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Norbert Lindenthal
07.08.2004 16.29
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7.8.2004

Kippt Rechtschreibreform? Springer und Spiegel kehren zu alten Regeln zurück

Kreis Segeberg. Alles, auch die Rechtschreibreform, ist im Fluss. Oder sollte man besser wieder „Fluß“ schreiben ? Am Freitag, drei Tage vor Schulbeginn in Schleswig-Holstein, erklärten Springer- und Spiegel-Verlage überraschend, sie kehrten zur alten Rechtschreibung zurück. Mit ihren Zeitungen und Zeitschriften erreichen sie 60 Prozent der Bevölkerung. Das Echo auf die Ankündigung ist gewaltig: Die Autoren der Reform sind entsetzt, Lehrer und Schulaufsicht irritiert, zeigen aber teilweise Verständnis.
Kippt die Reform also ? Die Politik klammert sich an internationale Beschlüsse deutschsprachiger Länder von 1996. „Die Entscheidung der Verlage schafft überflüssige Verunsicherung an den Schulen“, ärgert sich Kultusministerin Ute Erdsiek-Rave in einer Stellungnahme. Es bleibe bei der neuen Rechtschreibung. „Es gibt keinen Grund, dies zu ändern.“
Das sehen viele anders. In den vergangenen Monaten trommelten Literaten von Günter Grass bis Marcel Reich-Ranicki und manche Ministerpräsidenten gegen die neuen Regeln. Die Frankfurter Allgemeine schreibt schon seit Jahren nach alter Weise. Die neuen Regeln waren in Schulen und Behörden im August 1998 eingeführt worden, sollten dort in einem Jahr Pflicht werden.
„Staatlich verordnete Legasthenie“, schimpften am Freitag in einer seltenen Koalition die Springer- und Spiegel-Verlage gemeinsam. Die Mehrheit der Bürger lehne die Reform ab, sie habe Mängel, verunsichere Menschen, führe zu abnehmender Schreib- und Lesefähigkeit. „Schnellstmöglich“ wollen die Verlage ihre Schreibweise wieder umstellen, sich aber „sinnvollen Veränderungen nicht verschließen.“ Konkrete Beispiele nannten die Verlage nicht.
In Veröffentlichungen des Spiegel vor wenigen Tagen war Widersinniges aufgeführt worden: „des Weiteren“ und „seit kurzem“, „in Grau“ und „schwarz auf weiß“ – „Da lauert eine Regel mit drei Ausnahme-Unterebenen. Kann das noch einer lernen ?“
Am Freitag schob Spiegel-Online gleich einen Tipp fürs Word-Programm auf dem PC nach: Über Extras/Optionen/Rechtschreibung und Grammatik/ lasse sich bei „Neue deutsche Rechtschreibung“ der Haken davor rasch entfernen.
Empört auf die „spektakuläre“ Verlagsinitiative reagiert im SZ-Gespräch der emeritierte Sprachwissenschaftler Prof.Dr. Gerhard Augst. Er ist Vizevorsitzender der Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung, der „Mutter“ der Reform. Die Verlage hätte im Beirat doch bis auf kleine Änderungen immer alles abgenickt. Nun versuche geballte Medienmacht eine Reform zu kippen, die demokratisch beschlossen und von höchsten Gerichten bestätigt worden sei. Sollen nun sechs Jahrgänge von Schülern falsch gelernt haben ?, fragt Augst. „Die Initiative finde ich nicht gut.“ Allerdings gibt er sich auch realistisch, räumt indirekt eine Niederlage ein. Es werde wohl was geändert werden. „In der Pflicht ist nun die Politik.“ Etwa die Konferenz der Kultusminister und die Kulturstaatsministerin des Bundes, Christina Weiss.
Die mochte gestern auf Anfrage nicht das glühende Eisen anfassen und ließ auf einen Kommentar von Mitte Juli verweisen. Darin hatte sie gewarnt, die Reform mit „unsinnigen Neuerungen wie die verwirrende Getrenntschreibung gegen den Willen der Bevölkerung durchzusetzen“, und erhob das Thema zu einem wichtigen. Nicht die Kultusminister, sondern die Regierungschef der Bundesländer sollten sich des Themas annehmen, meinte sie und warnte zugleich: „Sprache kann nicht von Politik verordnet werden.“
Die Politik sollte jetzt den kleinsten gemeinsamen Nenner finden, meint Barbara Koop, Rektorin der Realschule am Seminarweg in Bad Segeberg. Komplett zurück zur alten Rechtschreibung führe wohl kein Weg mehr. Denn einiges habe sich im Schulalltag bewährt. Doppelte Konsonanten nach kurzem Vokal etwa: „nass“ statt „naß“. Auch mit neuen Freiheiten der Zeichensetzung wüssten die Schüler gut umzugehen. Bei der Klein- und Großschreibung und Zusammen- und Getrenntschreibung aber gebe es dagegen zu viele Ausnahmen und Spitzfindigkeiten. Die Rechtschreibung sei dort schwieriger, nicht einfacher geworden.
Ein Problem für Schüler, wenn Zeitungen so und Lehrer anders schreiben, sieht Schulrätin Marianne Böttcher nicht. Schon jetzt müssten die Schüler zwischen Schriften mit alter und neuer Rechtschreibung springen. Die Reform sei eine Hilfe gewesen.
Persönlich ärgert sich die Schulrätin über ganz anderes: Die Verarmung der Sprache, etwa durch Verkürzung. Statt „Konfirmandenunterricht“ heiße es heute doch nur noch „Konfer“. GERRIT SPONHOLZ
PS. Wie ist Ihre Meinung? Soll in Deutschland weiter die neue Rechtschreibung gelten ? Oder wieder die alte ? Oder eine Mischform ? Schreiben sie uns bitte Ihre Meinung unter dem Stichwort „Rechtschreibreform“.
E-Mail: kreis-segeberg@segeberger-zeitung.de
Post: Segeberger Zeitung, Redaktion, Hamburger Straße 26, 23795 Bad Segeberg
Fax: 04551/904-83
Bitte nennen Sie ihren vollen Namen und den Wohnort. Wir wollen die Beiträge veröffentlichen.

nordClick/sz vom 07.08.2004 13:10
In den letzten 7 Tagen schon 21 mal gelesen – zuletzt am 07.08.2004 um 18:07.

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