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Sigmar Salzburg
03.12.2022 05.54
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Letztes Dichten und Denken

Deutschlands Abruf

Am deutschen Verwesen
Mag bald die Welt genesen!

Das Land der Täter
Wählt nun Volksverräter.

Und linke Reichsverweser
Segnen Näncy Faeser:

Pfui Deibel, alter Geibel!

__________________
Sigmar Salzburg

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Sigmar Salzburg
25.08.2021 18.24
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Dichter Wettbewerb zur Wahl

Wilhelm von Zuccalmaglio dichtete 1840:

Kein schöner Land in dieser Zeit,
als hier das unsre weit und breit,
wo wir uns finden
wohl unter Linden
zur Abendzeit...
Die Grünen unter Baerbock verbalhornten dies zur Wahl 2021:
https://twitter.com/i/status/1430048659312455697

Ein schöner Land in dieser Zeit,
Es regt sich Aufbruch weit und breit.
Auf neuen Wegen
Bleiben nicht stehen
In dieser Zeit. usw. usw.

Mirjam Lübkes „Omas gegen Rechts“ sind wohl nicht identisch!
Da mußten wir den Alten in seiner Gruft wecken, und er parodierte beide:
Hans Flachs
Deutschland


Ein schönes Land in dieser Zeit,
Lockt nun zum Aufbruch weit und breit.
Auf allen Wegen
Mit grünem Segen
Kommt Volk von weit.

Da haben wir zu dunkler Stund,
Gegrübelt schwer in trüber Rund,
Wie wir uns retten
Vor Minaretten
Und Muezzinsang.*)

Wo wir uns hier in diesem Land
Trotz Schwab noch fühlen nahverwandt,
Soll’n wir umdenken,
Allah uns lenken,*)
Er naht mit Macht.

Das heißt für uns nur gute Nacht,
Frau Käßmanns Herr im Himmel lacht,
In seiner Güten
Uns einzutüten
Ist er bedacht.
Leider paßt nun die gemütvolle Melodie nicht mehr so recht zum Text.
*) „Muslimschund“ und „henken“ paßt besser, aber Flachs wollte seinen Kopf noch etwas behalten.
Geä. 27.8.21

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Sigmar Salzburg
29.09.2020 06.37
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Ungereimtes im morgendlichen Sammelsurium

Bei Markus Lanz spricht Hamed Abdel Samad über sein neues Buch. Er beschreibt, wie er Wahldeutscher wurde und die deutschen Probleme sieht. Erfreulich deutlich distanziert er sich von dem durch Wulff und Merkel eingeführten Schlagwort: „Der Islam gehört zu Deutschland“.

Zu Lanz kommentiert mein Gehirn „Fazke“. Die deutschen Wörterbücher kennen das Wort anscheinend nicht. Nur aus Österreich wird mitgeteilt, daß es „arroganter Schönling“ heiße, aber noch nicht in das Wörterbuch aufgenommen sei. Einige Reimportale melden mir ungefragt, daß es keinen Reim dazu gebe. Dazu fällt mir eine Ulkgeschichte ein, in der sich ein Dichter rühmt, ein Reimwort zu „Silber“ gefunden zu haben – „Bilber“, ein vielseitig einsetzbares Universalwort. Zu „Silber“ weiß das Deutsche Wörterbuch nur die Vermutung, daß es nicht-indoeuropäischer Herkunft sei und aus Kleinasien stammen könnte. Dagegen seien die Ableitungen vom lateinischen „argentum“ auf das altindische „arjunah“ (licht, weiß) zurückzuführen.

Warum hat der Endreim überhaupt eine so große Bedeutung in der europäischen Dichtung erlangt? Die antiken Dichter kannten keinen Endreim. Er muß durch eine Sprache inspiriert sein, die ursprünglich schlichte Reime analog zu unserem „-ung“ bevorzugte, vielleicht das Spätlateinische oder Altfranzösische. Edler ist es natürlich, wenn der Wortstamm in den Reim einbezogen ist. Das Wort „Reim“ selbst kommt aus dem Altfranzösischen, das wiederum wohl vom Altfränkischen „rimen“ (reihen) abstammt.

