Notice: Undefined variable: goto in /home/www/rechtschreibung.com/html/Forum/showthread.php on line 3 Notice: Undefined variable: goto in /home/www/rechtschreibung.com/html/Forum/showthread.php on line 3 Forum - Von den Reizen der neuen Rechtschreibung
Willkommen und Rechtschreibforum
Suche in Gästebüchern
Das neue Gästebuch
Dieser Faden ist 54 Seiten lang:    1  2  3 · 10 · 20 · 30 · 40 · 50  51  52  53  54  antworten       Gasteintrag
RenateMariaMenges
31.03.2001 09.40
Diesen Beitrag ansteuern
Sumite materiam vestris, qui scibitis, aequam viribus et versate diu,

quid ferre recusent, quid ferre recusent, qui valeant umeri. Horaz, De arte poetica 38 ff.

„Ihr, die ihr schreibt, nehmt einen Stoff, der euren Kräften angemessen ist und wägt lange ab, was eure Schultern zu tragen sich weigern und was sie tragen können.“

Ausgehend von diesem Satz ein paar Wörter zum Rechtschreiben in der Schule. Das Rechtschreiben hat schon lange seinen Stellenwert verloren. Trotzdem sollte man im Anschluss an die Schule richtig und rechtschriftlich sicher sein. Dieses Dilemma ist schon lange in Sicht. Dieser Satz kann auch für die Lehrer gelten, wenn ich diese ganzen Bemerkungen zum Lehrerdasein und der Rechtschreibreform genauer lese.

Beispiel zu dem genannten Lehrplan ( man könnte jeden anderen Lehrplan ebenfalls verwenden) S. 242 ff. KWMB I So./Nr.1/2000
Deutsch Jahrgangsstufe 4:
4.1. Sprechen und Gespräche führen
4.1.1. Sprechen und einander zuhören
4.1.2. Sich und andere informieren
4.1.3. Miteinander sprechen und umgehen
4.1.4. Sprache spielerisch umsetzen
4.1.5. Verständlich und ausdrucksvoll sprechen

4.2. Für sich und andere schreiben
4.2.1.Texte verfassen und Texte überarbeiten
4.2.2. Richtig schreiben
Wahrnehmung schulen und Strukturen erkennen
Rechtschreibstrategie erweitern
Rechtschreibstrategien sichern


4.2.3. Die Schrift weiterentwickeln

4.3 Sprache untersuchen

4.3.1 Sprache als Zeichensystem erfahren und verstehen
4.3.2. Sprachliche Mittel untersuchen und bewusst nutzen
4.3.3. Vielfalt und Reichtum der Sprache erfahren und nutzen
4.3.3. Fachbegriffe und Arbeitstechniken kennen und gebrauchen

4.4. Lesen und mit Literatur umgehen
---
---
---
Es geht weiter mit den Fremdsprachen in der 4. Jahrgangsstufe



Rechtschreiben kann nur ein Teil des Unterrichts sein und Rechtschreiben als unterrichtsimmanentes Lernziel nimmt weiter ab, je höher die Klasse ist. Sie wird auch in der Bewertung eines Aufsatzes nicht mehr so schwer bewertet, kann aber trotzdem noch zu einer Notenverschlechterung führen. Aber das ist seit vielen Jahren.

Es geht vielmehr um die Gliederung, den Inhalt und um die passenden Argumente.

Scribendi recte sapere est principium et fons. Horaz, De arte poetica 309 ff.
Anfang und Ursprung rechten Schreibens ist vernünftiges Denken.

Dieser Satz, der schon bei Horaz eine wichtige Rolle gespielt hat, gilt heute immer noch genauso.

Mit Klick die Kennkarte von RenateMariaMenges ansehen    An RenateMariaMenges schreiben   Visit RenateMariaMenges's homepage!   Suche weitere Einträge von RenateMariaMenges        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Christian Melsa
29.03.2001 22.48
Diesen Beitrag ansteuern
Vereinfachte Sprache

Frau Menges, da Sie ja zwischendurch auch schon anmerkten, es müßten nicht nur die Rechtschreibregeln vereinfacht werden, man müsse eigentlich noch weiter gehen, dachte ich, Sie würden damit eine Sprachreform jenseits der Orthographie fordern. Ihre Anregung, Substantivierungen generell zu unterlassen, kann ich auch nicht anders interpretieren.

