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Kevin Kraus
26.02.2017 08.17
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Dr. Ulrich Kliegis an Eltern im SHEV

[SHEV] Ruhe und Frieden (mal wieder ein nicht veröffentlichter Leserbrief) Gestern 19:07 Uhr
Von: Ulrich Kliegis
An: landesweite Mailingliste der Initiative G9 jetzt! u. SHEV

Am 17.2.17 schickte ich den Kieler Nachrichten den folgenden Text als Leserbrief. Er wurde nicht veröffentlicht.

Wie vordem, verteile ich ihn jetzt hier.

Beste Grüße,

U.Kliegis

"
Zum Leserbrief von Frau Houtman-Abitz, KN vom 17.2.17:

Ruhe und Frieden mit G9!

Frau C.Houtman-Abitz behauptet in ihrem Leserbrief (KN v.17.2.17), die
flächendeckende Wiedereinführung von G9 an unseren Gymnasien würde zu
„Unfrieden und Unruhe an den Schulen " führen. Sie bleibt dafür aber jeden Beleg
schuldig. Woher soll das auch herrühren? Das ist unfundierte Angstmache.

Als Niedersachsen (mit SPD-Grünen-Regierung, SPD-Bildungsministerin) genau
diesen Schritt zum Schuljahrsbeginn 2016/17 vollzogen hat, G9 an allen
Gymnasien für alle, auch für die Schülerinnen und Schüler, die bereits im
G8-Rhythmus lernten, wiedereinzuführen, gab es von keiner einzigen Schule
irgendwelche Nachrichten über „Unfrieden oder Unruhe“.

Im Gegenteil – von Stund an herrscht dort seitdem wieder eine entspannte,
konstruktive Arbeitsatmosphäre.

Geben wir allen, die bis zur Einführung von G8 eine Chance auf einen vollständigen
gymnasialen Bildungsweg hatten, wieder die Chance, diesen wieder zu
beschreiten.

Ein G9-Abi an einer Gemeinschaftsschule ist wie die Disco-Version von
Beethovens Neunter. Ein Hilfsweg, aber keine Alternative zum Lernen auf
gymnasialer Anspruchsebene von der 5. Klasse an. An Gemeinschaftsschulen
erfolgt der Unterricht bis zum 9. Jahrgang auf Hauptschulniveau, darauf folgt ein
Jahr auf Realschulabschlußebene, und erst dann folgen noch drei Jahre auf
gymnasialer Anforderungsebene. Es ist doch wohl schlüssig, daß dabei weniger
Wissen vermittelt wird als in neun Jahren Gymnasium. Das Ergebnis an den
Universitäten und Fachhochschulen bestätigt das.

Angesichts rapide steigender Lebenserwartung, verlängerter Lebensarbeitszeit und
höheren beruflichen Anforderungen ist eher ein weiteres Schuljahr, z.B. als
obligatorisches Vorschuljahr, und parallel dazu die Abschaffung der
Entwicklungsstand-unabhängigen Zwangseinschulung aller Sechsjährigen sinnvoll
und notwendig. So pflegen es z.B. die Niederlande, und die sind bei PISA immer
unter den weltweiten Top-10. Und u.a. in Schweden beginnt die Schulpflicht erst mit
sieben Jahren.


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Kevin Kraus
25.02.2017 07.02
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Astrid Schulz an Eltern im SHEV

Neudeutsch – Evolution des Guten

http://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/neudeutsch-evolution-des-guten/

Von Alexander Wallasch

Fr, 24. Februar 2017

Selbstverständlich hat auch ZDF Heute einen eigenen Twitter-Account – hier werden 300.000 Follower Tag für Tag mit einer Reihe von News-Meldungen aus der Nachrichten-Redaktion versorgt in maximaler Twitter-Länge von 144 Zeichen.

Eine Meldung am 20. Feb. 2017 um 11:55 Uhr ging beispielsweise so:

„Lesen und Schreiben – wird an vielen #Grundschulen in #Frankfurt zum Nebenfach. Viele #Lehrer müssen vor allem erziehen und integrieren.“

Viele kommentierten. Und unter jedem Kommentar folgte noch eine „Unterhaltung“ mit noch mehr Kommentaren, denen dann wieder einen Unterhaltung folgte usw. Prinzip stille Post also.

Aber wie ging noch mal die Ursprungsmeldung von ZDF Heute? Da hieß es nämlich, dass in Frankfurt Lesen und Schreiben an Grundschulen eine Nebenfach geworden sei, weil die Lehrer vor allem erziehen und integrieren müssten, also Arbeit leisten, die ja normalerweise gesamtgesellschaftlich in den Familien und der Nachbarschaft passiert. Und das, obwohl im Zuge der Einwanderungs- und Flüchtlingskrise versprochen wurde, mehr Lehrer einzustellen.

Alles nur Lippenbekenntnisse in verdrehtem Politikerdeutsch? Was versprach der nun abgedankte Oberlehrer Sigmar Gabriel noch 2016 der Frankfurter Rundschau?

Geht die Bundestagswahl 2017 verloren, dürfte das für Gabriel das Ende seiner Karriere bedeuten. Ganz fremd ist ihm der Gedanke offenbar nicht. In Goslar berichtet er von seiner Zeit in der Erwachsenenbildung, als er Spätaussiedlern Deutsch beibrachte. Der Arbeitsvertrag ruht nur: ‚Ich könnte, wenn alles schief geht, sofort wieder anfangen‘, sagt Gabriel. Heute würde er Flüchtlinge unterrichten.

Vielleicht sollte ihn mal einer dran erinnern.

Aber vielleicht irren wir uns auch. Möglicherweise ist korrektes Lesen und Schreiben lernen der deutschen Sprache längst eine unliebsame Nebensächlichkeit. Ein alter blonder Zopf. Wer könnte so denken? Wo sitzen die klugen Köpfe, die so etwas wissen? Genau, im Familienministerium! Dort empfiehlt man „Leichte Sprache“.

Quasi als Übergangslösung hin zu einer glücklicheren, weil nun gemeinschaftlich defizitären Gesellschaft. Gewissermaßen als Appetizer bekommt man zunächst das Ministerium selbst erklärt:

„Die Internet-Seite ist vom Bundes-Ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Das kurze Wort dafür ist BMFSFJ. So spricht man das: bee emm eff ess eff jott.“

(LMAA heißt übrigens auch was, das man besser nicht sagt, aber unverfänglicher so sprechen könnte: ell emm ahh ahhhhhh!)

Als Nächstes erfahren wir, dass man mit „Leichter Sprache“ viel näher an der Demokratie dran ist. Klar, wenn ich zu jemandem spreche wie zu einem Kind, dann kann es sein, dass mich auch ein Erwachsener auf dem Niveau eines Kindes versteht. Verstehen Sie?

Und auch unsere Demokratie wird erklärt. Hier wäre es allerdings günstig, im Brabbeldeutsch wenigstens faktisch korrekt aufzutischen:

„Damit jeder mit-entscheiden kann: Die Menschen in Deutschland wählen Politiker. Politiker arbeiten in der Bundes-Regierung von Deutschland. Sie entscheiden zusammen wichtige Sachen. Für alle Menschen in Deutschland. Zum Beispiel Gesetze. Oder Sachen mit Geld.“

Nein, liebes Ministerium, nicht jeder kann mitentscheiden, sondern lediglich die Wahlberechtigten. Die wählen auch die Politiker, na ja, mehr die Parteien. Und die wenigstens von denen arbeiten dann in der Bundesregierung usw.