Gereimt wurde schon im Altchinesischen vor 2700 Jahren, aber das Verfahren erscheint hier sinnvoller, weil in der ursprünglich einsilbigen chinesischen Sprache Funktions-Endungen unbekannt sind. Chinesische Reimbücher können einiges über die Aussprache des Altchinesischen vermitteln. Das fiel mir schon an alten Gedichten auf, die nach der heutigen Aussprache der Schriftzeichen keinen Reim bilden wollten. Ein Blick auf die Rekonstruktionen der alten Aussprache bringt meistens Klarheit.

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Sigmar Salzburg
11.02.2017 06.16
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Ralf Stegner, schulz- und sturzbetrunken, ...

... hat in vier „Tweets“ die deutsche Reimkunst bereichert.
Ob die Versfolge stimmt, ist nicht ausgemacht:


Ralf Stegner ‏@Ralf_Stegner 10. Feb. 2017

Schäuble haut auf Schulz herum
Trump-Vergleich ist mehr als dumm
Schwarze hetzen im Akkord
wünschen sich St.Martin fort (1)

(2) Merkel schweigt und Horsti grollt
doch der Schulzzug weiter rollt
Nach Berlin in voller Fahrt
#jetztistschulz – der Mann mit Bart.

Tauber greift den Lindner an,
Klöckner schmäht den Schulz sodann
Schäuble setzt noch einen drauf
Die CDU hat echt nen Lauf (1)

(2) Frankie goes to Schloss Bellevue
Schwarze Power voll perdu
Andi Scheuer rast der Puls
Sakkrament – #jetztistschulz

PS: Stammt die Poesie aus dem „Schulzzug-Game“?

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Sigmar Salzburg
28.06.2012 09.43
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Er dichtet wieder

Hans Flachs

An den Bundesadler im Reichstag

Das Reich ist ruiniert
und keinen „Deut“ mehr wert.
Übrig blieb nur „Schland“.

Aufs Volk wird uriniert,
Bewährtes wird verkehrt.
Herrschen tun meist „Schlöcher“.

Edler Aar der Väter,
hießen solch Vertreter
früher nicht „Aar-Schlöcher“?

Aus Hans Flachs
„Staatskunnst und Schwullst“
Bloedel Schulverlach 2012

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Sigmar Salzburg
11.05.2012 20.37
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Viehisches

Orthogravieh

von Anne Sommer – Gestaltung Hanns Kronenberg










Siehe auch Orthogravieh bei „Augst und Zabel“.

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Sigmar Salzburg
16.03.2012 08.32
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Rappsodie in Bleu[d]

„Handlungsbedarf“ lt. Rechtschreibkommission 1985: Bopp (statt Bob), fitt, Flopp, Frittfliege, Hitt, Mopp, Pepp, Popp, Sett, Stepp, Stopp, Stripp, Tipp, Topp, Shopp und Chatt

Hans Flachs
RECHT SCHREI PUNK

Sie:
[Was machst Du denn?
Do you do it by Duden? ]

Er:
[Top ... ein pe, ... Tip mit zwei pe ...
tiptop mit zwei pe,
drei pe oder vier pe?
Diese Schreibkomiker!
Soll das so weitergehn? ]

Alles doppelt
und gemoppelt,
ich werd irre
und ganz wirre.
Blassen Schimmer?
Habb ich nimmer,
es wird schlimmer:

Topptenn-Hipphopp
Tipptopp-Flippflopp
Hottspott-Spottspott
Jettsett-Starlett

Ich lach mich schlapp
im Pubb des Clubb.
Der Hitt des Popp
macht Shitt zum Flopp.
Sie flippt im Plott
so fitt und flott,
isst Chipps im Clipp
und strippt in Slipp
und Strappsen Stripp.

Dies Kidd mit Tick
will Funn und Kick
mit Slitt und Slick
Doch Mobb mit Pepp
zerkloppt nun Nepp,
bringt Stopp im Stepp.