Allerdings würde es mich interessieren, warum bei einer redlich begründbaren Motivation zum Eingriff in gebräuchliche und bewährte Schreibnormen ein Eingriff in die „Sprache an sich“ unterbleiben sollte? Korrekt zu sprechen ist noch schwerer als korrekt zu schreiben! Klar, wer spricht schon ununterbrochen druckreif? Käme man in der Schule etwa auf die Idee, sprachliche Unkorrektheiten in mündlichen Beiträgen der Schüler minuziös zu protokollieren und darauf fußend zu sanktionieren? Nein, aber mit deren Schriftstücken wird so verfahren. Wie ich mittlerweile festgestellt habe, bin ich mit meiner persönlichen Forderung, die Benotung der Rechtschreibungleistung in der Schule lockerer zu handhaben, nicht ganz allein. Die Lehre selbst sollte natürlich bleiben, dazu ist die Schule schließlich da. Der Reformansatz ist nun der denkbar schlechteste: Es wird einfach am Inhalt der Lehre willkürlich herumgebastelt, wovon dummerweise nicht nur die Schüler betroffen sind. Die Härte der Abfrage, des Leistungsdrucks, bleibt aber unverändert – nein, sie steigt sogar noch an, weil die Schüler nun noch viel eher die Regeln genau und ihre Einzelfälle und Sonderbarkeiten noch viel genauer kennen müssen, weil sie nicht einfach die Schreibung reproduziern dürfen, die sie außerhalb der Schule überall antreffen können, weil die allgemeine Rechtschreibdisziplin dank der Reformverwirrung rückgängig ist, vieles Schriftwerk daher orthographisch weniger verläßlich, und weil diese neuen Regeln noch umfangreicher und komplizierter sind als die bisherigen – außer in Bereichen, wo einfach nur blind gestrichen wurde, die damit aber auch nicht unbedingt leichter zu meistern sind.

Wenn Vereinfachung der „Sprache an sich“ zu weit geht, dann tut das auch die Vereinfachung einer speziellen Kommunikations- und Speicherungstechnik, der sich die Sprache bedient: der Schrift. Denn in ihr soll sich ja die Sprache widerspiegeln, mitsamt all ihrer Tiefenstrukturen und Höchstleistungen.

Mit Klick die Kennkarte von Christian Melsa ansehen    An Christian Melsa schreiben   Suche weitere Einträge von Christian Melsa        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
RenateMariaMenges
29.03.2001 14.44
Diesen Beitrag ansteuern
Nachtrag zur Petition

Wer Petitionen schreibt muss sich auch mit den Genehmigungsbehörden auseinandersetzen und unter Umständen mit ihnen zusammenarbeiten.

Aus ehrlicher Absicht und in der Hoffnung einiges weitergeben zu können, beschreibe ich kurz einen Vorgang, den man anwenden kann:

Eine Petition schreiben heißt, sich mit der Gegenseite auseinanderzusetzen. Die Genehmigungsbehörde muss bei Petitionen reagieren.
Meist kommt es soweit, dass wenigstens Auflagen (Erschwernisse) eingebaut werden. Dies heißt aber auch mit der Genehmigungsbehörde zusammenarbeiten und mit deren Beratungstätigkeit weiterkommen. Behörden sind heute auch zur Beratung verpflichtet. Natürlich kommt es auch auf den Umgangston und auf den Einfluss der Petitionsschreibenden an. Dies trifft sowohl für Petitionsschreiben an die Länder, als auch an den Bund zu. Mehr Gespräche bringen mehr Einflussmöglichkeiten.

Daher die Nachfrage, warum ist nicht schon früher direkt Einfluss genommen worden?

Trotzdem glaube ich, dass Herr Ickler einiges erreichen kann. Aber besser wäre ein Zusammentragen vieler Fakten (wie es hier geschieht) und ein Zusammennehmen vieler Fachleute, die ihren Weg der Möglichkeiten zu einer Petition sehen.

Meine Stellungsnahme ist klar:
Ja, zur neuen Rechtschreibung, aber eine eindeutige Verbesserung und auf Dauer gesehen eine Vereinfachung der Rechtschreibung.

Mit Klick die Kennkarte von RenateMariaMenges ansehen    An RenateMariaMenges schreiben   Visit RenateMariaMenges's homepage!   Suche weitere Einträge von RenateMariaMenges        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
RenateMariaMenges
28.03.2001 18.38
Diesen Beitrag ansteuern
Gegner bedürfen einander oft mehr als Freunde, denn ohne Wind gehen keine Mühlen.

Dieses Zitat von Hermann Hesse scheint sich in unserem Sinne zu bewahrheiten.

