Ganztagsschule
Berufsbildungsexperten zur Ausbildungsreife jugendlicher Bewerber
Beitrag Nr. 83250 vom 21.12.2005
Die Ausbildungsreife Jugendlicher ist häufig unzureichend, stellen Experten immer wieder fest. Woran das liegt und was zu tun ist, um die Ausbildungsreife zu verbessern, wollte das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) wissen und startete eine Online-Expertenbefragung. Die Ergebnisse liegen jetzt vor.
Die befragten Berufsbildungsexperten beurteilen die Entwicklung der Bewerberqualifikation in den vergangenen 15 Jahren eher skeptisch denn optimistisch. Nachgelassen habe die schriftliche Ausdrucksfähigkeit genauso wie das Beherrschen der Rechtschreibung, die Fähigkeit zum einfachen Kopfrechnen oder zur Prozent- und Dreisatzrechnung.
Nicht nur beim Schulwissen werden Verschlechterungen konstatiert. Auch bei der Konzentrationsfähigkeit, dem Durchhaltevermögen, der Sorgfalt, der Höflichkeit und der Pünktlichkeit wird oft die Note mangelhaft im Vergleich mit früheren Generationen vergeben.
Pluspunkte sammeln die jugendlichen Bewerber natürlich auch: Mehrheitlich meinen die Experten, ihre IT- und Englischkenntnisse haben sich positiv entwickelt, sie seien selbstsicherer als Jugendliche vor 15 Jahren und ihre Team- und Kommunikationsfähigkeit sei im Vergleich besser.
Abhilfe tut also not, sagen sie [die] Experten und nehmen alle Beteiligten in die Pflicht. Zum Beispiel werden
• die Eltern aufgerufen, Werte zu vermitteln und bei der Berufswahl zu fördern;
• die Schulen sollen stärker Schlüsselqualifikationen fokussieren und mehr praxisbezogen arbeiten;
• die Unternehmen sollen bei der Bewerberauswahl stärker das Entwicklungspotenzial berücksichtigen und
• die Jugendlichen sollen mehr Verantwortung für sich selbst übernehmen. <<
http://www.lexonline.info/lexonline2/live/professional/index_0.php?lid=90&productActiveArtnr=04809&xid=83250&link=ar
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>>... die Eltern aufgerufen, Werte zu vermitteln ...<< – hmm; Frau Edelgard Buhlman, die vorige Bundesbildungsministerin, hat aber genau das Gegenteil gesagt: Wir brauchen Ganztagsschulen, damit die Kinder nicht vom möglicherweise versagenden Elternhaus abhängig sind.
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Detlef Lindenthal
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