Ein Pigg von Copp
mit Mopp als Topp
der stoppt den Gagg
und Gagga-Ragg.
Er schnappt nach Shagg
und Coca-Sett
vom Shopp im Flatt.

Ich habb kein Jobb,
bin Snobb im Kopp,
und Änderung
in Rechtschreipunk,
die bringt nur Stunk
und macht mich krank,
ich will nur Punk.

Topptenn-Hipphopp
Tipptopp-Flippflopp
Hottspott-Spottspott
Jettsett-Starlett

Alles doppelt
voll gemoppelt,
ich werd irre
und ganz wirre.
Habb ich Schimmer?
Nie und nimmer!
Es wird schlimmer:

Ess-ess regiert,
Ess-ess marschiert
in festem Tritt
im Doppelbitt:
Wie schreibt man nun
am After noon,
den Schluss von Stuss
und Scheiß und Bus?

Hymnus, Wallnuss,
Schampus, Nimbus
Taxus, Sexus,
Cunnilingus,
Handkuss, Kuskus,
Campus, Klumpfuß,
Isthmus, ich muss
den Orgasmus,
es muss, er muss,
wer muss? Humus?
Sie muss Rhythmus!
Rheumatismus?
Tammuz, Hormuz,
Schlusnus, Schmusschmus?

Sie:
Nun laß den Scheiß,
du machst mich heiß!
Bald geht mein Bus:
nun schreib am Schluß
ganz cool Eszett
und mach’s dafür
doch mal mit mir
im Doppelbett!

Beide:
Topptenn-Hipphopp
Tipptopp-Flippflopp
Hottspott-Spottspott
Jettsett-Starlett

Sie:
[Nun mach mir mal
meinn Bettmenn... ]

(Lyrics: Hans Flachs,
Music: Jonny Trash)

Aus Hans Flachs
„Rapsodie & Rappsodomie“
Bloedel-Verlach 2001


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Sigmar Salzburg
23.12.2011 14.25
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Frohe Weihnachten!

Weihnachtsmärchen

Vom Asteroiden B612 auf die Bühne
Um die vielen Ziele des kleinen Prinzen darzustellen, dreht Markus Kiefer die große Tafel, sie wird zu einem steinigen Planeten. Auf diesem „Asteroiden“ befindet sich dann jeweils Giampiero Piria und stellt die verschiedenen Personen, die der Kleine Prinz auf seiner Reise traf, dar: den König in seinem fiktiven Reich, den Gondoliere aus Venedig, der Bewunderung möchte, der Russe, der trinkt, um seine Alkoholsucht zu vergessen, den Mann, der als erster die Idee hatte, die Sterne zu besitzen, den Chinesen, der die Laternen an- und ausknipst und den Geografen, der dazu rät, die Erde zu besuchen. Und dort trifft der kleine Prinz dann auf den Mann, der in der Sahara mit dem Flugzeug abstürzte.
derwesten.de 18.12.2011


Vor einiger Zeit zeigte mir der Dichter Hans Flachs die Skizze zu einer weiteren Episode des „Kleinen Prinzen“. Wohl aus Bescheidenheit und Selbstzweifeln wollte er davon nichts selber veröffentlichen. Nun ich habe seine stillschweigende Zustimmung, es hier (leicht bearbeitet) zu tun:


Der kleine Prinz
Hans Flachs
Besuch beim Orthographen

Der kleine Prinz machte sich nun auf den Weg zur Erde. Dabei stieß er unerwartet auf einen Asteroiden, dessen Existenz jeder vergessen hatte. Als der Prinz neugierig landete, sprang ihm ein steinaltes Männlein mit Bart entgegen:
„Auf dich habe ich schon fast hundert Jahre gewartet!“
Das habe ich ja gar nicht gewußt. Warum hast du dich nicht gemeldet?
„ Das habe ich ja, oft mehrmals im Jahr, aber meine Lehren verhallten im Leeren“, sagte das Männlein. „Ich hatte schon den Glauben an den Sieg des Öfteren verloren. Du bist jetzt mein Reformfall“.
Ja, aber wer bist du denn eigentlich?
„Ich bin Orthografanwortete das Männchen.
„Aus altem Adel, wie ich vermute“ fragte der Prinz.