Im Grundsatz sind unsere Meinungen gleich, Herr Ickler, in der Außenansicht nicht. Beide sind wir nicht ganz zufrieden, wie die Rechtschreibung derzeit ausgeführt werden muss. Gerade bei der Getrennt – und Zusammenschreibung werden sich aber unsere Geister trennen. Ich schreibe zum Beispiel lieber zwei Wörter, wenn ich sie beim Sprechen automatisch auch trenne. Vorne spielt das Wort ruhigstellen eine Rolle, also ruhig stellen kann man meines Erachtens direkt auseinanderstellen. Es gibt aber noch eine Menge anderer Beispiele. Was mich aber wirklich stört sind die Ausnahmen, die Sie so gut beschreiben Herr Ickler. Trotz den Reizen der neuen Rechtschreibung ärgere ich mich hier sehr.

Norbert Schäblers Idee des Dementi sehe ich wirklich als schwierig an. Warum ein Landkreis, evt. nur eine Schule sich einer Petition stellt, wenn Sie doch ganz Deutschland angeht? So wie Herr Riebe das macht ist es richtig: Es ist nur möglich mit allen Bundesländern gegen eine so gerichtete Sache vorzugehen. Außerdem hat er persönlich nichts mehr zu befürchten.

Tipp 1 ( für nos): Einer alleine kann hier nichts ausrichten, nur eine größere Gemeinschaft. Gelassenheit ist auch hier gefordert, denn sonst kommt man nicht weiter.

Tipp 2 ( für nos) Warum beteiligen Sie sich, Herr Schäbler nicht im Verfahren der Bewerbung eine weiterführende Stelle zu suchen. Engagierte Lehrer werden in Vorstandschaften und in Schulleitungen gebraucht, keine Lehrer, die immer Ja und Amen sagen.

Zur Frage: Hätten Sie sich....
Wieso sollte ich mich, Herr Schäbler in etwas eintragen, wenn ich doch schon zu dieser Zeit in der neuen Rechtschreibung schreiben musste oder schrieb.

Es ist richtig Petitionen vor der Genehmigung zu schreiben um vielleicht Auflagen zu erreichen, aber so wie die Sache gelegen ist, war das einfach in Ihrem Fall zum Scheitern verurteilt.


Herrn Melsa versucht das Vereinfachen der Sprache mit ein paar Wörtern zu beschreiben. So einfach ist das nicht:
Wenn ich Ihnen in meiner Berufssprache schreibe, werden Sie das Lexikon zu Rate ziehen. Wenn es zu wissenschaftlich wird, interessiert es zum Teil nicht mehr, aber wenn es im Bild-Zeitungs-Jargon steht höre ich persönlich zu lesen auf.
Fazit: Die Vereinfachung der Regeln hat nicht unbedingt mit einer einfacheren Sprache zu tun. Inhalte und Formulierungen spielen nach wie vor eine große Rolle.

Mit Klick die Kennkarte von RenateMariaMenges ansehen    An RenateMariaMenges schreiben   Visit RenateMariaMenges's homepage!   Suche weitere Einträge von RenateMariaMenges        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Norbert Schäbler
26.03.2001 21.17
Diesen Beitrag ansteuern
Petitionsverbot!

Liebe Frau Dr. Menges!
In den Pfingstferien des Jahres 1997 (17.05. bis 02.06.1997) war ich in Sachen Rechtschreibreform sehr aktiv. Unter anderem händigte ich einigen mir bekannten Lehrern vorgefertigte Petitionslisten an den Deutschen Bundestag aus. Eine dieser Listen hängte ich selbst am 03.06.97 in meiner Schule an das Schwarze Brett. Andere Lehrer machten es in Ihren Schulen ebenso.
Nur eine Woche später erließ das Schulamt im Landkreis Aschaffenburg ein Aushangverbot und erwirkte damit, daß die Petitionslisten aus den Lehrerzimmern verschwanden. Dieses Verbot habe ich am 11.06.97 schriftlich angefordert und schwarz auf weiß erhalten. Das Dokument werde ich demnächst unter dem Leitfaden „Briefwechsel mit Schulamt und Regierung“ veröffentlichen.
Besonders schlimm war es, daß nach dem Verbot nur noch sehr wenige Lehrer unterschrieben, da sie keinen Ärger mit dem Schulamt bekommen wollten, und daß mir mehrere Lehrer ihre Listen nicht zurückbrachten. Zwei dieser Lehrer befürchteten, bei einer bevorstehenden Beförderung übergangen zu werden. Beide sind heute Konrektoren, während vier, jeweils mit zehn Unterschriften gefüllte Petitionslisten im Papierkorb landeten.
Die zurückerhaltenen Petitionslisten wurden zunächst Herrn Riebe zugesandt und später dem bundesdeutschen Parlament zugestellt.
Hätten Sie, liebe Frau Doktor, sich damals eingetragen?
Ich glaube kaum, denn die Schulfunktionäre sind doch zum Aufpassen verpflichtet und müssen die Weisungen von noch weiter oben schön nach unten ausgießen.
Spielen Sie uns doch kein Theater vor. Die Hände sind Ihnen doch gebunden. Vermutlich hätten Sie – ähnlich wie im Schulamtsbezirk Aschaffenburg – das Recht mit Füßen getreten?!
Haben Sie das immer noch nicht kapiert? Es geht um Grundrechte!
__________________
nos

