Berlins Entscheidung, das Dublin-Abkommen für Syrer zu suspendieren, hat bleibende Folgen: Mafiöse Schleuser-Netzwerke haben sich verfestigt und sorgen nun für Migranten-Nachschub.

Jetzt ist es sozusagen EU-amtlich: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat im vergangenen Sommer die syrische Flüchtlingslawine über die Balkanroute losgetreten. Das jedenfalls schreibt das in Paris ansässige Institut der Europäischen Union für Sicherheitsstudien EUISS in einer schon im vergangenen November fertiggestellten 31-seitigen Studie über die Migrationswelle des vergangenen Spätsommers und Herbstes (Tuesday Reitano und Peter Tinti: „Survive and Advance. The economics of smuggling refugees and migrants into Europe.“ ISS Paper 289). Die Studie, die auch von der Hanns-Seidel-Stiftung unterstützt wurde, ist das Ergebnis von 200 langen Interviews mit Migranten in Libyen, Ägypten, Griechenland, Italien, Deutschland und Schweden.

Angela Merkels Erklärung vom August 2015

Bis 2015 war auf der sogenannten Balkanroute über die Türkei und die Ägäis – die EU-Grenzschutzagentur Frontex nannte sie die „östliche Mittelmeerroute“ – nicht viel los. Zwischen 2008 und 2014 nahmen im jährlichen Durchschnitt 50.000 Migranten den Weg über die Türkei und die Ägäis nach Schengen-Europa. Kein Wunder, der lange Landweg über Griechenland, Bulgarien, Mazedonien und durch den Westbalkan war beschwerlich. Zudem wandten die südosteuropäischen Länder das Dublin-Abkommen strikt an und registrierten alle Migranten, die ihre Grenzen überquerten – und dann eben in diesen Ländern Asyl beantragen mussten. Das war abschreckend, vor allem für syrische Flüchtlinge, die sich dauerhaft niederlassen wollten – aber eben nicht in einem Westbalkanland. Die Syrer begaben sich darum gar nicht erst auf den Balkantreck, jedenfalls nicht in großen Zahlen.

Nicht nur dass die August-Erklärung durch Deutschlands Kanzlerin das Risiko des Landweges quer durch Osteuropa reduzierte, sondern sie führte außerdem dazu, dass Asylsuchende, Flüchtlinge und Migranten aller Nationalitäten dazu verlockt wurden, in Scharen zu Deutschlands Grenzen zu streben.

Bis zum 21. August 2015. An dem Tag erklärte Berlin, dass es das Dublin-Abkommen auf syrische Flüchtlinge nicht mehr anwenden würde, ganz egal ob sie vorher irgendwo anders registriert worden seien. Damit brachen auf der Balkanroute alle Dämme, schreiben Tuesday Reitano und Peter Tinti in ihrer EUISS-Studie: „Nicht nur dass die August-Erklärung durch Deutschlands Kanzlerin das Risiko des Landweges quer durch Osteuropa reduzierte, sondern sie führte außerdem dazu, dass Asylsuchende, Flüchtlinge und Migranten aller Nationalitäten dazu verlockt wurden, in Scharen zu Deutschlands Grenzen zu streben.“

[...]

Balkanroute wird zur syrischen Super-Autobahn

Dank Merkels Entscheidung wurde die Balkanroute zur „syrischen Super-Autobahn“, so Teitano und Tinti. Mit bedrohlichen langfristigen Folgen für die Herkunftsländer, die Staaten entlang der Route und für die Europäer: Dem syrischen Treck schlossen sich sofort Iraker und Afghanen in großer Zahl an, dazu Pakistanis und Bangladeschis. Entlang der Völkerwanderungsroute wuchsen sofort mafiöse Menschenschmuggel-Netzwerke empor und verfestigten sich. An den Migranten verdienten sie unfassliche Geldsummen – ein Quantensprung für die grenzüberschreitende Organisierte Kriminalität, den die Europäer sicher auch noch in anderen Bereichen zu spüren bekommen werden.

Ein Quantensprung für die grenzüberschreitende Organisierte Kriminalität

Jetzt wollen und können die Schlepper und Schleuser auf die Riesengewinne nicht mehr verzichten und sorgen nun selbst für weiteren Migrantennachschub – durch Rekrutierung und Werbung in türkischen, jordanischen und libanesischen Flüchtlingslagern oder gleich in mittelöstlichen, südasiatischen oder afrikanischen Herkunftsländern. Das wirkt sich auf die anderen Migrantenrouten aus, etwa die über Libyen und Sizilien. Bis 2014 hatten viele Syrer diesen Weg nach Europa gewählt. Dass die Syrer 2015 alle den Weg über die Ägäis und die Balkanroute nahmen, hat man in Lampedusa und Sizilien kaum gemerkt, jedenfalls nicht zahlenmäßig: Die Migranten aus Syrien wurden fast vollständig durch Afrikaner ersetzt. 150.000 Migranten wählten 2015 diese Mittelmeerroute.

Die Massenflucht geht immer weiter


Nebenbei erledigt die EUISS-Studie einen sorgsam gepflegten Berliner Mythos: Die syrische Massenflucht ist eben kein vorübergehendes Phänomen. Die Syrer werden nicht zurückkehren, sobald der Bürgerkrieg in Syrien endet. Zum einen ist ein Ende des Krieges in Syrien nicht im Ansatz in Sicht. Zum anderen wollen sie gar nicht zurückkehren. Die Syrer, haben Reitano und Tinti in ihren vielen Interviews in Erfahrung gebracht, sind gekommen, um zu bleiben: „Die Syrer wandern aus der Region aus, auf der Suche nach langfristigen Aussichten. Da ein Ende des Konflikts nicht in Sicht ist, wollen sich die Syrer unbedingt in Ländern registrieren, wo ihnen ein langfristiges Auskommen sicher ist.“

Ich habe vor, hier zu bleiben. Ich habe soviel durchgemacht, um hier her zu kommen. Warum sollte ich wieder gehen?. Ich glaube nicht, dass irgendjemand, der es nach Europa geschafft hat, nach Syrien oder irgendein arabisches Land zurückkehren wird. Das wäre doch dumm.

[...]

Neue Zürcher Zeitung

Unerwähnt bleibt dabei der Hinweis auf groteske schwedische Fahrlässigkeit: Wohl nirgendwo sonst werden so viele Pässe „verloren“ wie in Schweden, berichtete im Januar 2015 die Neue Zürcher Zeitung. 2013 gingen 59.000 schwedische Reisepässe verloren, 2014 sprach die schwedische Polizei von 177.000 „verlorenen“ Pässen. Für etwa 30 Euro wird in Schweden jeder „verlorene“ Pass innerhalb von fünf Arbeitstagen ersetzt, so die NZZ: „Einige hundert Personen haben dieses Prozedere zur Methode gemacht: Sie verkaufen ihre Pässe jährlich drei, fünf oder gar zehn Mal und erhalten ebenso oft einen neuen Ausweis.“ Auf dem Schwarzmarkt in Istanbul soll Anfang 2015 ein schwedischer Reisepass etwa 3000 Euro gekostet haben.