„Nein, Orthograph bin ich zwar seit Langem, aber den Grafentitel werde ich mir in Deutschland zu Eigen machen. – Wie ich sehe, bist du ein Problemschreiber.“
Ach nein! Ich habe eine königliche Privatausbildung genossen. Nur einmal war ich im Deutschunterricht ein Tolpatsch und habe das Wort mit zwei „l“ geschrieben.
„Dann befehle ich dir, es immer mit zwei „l“ zu schreiben.“
Aber ich weiß doch nun, wie man es richtig schreibt.
„Papperlapapp, für alle Kommenden soll gleich richtig sein, was sie falsch machen. –
Vor allem musst du viel „ä“ schreiben: Gämsen sind behände.“
Aber die haben doch keine Hände, auch nicht die Riesenschlangen – oder die Schafe!



„Ach nein? Und wie nennt man welche, die Kinder haben? Belämmert! Ich habe eben immer Recht!
Aber ich möchte gern weiter so schreiben, wie ich es gelernt habe!
Tut mir Leid, so geht dass wirklich nicht. Ich werde von nun an deinen Schreibgebrauch beo-bachten und die Regeln jedes Mal ändern, sodass elitäres Herrschaftswissen unmöglich wird.“
Ich verstehe das nicht, vieles war doch seit langem vernünftig.
„Es geht hier nicht um Vernunft, sondern darum, dass Wildwuchs in Rechtschreibung und Rosenbeeten vom Staat – und das bin in diesem Falle ich – rechtzeitig ausgerottet wird, damit wir keine englischen und französischen Verhältnisse bekommen.“
Aber ich will nicht „Bordo“ statt „Bordeaux“ schreiben, das ist doch häßlich!
„Das wollen wir fürs Erste auch nicht ändern. Als Erste sind die Deutschen dran, denn die schämen sich seit Langem ihrer Sprache. Denen werden wir sagen, dass das Esszett ein unlogischer Missstand ist.“
Aber das habe ich beim Deutschlernen doch immer gerne geschrieben!
„Die Deutschen auch, deswegen lassen wir ihnen auch noch ein paar, obwohl es das Schreiben in Wahrheit schwieriger macht. Wir erzählen ihnen aber, dass Kinder wie du dadurch leichter schreiben lernen – ‚Essess’ nach kurzem Vokal: ‚dass’, ‚Grass’ ‚Ass’…“
Nein, das darf nicht wahr sein! Das ist doch kein ‚As’, das ist ein amerikanisches Schimpfwort! Sollen jetzt die Deutschen den berühmten Adolphe Pégoud, ‚l’as de l’aviation’, oder auch Antoine de Saint-Exupéry, als „Flieger-Ass“ schreiben müssen?
„Halb so schlimm. Die Deutschen übernehmen auch bedenkenlos Wörter wie ‚After-Show’…“

Das Orthographen-Männlein redete sich in Rage. Schreckensbleich verließ der kleine Prinz den unwirtlichen Asteroiden und wandte sich der Erde zu. Doch was mußte er hier sehen? Während sich in England und Frankreich die meisten Schreibreformer nützlicheren Tätigkeiten zugewandt hatten, wimmelte es in Deutschland von Orthographen aller Art, die eifrig am Werk waren: Heerscharen von eitlen Schreibheilsverkündern, Wichtigtuern, Volksverdummern, Profiteuren, Geldschneidern, Reformglücksrittern, nicht zu vergessen die Seilschaften der Saufkumpane und Weichensteller – und vor allem die Provinzkönige. Die ganze deutsche Literatur wurde „angepasst“ und kon-vertiert, die Schüler indoktriniert. Aber das könnt ihr ja jeden Tag selbst sehen.

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Hans Flachs
07.08.2011 03.43
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Jetzt auch Bundes-BILDung

Schavan

Frei von Sünde und von Zweifel,
holte früh sie schon der Teufel
vom ZK der Katholiken
in die Schar der Domestiken.

