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Detlef Lindenthal
25.06.2006 18.25
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24. Juni 2006 – 10:54
Neue Rechtschreiberegeln für Schweizer Schüler
Die Schweiz übernimmt die Korrekturen der Rechtschreibreform. (Keystone)

Die Schweiz übernimmt die Korrekturen der Rechtschreibreform, wie sie der Rat für deutsche Rechtschreibung vorschlägt. Das beschloss die Erziehungsdirektoren-Konferenz (EDK).
Laut EDK sind die Auswirkungen auf den Lernstoff aber nur marginal.

In Deutschland, Österreich und der Schweiz tritt die modifizierte Rechtschreibung am 1. August offiziell in Kraft.

Es herrschen aber unterschiedliche Übergangsfristen: In Deutschlands Schulen werden dann noch ein Jahr lang alte Reformschreibweisen toleriert, ohne dass diese als Fehler gewertet werden. In Österreich läuft die Übergangsfrist zwei Jahre, in der Schweiz sogar drei Jahre bis zum 31. Juli 2009.

Auf diesen Zeitpunkt wird in den Schweizer Schulen die Korrekturtoleranz also auch für die Bereiche Getrennt- und Zusammenschreibung, Worttrennung und Zeichensetzung aufgehoben. Diese Bereiche waren bisher von einer Verbindlichkeit ausgenommen gewesen, weil der Rat für Rechtschreibung hier seine Änderungen angekündigt hatte.

Schweizer Varianten werden verbindlich festgelegt

Die Reform der deutschen Rechtschreibung sei seit 1998 gut in den Schweizer Schulen umgesetzt worden, heisst es bei der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK). Die jetzt vom Rat für deutsche Rechtschreibung vorgenommenen Anpassungen würden in erster Linie mehr Varianten zulassen – "haltmachen“ oder „Halt machen“, „du“ oder wieder „Du“ in Briefen zum Beispiel.

Deshalb könnten in der Schule teilweise die bisherigen Regeln weiter vermittelt werden. Wo dies nicht möglich ist, sollen Regeln darüber entscheiden, welche Varianten benützt werden dürfen. Weitere Änderungen betreffen Spezialfälle und Randgebiete, die allenfalls zum Lernprogramm an weiterführenden Schulen gehören.

Befriedigende Lösung

Für EDK-Präsident Hans-Ulrich Stöckling sind die Auswirkungen auf die Schule sehr klein, weil gewisse Varianten, die schon bisher zulässig waren, dies weiterhin bleiben. „Und in einem ganz beschränkten Rahmen sind noch einige zusätzliche Varianten zulässig. Die Schüler müssen nichts Neues lernen.“

Die ganze Übung koste im Grundsatz nichts, „weil diese Handreichungen so oder so von Zeit zu Zeit angepasst werden müssen“. Für Stöckling ist klar: „Wir haben jetzt eine befriedigende Lösung.“

Kritik am Alleingang Deutschlands

An der Plenarversammlung, an der die EDK den Empfehlungen zugestimmt hat, übte sie allerdings Kritik am Alleingang Deutschlands. Die Kultusministerkonferenz in Deutschland habe den Vorschlägen des Rates für deutsche Rechtschreibung zugestimmt, „ohne vorgängige Rücksprache mit den deutschsprachigen Partnern in Österreich, in der Schweiz und in Liechtenstein“.

Vor ihrem Beschluss hatte die EDK Meinungen der Lehrerorganisationen, der Fachdidaktik und der Lehrmittelverlage der Schweiz eingeholt.

Anton Strittmatter, Geschäftsleitungs-Mitglied des Dachverbandes Schweizer Lehrerinnen und Lehrer (LCH), ist froh, „dass die Geschichte jetzt vorbei ist“. Gegenüber swissinfo sagt er, der LCH habe, ebenso wie die EDK, der Modifizierung des Rates zugestimmt, „aber nur zähneknirschend, weil aus unserer Sicht der ganze Entscheidungsprozess nicht optimal gelaufen ist“.

