Doppelplus-ungutes „Deutsch“ im Deutschlandfunk
Ist das gendernde Stotter:innen-Deutsch beim Zwangsgebühren-Deutschlandfunk schon dringend erwünscht oder handelt es sich um die feministische Marotte der Kunsthistorikerin Julia Pelta Feldman?
Nach der kurzen, vom Ansager normal gesprochenen Einleitung kann man hören, wie die Dame ihren Schänder-Doppelpunkt (anstelle des Schänder-Sterns) im generischen Femininum penetrant als Glottishicks ausführt, was daran erinnern soll, daß es noch Männer und eine undefinierte Zahl anderer Geschlechter gibt. Bildersturm und Gerechtigkeit
Warum unsere Denkmäler uns im Stich lassen
[Ansager] In diesem Beitrag setzt sich die Kunsthistorikerin Julia Pelta Feldman mit dem aktuellen Bildersturm auseinander. Mit Empathie und Geschichtssinn erklärt sie, warum unsere Denkmäler uns im Stich gelassen haben – und legt Alternativen vor, die sowohl unserer Vergangenheit als auch unserer Gegenwart gerecht werden könnten. Feldmans Beitrag von 3587 Wörtern beginnt:Es war der Sommer des Bildersturms. In den Vereinigten Staaten besprühten Demonstrant:innen Denkmäler der Konföderierten mit Graffiti und enthaupteten eine Statue von Christoph Kolumbus. In England wurde ein Bildnis des Sklavenhändlers und Wohltäters der Stadt Bristol Edward Colston in den Hafen geworfen, und die Polizei musste Winston Churchill gewidmete Denkmäler schützen. In Berlin, einer Stadt, die mit den Monumenten vieler Regime übersät ist, toben derweil Debatten über die Umbenennung von Straßen, in denen die koloniale Vergangenheit Deutschlands gefeiert wird. – Zu einem Zeitpunkt, da der sorgfältigen Rekonstruktion eines kaiserlichen Schlosses der letzte Schliff in Gestalt des Humboldt-Forums verliehen wird.
„Bildersturm“ ist der Begriff der Gegner:innen dieser Aktionen... Eben hat man der eifernden SPD-Justizministerin nachgewiesen, zweideutige Gesetze im generischen Femininum produziert zu haben, da stottert Frau Feldmann den Hörern nervtötend das neuerfundene Doppelplusgenus vor – Goethe und Schiller würden sich im Grabe umdrehen: Demonstrant:innen, Gegner:innen, Demonstrant:innen, Historiker:innen, Demonstrant:innen, Kolumbus‘ Verehrer:innen, Demonstrant:innen, Erb:innen, Bürger:innen, normale englische Bürger:innen, Künstler:innen und Architekt:innen, Zuschauer:innen, deutsche Bürger:innen „Erb'innen“ wie „Erb'onkel“! Bei der Rechtschreib„reform“ hatte das Bundesverfassungsgericht noch ein Recht der Politik auf Sprachveränderung zurückgewiesen.
Auch sonst kommt Frau Feldmann auf skurrile Gedanken. Christoph Kolumbus, der tollkühne Entdecker Amerikas, habe kein Denkmal verdient, weil er das ganze Elend der dortigen Urbevölkerung heraufbeschworen habe. Dabei wußte er nicht einmal, was er entdeckt hatte. Sollen ihn jetzt die Hunderte von Millionen Europäer, Schwarzen und Asiaten verfluchen, weil er ihnen dort eine Heimat verschafft hat? Auch sonst macht Frau Feldman absurde Vorschläge, die sie eher in die Nähe der Aktionskünstler für „politische“ Schönheit rücken. Es war falsch, dass die DDR das ursprüngliche Schloss abgerissen hat – doch die Zerstörung des Palastes der Republik hat nicht dazu gedient, diesen Fehler zu korrigieren. Daher möchte ich im Geiste des Gegendenkmals eine Lösung für diese leidenschaftlich geführte Debatte vorschlagen: Sobald das Berliner Schloss fertiggestellt ist, die letzte sandsteinerne Schriftrolle ihren Platz gefunden hat, schlage ich vor, es wieder dem Erdboden gleichzumachen.
Ich stelle mir den Abriss als öffentliches Ereignis vor, als einen Festtag für diejenigen, die sich gegen den Wiederaufbau des Schlosses ausgesprochen haben... Anschließend wird das Berliner Schloss wiederaufgebaut. Und wieder zerstört. Und so weiter.
Mein Vorschlag ist ein Gedankenexperiment...
deutschlandfunk.de 25.10.2020 Bei Karl Marx, dem Juden, sieht Feldman das Problem, daß er zu sehr Antisemit war. Das enthebt uns der Sorge, uns Gedanken über Denkmäler für unsere derzeitigen deutschen Geistes„größen“ zu machen. Viele von ihnen hassen die Deutschen mehr als Marx seine damaligen Artgenossen.
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