Dort gebar die Maid aus Jüchen
fromm das Miss-geborne Frühchen –
Väter waren Marx und Engel
und manch Ortografenschwängel.

Am „Reform“ genannten Wesen
soll jetzt unser Deutsch genesen.
Hätte sie nun abgetrieben,
wär das Heil wohl ausgeblieben.

(aus Hans Flachs:„Dichter der Reform“)

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Hans Flachs
13.11.2010 08.31
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Reformiertes Vaterunser

In der Bochumer Christuskirche wird an diesem Freitag das Werk „Pater Noster – Unser Vater“ des Komponisten Stefan Heucke uraufgeführt; die neue deutsche Fassung des heiligen Textes stammt vom humanistisch gebildeten Katholiken Lammert.
Das bekannteste Gebet der Christenheit, das einzige, das dem Evangelium zufolge Jesus selbst seine Jünger gelehrt hat, wird auf Latein gesungen und in Lammerts Neuübersetzung, die zugleich eine Interpretation ist.
welt.de 12.11.10


Der Bundestagspräsident ist gewiß ein ehrenwerter Mann, jedoch ist in den erhaltenen Stasi-Unterlagen ein anderer Wechselgesang aus den Wirtschaftskreisen seiner Partei überliefert – nicht lateinisch und deutsch, sondern deutsch und geflüstert:

Das ganze Vaterunser

(Abgehört Mitte 1989 durch I.M. Mozart)

Vater unser, der du bist im Himmel
und – Dank Dir! – recht weit von hier..
Geheiligt werde Dein Name –
und auch unsere Mittel!
Zu uns komme Dein Reich
mit Hilfe unserer Partei.
Dein Wille geschehe
in unsrem Sinn,
wie im Himmel
zum Trost der Armen,
also auch auf Erden
zu unserem Gewinn.
Unser tägliches Brot gib uns heute,
doch nicht zuviel an kleine Leute,
und vergib uns unsere Schuld,
und trag es mit Geduld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern
zum Wucherzins Kredit.
Und führe uns nicht in Versuchung,
die harte D-Mark aufzuweichen,
sondern erlöse uns von dem Übel
des sozialistischen Marxismus,
[Nur für Protestanten:]
denn Dein ist das Reich
Karls des Großen
und die Kraft
der römischen Kirche
und die Herrlichkeit
der Christlichen Union
in Ewigkeit

Amen

[Redigiert durch Hans Flachs]

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Hans Flachs
14.07.2010 16.26
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Biebertaler Kulturtage

Quadflieg entführt ins Reich der Parodien

Wortakrobat tritt im Bürgerhaus Rodheim auf

Biebertal-Rodheim (tjl). Christian Quadflieg, nicht nur bekannt aus dem Fernsehen („Der Landarzt“), hatte sich im Bürgerhaus Rodheim der Lyrik von „wahnsinnlichen“ Wortakrobaten gewidmet. Alles, was Rang und Namen hatte in Bezug auf intelligente bis komisch absurde Spielereien mit Worten, Bedeutungen und Buchstaben – darunter Ringelnatz, Tucholsky, Heine, Brecht, Enzensberger, Peter Paul Althaus und auch Goethe –, rezitierte der charismatische Schauspieler.

Die rund 300 Besucher riss Quadflieg durch seinen lebendigen Vortrag, der in Tonfall und Betonung den Sinn und Unsinn der Texte ans Tageslicht förderte, oft zu Gelächter hin. Viel Beifall honorierte die mannigfaltig modulierten Rezitationen und am Ende gab es eine Zugabe. … Der Hesse Goethe dichtete im Schweizerdeutsch („Schweizerlied“), welches zum Besten gegeben wurde. Goethes „Wanderers Nachtlied“ ("Über allen Gipfeln/ Ist Ruh“) kam als Parodie von Hans Flachs zu Gehör . … Dass Liebe auch Ebbe im Kopf schaffen kann, setzte Robert Gernhardt in einem Gedicht um. … Auch der Schauspieler Heinz Erhardt schrieb ironische Lyrik, welche Christian Quadflieg in sein Programm aufnahm. Gut zwei Stunden dauerte der Ausflug ins Reich des Hintersinns und der Paradoxien, die sowohl unterhielt als auch den Geist anregte. Die Veranstaltung fand im Rahmen der Biebertaler Kulturtage statt.

lahndillklick.de 08.04.2010

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Sigmar Salzburg
30.05.2008 07.56
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Hans Flachs

REFORM
VOL-
LENDEN!