Klar, so ein „Demokratie-leicht-gesprochen-Diskurs“ will auch bebildert sein wie ein lustiger Comic. Das erinnert Sie an was? Genau! An unsere heiß geliebte Baby & Familie, dieses Gratisblättchen mit den Amadeu-Antonio-Stiftung gepimpten sexy Blondzöpfchen. Deutschmädels, die zwar lecker anzuschauen sind, aber in Wahrheit doch nur böse Nazi-Tussen sind, die man am Blondzopf erkennen kann, die wohl am liebsten im Kindergarten an die Kleinen Hakenkreuzfähnchen verteilen würden – aber da stehen die Erzieherinnen jetzt dank Baby & Familie Gewehr bei Fuß!

Nun ist die Evolution des Guten weiter vorangeschritten: im Kursus für Flachzangen-Deutsch hat unsere Brünhilde aus Baby & Familie nun Abbitte geleistet und ihren linken Arm um einen traurig schauenden Mann mit Turban gelegt. Sie freut sich ganz dolle. Er allerdings weiß, seinem Blick nach zu urteilen, noch nicht so ganz, was von der konvertierten Nazi-Göre zu halten ist, die da so konkret auf Tuchfühlung geht.



Und wie lautet der dazugehörige Text im Kasperl-Deutsch?

„Und alle Menschen sollen sich gut verstehen. Und etwas über andere Menschen lernen. Alle müssen zusammen-halten: Damit kein Mensch in Deutschland Angst haben muss. Und damit alle gut zusammen-leben können.“

Man stelle sich mal theoretisch vor, die Macher dieser Internet-Seite (welche Werbeagentur hat’s gemacht? Wer hat den Etat gehenselt?) hätten stattdessen so einen gesterndeutschen Sprech aus der Kultur-Mottenkiste ausgewählt:

„Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille

sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,

geht durch der Glieder angespannte Stille –

und hört im Herzen auf zu sein.“


Nein, das ist nicht nur für integrationsferne unerzogene Grundschüler völlig unzumutbar. Dann doch besser regelmäßige Neuigkeiten aus dem Schwesig-Ministerium. Ein Klick und schon ist man dabei: Dann bekommt man es in Leicht-Deutsch auf’s Handy per e-mail.

„So spricht man das: i meel.

Wenn Sie das möchten:

Sie klicken auf Newsletter.

So spricht man das: njuus let ta.

Das ist Englisch für Nachrichten-Brief.“


Nein, wenn wir die vom ZDF getwitterten eklatanten Defizite an deutschen Schulen nicht bald beheben, wenn die versprochenen zusätzlichen Lehrer nicht eingestellt werden, dann wird das Projekt des Bundesministeriums tatsächlich bald Regel sein und nicht Ausnahme. Dann wird die deutsche Kernkompetenz Forschung und Lehre bald nur noch von Eliten auf Eliteunis weitergegeben – im Ausland. Von denen, die eh schon alles haben an ihre Kinder, die auch alles haben wollen. Dann wird ein Land flächendeckend intellektuell abgewickelt und auf das geistige Niveau eines Kindes eingekocht durch Unterlassung.

--

Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
Bürgermeister-Kinder-Str.9
24306 Plön am See

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Kevin Kraus
24.02.2017 09.45
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Astrid Schulz an Eltern im SHEV

23.02.2017 21:13
[SHEV] SPD Kreisverband Schleswig-Flensburg zur G8 / G9 – Debatte

Von: Schulz, Astrid
An: Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.

„Wer den Schulfrieden stört und Wind sät, wird Eltern-Sturm ernten.“

Hoffentlich!
Der Schulfrieden ist in SH seit langem gestört – seit eben die erprobten und bewährten Schulstrukturen zerstört wurden: Abschaffung der Haupt- und Realschulen, Zwangsumwandlung der Gesamtschulen zu Gemeinschaftsschulen, Zwangsumwandlung der Regionalschulen zu Gemeinschaftsschulen, Abschaffung der Förderschulen bei gleichzeitigem Zwang zur Inklusion an Regelschulen, Neuschaffung von 18 Oberstufen an Gemeinschaftsschulen (obwohl diese weder von den Schülerzahlen, noch aus pädagogischer Sicht notwendig waren), die Zwangseinführung von G8 an den Gymnasien, die Abschaffung der Wahlfreiheit G8 / G9 an den Gymnasien nach knapp 2 Jahren, die schleichende Umwandlung der Gymnasien zu Einheitsschulen durch die Abschaffung der Schulartempfehlung, die Einheitslehrerausbildung und das „Kabinettsystem“....

Ganz zu schweigen von anderen reformpädagogischen Maßnahmen wie die Abschaffung von Noten, „Sitzenbleiben“ und Quasi-Abschaffung von Schrägversetzungen vom Gymnasium, Lernmethoden wie „Lesen durch Schreiben“ [+ Rechtschreib„reform“(kk)], Vermittlung von Kompetenzen statt Wissen, JÜL an den Grundschulen, Zwangseinschulung mit 6 Jahren auch bei fehlender Schulreife...

Wer war für all das noch einmal verantwortlich? Und den jetzigen Ist-Zustand nun mit dem Wort „Schulfrieden“ zu zubetonieren, obwohl vieles noch im argen liegt, ist mehr als grenzwertig: INKLUSION ohne ausreichende personelle und räumliche Ausstattung, Lehrermangel (der durch die zusätzlichen Oberstufen verschärft wurde), chronischer Unterrichtsausfall seit Jahren....

ASE


Auszug aus dem SPD-Text:
„Freiheit für die Nordsee, nieder mit den Deichen“ – Ein absurdes Bildungstheater der CDU

Extreme Äußerungen erreichen eine erhöhte Aufmerksamkeit. Das für sich ist nicht absurd, sondern im Wahlkampf sehr erwünscht. Allerdings hat alles seine zwei Seiten und ein Schuss könnte auch nach hinten losgehen.

Man mag zu G8 oder G9 an Gyms stehen, wie man will, wichtig ist keine erneute Schulstrukturdebatte loszutreten, auch wenn man ein Spektakel (oder Aufmerksamkeit) noch so nötig hat.

Wie schon 2007 hat diese Art von Bildungsdebatte keinen pädagogischen Mehrwert! Wie schon das „neue“ Schulgesetz beschreibt, geht es doch darum eine neue Lehr- und Lernkultur in einem SCHULSYSTEM und nicht in einer Schulart zu betrachten!

Individuelle Förderung, der Stoff aus dem die Träume sind, hat nichts und überhaupt nichts mit einer Struktur zu tun. Wenn wir an den OECD-Standard Anschluss halten wollen oder kleinteiliger gesprochen, an die Bildungsspitzenländer in unserer Bildungsrepublik, dann sollten wir gerechter und qualitativ noch hochwertiger werden! Wir sind auf diesem Weg und das ist gut so. Digitalinklusive Bildungssysteme sind die Zukunft; einige Modellschulen sind auf dem Wegu nterstützt von unseren Universitäten. Übrigens, berufsbildende, Gemeinschaftsschulen sowie Förderzentren stehen mit in der ersten Reihe, neben Gymnasien – zusammen als unser Schulsystem.