Mehrarbeit in der Umsetzung

Es gebe jetzt Mehrarbeit in der Umsetzung der Rechtschreibreform-Korrekturen, so Strittmatter weiter. Es werde nun die Aufgabe der Fachdidaktik sein, die Veränderungen schulgerecht aufzubereiten.

Dazu soll bis im kommenden Herbst eine Handreichung für Lehrpersonen erarbeitet werden, die auch einer interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung stehen soll. Ebenfalls auf den Herbst hin publiziere die Interkantonale Lehrmittelzentrale eine Neuauflage des Schweizer Schülerdudens. Die Schreibweise in den Lehrmitteln werde im Rahmen der üblichen Erneuerungsprozesse angepasst.

Kleine Umlernprozesse

Für den Vollzug des Rechtschreibeunterrichts habe sich nicht allzu viel geändert. Aber die grosse Menge der noch zugelassenen Schreibvarianten werde in der Schulpraxis weiterhin Schwierigkeiten bereiten. Das mache die Sicherheit beim Schreibunterricht nicht grösser. „Keine Erleichterung für die Schule, aber immerhin ist jetzt der Rahmen klar“, so Strittmatter.

Weil die Rechtschreibreform schon lange laufe, hätten die Schülerinnen und Schüler aber nicht viel Neues zu lernen. „Es ist jetzt klar, was als richtig und was als falsch gilt. Jetzt sind nur noch kleine Umlernprozesse nötig.“

swissinfo, Jean-Michel Berthoud


Zum Thema
Rechtschreibreform: Noch nicht definitiv
Sommer-Theater um Rechtschreibreform
Zerreissprobe für neue Rechtschreibung<<

http://www.swissinfo.org/ger/startseite/detail/Neue_Rechtschreiberegeln_fuer_Schweizer_Schueler.html?siteSect=105&sid=6843316&cKey=1151139271000


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Wie ist es in der Schweiz jetzt eigentlich mit der einheitlichen Rechtschreibung?
Und was hat das immer mit den Varianten auf sich?
Und wie ist das mit dem Rat für deutsche Rechtschreibung – war die Schweiz daran gar nicht beteiligt? Konnte sie nicht beteiligt sein, weil es im Ratsnamen „deutsche Rechtschreibung“ hieß statt „deutschsprachige Rechtschreibung“ oder „Schweizer/Südtiroler/Eupen-Malmedyer/Österreicher/Deutschlander Rechtschreibung“?
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Detlef Lindenthal

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Detlef Lindenthal
31.12.2004 22.03
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„Das war das absolut härteste Jahr“

>>„Das war das absolut härteste Jahr“
Von unserem Redakteur Winfried Folz
Um ihren Job in den vergangenen zwölf Monaten war Doris Ahnen nicht unbedingt zu beneiden, zumindest wird das nicht jedermann tun. Als Bildungsministerin von Rheinland-Pfalz und gleichzeitige Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK) hat sie das Jahr 2004 im „Stakkato-Takt“ erlebt: Konferenzen, Aktenstudium, Besprechungen, Kongresse, Jurysitzungen, Kabinettsrunden, Interviews, Interviews und nochmals Interviews. <<

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http://www.rheinpfalz.de
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Detlef Lindenthal

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Detlef Lindenthal
10.08.2004 06.41
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„RfdR soll gebildet werden“

Stern.de:
>>Rechtschreib-Streit
Ein Rat zur richtigen Zeit

Während Politiker, Verlage und Schulen um die Rechtschreibreform streiten, plant die Kultusministerkonferenz die Gründung eines „Rates für deutsche Rechtschreibung“. Er soll die deutsche Sprache weiterentwickeln.
Die deutsche Kultusministerkonferenz (KMK) wird in Kürze Gespräche mit Österreich und der Schweiz über die Zukunft der Rechtschreibreform führen. KMK-Generalsekretär Erich Thies erklärte der Nachrichtenagentur AP, dass es sich dabei nicht um eine internationale Krisensitzung handele, sondern um ein Treffen auf Arbeitsebene, das bereits seit Ende Juni geplant sei.
Zuvor hatte die „Neuen Zürcher Zeitung am Sonntag“ den Beauftragten für die Rechtschreibreform bei der Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK), Christian Schmid, zitiert, wonach die KMK ein Krisentreffen auf Chefbeamten-Ebene noch im August wünsche. Auf dieser Sitzung sollen laut Schmid die Deutschen zur Vernunft gemahnt werden. „Die Kultusministerkonferenz ist sichtlich nervös“, zitiert die Zeitung den EDK-Beauftragten weiter. Die EDK ist das Schweizer Pendant zur KMK.