Auf Schelllack hört
ein Roer kaum Schallmei,
denn rauer rört
ein Dammhirsch mit Gewei.
Viel Balllast stört
die Wolllustballgerei,
doch Hofffahrt schwört
auf Tollpatschschreiberei.

Aus Hans Flachs „Lob des 3-Fachen“
Blödelverlach 2008


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Sigmar Salzburg
27.01.2008 08.15
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Hans Flachs

Das neue Regelwerk
im Klosterleben


Rationierung

(Die Benediktinermönche sollten einst
Völlerei und Fleischeslust meiden.
Erlaubt waren nur zwei gekochte Speisen,
Obst, Brot und Wein …)


O Mönch, du lobst
nicht Gott durch Obst-
ruktion: die Prost-
ration bringt Trost.
Es sühnt die Lust-
ration – die Frust-
ration macht krank!
Gott sei Dank!


Aus Hans Flachs
„Geschichte als Gedichte“
Bloedel Schulverlach 2007

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Sigmar Salzburg
31.12.2007 08.00
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Aus Ulrich Dillis’ Dichtkunstseite

Hirngespinnst und Reformgeschwullst

Zitat:

«In einigen Ableitungen mit dem Suffix -st könnte die heute unterlassene Verdoppelung eingeführt werden: ‹Gespinnst›, ‹Geschwullst›
(vgl. AUGST 1985: 62). »

aus: Gallmann, Peter (1990): «Wortschreibung und Schemakonstanz».
In: Zeitschrift für Germanistik 5/90. Seiten 513–523.



Wie mag das Augst sehen?

[…]

Du liest Augsts Text. Du sinnst. Du grinst.
„Geschwullst, Gespinnst“. Und du beginnst
wieder und wieder. Eisigkalt
kommt die Vision dir: „Heilanstalt“.


[…]

(Ulrich Dillis)


http://www.dildata.de/Dichtkunst/AugstSehen.htm

Allen Freunden der guten alten Rechtschreibung ein Schönes Neues Jahr!

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Sigmar Salzburg
30.11.2007 09.24
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Das neue Affenlied
(aktualisiert von Hans Flachs)

Die Affen rasen durch das Land,
der eine wäscht des andern Hand.
Die ganze Affenbande brüllt:
Wir ham de Moqu’ratie,
wir ham de Moqu’ratie,
wir ham de Moqu’ratie erfüllt.

Die Affen machen in Kultur,
und viel Verstand, der schadet nur.
Die ganze Affenbande brüllt:
Wir wolln euch schreiben lehrn,
wir wolln euch schreiben lehrn,
wir wolln euch schreiben lehrn mit Bild.

Die Affen machen Konferenz,
entscheiden tut der dümmste Stenz.
Die ganze Affenbande brüllt:
Jetzt wird die Duden-Norm,
jetzt wird die Duden-Norm,
jetzt wird die Duden-Norm gekillt.

Die Affen machen Schreibreform,
das Dümmste wird zur rechten Norm.
Die ganze Affenbande brüllt:
Wer hat die Schreibreform,
wer hat die Schreibreform,
wer hat die Schreibreform erfüllt?

Die Affen sau’n im Bücherwald,
es bleiben kaum noch Bücher alt.
Die ganze Affenbande brüllt:
Wir ham’s Elite-Deutsch,
wir ham’s Elite-Deutsch,
wir ham’s Elite-Deutsch begüllt.

Die Affen üben Staatsgewalt,
ohne Sinn und ohne Halt.
Die ganze Affenbande brüllt:
Wir ham de Moqu’ratie,
wir ham de Moqu’ratie,
wir ham de Moqu’ratie erfüllt.

(nach der bekannten Melodie zu singen)

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