Und nun wollen wir allen Ernstes nur aus vermeintlich wahlkampftaktischen Gründen zurück in eine nichtsnutzige Strukturdebatte?!…….

Die Landtagsabgeordneten Birte Pauls aus Schleswig merkt an: „Das ist eine populistischen Rolle rückwärts. Wir setzen auf Qualität und 100 % Unterrichtsversorgung und gute Rahmenbedingungen für alle Beteiligten.“

Landtagswahlkandidaten Karl-Heinz Engkusen erklärt: „Wer den Schulfrieden stört und Wind sät, wird Eltern-Sturm ernten.“

http://spd-schleswig-flensburg.de/Thema/allgemein/


--
Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
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Kevin Kraus
21.02.2017 15.43
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Astrid Schulz an Eltern im SHEV

Grundschullehrer:
Wo seid ihr, Kollegen?
Frankfurter Grundschullehrer klagen über zu hohe Arbeitsbelastung und zu schlechte Schüler. Was ist da los?

Von Arnfrid Schenk
16. Februar 2017 DIE ZEIT Nr. 8/2017, 16. Februar 2017 300 Kommentare

Grundschullehrer ist ein Traumjob: Neugierige, lernwillige Kinder, leichter Stoff, früher Feierabend. Wirklich? In vielen Frankfurter Grundschulen scheint sich der Job in einen Albtraum zu verwandeln. „Manche Lehrer stehen kurz vor dem Kollaps“, sagt Benedikt Gehrling, Sprecher der Frankfurter Grundschulleiter und selbst Rektor seit 2003. Er wolle nicht jammern, sagt er. Aber da laufe gerade etwas total aus dem Ruder.

Deshalb hat er mit Kollegen kürzlich einen Brief an den hessischen Kultusminister Alexander Lorz (CDU) geschrieben. Auf den drei Seiten ist zu lesen, dass Grundschullehrer in Frankfurt eine „kaum zu bewältigende Arbeitsbelastung“ aushalten müssten. In vielen Stadtteilen hätten mehr als 80 Prozent der Schüler einen Migrationshintergrund, viele von ihnen, obwohl in Frankfurt geboren, kämen ohne ausreichende Deutschkenntnisse in die Schule. Viele Eltern seien ungebildet und arbeitslos. Dazu müssten die Lehrer seit einigen Jahren die Inklusion meistern, behinderte und verhaltensauffällige Kinder in Regelklassen unterrichten. Mit den Flüchtlingskindern sind jetzt noch viele neue Herausforderungen dazugekommen. Ohne zusätzliche Ressourcen sei das nicht mehr zu bewältigen. Es brauche mehr Lehrer und mehr Geld. Guter Unterricht sei sonst unmöglich.

Unterschrieben haben den Brief 60 Grundschulrektoren; es gibt in Frankfurt rund 80 Grundschulen, das ist eine satte Zweidrittelmehrheit. Ist es tatsächlich so schlimm?


Ein Mittwochmorgen Anfang Februar in einer Frankfurter Grundschule. In Gruppenarbeit sollen Drittklässler ein Bild beschreiben. Zehn Minuten dauert es, bis es zu ersten Handgreiflichkeiten kommt. Ein Mädchen weint, ihr Sitznachbar hat sie ins Gesicht geschlagen. Während die Lehrerin den Übeltäter zur Rede stellt, beginnt am Nebentisch eine Rangelei. „Wir brechen die Gruppenarbeit ab!“, ruft die Klassenlehrerin. „So geht es nicht.“

Die 3c hat ihr Klassenzimmer im zweiten Stock eines Schulgebäudes aus den sechziger Jahren. Unter der Fensterfront steht ein Regal, in dem jeder Schüler ein Fach hat. Man liest: Aysche, Muhammad, Valeria, Dragan, 23 Namen, nur zwei davon lassen auf deutsche Muttersprachler schließen. Das sei nicht ungewöhnlich, sagt die Klassenlehrerin. Ihr Name soll nicht in der Zeitung stehen, genauso wenig der Name der Schule und die richtigen Namen der Kinder. Nennen wir die Lehrerin Frau Frei.

Auf dem Pausenhof erzählt Frau Frei in einer windgeschützten Ecke aus ihrem Alltag: von Schülern, die in der ersten Klasse „nur rudimentär“ Deutsch können. Die mit Begriffen wie Ranzen, Lineal oder Heft nichts anzufangen wissen. Die Vergangenheitsformen lernen müssen wie bei einer Fremdsprache und nicht wissen, welcher Artikel zu welchem Wort passt. Die zu Hause mit ihren Eltern Rumänisch, Russisch, Arabisch oder Türkisch sprechen.

Seit 25 Jahren ist Frau Frei Lehrerin, seit 20 Jahren unterrichtet sie an dieser Schule. Schon damals war der Anteil der Schüler mit ausländischen Wurzeln hoch, er lag bei 40 Prozent. Aber erst seit einigen Jahren sind deutsche Muttersprachler die Ausnahme. Dabei wären sie als Sprachvorbilder für ihre Mitschüler so wichtig. Hausaufgaben schaffen viele ihrer Schüler nicht, zu Hause bekommen sie keine Unterstützung, nicht wenige Eltern sind Analphabeten. Das Nacharbeiten geht von der eigentlichen Unterrichtszeit ab. Um ihren Schülern gerechter zu werden, hat Frau Frei Fortbildungen für Deutsch als Zweitsprache absolviert.

Und noch etwas hat sich verändert. Frei erzählt von überforderten Familien, die keinen geregelten Alltag haben. Die Hälfte der Eltern ist ohne Arbeit. Viele Kindern beherrschen grundlegende Regeln wie Pünktlichkeit nicht, sie wissen nicht, wie man sich anderen gegenüber verhält. „Wir Lehrer müssen die Aufgaben der Eltern übernehmen.“...

… weiter in zeit.de 16.02.2017

--
Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
Bürgermeister-Kinder-Str.9
24306 Plön am See


Anhang:
Videobeitrag des ZDF vom 20.2.17
Protest: Grundschullehrer am Limit
https://www.zdf.de/nachrichten/heute-journal/grundschulen-am-limit-100.html

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Kevin Kraus
19.02.2017 04.55
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Astrid Schulz an Eltern im SHEV

15. Februar 2017, 15:10 Uhr
Update: 15. Februar 2017, 15:10 Uhr
GEW-Funktionär: Türkei fordert Eltern auf, Erdogan-kritische Lehrer zu melden

Heilbronn Ein einflussreicher Funktionär der Bildungsgewerkschaft GEW wirft der türkischen Regierung vor, Einfluss auf den schulischen Unterricht in Deutschland nehmen zu wollen.

Türkische Konsulate organisieren demnach Veranstaltungen für türkische Lehrer- und Elternvereine mit dem klaren Ziel, Kritik im Unterricht an der Türkei und an Präsident Erdogan zu verhindern.