Mit Klick die Kennkarte von Norbert Schäbler ansehen    An Norbert Schäbler schreiben   Suche weitere Einträge von Norbert Schäbler        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Reinhard Markner
26.03.2001 19.45
Diesen Beitrag ansteuern
»Snicksnack«

Das Wortspiel ist gut, Frau Menges, Sie steigern sich ja gewaltig. Und inzwischen kümmert sich ja auch Herr Ickler ganz rührend um sie. Das ist allerdings auch ein bißchen leichter, als sich mit dem Genöle z. B. von Herrn Wrase und mir auseinanderzusetzen, denn da kann er aus dem Fundus bewährter Argumente schöpfen.

Mein Buch ist für schlappe 29 Mark erhältlich, selbst in Bayern. Der Verlag hätte was dagegen, wenn ich hier etwa längere Auszüge hineinstellte. Damit kann ich leider nicht dienen.

Mit Klick die Kennkarte von Reinhard Markner ansehen    An Reinhard Markner schreiben   Visit Reinhard Markner's homepage!   Suche weitere Einträge von Reinhard Markner        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Theodor Ickler
26.03.2001 17.08
Diesen Beitrag ansteuern
Ausnahmen

Verehrte Frau Menges,
wenn Sie von der alten Rechtschreibung sprechen, meinen sie deren Darstellung im Duden, während ich mit demselben Begriff wirklich die alte Rechtschreibung meine. Darum verstehen wir einander nicht. „Ausnahmen“ sind immer auf Regeln bezogen. Die Rechtschreibung ist zunächst einmal einfach so, wie sie ist, Wort für Wort. Erst wenn man sie auf Regeln bringt, tauchen Ausnahmen auf. Aber vielleicht sind die Regeln falsch? Wenn man andere Regeln findet, die die Tatsachen besser beschreiben, verschwinden auch manche Ausnahmen. Wir haben das hier durchexerziert am Beispiel der „Substantivgroßschreibung“. Nach Auffassung des Reformers Gallmann ist die Kleinschreibung bei „seit langem“ usw. eine Ausnahme, nach meiner Darstellung ist es keine Ausnahme. Nach den Reformern ist die Kommalosigkeit in "„So?“ fragte sie“ eine Ausnahme, nach meiner Darstellung ist es keine Ausnahme. Usw.

Nachtrag: „leicht verdaulich“ haben Sie schon immer schreiben können; es gab allerdings daneben auch die Zusammensetzung, mit einem starken Akzent auf der ersten Silbe. Haben Sie sich schon einmal gefragt, woher das kommt, samt der Neigung zur Zusammenschreibung? Ebenso zu „allgemeinbildend, allgemeingültig“ usw. Das sind ja keine Erfindungen verrückter Orthographen gewesen. Hier sind aber jetzt Ausdrucks- und Unterscheidungsmöglichkeiten beseitigt worden, und das ist nun wirklich nichts Gewachsenes, sondern Anwendung bestimmter schlechter Theorien, weiter nichts. Welchen Grund Sie haben, darüber „froh“ zu sein, sehe ich nicht so recht.
– geändert durch Theodor Ickler am 27.03.2001, 19:39 –
__________________
Th. Ickler

Mit Klick die Kennkarte von Theodor Ickler ansehen    An Theodor Ickler schreiben   Suche weitere Einträge von Theodor Ickler        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
RenateMariaMenges
26.03.2001 14.37
Diesen Beitrag ansteuern
Endlich- der gewohnte Umgangston- und ein wenig Snicksnack

>Befehl ist Befehl, und Bier ist Bier !
[Man beachte das Komma hinter Befehl]

Ich dachte, Herr Reinhard Markner kann nur zwei nacheinander nachfolgende Sätze schreiben, aber ich muss erkennen, dass er auch mehr schreiben kann. Kann man da ein paar Auszüge aus seiner Veröffentlichung lesen???