Rat soll gebildet werden
KMK-Generalsekretär Thies erklärte, dass es bei dem Treffen in der zweiten Augusthälfte vor allem um die Zusammensetzung des „Rates für deutsche Rechtschreibung“ gehen solle. Details zur Zusammensetzung wollte Thies nicht sagen. Gespräche auf politischer Ebene sollten folgen.
Angesichts der neu entflammten Diskussion um eine mögliche Rücknahme der Reform rief Thies zu Besonnenheit und Sachlichkeit auf. Außerdem bemängelte er den "fahrlässigen Umgang mit einem Thema, das die Gemüter erhitzt“.
In der Schweiz formiert sich derweil laut dem Bericht der „NZZ am Sonntag“ neuer Widerstand gegen die Rechtschreibreform. So sammele eine Gruppe um die Schriftsteller Adolf Muschg, Urs Faes und Pirmin Meier bei Gymnasiallehrern Unterschriften gegen die neuen Regeln. <<
 
http://www.stern.de/politik/panorama/index.html?id=528079&nv=cp_L1_rt_al

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Detlef Lindenthal
08.08.2004 19.43
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RFDR soll in der 2. Augusthälfte zusammengesetzt werden

KMK berät mit Schweiz und Österreich über Rechtschreibreform
Die Kultusminister wollen noch im August mit den Nachbarländern über die Rechtschreibreform verhandeln. KMK-Generalsekretär Thies bemängelte den «fahrlässigen Umgang» mit dem Thema.

Die Kultusministerkonferenz der Länder (KMK) bemüht sich um eine Lösung im Streit um die Rechtschreibreform. Generalsekretär Erich Thies sagte der Nachrichtenagentur AP, es werde in Kürze Gespräche mit Österreich und der Schweiz über die Zukunft der Rechtschreibreform geben.

Es handele sich dabei aber nicht um eine Krisensitzung. Das Treffen auf Arbeitsebene sei vielmehr seit Ende Juni geplant.

Bei dem Treffen in der zweiten Augusthälfte wird es laut Thies vor allem um die Zusammensetzung des «Rates für deutsche Rechtschreibung» gehen. Wie dieser zusammengesetzt werden soll, wollte er noch nicht sagen. Fest steht bislang nur, dass in dem Rat Institutionen, Journalisten und Schriftsteller über eine Weiterentwicklung der Sprache beraten sollen.

Thies rief Politik und Medien zu Besonnenheit und Sachlichkeit auf. Er bemängelte den «fahrlässigen Umgang mit einem Thema, das die Gemüter erhitzt».

Auch der Deutsche Philologenverband, der Verband der Gymnasiallehrer, forderte die schnelle Rückkehr zu einer sachlichen Debatte. Befürworter und Kritiker sollten sich in dem Rat aufeinander zu bewegen, hieß es in einer Erklärung. Die Lösung müsse ein Kompromiss sein.

Spiegel-Chef: Akt des zivilen Ungehorsams

Spiegel-Chefredakteur Stefan Aust verteidigte das Vorgehen von «Spiegel» und Springer-Verlag am Sonntag. Er sagte «Spiegel Online», es könne nicht angehen, dass eine kleine Gruppe von Experten eine Neufassung der deutschen Sprache beschließe.

Man habe sich zu dem Schritt entschlossen, so Aust, weil man den Eindruck habe, dass die Mehrheit der Bevölkerung die neue Rechtschreibung nicht akzeptiere. Man wolle ein Signal setzen, dass man nicht alles mit sich machen lasse. Dies sei «ein Akt des zivilen Ungehorsams». (nz)

Netzeitung.de, 8. August 2004, 18:12, http://www.netzeitung.de/deutschland/299378.html

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