„Wir wissen sicher von solchen Veranstaltungen in den türkischen Konsulaten in Düsseldorf und Essen. In anderen Städten haben wir von Eltern gehört, dass es auch dort solche Veranstaltungen gegeben haben soll“, sagte GEW-Funktionär Süleyman Ates der Heilbronner Stimme. Ates ist Mitglied im Leitungsteam des GEW-Bundesausschusses Migration, Diversity, Antidiskriminierung (BAMA).

Die versuchte Einflussnahme betreffe nicht nur den türkischsprachigen Unterricht, oder den muslimischen Religionsunterricht, sondern auch Fächer wie Geschichte oder Sozialkunde. „Die türkischen Konsulate drängen Eltern dazu, Lehrer einzuschüchtern und Lehrer zu melden, die Kritik an der Türkei oder an Präsident Erdogan üben“, sagte Ates der Heilbronner Stimme. Ates sprach von einer „besorgniserregenden Entwicklung“. „Lehrer werden eingeschüchtert, und Eltern werden dazu aufgerufen, sich an den Schulen über einen türkeikritischen Unterricht zu beklagen“, beklagt Ates.

„Ich fordere den türkischen Staat auf, nicht mehr in das deutsche Schulsystem einzugreifen“, sagte der GEW-Funktionär. Er halte es für wahrscheinlich, dass es nicht nur in Nordrhein-Westfalen, sondern auch in anderen Bundesländern entsprechende Fälle der versuchten Einflussnahme gegeben hat.

http://www.zeit.de/gesellschaft/schule/2017-02/recep-tayyip-erdogan-gew-einfluss-unterricht-deutschland

http://www.stimme.de/deutschland-welt/politik/dw/GEW-Funktionaer-Tuerkei-fordert-Eltern-auf-Erdogan-kritische-Lehrer-zu-melden;art295,3796277

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Kevin Kraus
15.02.2017 19.36
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Astrid Schulz an Eltern im SHEV

„Auch eine Folge des Akademisierungswahns“


15. Februar 2017, 09:25 Uhr

Abgebrochene Doktorarbeiten

„700 Seiten sind für alle Beteiligten eine Katastrophe“

Ambitioniert gestartet, frustriert gelandet: Mehr als ein Drittel aller Doktoranden bricht irgendwann die Dissertation ab. Der Arbeitsmediziner Friedrich Hofmann erklärt, wer daran Schuld trägt.


Keine Kraft mehr, kein Geld mehr, keine Lust mehr: Schätzungen zufolge brechen fast 40 Prozent der Doktoranden ihre Dissertation ab. Schuld sei die schlechte Betreuung, urteilt Friedrich Hofmann, emeritierter Professor für Arbeitsmedizin. In seinem Buch „Promotionsfabriken“ kritisiert er die Arbeits- und Forschungsbedingungen und sagt, was besser laufen müsste.

UNI SPIEGEL: Ist ein Doktortitel überhaupt hilfreich für die Karriere? Wer stellt schon einen überqualifizierten Mittdreißiger ohne Berufserfahrung ein?

Hofmann: Studien zufolge kann ein Doktor für die Karriere immer noch nützlich sein: Wer promoviert ist, verdient im Durchschnitt mehr als ein Akademiker ohne diesen Titel. Für viele ist das auch ein Statussymbol.

UNI SPIEGEL: Wer eine Dissertation schreibt, verliert wertvolle Lebensjahre im Uni-Betrieb, im Schnitt viereinhalb.

Hofmann: Mit einer Doktorarbeit weist der Verfasser nach, dass er in der Lage ist, eigenständig zu forschen. Das kann er in drei Jahren genauso gut machen wie in sechs. Es gibt keinen wissenschaftlichen Grund, warum sich die Arbeit an einer Dissertation so lange hinzieht. Die Promotion sollte sowohl von der Zeit als auch vom Umfang her begrenzt werden. Eine Arbeit mit 600 bis 700 Seiten ist für alle Beteiligten eine Katastrophe – auch für Betreuer und Zweitkorrektor.

UNI SPIEGEL: Sie waren 13 Jahre lang Vorsitzender eines Promotionsausschusses. Woran krankt das System?

Hofmann: Ein Problem ist die Kleinstaaterei in Deutschland: Es fehlt eine zentrale Stelle, um die Doktorarbeit anzumelden. Deshalb gibt es auch kaum Daten darüber, wie viele Dissertationen begonnen werden. In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Bestrebungen, das System zu vereinheitlichen. Aber ohne Erfolg, noch immer existieren mehr als 600 Promotionsordnungen in Deutschland.

UNI SPIEGEL: Fast 40 Prozent der Doktoranden brechen die Promotion ab. Warum?

Hofmann: Fast immer wegen der schlechten Betreuung. Viele Doktorväter lesen die Arbeit erst nach der Abgabe. Das ist fatal. Eigentlich sollten sich Promovend und Betreuer etwa alle zwei Wochen treffen. Aber wenn ein Professor bis zu 20 Doktoranden betreut, ist das nicht möglich. Viele Promovenden müssen sich nebenbei noch um Studierende kümmern und Hausarbeiten korrigieren. Für wissenschaftliches Arbeiten bleibt da immer weniger Zeit.

UNI SPIEGEL:
Gibt es Fächer, in denen es gut läuft?

Hofmann: Eigentlich nicht. Selbst in der Medizin, wo sehr viel promoviert wird, ist die Betreuung furchtbar schlecht. Viele angehende Ärzte arbeiten im Schichtsystem im Krankenhaus und sollen nebenbei für ihre Dissertation forschen. Ein Mediziner hat mir das einmal so geschildert: Entweder stirbt das Enzym im Reagenzglas oder der Patient im Bett.

UNI SPIEGEL: In Hessen kann man nun auch an Fachhochschulen promovieren. Gut oder schlecht?

Hofmann: Erst einmal dürfen ja nur Fachhochschulen mit Forschungsschwerpunkt die Promotion anbieten. Damit schafft der Gesetzgeber ein Zweiklassensystem. Ein wissenschaftlicher Mitarbeiter an einer Fachhochschule hatte schon bisher die Möglichkeit zur Promotion, indem er sich einen Betreuer an einer Uni suchte. Ich sehe nicht, warum man daran etwas ändern sollte. Außerdem müssen FH-Professoren mehr lehren als ihre Universitätskollegen. Da bleibt für die Betreuung einer Doktorarbeit ohnehin kaum Zeit.

Interview: Peter Neitzsch

URL: http://www.spiegel.de/spiegel/unispiegel/abbruch-der-doktorarbeit-ein-arbeitsmediziner-ueber-den-schwierigen-schritt-a-1125779.html

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Astrid Schulz-Evers
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Kevin Kraus
11.02.2017 07.15
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Dr. Ulrich Kliegis an Eltern im SHEV

Re: [SHEV] Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) – Studie zum Physik-Unterricht – Hamburg ist Schlusslicht

Von: „Astrid Schulz“

> Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD)
> In keinem Bundesland bekommen die Schüler so wenig
> Unterricht wie in Hamburg. CDU: „Erschreckende Defizite“.
>
> Hamburg. Nach dem Problemfach Nummer eins für Hamburgs
> Schüler – Mathematik – rückt nun auch Physik in den
> Blickpunkt. Einer Studie der Deutschen Physikalischen
> Gesellschaft zufolge (DPG) wird in keinem Bundesland so
> wenig Physikunterricht erteilt wie in Hamburg. Das hat
> offenbar auch Konsequenzen für die Leistungen: In der
> aktuellsten Ländervergleichsstudie von 2012 zu den
> Leistungen der Neuntklässler im
> mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich belegt
> Hamburg beim „Fachwissen Physik“ zusammen mit Bremen
> vor Nordrhein-Westfalen den vorletzten Platz.

