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Friedrich Besch
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Matthias Dräger
13.07.2001 21.23
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Besch und die Bertelsmann-Stiftung?

1997 fand in Bonn im „Haus der Geschichte“ eine öffentliche Veranstaltung zur Rechtschreibreform statt – so eine Art Anhörung unter dem Motto: Der Bürger fragt, die armen Politiker müssen das alles über sich ergehen lassen.
Mit von der Partie waren Augst, Innenminister Schily (für die SPD; Schily hatte sich nach eigener Aussgage ganze 30 Minuten auf die Thematik vorbereitet, indem er diese Zeit mit Prof. Augst gesprochen hat!) und Staatssekretär Besch.
Ich kann mich nicht mehr an alles erinneren, u. a. aber auch daran, daß ich, als ich gegen Ende der Veranstaltung auch einmal das Wort ergreifen durfte, dem Podium vorhielt, die Rechtschreibreform werde doch nach allen Umfragen von der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt, und warum man es dann trotzdem mache.
Dieser Einwand wurde von Herrn Staatssekretär Besch sinngemäß so beantwortet: „Das ist mittlerweile auch uns (damit meinter er wohl die Reformer) bekannt, aber der Euro wird ja auch von 60 Prozent der Bevölkerung abgelehnt, und trotzdem wird es gemacht.”

Staatsrat Besch ist übrigens seit 1997 Bertelsman-Co-Autor (Bildungsinnovation durch Medien, Bertelsman-Stiftung, 1997). Die Fäden zum Versuch der Durchsetzung der Rechtschreibreform laufen also möglicherweise doch bei den Bertelsmännern, evtl. auch bei der entsprechenden Stiftung zusammen.
Auch von Prof. Lutz Götze und Dr. Klaus Heller ist bekannt, daß sie Beziehungen zum Hause Bertelsman unterhalten; dann bleibt auch die Frage, warum der frühere Pressesprecher von Zehetmair, Toni Schmid, im Kultusministerium bei Kollegen den Spitznamen Bertelsmann-Schmid weg hatte – Zufall? Zur Erinnerung: Daß Bayern sich zustimmend zur Rechtschreibreform äußerte, war das Werk von Toni Schmid; sein Chef erfuhr davon aus der Zeitung...

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Theodor Ickler
13.07.2001 14.13
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Besch

Friedrich Besch, inzwischen pensioniert, war über viele Jahre hinweg einer der wichtigsten Organisatoren und Antreiber der Rechtschreibreform; ohne ihn (und Frau Palmen-Schrübbers im Bundesinnenministerium) wäre die Reform überhaupt nicht möglich gewesen. Die Reformer haben das immer dankbar anerkannt.

Um das ganze Ausmaß der Heuchelei erkennbar zu machen, will ich nur folgendes anmerken:

Da Besch zu denen gehörte, die das Überrumpelungsmanöver geplant und durchgeführt haben, kann es ihn nicht wirklich wundern, daß Einwände gegen die Reform nicht früher vorgetragen wurden: Die Reform war ja inhaltlich gar nicht bekannt.

Daß die Grundschulen „freiwillig“ mit der Neuschreibung begonnen hatten (zwei Jahre vor dem Inkrafttreten), wird hier wie geplant als Argument dafür geltend gemacht, man könne nicht mehr zurück. Mit welchen Mitteln die vorfristige Einführung von seiten der Kultusminister eingefädelt worden war, geht aus zahllosen Schreiben hervor.

Es kann den Staatssekretär auch nicht wirklich überrascht haben, daß die Schulbücher schon in Neuschreibung vorlagen, denn dies gehörete zu den Absprachen, der er selbst und seine Kollegen mit den Schulbuchverlagen getroffen hatten. Ohne die sofortige Bereitstellung umgestellter Schulbücher wäre es gar nicht möglich gewesen, die Schulen vorfristig auf den neuen Kurs zu bringen. Schon 1996 ergingen Rundschreiben von allen Kultusministerien an die Schulbuchverlage, daß Schulbücher ab sofort nur noch in Neuschreibung genehmigungsfähig seien.

Beschs Nachfolger ist Dr. Franz Niehl, auch schon lange im Rechtschreibgeschäft tätig und von ähnlichem Schlage. Dazu noch folgende Glosse:

„Gern hätte Friedrich Besch, Staatssekretär im Schulministerium, seine berufliche Laufbahn mit der Durchsetzung der Rechtschreibreform gekrönt. Dazu wird es wohl nicht kommen. Gerüchten zufolge scheidet der 62jährige zum Ende des Jahres aus dem Amt. An die neue Schreibweise des Titels muß sich dann erst sein Nachfolger gewöhnen. (Stahtzekreter)" (WDR 7.10.1997)

__________________
Th. Ickler

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Theodor Ickler
13.07.2001 14.01
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Dr. Friedrich Besch
Staatssekretär

Ministerium für
Schule und Weiterbildung
des Landes
Nordrhein-Westfalen


(...)

25. Februar 1997



Sehr geehrter Herr Professor Ickler,

für Ihr Schreiben vom 2. Februar und Ihre Analyse danke ich Ihnen sehr.

Meine Antwort hat so lange auf sich warten lassen, weil ich – als Laie – versucht habe, mich durch Ihren Text durchzuackern, was gar nicht so leicht war.

Ich frage mich natürlich, warum Ihre wie ähnliche Stellungnahmen erst nach der Beschlussfassung durch die KMK auf den Tisch kommen.

Ein Trost für mich ist, dass vieles von dem, was Sie kritisieren, auf einer unterschiedlichen Interpretation durch die einzelnen Wörterbuchredaktionen beruhen mag.

Die Kommission wird also Arbeit haben!

Für ausgeschlossen halte ich allerdings, die Rechtschreibreform aufzuhalten oder gar rückgängig zu machen. 90 Prozent unserer Grundschulen legen bereits freiwillig die neue Schreibung zu Grunde – und zwar in den Klassen 1 bis 4. In den anderen Bundesländern sieht es ähnlich aus.

In der vergangenen Woche fand die „didacta“ in Düsseldorf statt. Dabei konnte ich zu meinem Erstaunen feststellen, dass es keinen Schulbuchverlag gibt, der nicht bereits ein ganzes Sortiment von Schulbüchern in der neuen Schreibung vorgelegt hätte – und auch damit wirbt.

Selbst Englisch-Bücher für die Sekundarstufe tragen den werbenden Aufdruck NRS! Es wäre für die Verlage, die wir als KMK durch die sehr langen Übergangsfristen finanziell schonen wollten und die in „vorauseilendem Gehorsam“ außerhalb der Erneuerungszyklen voll auf den Dampfer der „NRS“ aufgesprungen sind, wohl eine Katastrophe, wenn die Reform wieder in Zweifel gezogen würde.

Ihr Einverständnis voraussetzend, werde ich der Kommission, die ja den Auftrag hat, Zweifelsfälle zu klären, Ihre Stellungnahme zuleiten.

Mit freundlichen Grüßen


(Ihr Friedrich Besch)



__________________
Th. Ickler

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