Italienische Marine hat die Migration über das Mittelmeer massiv gefördert

Auch dies ist mit der EUISS-Studie sozusagen ein amtlicher EU-Befund: Die Rettungsaktion Mare Nostrum der italienischen Marine von November 2013 bis Oktober 2014 hat der gefährlichen Migration über die Mittelmeerroute nicht entgegen gewirkt, sondern sie regelrecht gefördert. Auch das hat bleibende Wirkung für die Europäer: „Mare Nostrum hat die Dynamik der Libyen-Migration signifikant verändert.“ Weil die italienischen Schiffe unmittelbar vor der libyschen Küste kreuzten, mussten die Menschenschmuggler ihre Fracht nicht mehr 160 Seemeilen bis nach Sizilien schaffen, sondern nur noch zwölf Seemeilen weit aus den libyschen Hoheitsgewässern hinaus ins offene Meer. Dann wurde nach der italienischen Marine telefoniert, die auch sofort kam.

Mare Nostrum hatte eine unerwartete Folge. Die kriminellen Schleuser-Organisationen nutzten die neuen Gelegenheiten und erhöhten absichtlich das Risiko, um die italienische Marine zu zwingen, näher zur afrikanischen Küste zu kommen. So konnten sie ihre Kosten senken und die Preise für die Migranten.

Staatsanwalt in der sizilianischen Hafenstadt Catania

[...]

Warum plötzlich soviele Migranten aus Ostafrika?

Die Ursachen für den Migrantenstrom aus Syrien kann man leicht begreifen: der nicht enden wollende Bürgerkrieg. Aber warum hat sich in den letzten zwei Jahren die Zahl der Migranten etwa aus Eritrea verzehnfacht? Die Lebensbedingungen am Horn von Afrika sind nicht erfreulich. Aber sie haben sich in den vergangenen zehn Jahren auch nicht dramatisch verändert. Warum also der plötzliche Sprung bei den Migrantenzahlen? Verändert habe sich für die Ostafrikaner eigentlich nur eines, beantworten Reitano und Tinti ihre Frage: „Die Schleuser-Netzwerke sind aktiver und virulenter geworden. Um ihre Profite zu steigern, haben sie die Migrantenzahlen in die Höhe getrieben, in dem sie aktiv Migranten rekrutieren und nun überall in Ostafrika ihre Dienste anbieten.“

Nicht die Ärmsten der Armen machen sich auf den Weg, sondern der lokale Mittelstand: Migration ist ein teures Geschäft.

Die Völkerwanderung ist möglich geworden: Die Schleuserinfrastruktur steht, überall in Afrika. Den Afrikanern geht es nicht schlechter als vor Jahrzehnten, sondern etwas besser. Immer mehr können sich den Weg nach Europa leisten. Nicht die Ärmsten der Armen machen sich auf den Weg, sondern der lokale Mittelstand, beobachten Reitano und Tinti: „Migration ist ein teures Geschäft.“ Paradoxe Folge für europäische Politik: Wenn Entwicklungshilfe wirkt und zur Folge hat, dass es den Afrikanern noch etwas besser geht, werden sich womöglich nicht weniger, sondern noch mehr von ihnen auf den Weg nach Europa machen können.


Afrikas dramatische Bevölkerungsexplosion

Ein anderer Faktor ist Afrikas dramatische Bevölkerungsexplosion: Seit 1950 hat sich Afrikas Bevölkerung von 238 Millionen auf heute 1,2 Milliarden gut verfünffacht. Bis 2050 wird sich die Zahl der Afrikaner auf 2,4 Milliarden noch einmal verdoppeln. Für das Jahr 2100 nimmt die UN 4,4 Milliarden Afrikaner an. In den meisten afrikanischen Staaten kann das Wirtschaftswachstum mit solcher demographischer Entwicklung nicht entfernt mithalten. Sie sind dem Bevölkerungsdruck ausgeliefert, was Folgen haben wird − für die Afrikaner und die Europäer.


Die Europäer werden sich vor dem Völkerwanderungsdruck aus Afrika entschlossen schützen müssen.

[...]

https://www.bayernkurier.de/ausland/13674-die-massenflucht-wird-nicht-enden

--
Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
Bürgermeister-Kinder-Str.9
24306 Plön am See

[Der Text wurde redaktionell stark gekürzt.]

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Kevin Kraus
19.05.2016 17.58
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Astrid Schulz an Eltern im SHEV

Koranunterricht in Moscheen – Pädagogik der Unterwerfung

Blinder Gehorsam und unreflektierter Glaube: Der Koranunterricht in den Moscheen gewöhnt die Kinder an patriarchale Strukturen und entfremdet sie ihrem westlichen Umfeld.
Ein Gastbeitrag.

FAZ, 19.05.2016, von Abdel-Hakim Ourghi

Kinder haben ein Recht auf religiöse Erziehung in ihren Familien und Gemeinden. Die religiöse Unterweisung ist ein wichtiger Faktor ihres persönlichen Entwicklungsprozesses. Viele muslimische Eltern im Westen fühlen sich durch den modernen Pluralismus in ihrem Glauben verunsichert. Deshalb suchen sie für die religiöse Erziehung ihrer Kinder Zuflucht in den Moscheen. Sie hoffen auf die Unterstützung der „Import-Imame“ bei der religiösen Sozialisation der Kinder. So lautet zumindest die Antwort der Lehrer auf die Frage nach den Aufgaben des islamischen Religionsunterrichts am Wochenende in den Moscheen. Wie die religiöse Bildung in den Gemeinden aussieht, wer dort welche Inhalte vermittelt, scheint die Eltern aber nicht im Geringsten zu interessieren.

In den meisten Fällen sind die Adressaten des Koranunterrichts Kinder ab dem fünften Lebensjahr, wobei die Geschlechter in verschiedenen Räumen streng voneinander getrennt unterrichtet werden. Sie lernen zwar die arabische und türkische Schrift, einige kurze Koransuren und die fünf Säulen des Islams sowie ihre Verrichtung im Alltag. Aber der Lehrstoff darf nicht hinterfragt werden und wird den Schülern in der didaktischen Form des Memorierens vermittelt. Die Lehrer gelten als Verkünder der absoluten Wahrheit des Katechismus und die Schüler als diejenigen, die zu diesen Wahrheiten geleitet werden müssen.

Identitätskonflikte sind programmiert

Den Lehrern, darunter auch Jugendliche, fehlt in der Regel pädagogisches und didaktisches Fachwissen, und die Import-Imame beherrschen kein Deutsch. Sie legen aber Inhalte und Lernmethoden fest. Von den Schülern wird erwartet, dass sie die verkündigten Wahrheiten widerspruchslos akzeptieren. Sie erleben den Unterricht als passive Zuhörer. Kreative Mitarbeit und eigene Gedanken sind nicht gefragt. Es geht nicht um ihren persönlichen Reifeprozess, sondern um die autoritative Vermittlung des religiösen Stoffs. Dieses Erziehungsmodell ist realitätsfern und entfremdet die Kinder ihrer Lebenswirklichkeit.

Die Sozialisation der muslimischen Kinder außerhalb der Familie und der Gemeinde gerät hier vollkommen aus dem Blick. Die unterschiedlichen Erziehungsmodelle – Schule und Koranschule – führen zur Spaltung zwischen einer modernen und einer konservativ-religiösen Identität. Identitätskonflikte sind programmiert.

Keine Unterscheidung zwischen Wissen und Glauben


Die Sprache des Koranunterrichts ist meist Arabisch oder Türkisch. Die Kinder verstehen sie häufig nicht oder nur ungenügend. Der Lehrstoff erscheint vielen von ihnen mit der Zeit bedeutungslos und nichtssagend, denn ein Austausch über religiöse Gehalte findet wegen der Sprachbarrieren überhaupt nicht statt. Einige der Prophetengeschichten aus dem Koran wirken wie Märchen aus längst vergangenen Epochen. Nachfragen und Interpretationsversuche werden aber übergangen. Von Zeit zu Zeit wird nachgeprüft, ob sich die passiven religiösen Kenntnisse der Kinder durch das Auswendiglernen vermehrt haben – nicht aber, ob und wie der Stoff verstanden wurde.

Im Unterricht herrscht Strenge. Einen Bildungsplan gibt es nicht, ebenso wenig moderne Lernmedien. Der Koran wird ausschließlich mündlich vermittelt: Der Lehrer trägt etwas vor, und die Kinder wiederholen es mehrmals. Die archaische Didaktik ist das eigentliche Problem. Hinzu kommt, dass zwischen Wissen und Glauben nicht unterschieden wird.

Eingewöhnung an patriarchale Gesellschaftsstruktur


Die Lehrer entwerfen in erster Linie einen synoptischen Katalog von Rechten und Vorschriften der verschiedenen sunnitischen Rechtsschulen und Glaubensgemeinschaften, die ohne Begründung zu akzeptieren sind. Es geht um die Unterwerfung und Bevormundung der Kinder. Diese sollen gar nicht erst in die Lage versetzt werden, ein kritisches Bewusstsein und eine eigene religiöse Identität zu entwickeln. Nicht selten rebellieren die Kinder, denn im Unterricht herrscht Langeweile.

Freiwillig nehmen viele Kinder ohnehin nicht an ihm teil. Kritik an der Autorität ihrer Lehrer ist nicht zugelassen. Darüber hinaus sind die Importimame dem Druck der muslimischen Gemeinde ausgesetzt. Die Autorität des Gemeindevorstandes ist zu achten. Der Koranunterricht in den Moscheen gewöhnt die Kinder so an eine patriarchale Gesellschaftsstruktur und hemmt ihre schöpferische Kraft zur Selbstentfaltung.

Ein neues Modell für die friedliche Koexistenz


Glaube sollte jedoch keine passive Übernahme von Geboten sein, sondern eine Begegnung mit Gott, eine Entdeckung. Durch seinen Verzicht auf hermeneutische Distanz und historische Einordnung der religiösen Lehre konterkariert der Koranunterricht in den Moscheen die Bemühungen um eine Reformation des Islams im Westen. Die Unterwerfung der Kinder wird durch eine Kultur des Schweigens stabilisiert. Die Kinder gelten als irritable Geschöpfe, die durch religiöse Erziehung vor dem schädlichen Einfluss westlicher Werte zu schützen sind. So führt der Koranunterricht geradewegs zu ihrer Ausgrenzung.

Die Import-Imame, die ihren Heimatländern unterstellt sind, nehmen auch im politischen Sinn Einfluss auf die Erziehung der Kinder. Ein Ziel ist unter anderem die stärkere Bindung an die Herkunftsländer. Die Kinder sollen ihre kulturelle Identität bewahren, worunter man meist versteht, dass sie vor einer Verwestlichung geschützt werden sollen. Schlimmstenfalls ebnet das den Weg in Parallelgesellschaften.


Der Koranunterricht in den Moscheen wird bestimmt weiterhin bestehen, denn die Eltern legen viel Wert darauf. Sein schädlicher Einfluss kann allerdings durch den aufgeklärten islamischen Religionsunterricht an den Schulen eingedämmt werden. Gewiss wird der schulische Religionsunterricht das Gesicht des Islams im Westen und die hiesige religiöse Landschaft verändern. Es geht nicht nur darum, einen europäischen Islam zu etablieren, sondern auch um ein neues Modell für die friedliche Koexistenz der monotheistischen Religionen. Der islamische Religionsunterricht kann den Islam in Europa an eine säkulare Gesellschaft heranführen, in der moderne Werte wie Menschenrechte, Meinungsfreiheit, Pluralismus und Demokratie unantastbar sind.

Abdel-Hakim Ourghi leitet den Fachbereich Islamische Theologie und Religionspädagogik an der Pädagogischen Hochschule Freiburg.

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/koranunterricht-in-moscheen-entfremdet-von-westlichem-umfeld-14238024.html


Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
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Kevin Kraus
15.05.2016 13.14
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Astrid Schulz an Eltern im SHEV

Ministerin Britta Ernst besucht LAG

Am Mittwoch, den 11. Mai besuchte Frau Ernst die Landesarbeitsgemeinschft der Landesschülervertretungen im Büro der Landesschülervertretung. So gab Frau Ernst uns die Möglichkeit Ihr einige Fragen zur aktuellen Schulpolitik zu stellen.
So haben wir die derzeit nicht ausreichende Planstellenzuweisung und die dadurch resultieren unvollständigen Stundentafeln und Unterrichtsausfälle angesprochen. Auch haben wir die prekäre Situation bei der Beschulung von Geflüchteten und die Gründe für die lage besprochen. Des Weiteren haben wir Frau Erst darauf hingewiesen, dass die jetzige Form von nicht Beteiligung der Schülervertretungen in den Verwaltungsräten für uns eine nicht hinnehmbare Situation darstellt.

http://berufsschulen.schuelervertretung.de/ministerin-britta-ernst-besucht-lag/
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Astrid Schulz-Evers
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Bürgermeister-Kinder-Str.9
24306 Plön am See
Telefon 04522/503853

[Re: Anmerkung von Dr. Ulrich G. Kliegis zum obigen Text am 15.5.:]

Ein schönes Beispiel für die Defizite im Schriftdeutsch, die Unterrichtsausfall
und Verfall der Ansprüche nach sich ziehen.

Gruß, und frohe Pfingsten noch!

UK


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Kevin Kraus
13.05.2016 15.55
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Astrid Schulz an Eltern im SHEV

DISKUSSIONSVERANSTALTUNG DER CSU, 10.5.16

Trojanische Pferde der Bildungspolitik
Einen hochkarätigen Gast konnte der Arbeitskreis Schule, Bildung und Sport der Rosenheimer CSU zu einer Diskussionsveranstaltung im Gasthof Höhensteiger in Westerndorf-St. Peter begrüßen: Josef Kraus, Gymnasiallehrer, Buchautor, Präsident des Deutschen Lehrerverbands und gern gesehener Talkshow-Gast, war gekommen. Auch in Rosenheim nahm der Bildungsexperte kein Blatt vor den Mund.

Rosenheim – Mit provokanten Thesen begrüßte Arbeitskreis-Vorsitzender Peter Peltzer die Gäste. „Wettbewerb belebt das Geschäft“ – diesen Satz stellte Peltzer in den Raum. Kein „Reizwort“ erhitze die Gemüter mehr. „Wo gibt es in Deutschland in der Bildung noch einen Wettbewerb?“, fragte der AKS-Vorsitzende. So sieht Peltzer zumindest in den PISA-Ergebnissen Zahlen, die die Qualität des bayerischen Schulwesens belegten.