...

Das bundesweite Problem, besonders auch in SH dominant: Es gibt schlicht und
einfach keine Physiklehrer. Man hat schon vor Jahren bei der Werbung für das
Lehramtstudium (nicht nur) dieses Fach sträflich vernachlässigt.

Hinzu kommt: An den Gemeinschaftsschulen (und auch an manchen Gymnasien,
wie man hört), gibt es nur noch einen didaktischen Eintopf namens Nawi, was in
kindergartenhafter Einfachsprache für Naturwissenschaften steht. Da müssen dann
aber auch die Lehrkräfte über das eigene Fach hinaus plötzlich in Fächern
unterrichten, die sie zumindest nicht studiert haben.

Klar, daß sich nicht viele Hochschulabsolventen, die mit ihrem Studienabschluß
nicht nur in anderen Bundesländern, sondern auch in anderen Umfeldern ungleich
attraktivere Aufgaben finden, nicht für den naturwissenschaftlichen
Didaktiker-Zehnkampf begeistern.

Mitteilungen wie jetzt die der DPG sind schon seit Jahren mehr als überfällig –
immerhin ist jetzt mal ein Anfang gemacht. Für alle anderen Naturwissenschaften
gilt das ebenso – es besteht dringender Handlungsbedarf.

Die bestehende Lücke wird sich, sofortige wirkungsvolle Aktivität vorausgesetzt,
aber auch erst in ca. 5 Jahren schließen lassen, so lange dauert der Durchlauf
durchs Studium bis hin zu tüchtigen Lehrkräften.

Auf diese Defizite haben wir seitens des SHEV und auch des Deutschen
Elternvereins schon vor 15 Jahren mehr als deutlich hingewiesen, die Besserwisser
in Fraktionen und Ministerien belächelten das damals.

Vor einigen Jahren sprach sich ein CDU-Fraktionsvorsitzender im NRW-Landtag
dafür aus, die Themen Trigonometrie (also Sinus & Co.) und Logarithmen ganz aus
den Stoffkatalogen zu streichen, weil die ja niemand mehr brauche.

Merke: Die Taste auf einem Taschenrechner ist nicht mit erarbeitetem inhaltlichen
Verständnis gleichzusetzen. Trivial, aber offenbar noch nicht überall rum...

Gruß, schönes Wochenende!

U.Kliegis

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Kevin Kraus
09.02.2017 16.06
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Astrid Schulz an Eltern im SHEV

Sehr geehrte Frau Schulz-Evers,

anbei finden Sie unsere Pressemitteilung als Reaktion auf den von der Landesregierung vorgestellten Bericht zum Unterrichtsausfall.

Mit freundlichen Grüßen

i. A. Nicole Weich
Ass. Landesgeschäftsführer

Landesverband Schleswig-Holstein
Wirtschaftsrat der CDU e.V.


P R E S S E M I T T E I L U N G
Bericht der Landesregierung zum Unterrichtsausfall
ist ein Armutszeugnis


Wirtschaftsrat: „Ohne Fächerdifferenzierung und glaubwürdiges
Zählsystem sind wir keinen Schritt vorangekommen.“


Anläßlich des Berichts der Landesregierung über die Unterrichtssituation im Schuljahr 2015/2016 fordert der Wirtschaftsrat der CDU e.V. unverzügliche Nachreichungen oder eine Abschaffung des neuen Zählsystems PUSH, das ODIS ersetzen sollte. Dazu der Landesvorsitzende Dr. Christian von Boetticher: „Der Bericht ist ein Armutszeugnis. Transparenz sieht anders aus. Ohne Fächerdifferenzierung und ein glaubwürdiges Zählsystem sind wir beim Unterrichtsausfall keinen Schritt vorangekommen.“ Damit fehle nicht nur die Grundlage für eine gezielte Bekämpfung des Unterrichtsausfalls, sondern ebenso für eine fundierte Lehrerkräfteplanung.

„Wenn dieser Bericht nach der Einführung des Zählsystems PUSH nun die Essenz von Millionen teilweise von Hand eingegeben Daten aus allen Schulen in Schleswig-Holstein sein soll, dann ist das ein politisches Alarmsignal.“ Das von einer Elterninitiative gegründete „Fehlstundenportal“ habe nach wenigen Monaten der Datensammlung belegen können, daß das Fach Chemie in Schleswig-Holstein im Vergleich zum Soll am häufigsten ausfällt und zugleich am seltensten fachlich vertreten wird. „Die MINT-Initiative der Ministerin wird zur Schaumschlägerei, wenn beim Stundenausfall diese Fächer nicht besonders ins Blickfeld gestellt werden“, so der Landesvorsitzende. Vielmehr werde durch das Schulfach „NaWi“ Transparenz zu den MINT-Fächern schon im Ansatz abgewürgt.

Der Wirtschaftsrat fordert von der Landesregierung die zügige Offenlegung von Härtefällen, wenn in einzelnen Schulklassen ganze Fächer über Monate ausfallen und niemand etwas dagegen unternimmt. „Wir müssen dringend weg von leeren Durchschnittsbetrachtungen und besonders stark betroffene Schulklassen gezielt unterstützen, um einen katastrophalen Unterrichtsausfall in Schleswig-Holstein ausschließen zu können. Kein Schüler habe das verdient. Wir fordern deshalb eine wirksame Mindestunterrichtgarantie.“ Ohne einen Blick auf diese Härtefälle entbehre der Bericht jeglicher Grundlage, diesen groben Ungerechtigkeiten für unsere Schüler wirksam zu begegnen.

Der Wirtschaftsrat stellt zu den Statistiken des Berichts ferner fest, daß dieser im überwiegenden Teil auf Planstellendaten beruht und wenig über eine gesicherte Methode der tatsächlichen Datenerhebung in den Schulen preisgibt. Auf dieser Grundlage sind nach dem Täuschungsversuch ODIS die PUSH-Daten nicht nur qualitativ nutzlos, sondern auch noch unglaubwürdig. Dazu der Landesvorsitzende: „Jede Ressource von Lehrkräften und Schulleitern für die Erfassung des Unterrichtsausfalls auf der Grundlage von PUSH ist verschwendet.“

Der Wirtschaftsrat empfiehlt der neuen Landesregierung bei der Betrachtung ihres Unterrichtsangebots einen fundamentalen Perspektivwechsel: Anstelle von erfahrungsgemäß geschönten Lehrervertretungsplänen wie bei ODIS oder PUSH hin zu einer Kontrolle der von Schülern und Eltern erlebten Qualität und Quantität des im Kontingentstundenplan vorgeschriebenen Fachunterrichts. „Jedes erfolgreiche Unternehmen richtet sein Angebot anhand von Bewertungen seiner Kunden aus. Die zur Unterrichtssituation vorgelegten Statistiken der Landesregierung sind in der vorliegenden Form unbrauchbar und verstellen den Blick auf die längst erkannten Probleme.“, so Dr. von Boetticher zusammenfassend.

