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Norbert Lindenthal
04.08.2006 06.45
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Zürcher Oberländer: kein Sprachfriede

Zürcher Oberland Online 3.8.2006

Rechtschreibreform Revision der Revisionen

Weit und breit kein Sprachfriede in Sicht

Am 1. August 2006 trat die neue Rechtschreibung in ihrer dritten Version in den Schulen der deutschsprachigen Länder in Kraft. Verbunden damit ist die Hoffnung, es möge endlich Ruhe einkehren.
Dieser Wunsch dürfte sich angesichts der bisweilen erbittert geführten Auseinandersetzungen kaum erfüllen: Zum einen hat der Rat für deutsche Rechtschreibung angekündigt, er werde weitere Korrekturen prüfen, und zum andern sind wichtige Nutzer der Rechtschreibung, allen voran die Schriftsteller, mit der Reform weiterhin höchst unzufrieden.
Führende Sprachwissenschafter weisen zudem darauf hin, dass zahlreiche neue – obligatorische oder fakultative – Schreibweisen «ungrammatisch», also schlicht falsch, seien (morgen Früh, Recht haben, Fleisch fressend).

Zu viele Köche

Allzu viele Interessen mussten unter einen Hut gebracht werden: Die Altreformer wollten möglichst viele ihrer «stringenten», aber von der Mehrheit der Sprachbenutzer abgelehnten formalistischen Regeln retten, die Schulbuchverleger wollten aus Kostengründen möglichst gar nichts mehr ändern. Schriftsteller und Sprachwissenschafter wollten möglichst weit zurück zu den herkömmlichen Regeln, Journalisten und Nachrichtenagenturen und auch der Vorsitzende des Rats für deutsche Rechtschreibung wollten «pragmatisch» die «unsinnigsten neuen Regeln glätten».
Die Behörden, die nach einem überraschenden Eingeständnis der ehemaligen Vorsitzenden der deutschen Kultusministerkonferenz, Johanna Wanka, «längst wissen, dass die Rechtschreibreform falsch war», sie sei aber «aus Gründen der Staatsräson nicht zurückgenommen worden» («Spiegel» vom Januar 2006), wollen vor allem eines: endlich Ruhe.

Fatale «Hilfe» der Wörterbücher

Das Resultat ist statt der versprochenen Vereinfachung eine Flut von teilweise sich widersprechenden Varianten. Trotzdem wird die revidierte Rechtschreibung von den Behörden und den Wörterbüchern zum «vernünftigen Kompromiss» schöngeredet. Die führenden Wörterbücher, Duden und Wahrig, beschränken sich nicht darauf, die Varianten aufzuführen. Wahrig gibt in rund 50 Fällen eine Empfehlung ab, Duden grundsätzlich bei allen rund 3000 Varianten. Die Empfehlungen von Wahrig und Duden widersprechen sich in zahlreichen Fällen (Wahrig: engbefreundet, Duden: eng befreundet).
Diejenigen des Dudens sind auch in sich unstimmig: Strom sparend – energiesparend, hochbegabt – hoch bezahlt, Feuer speiend – fleischfressend, gewerbetreibend – Handel treibend, gewinnbringend – Profit bringend, Handvoll – Zeit lang, wohlriechend – übel riechend. Und zum Abschluss: Unter «du» empfiehlt Duden: «per Du sein», unter «per» jedoch: «per du sein»!
Insbesondere die Empfehlungen des Dudens düpieren den Rat für deutsche Rechtschreibung, indem sie zahlreiche von diesem zurückgeholte herkömmliche Zusammenschreibungen (sitzenbleiben, selbsternannt) nicht empfehlen. Sie sind auch keineswegs im Sinne des Bundesrates, der in einer Antwort auf das nationalrätliche Postulat Riklin die Notwendigkeit hervorhob, mit der Getrennt-/Zusammenschreibung auch weiterhin Bedeutungsdifferenzierungen ausdrücken zu können.

Selbsthilfe

Den professionell Schreibenden – Verlagen, Zeitungen, Nachrichtenagenturen – bleibt nichts anderes übrig, als eigene Hausorthographien zu entwickeln. Die SDA entschied sich früh für den Grundsatz «Bei Varianten die herkömmliche». Die übrigen deutschsprachigen Nachrichtenagenturen übernahmen den Grundsatz inzwischen ebenfalls.
Die Erziehungsdirektorenkonferenz, die die Reform der Reform nach einigem Zögern akzeptiert hat, hat für den Herbst eine Handreichung für die Lehrer angekündigt. Die wird nötig sein; die Wörterbücher sind für die Übergangsfrist nur bedingt tauglich, da sie die zwischen 1996 und heute geltenden abweichenden Varianten ausblenden (Leid tun, zu Eigen machen).

Open End

Die Fortsetzung der unendlichen Geschichte ist offen. Die einen rechnen damit, die Rechtschreibung repariere sich selbst, da sich langfristig das Bessere sowieso durchsetze. Andere hoffen darauf, dass der Rechtschreibrat die Energie aufbringt, wie versprochen weitere Korrekturen vorzunehmen. Eines scheint sicher: Das Thema bleibt auf der Traktandenliste. (sda)

© «Der Zürcher Oberländer» / «Anzeiger von Uster»

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Norbert Lindenthal
11.08.2004 19.27
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Zürcher Oberländer



11.8.2004

Keine Mehrheit für das Zurück
Deutsche Kultusminister wollen an Orthografiereform festhalten

ap. Die für die Schulen zuständigen Länderminister wollen mit grosser Mehrheit an der Rechtschreibreform festhalten. Das teilte ein Sprecher der Kultusministerkonferenz (KMK) am Mittwoch in Bonn mit. Zuvor hatten sich einige der Minister in einer Schaltkonferenz ein «Meinungsbild» verschafft. Danach hätten trotz der anhaltenden Diskussion um die Reform lediglich das Saarland und Niedersachsen eine abweichende Meinung. Beschlüsse seien aber nicht gefasst worden.

Weitere Voten zum Streit

Der Streit um die Reform ging inzwischen weiter. Für die neuen Regeln plädierten unter anderen der SPD-Bundestagsabgeordnete Jörg Tauss und die rheinland-pfälzische Kultusministerin Doris Ahnen. Dagegen wandte sich FDP-Fraktionschef Wolfgang Gerhardt. KMK-Präsidentin Ahnen bekräftigte in der «Welt», sie wolle zur Wahrung einer bundesweit einheitlichen Rechtschreibung an der Reform festhalten. Die FDP im nordrhein-westfälischen Landtag will eine Rückkehr zur alten Rechtschreibung beantragen. Die baden-württembergische Kultusministerin Annette Schavan kritisierte im «Kölner Stadt-Anzeiger» die Ankündigung des nordrhein-westfälischen CDU-Chefs Jürgen Rüttgers, die Reform im Falle eines Siegs bei der Landtagswahl 2005 zurückzunehmen.

© «Der Zürcher Oberländer» / «Anzeiger von Uster»

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