Josef Kraus bemühte in seiner Rede den Priester Laocoon, welcher vor trojanischen Geschenken warnte, da diese den Beschenkten von innen heraus zerstören. Die Bildungspolitik und Schulpädagogik in Deutschland beinhalte derzeit zehn solcher trojanischen Pferde: die Abschaffung der schulformbezogenen Lehrerausbildung etwa zum Stufenlehrer (Schleswig-Holstein), Angleichung der Lehrpläne der einzelnen Schulformen (Baden-Württemberg), Freigabe des Elternwillens, Abschaffung der Noten und des Sitzenbleibens, alleinige Konzentration auf Kompetenzen, bevorzugte Ausstattung von Gemeinschaftsschulen, Totalinklusion an allen Schulformen, Ankurbelung der Inflation sehr guter Noten, Quotenwettrüsten beim Abitur und Einführung der gymnasialen Oberstufe an Gemeinschaftsschulen.

Kraus nahm auch die Politik nicht aus der Pflicht und kritisierte den Wirr-Warr zwischen G8 und G9.
Landtagsabgeordneter Otto Lederer meinte dagegen, das G8 sei nicht so schlecht, wie sein Ruf. Einig waren sich Lederer und Kraus in der Ablehnung der zunehmenden Freigabe des Elternwillens und der Abkehr vom Leistungsprinzip. „Den Lehrplan jedoch schreiben nicht die Politiker, sondern die Lehrer“, so Lederer zur verbreiteten Kritik an den Lehrplänen.

Kraus erläuterte in diesem Zusammenhang, dass es in den Auflistungen der Aufgaben um Kompetenzen gehen würde, die oft nur wenig mit Bildungsstandards zu tun habe. „Wenn plötzlich alle Abitur haben, hat eigentlich niemand mehr Abitur“ , so Kraus. Sicherlich brauche es in Deutschland etliche Akademiker, aber wichtig seien auch die Fachkräfte, die Handwerker, die Praktiker. Es sei eben nicht für alle Kinder sinnvoll, aufs Gymnasium zu gehen. Falscher Ehrgeiz der Eltern, Druck und Wettbewerbseifer in der Gesellschaft und bei den Kindern untereinander könnten fatal enden.

Nach dem Vortrag leitete Kerstin Haferkorn, Vorsitzende des Bayerischen Realschullehrerverbandes Bezirk Oberbayern Ost eine lebhafte Diskussionsrunde. Re

https://www.ovb-online.de/rosenheim/trojanische-pferde-bildungspolitik-6387632.html

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Kevin Kraus
07.05.2016 04.34
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DEUTSCHER LEHRERVERBAND (DL) – PRESSEERKLÄRUNG

Berlin, 03.05.2016

Lehrerverband zum Gutachten des Aktionsrats Bildung
Integration um den Preis einer Absenkung von Sprach- und Bildungsstandards ist der falsche Weg!


Der Deutsche Lehrerverband (DL) ist nicht mit allen heute bekannt gewordenen Empfehlungen des Aktionsrats Bildung zur schulischen und beruflichen Integration von heranwachsenden Flüchtlingen einverstanden. Insbesondere kritisiert DL-Präsident Josef Kraus die beiden Vorschläge, Lehrer sollten sich im Unterricht einer einfachen Sprache bedienen und es solle vereinfachte berufliche Bildungsgänge für Flüchtlinge geben.

Wörtlich äußerte sich Kraus wie folgt:

„Eine Absenkung des Sprachniveaus und der Ansprüche in der beruflichen Bildung wäre antiintegrativ. Eine vereinfachte Unterrichtssprache mag im Moment die Integration erleichtern, später aber beim Übergang in berufliche oder akademische Bildung werden die Hürden dadurch höher. Außerdem ginge eine sprachliche Verarmung auch zu Lasten der deutschsprachigen Schüler. Das Ziel einer Verringerung des Leistungsabstandes zwischen deutschen und zugewanderten Schülern kann nicht durch Absenkung von Ansprüchen erreicht werden. Am Ende wären alle Schüler die Verlierer. Das Gleiche gilt für eine „Berufsausbildung light“, die den Einstieg in den Arbeitsmarkt erschwert und für die auf dem Markt eigentlich kein Bedarf besteht.“

Der Deutsche Lehrerverband hat 2015 einen Zehn-Punkte-Plan zur Integration der Flüchtlinge im schulischen Bereich vorgelegt:

http://lehrerverband.de/aktuell_10_Punkte_Integration.html.

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Für Stellungnahmen erreichen Sie DL-Präsident Josef Kraus unter 0171 52 45 945.
Für den Inhalt verantwortlich: DL-Geschäftsstelle – Anne Schirrmacher

http://www.lehrerverband.de/presse_Vorschlaege_Aktionsrat_Bildung.html

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Kevin Kraus
03.05.2016 16.58
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Diesen Artikel finden Sie online unter
http://www.welt.de/154979431

3. Mai. 2016 10:39

Integrationsplan
Lehrer sollen weniger Fachwörter benutzen – Migranten zuliebe


Bildungsexperten stellen einen Integrationsplan für Schulen vor. Vor allem sollen Migranten zum Deutschsprechen animiert werden – auch durch eine vereinfachte Sprache im Unterricht. Von Dorothea Siems

Führende Bildungsexperten fordern einen Masterplan, um die Integration der vielen Flüchtlinge und Migranten zu bewältigen. Nötig sei eine konzertierte Aktion von Bund, Ländern und Kommunen, allen Bildungsinstitutionen und ihrem Personal, heißt es im diesjährigen Gutachten des Aktionsrates Bildung, das am Dienstag in München präsentiert wird und der „Welt“ vorab vorliegt.

„Es darf keine Illusion darüber bestehen, dass die Integration durch Bildung eine der mit Abstand wichtigsten Bildungsmaßnahmen in der Geschichte der Bundesrepublik sein wird“, mahnen die Wissenschaftler. Von der Bewältigung dieser „epochalen Situation“ werde abhängen, ob Deutschland „seine Identität, seine produktive Kraft und seine Zukunftsfähigkeit erhalten und ausbauen“ werde.

Mehr als eine Million Flüchtlinge kamen 2015 nach Deutschland; die meisten von ihnen sind jünger als 25 Jahre. Um die Chancen für eine erfolgreiche Integration zu erhöhen, sollten alle Anstrengungen auf diejenigen konzentriert werden, die mit hoher Wahrscheinlichkeit bleiben dürfen, empfehlen die Forscher. Diese Gruppe sollte von Beginn an Zugang zu Sprachkursen, Kindertagesstätten, Vorbereitungsklassen und allen anderen – auch finanziellen – Förderinstrumenten erhalten. Auch müsse für sie der Ausbildungs- und Arbeitsmarkt gezielt geöffnet werden.

Doch nicht nur die Flüchtlinge, sondern auch die weiterhin hohe Zahl an Arbeitsmigranten aus der EU sowie die schon hier lebenden Migranten benötigen nach Einschätzung des Aktionsrates eine passgenaue Förderung. Ziel müsse es sein, dass diese Gruppen ähnlich häufig wie Deutsche einen qualifizierten Berufsschulabschluss oder ein Studium erfolgreich abschließen. Bislang ist der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund, der keinerlei Berufsabschluss vorweisen kann, mit 38 Prozent mehr als doppelt so hoch wie unter Deutschen (14 Prozent).

Selbst in dritter Generation dominiert oft die Muttersprache

Um die Chancen der Ausländer zu verbessern, sollten die Migranten und Flüchtlinge künftig gleichmäßig auf alle Regionen verteilt werden, heißt es in der Studie. Denn Untersuchungen zeigten, dass die Qualität des Unterrichts dramatisch nachlasse, wenn mehr als 40 Prozent der Kinder die deutsche Sprache nicht beherrschten.

Da mittlerweile rund 35 Prozent der unter Zehnjährigen in Deutschland einen Migrationshintergrund haben – in vielen Städten und Regionen gilt dies gar für die Mehrheit der Kinder – und mitunter selbst in der dritten Generation zu Hause häufig in der Muttersprache kommuniziert wird –, liegt nach Ansicht der Forscher in der intensiven Sprachförderung der wichtigste Schlüssel für die Bildungsintegration.
Schon in früher Kindheit werden die Weichen für den Spracherwerb gestellt.

Deshalb schlägt der Aktionsrat für Vorschulkinder die Einführung einer Kindergartenpflicht vor. Außerdem sollte intensiv bei den Eltern dafür geworben werden, die Kinder bereits in den ersten Lebensjahren in die Kita zu geben. Problematisch sei allerdings, wenn ausländische Kinder in den Einrichtungen dann weitgehend unter sich blieben, so wie das heute in vielen sozialen Brennpunkten der Fall sei. Denn dann fehle es ihnen an ausreichend Gelegenheiten, Deutsch zu sprechen.

Regelklassen für unter Zehnjährige Erfolg versprechend ...

[Weiter in welt.de 03.05.2016]

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Kevin Kraus
28.04.2016 14.37
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Pressemitteilung
des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.

Plön, Donnerstag, den 28.04.2016

Die Elterninitiative G9-jetzt! und der Schleswig-Holsteinische Elternverein e.V. (SHEV) zur Entscheidung des Ministeriums für Schule und Berufsbildung SH (MSB SH) in Bezug auf das Losverfahren G8 / G9 am Gymnasium in Schleswig und zur Pressemitteilung des MSB SH in Bezug auf Lehrerstellen vom 21.04.2016

Ein Schritt in die richtige Richtung!
Wir begrüßen die Entscheidung des MSB SH, keinem Kind in Schleswig den Besuch des G9-Gymnasiums zu versperren. Im nächsten Schritt muss jetzt allen Gymnasien in SH endlich Unterricht in vollem Umfang ermöglicht werden – und deshalb die Entscheidung, den Gymnasien dieses Jahr keine neuen Lehrerstellen zur Verfügung zu stellen, zurückgenommen wird.


Mit großer Erleichterung erfuhren gestern die Eltern und ihre Kinder, die zunächst aus fadenscheinigen Kapazitätsgründen abgelehnt wurden, dass der Besuch am Gymnasium mit G9 in Schleswig nun doch möglich ist. Dem vorausgegangen war ein – vom Schulgesetz nicht vorgesehenes – Losverfahren – danach hätten die betroffenen Kinder gegen ihren Willen das in Schleswig ansässige Gymnasium mit G8 besuchen müssen. Und das, obwohl das G9-Gymnasium die Kinder hätte aufnehmen können. Die Eltern baten daraufhin u.a. die Elterninitiative G9-jetzt! und den SHEV um Unterstützung. „Wir freuen uns mit den betroffenen Familien, dass sie nun aufgrund der aktuellen Entscheidung des MSB SH ein Klageverfahren – wie ursprünglich geplant – nicht mehr in Erwägung ziehen müssen. Um aber für klare Verhältnisse zu sorgen, sollte das MSB SH jetzt eine grundsätzliche Entscheidung treffen – damit zukünftig Eltern und ihre Kinder wissen, woran sie sind und sich solch ein Hin und Her wie bereits im letzten und nun in diesem Jahr nicht wiederholt. Schulfrieden kehrt sonst nicht ein“, sagte Astrid Schulz-Evers heute in Plön.

„Der Schulfrieden kann aber auch deswegen nicht einkehren, weil sich wegen des hohen und langjährigen Unterrichtausfalls und Lehrermangels an den Gymnasien zunehmend Unmut bei den Eltern breit macht. Nicht nachvollziehbar ist daher die Entscheidung des MSB SH – wie in seiner Pressemitteilung vom 21.4.16 dargestellt –, dass die Gemeinschaftsschulen 150 Lehrerstellen erhalten – die Gymnasien hingegen keine. Dabei war doch immer die Rede davon, dass im sogenannten Zweisäulenmodell Gemeinschaftsschulen und Gymnasien „gleich stark“ sein sollen. Es kann nicht sein, dass den Gymnasien pauschal jetzt eine sogenannte „G8-Rendite“ mit der Verabschiedung des diesjährigen Doppelabiturjahrganges berechnet wird – wenn sie gleichzeitig steigende Anmeldezahlen verzeichnen, vermehrt Inklusion durchführen – obwohl die dort tätigen Lehrkräfte keine sonderpädagogische Ausbildung haben – und die Schülerschaft zunehmend heterogener wird. Ganz unabhängig davon, dass von der “G8-Rendite“ auch die 15 von den 100 Gymnasien in SH betroffen sind, die G9 anbieten. Wer Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit garantieren will, muss dafür auch die Schulen in entsprechendem Umfang und gerecht verteilt mit Personal ausstatten. Der Staat hat gegenüber seinen jungen Mitbürgern und deren Eltern eine nicht verhandelbare Bringschuld – er muss den Unterricht im vollen, erforderlichen Umfang gewährleisten. Dazu gibt es keine Alternative“, sagte Schulz-Evers abschließend.

Auszüge aus der Pressemitteilung des MSB SH vom 21.4.16:

„Ergänzend zur im März erfolgten Planstellenzuweisung (PZV) für das Schuljahr 2016/2017 erhalten die Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe und die Gemeinschaftsschulen ohne Oberstufe jetzt dank des Nachtragshaushalts weitere 150 Stellen…. Für die Gymnasien sind keine zusätzlichen Stellen im Nachtrag vorgesehen, da dort bereits durch das PZV- nach Abgang des Doppeljahrgangs – ausreichend Planstellen vorhanden sind und keine Zwangsversetzungen vorgenommen werden.“

Link zur Pressemitteilung

Astrid Schulz-Evers

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Kevin Kraus
18.04.2016 17.54
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Astrid Schulz an Eltern im SHEV

[SHEV] Seine Tochter erlebe an der Kieler Bergstraße jedes Wochenende Situationen wie in Köln.

Da drängt sich doch die Frage auf: was will Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) damit erreichen, wenn er diesen Vorgang in einer Schule den SchülerInnen darstellt – aber keine Konsequenzen aufzeigt?

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Diskussion über Flüchtlinge : Erst arbeiten, dann die Sprache lernen
vom 16. April 2016
Aus der Redaktion des Holsteinischen Couriers

Ministerpräsident Torsten Albig erläuterte mit Schülern der Gemeinschaftsschule Brachenfeld neue Ideen zum Umgang mit Flüchtlingen.

Neumünster | Als seine Tochter Hannah (18) vor wenigen Wochen mit ihrem neuen syrischen Freund vor der Tür stand, zuckte Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) erst einmal zusammen. „Mein erster Gedanke war: Jetzt kommt das Fremde in meine Familie. Hätte sie sich nicht einen Jungen aus Kiel aussuchen können? Doch dann haben wir uns näher kennengelernt und schnell verstanden.“ Frei und offen diskutierte der Regierungschef gestern Mittag vor rund 100 Oberstufenschülern und Lehrern der Gemeinschaftsschule Brachenfeld über die Flüchtlingspolitik. Ausgearbeitet hatte die Gesprächsrunde die Klasse 12 b. Es war der zweite „Dialog mit der Zukunft“ des Ministerpräsidenten. Bis Jahresende will er acht bis neun weitere Schulen im Land besuchen und mit jungen Leuten ins Gespräch kommen.

Die Wahl auf die Brachenfelder fiel nicht per Zufall. Seit Jahren schon veranstalten die Schüler in ihrer „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ verschiedene Projekte. Ob die Begleitung der Anne-Frank-Ausstellung vor zwei Jahren, Sprachkurse und Spenden für Flüchtlinge oder Hilfe für Jüngere: Die Schüler haben sich Toleranz, Weltoffenheit und Engagement auf die Fahnen geschrieben. „Ich suche mir bewusst gute Beispiele aus, damit auch andere Schulen im Land sich daran orientieren können“, erklärte Albig.

Während des gut einstündigen Treffens wollte er von den Mädchen unter anderem wissen, ob sie sich nach der Silvesternacht von Köln bedroht fühlten. „Tagsüber nicht, aber wenn ich abends alleine über den Großflecken gehe, überlege ich schon, dass es hier viele Ausländer gibt“, antwortete eine Oberstufenschülerin ehrlich. Albig erklärte, seine Tochter erlebe an der Kieler Bergstraße jedes Wochenende Situationen wie in Köln. „Das ist nicht schön, aber es ist auch nicht neu.“

Diskutiert wurde auch über eine bessere Integration der Neuankömmlinge. Hier ging Albig auf Gegenkurs zur Bundesregierung. Die Ausbildungsverordnungen müssten so vereinfacht werden, dass Flüchtlinge schnell arbeiten könnten, auch ohne die deutsche Sprache perfekt zu können, forderte er und kündigte entsprechende Initiativen seiner Regierungskoalition an. „Mir hat neulich ein Mann aus Eritrea gesagt, er möchte Waren verkaufen. Er spricht aber nur Englisch. Warum soll er nicht trotzdem arbeiten dürfen? Uns fehlen Kräfte, vor allem im Dienstleistungsbereich, in der Landwirtschaft und in der Gastronomie.“ Dieser Vorstoß fand bei den Schülern Unterstützung: „Durch die Arbeit, aber auch durch die Mitgliedschaft in Vereinen lernen die Menschen ja die Sprache“, erklärte ein Schüler.

Am Ende zeigten sich beide Seiten beeindruckt. „Das waren kluge junge Leute, die sich selbstbewusst positionieren“, sagte Albig. Er nehme den Vorschlag eines Schülers mit, dass jede Schule mal einen Tag mit Flüchtlingen im Lehrplan aufnehmen soll. Luis Ternes (18) aus der 12 b sagte: „Albig war ehrlich und bodenständig. Ich habe gelernt, dass es in der Politik keine einfache Lösung gibt.“

Autor: Christian Lipovsek

http://www.shz.de/lokales/holsteinischer-courier/erst-arbeiten-dann-die-sprache-lernen-id13275771.html

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Kevin Kraus
16.04.2016 14.48
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Astrid Schulz an Eltern im SHEV

Pressemitteilung des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.

Plön, Donnerstag, den 14.04.2016

Die Elterninitiative G9-jetzt! und der Schleswig-Holsteinische Elternverein e.V. (SHEV) zur Entscheidung des Schulausschusses in Schleswig vom 13.4.16 in Bezug auf die Verteilung der Anmeldungen der SchülerInnen an den Gymnasien in Schleswig

Skandalös: Trotz vorhandener Kapazitäten darf das Gymnasium mit G9 nicht alle angemeldeten SchülerInnen aufnehmen


Wie dem Pressebericht der Schleswiger Nachrichten vom 14.4.16 zu entnehmen ist, hat die Stadt Schleswig die Aufnahmekapazität an dem Gymnasium, das G9 anbietet, auf 116 SchülerInnen begrenzt. Da sich dieses Jahr aber deutlich mehr SchülerInnen anmeldeten, kam es zu einem „Losverfahren“ – und 26 Kinder wurden abgewiesen.

Dabei ist im Schulgesetz die Wahlfreiheit verankert – ein (nicht nachprüfbares) Losverfahren hingegen nicht! Dennoch wurden Kinder, die sich in Schleswig bewußt für ein Gymnasium mit G9 entschieden haben, per Losverfahren „aussortiert“ – damit sie sich beim Gymnasium mit G8 anmelden. Das grenzt an Willkür – zumal sich jetzt herausstellt, dass das Gymnasium mit G9 durchaus in der Lage wäre, weitere SchülerInnen aufzunehmen! Es ist offensichtlich und gleichermaßen bedauerlich, dass bei dieser Entscheidung das Kindeswohl und der Elternwille eine untergeordnete Rolle spielen. Dass Eltern jetzt den Klageweg beschreiten wollen, ist absolut nachvollziehbar und konsequent. Die Elterninitiative G9-jetzt! steht in Kontakt mit den betroffenen Eltern und wünscht viel Erfolg!

Der Link zum Pressebericht:

http://www.shz.de/lokales/schleswiger-nachrichten/eltern-ziehen-jetzt-vor-gericht-id13261136.html

Astrid Schulz-Evers

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Kevin Kraus
11.04.2016 04.34
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Astrid Schulz an Eltern im SHEV

[SHEV] EINHEITSSCHULE / Inklusion / Integration: Das Konfliktpotential ...

news4teachers.de 7.4.16

Gewalt gegen Beamte – „trotz wachsendem Konfliktpotenzial sollten Schulen offene Häuser bleiben“

BERLIN. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) will Polizisten und andere Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes besser vor Gewalt schützen. Die Zahl der Straftaten gegen Beamte haben in den letzten Jahren zugenommen, berichtete der Minister auf einer Fachtagung in Berlin.

Auch an Schulen ist das Konfliktpotenzial gewachsen, ergänzte der Vorsitzende des Verbands Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann, auf der Veranstaltung. Heterogenität und Diversität von Kindern, Jugendlichen und Eltern sind normal geworden. Der Prozess wurde und wird durch Inklusion und Integration von Flüchtlingskindern beschleunigt.

So treffen in der Schule verschiedene Weltbilder aufeinander. Schule ist in den vergangenen Jahren damit zwar vielfältiger und bunter geworden, aber auch immer mehr ein Ort geworden, an dem unterschiedliche Werte aufeinander prallen. Da Schule etwa per se ein modernes Frauenbild lebe, das nicht in allen Kulturen selbstverständlich ist, und im Lehrerberuf überwiegend Frauen arbeiten, gebe es hier naturgemäß Konflikte – die im äußersten Fall in psychische oder physische Gewalt münden können.

Dem zu begegnen ist in manchen Schulen gar nicht so einfach. Fehlende oder zu geringe Ressourcen (personell, sächlich, räumlich) für Schulen erschweren die Ausübung des Bildungs- und Erziehungsauftrags, erhöhen den Druck auf alle Beteiligten – Lehrkräfte, Schüler, Eltern – und belasten den Umgang miteinander, klagte Beckmann. Und nur in einer gut ausgestatteten Schule kann optimale Präventionsarbeit gegen Gewalt geleistet werden.

Er forderte 1. eine Lehreraus-, -fort- und -weiterbildung, die sich intensiv mit den Anforderungen durch heterogene Schülergruppen auseinandersetzt, 2. eine Lehreraus-, -fort- und -weiterbildung, die auch den Umgang mit Erwachsenen aus unterschiedlichen Kulturkreisen zum Inhalt hat, 3. eine solide finanzielle Ausstattung, um zum Beispiel das Arbeiten mit Unterstützung von multiprofessionellen Teams gewährleisten zu können und 4. die Zusammenarbeit mit verlässlichen Partnern, wie der Polizei.

Strukturell sei es notwendig, die Zahl der Brennpunktschulen zu verringern und der Entstehung von Ghettovierteln durch eine entsprechende Wohnungspolitik der Kommunen entschieden entgegen zu steuern. Dabei sei es wichtig, Schulen nicht abzuschotten. Schulen müssen offene Häuser sein, die verlässlich Hausmeister, besetzte Schulsekretariate, Schulsozialarbeit und Sicherheitspartner wie die Polizei haben. nin

news4teachers.de 7.4.2016

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Kevin Kraus
07.04.2016 15.52
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Astrid Schulz an Eltern im SHEV

Hamburger Abendblatt, 7.4.16 – Kommentar:
Stadtteilschulen: Hier ist Unterricht kaum möglich
Von Karin Brose
Die Autorin ist Hamburger Studienrätin a.D.

Geburtsfehler der Stadtteilschulen: Hier sitzen Schwach- und Hochbegabte in einer Klasse – mit Inklusionsschülern und Flüchtlingen.

„Wie geht das denn?“, fragt man sich zu Recht. „Das“ bedeutet, dass an der Mehrzahl der Hamburger Stadtteilschulen noch immer ein ideologisches Konzept von Unterricht verfolgt wird, das in der Praxis höchst fragwürdig ist, denn hier sitzen Schwach- und Hochbegabte zusammen in einer Klasse. Hinzu kommen Inklusionsschüler und Flüchtlinge.

Praktiker können Argumente für diesen Irrsinn wie "Die Schwachen lernen von den Guten“ und „Mit Binnendifferenzierung ist der Lernerfolg am größten“ nur hilflos belächeln.


Dieses Konzept wird dem Recht der Schüler auf Lernen eindeutig nicht gerecht. Kein Lehrer ist in der Lage, jedem einzelnen seiner 28 Probanden ein individuelles Lernpäckchen zu schnüren, dieses permanent zu kontrollieren und anzupassen und nebenbei noch Inklusionsschüler mit Verhaltensauffälligkeiten und erheblichen Defiziten sowie Flüchtlingskinder zu betreuen.

In einer Stadt, in der fast jeder zweite Schüler einen Migrationshintergrund hat, muss man sich bei diesem Konzept fragen, ob so ein Unsinn tragbar ist. Wenn zwischen Siebtklässlern auch noch 14- bis 15-Jährige sitzen, kann sich zudem wohl jeder vorstellen, dass es oft nicht einmal um das Erreichen von Lernzielen, sondern lediglich darum geht, Unterricht überhaupt zu ermöglichen.


Als Enquetekommission hatten wir 2007 ein Schulsystem mit zwei Säulen empfohlen. Eine Situation wie die aktuelle hat sich damals jedoch niemand träumen lassen. Wir waren vom Vorbild anderer Bundesländer ausgegangen, in denen sauber differenziert wird und in homogeneren Lerngruppen äußerst gute Ergebnisse erreicht werden. Dort scheut man sich nicht, beim Zugang zum Gymnasium nach Klasse 4 eine Hürde einzubauen. So ist Schülern, die über die nötige Auffassungsgabe und das erforderliche Lerntempo zu dieser Zeit noch nicht verfügen, der Weg dahin versperrt.

Folge ist, dass in den Klassen 5 und 6 der Gymnasien ein angemessenes Niveau herrscht und auch nach Klasse 7 kaum Schüler abgehen müssen. Folge ist auch, dass an den anderen Schulen ein höheres Niveau und besseres Lernen möglich werden, weil hier nicht nur „der Bodensatz“ verbleibt.

Was in Hamburg die Stadtteilschule bisher nicht zu leisten vermag, kann zum Beispiel in Sachsen die Oberschule, die dort besonders auf den Übergang in berufliche Bildungswege ausgerichtet ist. Praktisch, handwerklich oder technisch begabte Jugendliche werden hier optimal gefördert. Aber auch wirtschaftlich, sprachlich oder musisch interessierte Schülerinnen und Schüler, die an einer beruflichen Schule weiterlernen wollen, erwerben an der Oberschule eine gründliche allgemeine und berufsvorbereitende (Aus-)Bildung.

In Hamburg entscheiden Schulleiter heute selbst, wen sie einstellen und wie sie ihr Budget einsetzen. So könnten sie Schülern ermöglichen, in nicht zu großen Gruppen unter Gleichbegabten in nach Leistung differenzierten Lerngruppen effizient zu lernen.

Schule sollte sich nach den Bedürfnissen ihrer Schüler richtet, statt überfrachtete Lehrpläne umsetzen zu wollen. Sie darf nicht alle Kinder über einen Kamm scheren. Nur so kann sie erreichen, dass auch Lernschwache Abschlüsse erzielen, praktisch Begabte in ihren Kompetenzen gefördert werden und Hochbegabte Eliten werden.

Fördern und Fordern sollte die Norm sein. Die Enquetekommission hatte die Vision, durch die Schaffung eines neuen Schultyps die Schulabbrecher- und Risikoschülerquote zu senken. Nicht beabsichtigt war, aus erfolgreichen Haupt- und Realschulen mit gut funktionierender interner Durchlässigkeit Zwangskooperationen mit über 1000 Schülern zu schaffen, die heute in manchen Stadtteilen in Hamburg wieder „Restschule“ bedeuten, allerdings mit noch weniger Erfolg als ihre Vorgänger.

Sind Hamburger Stadtteilschüler, die am Ende der 10. Klasse nicht richtig rechnen, lesen und schreiben können, selbst schuld?

Oder sollte man die Schulen verantwortlich machen, die solche Schüler produzieren?


Wenn Hamburg nicht weiterhin unter den Bildungsschlusslichtern der Republik funzeln will, sollte den Entscheidern möglichst bald ein Licht aufgehen.

Hamburger Abendblatt 7.April 2016

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Kevin Kraus
05.04.2016 09.16
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Astrid Schulz an Eltern im SHEV

[SHEV] Migranten an Schulen – Konsequentes Einschreiten ist sehr wichtig ...


Zu jedem Bild das passende deutsche Wort
Zwölf Kinder in Kirchbarkauer DaZ-Klasse


Es macht viel Freude zu sehen, wie schnell die Kinder lernen und wie motiviert sie sind.

Annika Pundt, DaZ-Lehrerin
Von Anne Gothsch
Zwölf syrische Kinder im Alter zwischen sieben und elf Jahren besuchen derzeit die DaZ-Klasse der Grundschule Kirchbarkau und werden von Annika Pundt (links) und Anastasia Albrecht unterrichtet. ©

Kirchbarkau. Gebannt schauen 24 dunkle Augenpaare auf ihre Lehrerin und versuchen die Worte zu verstehen, mit denen Annika Pundt die erste Unterrichtsaufgabe beschreibt. Eigentlich etwas ganz Normales in einer Grundschulklasse. Doch den fragenden Gesichtern einiger Schüler ist anzusehen, dass das gar nicht so einfach ist. Denn ihre Muttersprache ist Arabisch. Also dauert es eine Weile, bis alle im Kreis auf dem Boden sitzen, um anhand von bunten Bildkarten die passenden deutschen Wörter zu finden. Bei einem abgebildeten Haus, einem Ball oder einem Auto geht das ruckzuck. Bei einem Pilz, einem Zelt oder einem Luftballon wird es schon schwieriger.

Zwölf syrische Mädchen und Jungen im Alter zwischen sieben und elf Jahren besuchen zurzeit die DaZ-Klasse (Deutsch als Zweit- oder Zielsprache) in der Grundschule Kirchbarkau. Neben dem Alter seien auch die Vorkenntnisse der Kinder sehr unterschiedlich, nicht alle hätten in ihrer Heimat eine Schule besucht, obwohl sie alt genug dafür gewesen wären, berichtet Anastasia Albrecht, die gemeinsam mit Annika Pundt in dieser Klasse unterrichtet. „Deshalb arbeiten wir ganz viel mit Bildern, haben uns auch einige Elemente selbst gebastelt, weil es noch nicht so viel geeignetes Unterrichtsmaterial gibt“, berichtet die junge Lehrerin. Manchmal sei es schon schwierig, weil sie beide kein Arabisch verstünden und nur in wirklich wichtigen Fällen auf einen Dolmetscher zurückgreifen könnten. „Andererseits macht es viel Freude zu sehen, wie schnell die Kinder lernen und wie motiviert sie sind“, erzählt Annika Pundt und blickt lächelnd auf die Schüler mit ihren hochgestreckten Fingern, die darauf brennen, die richtige Antwort nennen zu dürfen.

„Es erfordert viel Einfühlungsvermögen, Toleranz und gleichzeitig Konsequenz, denn es ist deutlich zu spüren, dass die Mädchen und Jungen aus einem anderen Kulturkreis kommen. Sie sind meist viel temperamentvoller, emotionaler, vielfach leider auch deutlich aggressiver“, räumt Anastasia Albrecht ein. Sie hat den Satz noch nicht zu Ende gesprochen, da knallen schon die Ohrfeigen zwischen zwei Jungen. Schnell zieht sie beide auseinander und sorgt mit knappen, deutlichen Worten für Ruhe. „Konsequentes Einschreiten ist sehr wichtig, denn sie müssen lernen, Konflikte nicht mit Fäusten auszutragen und die Regeln einzuhalten, die an der Schule für alle gelten“, erläutert die Lehrerin. Anastasia Albrecht findet es sehr schade, dass es offenbar auch unter einigen syrischen Flüchtlingsfamilien oft Streit gebe, wie ihr berichtet worden sei. Das wirke sich zwangsläufig auch auf die Kinder aus.

Ein Jahr lang sollen die Mädchen und Jungen, die mit ihren Familien in Warnau, Nettelsee und Großbarkau wohnen, in der DaZ-Klasse Deutsch lernen und dann je nach ihren individuellen Fähigkeiten in die Regelklassen wechseln. „Schon jetzt nehmen sie hin und wieder am Sportunterricht in verschiedenen Klassen teil, spielen auch in den Pausen mit anderen Kindern zusammen. Das klappt eigentlich ganz gut“, berichtet Annika Pundt.

Manchmal ist konsequentes Einschreiten notwendig

Kieler Nachrichten, 2.4.16

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Kevin Kraus
30.03.2016 14.58
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Astrid Schulz an Eltern im SHEV

Lübecker Nachrichten 24. März 2016

Kiel erlässt strenge Schulregeln für Muslime
Ministerium gibt Leitlinien heraus – Burkas sind verboten, Teilnahme am Schwimm- und Sexualkundeunterricht ist Pflicht


Von Curd Tönnemann

Kiel. Schleswig-Holstein gibt seinen Lehrern ein Regelwerk für den Schulbesuch muslimischer Kinder an die Hand. Die Schulen werden außerdem aufgefordert, islamistischen und salafistischen Tendenzen im Unterricht mit deutlichen Ansagen entgegen zu wirken – und sich gegen Extremismus zur Wehr zu setzen. Das geht aus einem siebenseitigen Rundschreiben von Bildungs-Staatssekretär Dirk Loßack hervor, das jetzt an alle Schulen, Schulräte und Schulaufsichten im Land gegangen ist. In den „Handlungsleitlinien“ wird zudem klargestellt, dass muslimische Schülerinnen im Unterricht nicht vollverschleiert erscheinen dürfen.

„Das Rundschreiben ist Ergebnis von zwei Konferenzen für Schulleiter und Lehrkräfte unter Beteiligung von Innenministerium und externen Experten“, sagte Thomas Schunck, Sprecher im Bildungsministerium. Ziel sei, Verunsicherungen bei allen Beteiligten zu vermeiden. Der Richtlinien-Katalog ist umfassend: Das Ministerium stellt dabei heraus, dass die Einrichtung von Gebetsräumen an Schulen in Schleswig Holstein „nicht in Betracht kommt“. Die im Grundgesetz verbürgte Glaubensfreiheit beinhalte „keinen Anspruch, der eigenen Glaubensüberzeugung mit staatlicher Unterstützung Ausdruck zu verleihen“. Auch eine Unterrichtsbefreiung, um regelmäßig beten zu können, sei „ausdrücklich nicht vorgesehen und auch nicht zulässig“.

Eine Befreiung ihres Kindes vom Schwimmunterricht der Schule soll muslimischen Eltern verweigert werden. Entsprechende Anträge gibt es laut Lehrergewerkschaft GEW regelmäßig. Am Schwimmen müsse teilgenommen werden, das Tragen eines sogenannten „Burkinis“ (Ganzkörperbadeanzugs) gelte als Kompromiss. Eine Befreiung vom Sexualkundeunterricht aus religiösen Gründen ist ebenfalls nicht möglich. Vollständige Gesichtsverschleierung ist unzulässig. „Niqab und Burka machen die Identifikation der Schülerinnen unmöglich.“ Zulässig sei gleichwohl das Tragen religiöser Kleidung, etwa eines Kopftuchs. Die Teilnahme an Klassenfahrten bleibt für alle Kinder verpflichtend. Jede versuchte Einflussnahme auf die Unterrichtsgestaltung sei zurückzuweisen.

Die Schule sei besonders gefordert, wenn es um die Verbreitung von gewaltverherrlichendem Material geht, sagt der Bildung-Staatssekretär und ermuntert die Schulleitungen, genauer hinzuschauen.

„Die Leitlinien verdienen Lob“, sagt GEW-Landesgeschäftsführer Bernd Schauer. Zur Dramatisierung der Vorfälle bestehe zwar kein Anlass. „Genauso wenig aber dürfen wir vor den Herausforderungen die Augen verschließen.“

„Wir wollen keine Sonderregelung für Muslime“, sagt der Vorsitzende der Islamischen Religionsgemeinschaft Schleswig Holstein, Fatih Mutlu. Er sieht keinen Grund zur Aufregung. Es wundere ihn aber, dass man Dinge regeln müsse, die nicht zur Debatte stehen. „Niemand hat einen Gebetsraum in einer Schule gefordert.“

Lübecker Nachrichten 24.03.2016

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