Herr Wrase,

eines haben wir gemeinsam. Nach Ihren Kochrezepten können Sie nicht kochen, sondern überlassen das vielleicht den Frauen. Ich kann nicht kochen, das heißt, ich mag es nicht können. Ihr Umgangston ist erstmals normalisiert und etwas gemildert. So kann man damit leben. Meine Philosophie: Wenn jemand so ungemütlich wird, wie Sie waren, kann man nichts erreichen. Das sind keine politischen Wege, nein, damit erreicht man das Gegenteil.
Sorry, aber das sind Erfahrungswerte! Und ich stelle fest, dass Herr Wrase ein „Süßer ist“ ( Mars, Snickers, Gummibärchen). Ich mache mir schon wieder Gedanken um ihn!

Herr Jansen hat erkannt, dass sich die Gegner auf die Füße treten, Annäherungsversuche gibt es aber schon. Wo kämen wir hin, wenn die Kritik nicht genehmigt würde:


Die Maßnahmen des dritten Reiches gebe ich Ihnen ( die damit argumentierten) hiermit zurück. Sie hätten gerne den Diskurs verhindert und vor allem verblüffend, die Reformbefürworter als Störenfriede bezeichnet. Welch eine verblüffende ÄHNLICHKEIT.


Und Herr Melsa,

das ist richtig: Mir geht es auch nicht um das Privatvergnügen, sondern darum richtig in der Gesellschaft zu verfahren. Das hat mir der Befehlsempfängerei nichts zu tun. Wenn ich überzeugt von etwas bin, dann unterrichte ich es, sonst nicht, meine Herren. Falsches würde ich niemals unterrichten.

Aber wie so immer muss ich erst mal wieder die Ausführungen Melsas genau durchlesen, um auch richtig zu antworten. Werkzeuge am Computer: Das einfachste ist nicht das beste Werkzeug, aber zum Lernen ist es gut. Also Ihr Beispiel in Ehren, aber so einfach kann man es sich nicht machen.


Herr Ickler,

ich bin ja jetzt schon mal gerne zum Zuhören bereit, aber die beste Orthografie ist nicht die „alte Orthographie“. Nein, sie ist mit Ausnahmen übersät, wie die neue Rechtschreibung auch und da bin ich grundsätzlich dagegen.


Herr Schäbler, lieber nos

was ist jetzt mit der Politik? Ihr Beitrag war etwas mager. Haben Sie sich schon mal mit Petitionen und deren Weiterführung befasst? Haben Sie schon mal gehört, dass man mit Mehrheiten weiterkommt? Wussten Sie, dass man durch Petitionen auch Teilerfolge erringen kann? Ich erwarte dringenst Ihre persönlichen Antworten darauf. Darf ich Sie nun fragen, was Sie arbeiten? Lehrer? Journalist? Ich weiß es nicht mehr ( falls Sie es schon mitgeteilt haben).

Mit Klick die Kennkarte von RenateMariaMenges ansehen    An RenateMariaMenges schreiben   Visit RenateMariaMenges's homepage!   Suche weitere Einträge von RenateMariaMenges        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Wolfgang Wrase
26.03.2001 11.47
Diesen Beitrag ansteuern
Nudeln mit ketschap - das Kochbuch von Dr. Menges

Stellen wir uns vor, in der Schule würde das Kochen von der ersten Klasse an Gegenstand des Lehrplans. Ob das sinnvoll wäre oder nicht, sei hier dahingestellt. Dann käme doch Frau Dr. Menges und begehrte eine Kochreform nach dem Motto: „Alle rezepte müssen so einfach wie möglich werden, damit die kinder keine fehler machen können.“ Demnach würde ihre Kochreform alle bisherigen Kochbücher und Rezepte als „falsch“ erklären (in einer siebenjährigen Übergangszeit als überholt, danach als falsch) und zum Beispiel folgendes Regelwerk als allgemein verbindlich erklären.

A. Hauptspeisen

§ 1 Spagetti mit ketschap
Die spagetti zirka 10 minuten in kochendem salzwasser bissfest kochen, dann in einem sieb auffangen. Mit ketschap servieren.

§ 2 Mackaroni mit ketschap
Die mackaroni zirka 10 minuten in kochendem salzwasser bissfest kochen, dann in einem sieb auffangen. Mit ketschap servieren.

