Rezensionen
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Überraschung, 26. Juli 2004
Rezensentin/Rezensent: Manfred Riemer aus Mannheim
„Das Rechtschreibwörterbuch“ hat mich völlig überrascht.
Gleich beim ersten Aufschlagen bemerkt man den Unterschied zu anderen Büchern, nämlich daß es fast nur aus den Schlagwörtern besteht und nur die allernotwendigsten Erläuterungen enthält. Es ist wirklich ein reines Rechtschreibwörterbuch.
Natürlich habe ich mir dieses Buch nicht gekauft, weil ich dringend ein orthographisches Nachschlagewerk benötigte, denn ich hatte ja noch mehrere alte Duden, u.a. die letzte brauchbare (20.) Auflage von 1991. Vielmehr war ich einfach neugierig, was Herr Ickler, der ja für die altbewährte Rechtschreibung eintritt, in seinem Wörterbuch denn anders machen würde als der alte Duden.
So war für mich die zweite Überraschung, z.B. neben „furchterregend“ tatsächlich auch „Furcht erregend“, neben „radfahren“ auch „Rad fahren“ zu finden. Was zunächst wie ein Widerspruch zu seinem Kampf gegen die Rechtschreibreform aussieht, wird jedoch in Vorwort, Anleitung und Hauptregelteil des Wörterbuches sowie noch detaillierter in seinem Buch „Regelungsgewalt“ begründet. Letztlich erkennt man, daß kein Widerspruch zu den alten Dudenregeln besteht, dafür aber werden einem die Augen geöffnet für deren wirkliche, umfassende Bedeutung, die selbst im früheren Duden nicht so klar dargestellt war.
Für mich ist Icklers Wörterbuch, wie alle seine Bücher, eine Fundgrube für neue Einsichten und besseres Verstehen der deutschen Sprache.
So wird künftig, was eigentlich beim Kauf gar nicht meine Absicht war, mein erster Blick wohl doch eher in den „Ickler“ gehen als in den alten Duden.
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So bleibt die Rechtschreibung verläßlich und handhabbar., 17. September 2004
Rezensentin/Rezensent: Oliver Bunge aus Kiel
Mit Icklers Rechtschreibwörterbuch ist man in der Lage, für jedes Wort eine aus den allgemeinen Regeln herleitbare Schreibweise zu finden, und zwar auf Grundlage der bewährten Rechtschreibung. Die Kritik, Ickler lasse bei vielen Wörtern unterschiedslos die Getrennt- und Zusammenschreibung zu, ist nicht zutreffend. Denn in seinem der Wörterliste vorangestellten Regelwerk gibt der Autor einfache und leicht verständliche Maßstäbe an, nach denen man sich für eine Schreibvariante entscheiden kann. Auf diese Weise wird die Rechtschreibung handhabbar und im Einzelfall stets begründbar. Das Wörterbuch ist mithin ein zuverlässiger Ratgeber in allen Zweifelsfällen der Rechtschreibung und damit ein würdiger Nachfolger der 20. Auflage des Dudens.
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Setzen, Sechs! (Ziel klar verfehlt.), 31. August 2004
Rezensentin/Rezensent: Rezensentin/Rezensent
Erklärtes Ziel des Rechtschreibreform-Gegners Theodor Ickler ist es, die Rechtschreibung zu „systematisieren“ und dem Leser zu vermitteln, wie man „sinnvoll“ schreibt, trennt und Zeichen setzt.
Man beachte, dass Theodor Ickler „sinnvoll“ und nicht „richtig“ schreibt; denn wenn sich beispielshalber ein Schüler auf Ickler verlässt, kann sich dieser schnell eine „sinnvolle schlechte Note“ einfangen.
Der neue Duden ist laut Ickler verwirrend, weil er viele Varianten aufführt und zulässt. Glaubt man, der „Ickler-Konterduden“ sei konsequent und halte sich an die Regeln der so genannten „alten Rechtschreibung, so wird man bitter enttäuscht.
Offenbar hat Prof. Ickler in einigen Punkten nicht genug Acht gegeben / acht gegeben / achtgegeben laut Ickler sind jedenfalls alle drei Schreibweisen korrekt. (Die erste Schreibung entspricht der neuen Rechtschreibung, die zweite der alten und die dritte entspricht keiner von beiden.)
Theodor Ickler, der Kämpfer gegen das „Dudendiktat“, hat aber auch einen schweren Stand. Was den meisten nicht bekannt ist: Einzig und allein der Duden legte in der Vergangenheit die Getrennt- und Zusammenschreibung fest (wie auch einen Großteil der Groß- und Kleinschreibung und die gesamte Interpunktion), da diese durch den Erlass von 1901 nicht geregelt war.
Fazit: Was Theodor Ickler als „sinnvoll“ bezeichnet ist zum Teil schlicht und einfach falsch; in der Schule bekäme man dafür einen Fehler.
Herr Ickler, setzen, Sechs!
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konsistent, einfach, vernünftig, brauchbar und durchdacht, 9. August 2004
Rezensentin/Rezensent: Peter Neuhaus aus Düsseldorf Deutschland
Theodor Ickler zeigt mit diesem Nachschlagewerk, wie einfach es ist, ausgehend von der herkömmlichen Rechtschreibung ein konsistentes, einfaches, vernünftiges, brauchbares und durchdachtes Regelwerk für die deutsche Schriftsprache zu entwickeln, das das Sprachgefühl nicht mit den Füßen tritt etwas wovon die „neue Rechtschreibung“ meilenweit entfernt ist.
Ich habe den „Ickler“ zu meinem Standardwörterbuch in Rechtschreibfragen gemacht. Wenn ich inhaltliche oder etymologische Informationen über ein bestimmtes Wort haben möchte, benutze ich nach wie vor meinen guten alten Wahrig von 1990.
Meiner Meinung nach sind es nur Kleinigkeiten, wie bspw. „Gleiboden“ statt „Gleyboden“ oder „http“ statt „HTTP“ als Abkürzung für „Hypertext Transfer Protokol“ die zu bemängeln sind. Sie können aber den sehr positiven Gesamteindruck nicht stören.
Ich könnte mir vorstellen, daß wenn die sogenannte „Rechtschreibreform“ erst mal gekippt ist, die Entwicklung in eine Richtung geht wie sie Theodor Ickler hier aufzeigt. Ich glaube jedenfalls, daß die ganzen Wörterbücher in neuer Rechtschreibung schneller wertlos werden als „Das Rechtschreibwörterbuch“.
Sollten in dieser Rezension Schreibfehler vorkommen, dann liegt das selbst-verständlich nur daran, daß ich den „Ickler“ gerade nicht zur Hand habe :-)
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