Kiel, den 9. Februar 2017
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Kontakt: Dr. Bertram Zitscher (Landesgeschäftsführer)
Wirtschaftsrat der CDU e.V., Landesverband Schleswig-Holstein
Kleiner Kuhberg 2-6, 24103 Kiel
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Kevin Kraus
08.02.2017 13.15
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Ulrich G. Kliegis an Eltern im SHEV

Den nachfolgenden Text hatte ich als Leserbrief an die Kieler Nachrichten geschickt. Der begrenzte Platz dort (und natürlich die redaktionelle Auswahl) bewirkten, daß mein Text in der themenbezogenen Auswahl am 7.2.2017 nicht dabei war. OK, passiert.

Damit es aber nicht rückstandsfrei versickert, stelle ich den Text hier zur Diskussion. Nach Gutdünken darf er gern (mit Nennung der Quelle und des Autors) weiterverbreitet werden.

Nach der Vorrede:

(Fast) alles richtig gemacht – oder: Wir brauchen eine Schulstrukturdebatte!

Es nötigt mir ehrlichen Respekt ab, daß die CDU ihre damalige Unterstützung für G8 jetzt als nachhaltige Fehlentscheidung einstuft. Umso mehr freue ich mich, daß die Abschaffung von G8, wie von der SPD-/Grünen-Landesregierung in Niedersachsen bereits im Jahr 2016 vollständig vollzogen, auch in SH in Aussicht gestellt wird.

Wenn die CDU nun auch noch die derzeit gültige Zwangseinschulung aller Sechsjährigen, unabhängig von deren Entwicklungsstand, aus dem Spiel nimmt, hat sie schon fast alles richtig gemacht.

Ein Bildungsgang zum Abitur an einer Gemeinschaftsschule, an der jetzt bis zum neunten Schuljahr fast nur auf Hauptschul-Anspruchsniveau, dann noch ein Jahr auf Realschulebene gelernt wird, kann trotz teurer Mini-Oberstufen nie die Inhalte vermitteln, die in einem gymnasialen Bildungsgang vom 5. Jahrgang an erfolgreich angeboten werden können.

Für die Gemeinschaftsschulen im Lande ist über eine Weiterentwicklung in Richtung Schulzentren mit begabungsgerecht und abschlußbezogen gefächerten Angeboten nachzudenken. Bildungsziele müssen, wie im Sport, Ziele bleiben, zu deren Erreichen man sich auch mal anstrengen muß. Es muß aber auch für die weniger schnell Lernenden erreichbare und respektable Ziele geben. Das gilt übrigens genauso für Schüler mit besonderem Förderungsbedarf.

Eine umfassende Schulstrukturdebatte ist daher notwendiger denn je – der Status quo ist nicht mehr tragfähig.

Gruß,
UK


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Kevin Kraus
07.02.2017 17.29
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Astrid Schulz an Eltern im SHEV

SH-SPD-Landesparteichef Ralf Stegner: „Wir werden sehen, wie lange die Entscheidung für die flächendeckende Einführung von G9 an Gymnasien hält.“ *Gute und verantwortungsvolle Bildungspolitik sehe anders aus.

https://www.welt.de/regionales/hamburg/article161824663/Merkel-und-Guenther-schwoeren-CDU-ein.html [05.02.2017]

Wolfgang Kuert meint

Für Herrn Stegner macht sein Genosse, der niedersächsische MP Weil, mit seiner Rückkehr zum G9 an Gymnasien dann offensichtlich *keine gute und verantwortungsvolle Bildungspolitik. Auch die Forderungen seiner Genossen aus Bayern und dem Saarland, das G9 dort schnellstmöglich wieder einzuführen, sind dann für Herrn Stegner offensichtlich *keine gute und verantwortungsvolle Bildungspolitik.


….und was wirklich dahinter steckt

Aber wie Schulsenator Ties Rabe wenden sich auch die anderen Fraktionen gegen eine neue Strukturreform, die viel Unruhe bringen würde. Und vor allem: Die längere Schulzeit gilt als Wettbewerbsvorteil der Stadtteilschulen, die durch leistungsbewusste Schüler gestärkt werden sollen. Gäbe es auch an Gymnasien wieder G9, würde man die Stadtteilschulen aber schwächen.

Auszug Hamburger Abendblatt, 14.12.2013


Niedersachsens Ministerpräsident Stefan Weil (SPD) / Im verkürzten Bildungsgang sieht er eine „Schlechterstellung“ der Gymnasien. Und er sieht nicht ein, warum er die Gymnasien „künstlich benachteiligen soll, nur um die Gesamtschulen zu fördern“.

Auszug tagesspiegel.de, 04.05.2014


Stoch sieht keinen Diskussionsbedarf, das neunjährige Gymnasium ist für ihn ein natürlicher Feind der ebenfalls neunjährigen Gemeinschaftsschule, dem Leuchtturmprojekt der sozialdemokratischen Bildungspolitik.

Auszug swp.de, 11.07.2014

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Kevin Kraus
06.02.2017 12.19
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Astrid Schulz an Eltern im SHEV

G8 oder G9?: Nord-CDU lehnt Rat von Angela Merkel ab

von Ralf Tiessen · 4. Februar 2017 · 17:50 Uhr

Landesparteitag der CDU in Neumünster: Bundeskanzlerin Angela Merkel sichert Daniel Günther im Wahlkampf ihre Unterstützung zu. Foto: Tiessen Bild vergrößern

Neumünster (ti) Wie erwartet hat die CDU ihren Landeschef Daniel Günther zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl am 7. Mai gewählt. Von den Delegierten erhielt er am Sonnabendnachmittag in Neumünster 89,6 Prozent der Stimmen.

Günther musste zudem ein wenig Kritik einstecken. So manch einer hielt das mit den Kreisverbänden zuvor nicht abgestimmte Vorpreschen in Sachen Langsam-Abi (G9) für falsch.

Angela Merkel, die sich in die Diskussion eigentlich nicht einmischen wollte, ließ trotzdem durchblicken, wofür sie steht. „Aus ehrwürdigem Respekt vor der Bildungskompetenz der Länder, halte ich mich da mal raus.“ Sie ergänzte ihre Aussage jedoch mit einem Blick auf ihre Schulzeit in der DDR. „Ich hab zwar in zwölf Jahren Abi gemacht, aber egal. Die Zeiten haben sich geändert.“

Nachdem Angela Merkel die Halle wieder verlassen hatte, trat der Ehrenvorsitzende Peter Harry Carstensen ans Rednerpult und stärkte Daniel Günther den Rücken. Er halte eine Rückkehr zu G9 für notwendig. Am Ende stimmte eine große Mehrheit für das Ziel der Nord-CDU, G9 künftig wieder zum Standard werden zu lassen, sollten sie die Regierung übernehmen.

http://www.boyens-medien.de/artikel/dithmarschen/daniel-guenther-lehnt-rat-von-angela-merkel-ab.html

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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
Bürgermeister-Kinder-Str.9
24306 Plön am See

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Kevin Kraus
30.01.2017 10.04
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Astrid Schulz an Eltern im SHEV

Holocaust-Gedenk-Aktion an Gelsenkirchener Schule – warum es dabei Probleme gibt
Jürgen von Polier
am 26.01.2017 um 18:12 Uhr

Das Weiterbildungskolleg Emscher-Lippe in Gelsenkirchen beteiligt sich an einer Aktion, um der Opfer des Holocausts zu gedenken. Muslimische Schüler protestieren dagegen.

Gelsenkirchen. Es ist ein wichtiger Gedenktag, der jedes Jahr am 27. Januar weltweit begangen wird. Es ist der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz befreit.

Um an die Opfer des Holocausts zu erinnern, gibt es nun eine Aktion, an der sich auch das Weiterbildungskolleg Emscher-Lippe in Gelsenkirchen beteiligt.*

Selfie mit Schild als Geste der Erinnerung

Dabei sollen Menschen weltweit Selfies machen, während sie ein Schild mit der Aufschrift „I Remember“ („Ich erinnere mich“) oder auch „We Remember“ („Wir erinnern uns“) in die Kamera halten.

Hintergrund ist die Tatsache, dass es immer weniger lebende Zeitzeugen des Holocausts gibt.

Diese Aktion trifft auf dem Kolleg an der Middelicher Straße größtenteils auf Zustimmung, allerdings auch auf Kritik und Ablehnung.

Von 550 Studierenden haben 40 Prozent einen Migrationshintergrund. Viele Schüler kommen aus der Türkei, einige haben einen arabischen, der größte Teil einen muslimischen Hintergrund.

Absichtlich polarisieren


Florian Beer, Studienrat am Kolleg, hat vorgeschlagen, sich an der Aktion zu beteiligen: „Wir polarisieren damit natürlich“, sagt er. Wenn etwas vom Jüdischen Weltkongress komme, dann sei es an der Schule erfahrungsgemäß umstritten.

„Wir provozieren aber auch absichtlich, weil es immer wieder Aktionen an der Schule gab, die einen antisemitischen Beigeschmack hatten.“

Mehrere Zwischenfälle

Beispielsweise hätte an einer Tafel mal der Satz gestanden: „Fuck Israel, free Palestine“. Niemand wusste, wer ihn geschrieben hat.

Einen anderen Zwischenfall gab es, als das Kolleg als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ausgezeichnet worden ist. Dabei sei von einem Unbekannten Buttersäure im Eingang der Schule verteilt worden.

Auch offene Kritik

Kritik wird aber nicht nur anonym gezeigt, sondern im Umgang mit diesem Projekt auch sehr offen, sagt Beer. Als das Thema in den Klassen besprochen wurde, hätten einige muslimische Schüler offen gesagt, dass sie sich nicht an der Aktion beteiligen würden.

Einer von ihnen hätte gesagt, dass er das Foto gern machen kann, es aber auf gar keinen Fall im Internet veröffentlicht werden dürfe.

Angst vor der Community

Der Schüler hatte demnach Angst, erkannt zu werden, weil er in einem Essener Bezirk mit starker islamistischer Community lebt.


Andere hätten gesagt: „Warum immer die Juden? Es gibt schließlich auch andere Probleme auf der Welt“, über die man sprechen müsse. „Dieser Vorwurf der einseitigen Beschäftigung trifft aber nicht zu“, sagt Beer.

Mindestens ein Projekt im Jahr

Denn antirassistische Schulen müssen mindestens einmal im Jahr ein Projekt umsetzen, das sich mit dem Thema Diskriminierung beschäftigt.

Dabei würden vielfältige Themen behandelt. An der Schule arbeitet beispielsweise auch ein Mitglied des Zentralrats der Jesiden, das sich für die Jesiden in Syrien einsetzt.

Eine Frage der Menschlichkeit

Der Großteil der Studierenden trage die Holocaust-Gedenk-Aktion aber mit: Mehrere Schüler hätten sich beispielsweise trotz ihres muslimischen Hintergrundes sehr aktiv an der Schild-Aktion beteiligt und auch fotografieren lassen. „Für sie war es keine Frage des Glaubens, sondern der Menschlichkeit. Sie fanden das eine gute Sache“, sagt Beer.

Dass es auch negative Stimmen zu der Schilder-Aktion gibt, findet Schulleiter Günter Jahn gut und richtig. „Sie soll ja ein Nachdenken auslösen“, sagt er. „Dabei ist wichtig, dass sie auch Kritik auslöst. Das ist die Basis einer Diskussion.“

Außerdem sei es in gewissen Millieus eben gefordert, sich israelkritisch zu zeigen. Man müsse verstehen, dass Menschen sich dem Druck der Gruppe nicht entziehen und damit angreifbar machen wollen.

*Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel löste in sozialen Netzwerken ein starkes Echo aus. Dazu halten wir fest: Die im Text genannten Zitate und Fakten wurden vor der Veröffentlichung dieses Artikels seitens der Schulleitung und des Studienrats bei uns freigegeben.

http://www.derwesten.de/staedte/gelsenkirchen/muslimische-schueler-protestieren-gegen-holocaust-gedenk-aktion-auch-aus-angst-id209403921.html

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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
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Kevin Kraus
25.01.2017 15.35
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Astrid Schulz an Eltern im SHEV

Opposition fordert neunjähriges Gymnasium

Stand: 23.01.2017

München (dpa/lby) – Angesichts einer überwältigenden Mehrheit unter den Eltern für eine Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium erhöht die Opposition im Landtag den Druck auf die Staatsregierung. «Es muss endlich Schluss sein mit dem Herumgeeiere der CSU», sagte Fraktionschefin Margarete Bause am Montag in München. Nach zwei Jahren Verzögerung durch den verunglückten Reformversuch mit der «Mittelstufe plus» müsse Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) endlich eine Entscheidung treffen: für ein neues neunjähriges Gymnasium.

In einer Befragung der Mitglieder der Landes-Eltern-Vereinigung der Gymnasien in Bayern, an der mehr als 30 000 Eltern teilnahmen, hatten sich rund 80 Prozent für eine neunjährige Gymnasialzeit (G9) ausgesprochen. Eine «klarere Ohrfeige» für Spaenle und die Staatsregierung könne es eigentlich nicht geben, sagte Bause und versprach: «Wir werden Spaenle jetzt Beine machen.»

Die Grünen und auch die SPD bringen am Dienstag ihre Gesetzentwürfe zu für eine Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium in den Landtag ein.
dpa-infocom GmbH

https://www.welt.de/regionales/bayern/article161435187/Opposition-fordert-neunjaehriges-Gymnasium.html

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Kevin Kraus
24.01.2017 06.26
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Astrid Schulz an Eltern im SHEV

Warum Intelligenz vom Aussterben bedroht ist
Von Julia Haase | Stand: 22.01.2017

Eine geistig degenerierte Welt, in der sich die Intelligenz selbst ausrottet: Willkommen in der Science-Fiction-Dystopie „Idiocracy“. Doch könnte diese Fiktion womöglich bald zur Realität werden?

Unsere Intelligenz liegt uns in den Genen. Oder nicht? Diese Frage beschäftigt die Genetik und Psychologie, seit es die wissenschaftlichen Disziplinen gibt. Und sie ist bis heute nicht wirklich geklärt. Unsere kognitiven Fähigkeiten sind zwar genetisch gesteuert, doch sie stehen im Wechselspiel mit uns umgebenden Umwelteinflüssen.

Nun die schlechte Nachricht zuerst: Die Gene, die festlegen, ob wir ein höheres Bildungsniveau erreichen oder nicht, sind in den letzten 80 Jahren zurückgegangen. Wissenschaftler vermuten, dass sich diese Gene in einer natürlichen Auslese befinden. Woran liegt der Schwund an „Bildungs-Genen“?

Menschen, die einen längeren Bildungsweg genießen oder denen Bildung wichtig ist, haben weniger Kinder. Das ist nicht nur ein demografischer Trend, sondern nun auch von isländischen Genetikern belegt. In einer Studie fanden die Biologen heraus, dass die Menschen, deren Erbanlagen zu einem gesteigerten Bildungsstand beitragen, weniger Kinder haben. Das bedeutet, dass diese Erbanlagen im Gen-Pool folglich weniger werden. Daraus resultierend stellte das Team einen Rückgang des IQ von etwa 0,04 Punkten pro Jahrzehnt fest. Werden alle genetischen Faktoren berücksichtigt, die mit der Bildung verknüpft sind, könnte sich diese Zahl sogar auf 0,3 IQ-Punkte pro Jahrzehnt erhöhen.


Es ist interessanterweise festzustellen, dass die genetischen Faktoren, die in Verbindung mit einer längeren Ausbildungszeit stehen, im Gen-Pool immer seltener werden.

Die Studie betont gleichzeitig: Gene, die für die Bildung zuständig sind, beeinflussen auch die Fruchtbarkeit. Diejenigen, die mehr „Bildungs-Gene“ hatten, neigten dazu, weniger Kinder zu haben. Das bedeutet, dass Personen, die genetisch prädestiniert sind, einen höheren Bildungsstand zu haben, auch dazu prädestiniert sind, weniger Kinder zu haben.

Die Forscher analysierten hierfür das Erbgut von mehr als 100.000 Personen, die in Island zwischen 1910 und 1990 geboren wurden, und verglichen es mit ihrem Bildungsniveau.
Sind intelligente Menschen vom Aussterben bedroht?

Um dir gleich die Angst zu nehmen: Das bedeutet nicht, dass die Menschheit immer dümmer wird. Es gibt Mechanismen, die den Schwund der Bildungs-Gene kompensieren. Immerhin haben mehr Menschen als je zuvor Zugang zu Bildung. Selbst, wenn weniger intelligente Menschen mehr Nachwuchs bekommen, könnten nicht-genetische Faktoren wie Schulen und Bildungseinrichtungen der Abwärtsspirale entgegenwirken. Wäre das jedoch nicht der Fall, könnten der Rückgang der Bildungs-Gene einen dramatischen Einfluss auf unsere Kultur haben, so die Forscher.

Wenn dieser Trend über viele Jahrhunderte andauert, könnten die Auswirkungen tief greifen.
Kari Stefansson , CEO der isländischen Genetik Firma deCODE

Die Studie belegt demnach das erste Mal, dass die Genetik in Bezug auf die Intelligenz zwar messbar ist, aber einen vergleichsweise geringen Einfluss auf unseren Bildungsstand hat. Denn obwohl unser Erbgut einen Rückgang an „Bildungs-Genen“ verzeichnet, steigt der durchschnittliche IQ in den Industrieländer kontinuierlich.

„Wenn wir die Verfügbarkeit und Qualität der Bildungsmöglichkeiten weiter verbessern, werden wir voraussichtlich auch weiterhin das Bildungsniveau der Gesellschaft insgesamt verbessern. Die Zeit wird zeigen, ob der Rückgang der genetischen Bildungsneigung einen erheblichen Einfluss auf die menschliche Gesellschaft haben wird“, schließt Stefansson ab.

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https://www.welt.de/kmpkt/article161299529/Warum-Intelligenz-vom-Aussterben-bedroht-ist.html

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Kevin Kraus
20.01.2017 03.34
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SHZ, 19.1.17, E-Paper

An Sprach-Schulen eskaliert die Gewalt

Lehrer schreiben Brandbrief ans Schulamt / Streit zwischen Rumänen und Bulgaren

Neumünster/Kiel

Die Ereignisse überschlagen sich. Noch vor zwei Wochen teilte das Bildungsministerium auf Anfrage der CDU mit, dass es in Schulen, in denen ausländische Kinder Deutsch lernen (Daz-Klassen), keine Probleme gibt: Der obersten Schulaufsicht lägen „keine Hinweise auf Gewaltanwendungen oder Drohungen gegen Lehrer vor“.

Das gilt nicht mehr. Vor allem in Neumünster ist die Situation an einem DaZ-Zentrum – das ohnehin aufgelöst werden soll – eskaliert. Die Klassen werden nun auf andere Schulen verteilt – die aber „auf Grund ihrer Zusammensetzung auch Schwierigkeiten haben“, wie Schulrat Jan Stargardt einräumt.

In einem Brandbrief, dessen Existenz das Ministerium bestätigt, hatten Lehrer den Schulrat über unhaltbare Zustände unterrichtet. Sie beklagen, dass sie mit Tischen beworfen, beschimpft, beklaut und beleidigt werden. Einige Schüler – vorwiegend Rumänen und Bulgaren – seien eine Gefahr für jede Lehrkraft und „anarchische Zustände“ grenzten an Körperverletzung. Auch Mitschüler seien gefährdet. Ihnen würden gezielt Stifte ins Auge geworfen. Neuester Trend – jemanden ohne Vorwarnung die Treppe runterschubsen. Die Motivation gehe gegen null, die Teilnahme am Unterricht erfolge nur sporadisch. Auch Eltern haben sich massiv – mit Kampfhunden – in den Streit der Nationalitäten eingeschaltet und es kam auf dem Schulhof zu Massenschlägereien.


Die Lehrergewerkschaft GEW ist entsetzt. Die Zustände seien unhaltbar,
fast täglich sei die Polizei in der Schule.
„Die Lehrer dürfen nicht mit gesellschaftlichen Problemen allein gelassen werden, die durch die Zuwanderung entstehen“, erklärte GEW-Sprecher Bernd Schauer. Es sei allerhöchste Zeit, dass sich alle an einen Runden Tisch setzten: Lehrkräfte, Ministerium, Oberbürgermeister, Sozialer Dienst, Polizei und GEW. „Wir lösen keine Probleme, indem wir sie leugnen und den Kopf in den Sand stecken und

Maulkörbe
helfen nicht weiter“, ist Schauer überzeugt.

Volker Dornquast, der für die CDU die kleine Anfrage stellte, kündigte ein parlamentarisches Nachspiel an. Das Ministerium müsse schon am 3. Januar bei der Beantwortung seiner Anfrage von den Problemen gewusst haben. Es müsse „endlich Schluss sein mit dieser unerträglichen Schönrederei“. Verantwortlich für die Eskalation sei „die Wagenburgmentalität des Bildungsministeriums“. Sobald Lehrkräfte von Problemen berichteten, werde ihnen ein Maulkorb verpasst.

kim

http://www.shz.de/regionales/schleswig-holstein/mit-tischen-beworfen-und-beklaut-an-sprach-schulen-eskaliert-die-gewalt-id15876196.html
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