§ 3 Spiralnudeln mit ketschap
Die spiralnudeln zirka 10 minuten in kochendem salzwasser bissfest kochen, dann in einem sieb auffangen. Mit ketschap servieren.

B. Kalte speisen

§ 4 Apfel
Den stiel aus dem apfel herausdrehen. Das fruchtfleisch vom apfel abbeissen, bis das kernhaus übrig bleibt.

§ 5 Banane
Die banane schälen und dann stücke von der banane abbeissen.

§ 6 Karotte
Die karotte ggf. schälen und die enden abschneiden. Dann stücke von der karotte abbeissen.

C. Nachtisch

§ 7 Mars
Die verpackung aufreissen und mars essen.

§ 8 Snickers
Die verpackung aufreissen und snickers essen.

§ 9 Gummibärchen
Die tüte aufreissen, gummibärchen herausholen und essen.

§ 10 Schokolade
Die verpackung aufmachen, schokolade in mundgerechte stücke zerteilen und essen.

Mit Hilfe dieser vereinfachenden Kochreform wird Dr. Menges die Kinder und Lehrer glücklich machen und eine ideale Notengebung in allen Schulklassen erzielen. Dafür wird sie vom Bundespräsidenten mit dem Goldenen Ehrenkreuz der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Mit Klick die Kennkarte von Wolfgang Wrase ansehen    An Wolfgang Wrase schreiben   Suche weitere Einträge von Wolfgang Wrase        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Theodor Ickler
24.03.2001 15.27
Diesen Beitrag ansteuern
Neue Regeln

Wie die neuen Regeln aussehen werden, weiß zur Zeit noch niemand, vermutlich sind sie noch nicht ausformuliert. Ihr Inhalt ist jedoch mit großer Sicherheit aus den neuesten Wörterbüchern zu erschließen, nämlich Bertelsmann 1999, Duden 2000 und Duden-Universalwörterbuch 2001. Meine Analysen der ersten beiden stehen hier unter den Aufsätzen, die Besprechung des dritten erscheint in wenigen Tagen und wird dann ebenfalls hier eingestellt. Man beachte auch Prof. Munskes Analyse in der „Deutschen Sprachwelt“. Beide Verlage haben mitgeteilt, daß sie ihre Änderungen in Übereinstimmung mit „Beschlüssen“ der Rechtschreibkommission vorgenommen haben; die Kommission ihrereseits hat bestätigt, daß die so geänderten Wörterbücher ihren Absichten entsprechen und „zuverlässig“ sind.
Es handelt sich aber in jedem Fall nur um ein Zwischenstadium; weitere Regeländerungen werden bald folgen.

Ich möchte jedenfalls die Freunde der Neuregelung ernstlich davor warnen, ihr Herz an Dinge zu hängen, deren Vergänglichkeit nur zu deutlich ist. Sogar Herr Zehetmair gibt ja inzwischen zu, daß nicht alles so gut läuft. Privat hat er das schon immer gesagt. Vor ein paar Wochen schrieb er mir, nachdem er sich sehr freundlich für zugesandte Informationen bedankt hatte: „Ich bleibe bei meiner bewährten Auffassung.“ Das war aber so pythisch formuliert, daß ich nicht erkennen konnte, auf welche seiner Auffassungen er sich bezog.
__________________
Th. Ickler

Mit Klick die Kennkarte von Theodor Ickler ansehen    An Theodor Ickler schreiben   Suche weitere Einträge von Theodor Ickler        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
RenateMariaMenges
24.03.2001 15.00
Diesen Beitrag ansteuern
Dann zeigen Sie uns halt die neuen Wege auf

Wenn Sie wirklich die neuen Bestimmungen wissen, dann aber bitte mitteilen.

Wie Sie diesesmal richtig bemerkt haben, beklage ich mich nicht, sondern möchte nur darauf hinweisen, was ich als erleichternd finde. Aber wenn Sie die neuen Regeln wirklich real schon kennen, dann bitte in das Gästebuch:

Aber schreiben Sie bitte ja nicht, Sie dürfen nicht.

Da muss man hier mit herber Kritik rechnen. Außerdem verteidige ich nur was ich schön finde. Das müssen Sie mir schon lassen, mein Schönheitsempfinden und meine Ästhetik über die neue Rechtschreibung(darüber hat sich aber noch niemand ernsthaft beklagt).

Ihre interessierte

RenateMariaMenges

Mit Klick die Kennkarte von RenateMariaMenges ansehen    An RenateMariaMenges schreiben   Visit RenateMariaMenges's homepage!   Suche weitere Einträge von RenateMariaMenges        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Theodor Ickler
24.03.2001 14.34
Diesen Beitrag ansteuern
Radfahren

Über die Zusammenschreibung bei substantivierten Infinitiven, sehr verehrte Frau Menges, beklagen Sie sich doch nicht etwa? Das ist ja eine unabänderliche Folge der deutschen Grammatik, denn das „Rad Fahren“ kann es einfach nicht geben. Ich habe es immer für eine falsche Auslegung gehalten, wenn der Duden den Eindruck zu erwecken suchte, „Rad fahren“ sei falsch. „fahren“ kann mit jeder Bezeichnung eines in Frage kommenden Fahrzeugs verbunden werden, die Zusammenschreibung „radfahren“ war eine zusätzliche Möglichkeit („Lizenz“ habe ich es in den letzten sechs Jahren immer genannt). Über diese Dinge ließ sich jederzeit reden, eine Reformnotwendigkeit ergab sich nicht daraus. In meinem Rechtschreibwörterbuch ist die Sache so dargestellt, wie sie sich wirklich verhielt, und deshalb war dieses Wörterbuch notwendig. Leider hat man (aus sachfremden, überwiegend geschäftlichen Gründen) den Fehler begangen, die Regelungsmaterie zu ändern (und zwar katastrophal oberflächlich und grammatisch ignorant), statt ihre Darstellung im Duden zu verbessern und die Haarspaltereien auszukämmen. Nun erleben wir den qualvollen Rückbau der Reform, der sich noch lange hinziehen kann. Und nebenher blamieren sich viele, die die neuen Regeln noch verteidigen, während deren Urheber schon wieder ganz woanders sind.
__________________
Th. Ickler

Mit Klick die Kennkarte von Theodor Ickler ansehen    An Theodor Ickler schreiben   Suche weitere Einträge von Theodor Ickler        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
RenateMariaMenges
24.03.2001 14.23
Diesen Beitrag ansteuern
Konstruktive Kritik

Mit den Beiträgen Ickler, Salzburg und Schäbler kann ich wenigstens umgehen und mir meine Gedanken machen und darüber schreiben. Ich bin Ihnen sozusagen sogar dankbar, dass ich nur mit Kritik umgehen muss. Aber ich werde erst über die unmöglichen Worte eines Herrn Wrases nachdenken, ob ich hier überhaupt noch schreiben werde. Allerdings fühle ich mich überhaupt nicht unfähig, nicht unkritisch und nicht undemokratisch. Ich zeige nur Wege auf, die wir gehen. Und an Ihren Reaktionen merke ich auch, dass diese Wege nicht nur uns bewegen, sondern auch sie und Sie, die diese Beiträge lesen. Meine Rechte und Plichten als Beamtin kenne ich allerdings, darüber brauche ich nun wiederum keine Aufklärung.

Ich habe eine sehr liebenswürdige Netzpost bekommen. Darüber bedanke ich mich öffentlich noch einmal, um einfach Dinge hier einordnen zu können.

Bitte beachten Sie, ich beklage mich nicht über die Rechtschreibung, nein ich zeige einfach unsere Wege, die wir tagtäglich gehen.

Und bitte vergessen Sie nicht, dass ich auch um einges froh bin: Rad fahren, quer gehen, leicht verdaulich.

Trotzdem wir dann wieder bei der Substantivierung „das Radfahren“ schreiben müssen.

Mit Klick die Kennkarte von RenateMariaMenges ansehen    An RenateMariaMenges schreiben   Visit RenateMariaMenges's homepage!   Suche weitere Einträge von RenateMariaMenges        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Theodor Ickler
24.03.2001 13.21
Diesen Beitrag ansteuern
Recht und Freiheit

Zur Zeit sind die Lehrer an staatlichen Schulen gezwungen, objektiv Falsches zu unterrichten. Ich glaube, daß sie ihre Kritik daran äußern dürfen, bin allerdings juristisch nicht so weit im Bilde, daß ich sagen könnte, wie weit sie damit gehen dürfen. Sie können den Dienst quittieren, aber nicht verweigern. Der Rechtsweg steht ihnen allerdings offen. Am besten wäre eine Klage von Eltern, deren Sprößling letzten Endes wegen einer richtigen, vom Lehrer aber als falsch beurteilten Schreibweise sitzengeblieben ist. Das könnte man natürlich nur geltend machen, wenn es sich um den Tropfen handelte, der das Faß zum Überlaufen brachte, und außerdem steht einem solchen Verfahren zur Zeit entgegen, daß auch die bisherigen Schreibweisen noch geduldet werden. Da dürften nur sehr geringe Aussichten für den Kläger bestehen.
Während wir auf das Jahr 2005 warten, wird die Neuregelung mehr und mehr zurückgebaut, bis man kaum noch etwas zu fassen kriegt, was so eindeutig falsch ist wie die neue Getrennt- und Großschreibung. Wahrscheinlich wird nur die ss-Schreibung übrigbleiben, die zwar sinnlos ist, aber ausreicht, um die grundsätzliche Unterwerfungsbereitschaft zu demonstrieren (Menges usw.) bzw. zu erzwingen (KMK und Schily). Man wird dann sagen können: Das Ganze war zwar Unsinn, aber der deutsche Bürger kuscht, und nur darauf kommt es an. Die Zeitungen werden ein paar Witzchen machen über die komischen Jahre, als sie „so genannt“ und „heute Abend“ schrieben, und das war's dann auch schon.
__________________
Th. Ickler

Mit Klick die Kennkarte von Theodor Ickler ansehen    An Theodor Ickler schreiben   Suche weitere Einträge von Theodor Ickler        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Sigmar Salzburg
24.03.2001 12.28
Diesen Beitrag ansteuern
Die würgende Komik hinterhältiger Erlasse

Durch Ministerialerlaß vom 22. Juli 1933 wurde der „deutsche Gruß" allen „Beamten, Angestellten und Arbeitern von Behörden“ zur Pflicht gemacht und erstreckte „sich auch auf die Lehrer und den Grußverkehr in den Schulen“ (Zentralblatt 1933, S. 203).

In einer besonderen Ausführungsbestimmung für die Schulen heißt es: „Der Lehrer tritt zu Beginn jeder Unterrichtsstunde vor die stehende Klasse, grüßt als erster durch Erheben des rechten Armes und die Worte 'Heil Hitler'; die Klasse erwidert den Gruß durch Erheben des rechten Armes und die Worte 'Heil Hitler'. Der Lehrer beendet die Schulstunde, nachdem sich die Schüler erhoben haben, durch Erheben des rechten Armes und die Worte 'Heil Hitler; die Schüler antworten in gleicher Weise.“ [...]

Die anfängliche Komik der neuen Grußpflicht wich bald einer Gewohnheit, die über die persönliche Unterwerfung nicht mehr nachdachte und sie so in das eigene Denken und Fühlen übernahm. Das erging Lehrern und Schülern genauso wie der übrigen Bevölkerung, auch wenn hier und da „lässig“ gegrüßt wurde und Lehrer dies beklagten.


[Bearbeitet nach den „Informationen zur Schleswig-Holsteinischen Zeitgeschichte" (Kiel) Heft 35 (April 1999); der Autor Robert Patett, Dr. phil., geboren 1926, Lehrer a.D., befaßt sich mit schleswig-holsteinischer Schulgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts.]

Die Fortsetzung für die Jahrtausendwende könnte lauten:

Durch Erlaß der Kultusminister wurde am 1.8.1998 die ss-Schreibreform an allen Schulen zur Pflicht gemacht. Die Erlasse zur Einführung bei den Behörden von Bund und Ländern folgten innerhalb des nächsten Jahres, die Gleichschaltung der Presse am 1.8.1999, die Beseitigung des demokratischen Volksentscheids gegen die „Reform“ am 17.9.1999.

Die anfängliche Komik der neuen Rechtschreibung wich bald einer Gewohnheit, die über die persönliche Unterwerfung nicht mehr nachdachte und sie so in das eigene Denken und Fühlen übernahm. Das erging Lehrern und Schülern genauso wie Teilen der übrigen Bevölkerung, auch wenn hier und da „nachlässig“ geschrieben wurde und die Kultusminister dies beklagten.

– geändert durch Sigmar Salzburg am 25.03.2001, 16:36 –
__________________
Sigmar Salzburg

Mit Klick die Kennkarte von Sigmar Salzburg ansehen    Suche weitere Einträge von Sigmar Salzburg        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Dieser Faden ist 54 Seiten lang:    1  2  3 · 10 · 20 · 30 · 40 · 50  51  52  53  54  antworten       Gasteintrag
Jemandem das Gästebuch empfehlen! Druckvoransicht zeigen
Gehe zum Forum: