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Sigmar Salzburg
20.12.2007 11.20
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Demokratiedefekt verkannt

… Es gibt einige wenige Leute, die sich immer noch über die deutsche Rechtschreibreform aufregen. Die haben natürlich recht: Musste das wirklich sein? Hatten Tausende von Lehrern in eindrucksvollen Demonstrationen vor ihren jeweiligen Landtagen von ihrem rechtschreibenden Sprachvolk tatsächlich diese epochale Reform gefordert? Oder nur einige wenige in der Sprache jene Systematik vermisst, die sie aus der Mathematik gewohnt sind?
Fehlerhaft wurde früher geschrieben, fehlerhaft wird heute geschrieben. …
Jürgen Diesner
18.12.2007

http://www.echo-online.de/suedhessen/template_detail.php3?id=549169
[Ansonsten: Unwichtigtuerei]

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Sigmar Salzburg
05.12.2007 16.13
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Büchervernichtung II

„Endlich ist sie wieder offen“

Bibliothek: Nach fast einem Jahr ohne Schulbücherei haben die Geinsheimer Leseratten wieder Futter

GEINSHEIM. „Endlich ist sie wieder offen!“, ruft der aufgekratzte Bub und huscht gemeinsam mit einem Freund durch die Eingangstür. Dahinter herrscht bereits großes Gedränge, denn zahlreiche Grundschüler waren zusammen mit ihren Eltern, Großeltern und Geschwistern gekommen, um bei der Neueröffnung der Grundschulbücherei dabei zu sein. … Wem der Trubel im Ausleihraum zu groß wurde, der wechselte einfach den Raum. Denn im anderen Teil des Containers las unter anderem Bürgermeister Jürgen Arnold den Kindern vor. Überhaupt hatte man den Eindruck, dass bei den Jungen und Mädchen alles andere als die oft diskutierte „Lesemüdigkeit“ herrscht, vielmehr bildete sich – ganz im Sinne von Eltern und Lehrern – schnell eine kleine Schlange an der Ausleihe.
Fast ein Jahr lang war die Schulbücherei geschlossen. In dieser Zeit wurde der Bestand neu katalogisiert und Bücher mit alter Rechtschreibung wurden aussortiert.
Michael Wielan
5.12.2007

http://www.echo-online.de/suedhessen/static/543504.htm

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Norbert Lindenthal
30.08.2007 05.27
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Zur Sprache kommen

Echo-online/Darmstädter Echo 30.8.2007

Kern der Arbeit
Herbsttagung: Die Deutsche Akademie macht im Oktober die Sprache zum Hauptthema

DARMSTADT. Die Eleganz kunstvoll geformter Sprache ist eines seiner Markenzeichen: Martin Mosebach gilt als glänzender Stilist. Deshalb ist es gut, dass der Büchnerpreisträger dieses Jahres sich schon am ersten Abend der Herbsttagung zu Wort meldet. Denn die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung hat sich das Thema „Zur Sprache kommen“ vorgenommen: Die Auftaktveranstaltung am 25. Oktober wird mit Beiträgen von Peter Eisenberg und Wilhelm Genazino die Frage „Richtiges Deutsch?“ stellen und das Feld zwischen Sprachnormen und tatsächlichem Sprachgebrauch erkunden, bevor die Diskussion mit Mosebach und Gustav Seibt beginnt.
Mit ihrem Thema konzentriert sich die in Darmstadt beheimatete Akademie auf den Kern ihrer Arbeit. Für den Generalsekretär Bernd Busch kann das ein Startschuss sein für weitere Vorhaben und der Einstieg in die Zeit nach der Rechtschreibreform, die von der Vereinigung einen erheblichen Teil der Aufmerksamkeit gefordert hat. Der zweite Teil der Herbsttagung, deren Programm in dieser Woche fertiggestellt wurde, beschäftigt sich mit der Rolle des Deutschen in der Vielfalt der Sprachen; Uwe Pörksen richtet einen historischen Blick auf „Sprachberührungen in der Geschichte des Deutschen“, Jürgen Schiewe untersucht die aktuelle Aufnahme anderssprachiger Einflüsse.

Ein weiterer Themenblock erörtert die Praxis des Sprachenlernens. So stellen zwei Berliner Schulleiter gegensätzliche Konzepte der Mehrsprachigkeit vor: An der Hoover-Realschule in Berlin-Mitte ist die ausschließliche Verwendung der deutschen Sprache auch für ausländische Schüler selbst in der Pause verbindlich, die deutsch-türkische Europaschule setzt indes gezielt auf Mehrsprachigkeit. Mit dieser Veranstaltung richtet sich die Akademie ausdrücklich auch an Lehrer, die am Samstag (27.) Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch mit den Referenten haben.

Am Samstag (27.) wird der Büchnerpreis verliehen, die Laudatio auf Martin Mosebach hält der deutsch-iranische, in Köln lebende Schriftsteller Navid Kermani. Außerdem hält Martin Schwab die Laudatio auf Günther Rühle, der den Merck-Preis für literarische Kritik und Essay entgegennimmt, und der Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa wird an Josef H. Reichholf übergeben, der am Sonntagmorgen (28.) in einer eigenen Veranstaltung im Jagdschloss Kranichstein eingehend vorgestellt wird. Die Feier zur Verleihung der Akademiepreise im Großen Haus des Darmstädter Staatstheaters beginnt um 17 Uhr, eine Stunde später als gewohnt: Die Verschiebung soll dem Kulturstaatsminister Bernd Neumann die Teilnahme ermöglichen.

Viele Akademiemitglieder haben sich auch im Vorfeld der Tagung mit der Sprache beschäftigt: Sie sind der Einladung gefolgt, Sprachglossen zu verfassen. Rund siebzig sehr unterschiedliche Beispiele werden zur Herbsttagung im neuen Heft der Akademie-Reihe „Valerio“ publiziert.

Die Herbsttagung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt dauert von 25. bis 28. Oktober. Karten für die Preisverleihung am 27. Oktober gibt es zum Preis von sechs Euro ab 2. Oktober an der Kasse des Darmstädter Staatstheaters, Telefon 06151 2811600. Der Eintritt zu allen anderen Veranstaltungen ist frei.

job
30.8.2007

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Norbert Lindenthal
03.07.2006 05.47
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Südhessen aktuell 3.7.2006

Echo-Eck

Wir Oberlehrer

Rauchen ist ungesund. Deshalb sind nicht wenige Deutsche dafür, es grundsätzlich zu verbieten, wie Umfragen zu entnehmen. Alkohol trinken kann höchst ungesund sein, auch wenn es anfangs die Stimmung hebt. Deshalb sind ebenfalls einige dafür, es grundsätzlich zu verbieten. Zuviel essen ist ungesund, Radfahren kann ungesund sein, Skilaufen ausgesprochen gefährlich, Bergsteigen dito. Viele, die ihre Gesundheit fest im Auge halten, würden bei derlei Aktivitäten, vernünftig wie sie sind, nie mitmachen. Selbstlos, wie viele Menschen sind, würden sie das selbstverständlich auch gerne allen ihren Mitmenschen verbieten: Wenn die leider so unvernünftig sind, muss man sie eben vor sich selbst schützen. Und die Gemeinschaft vor den Kosten, die auf sie zukommen könnten.
Die Neigung, andere zu bevormunden und zu belehren, ist dem Menschen eigen. In gewisser Weise sind wir alle Oberlehrer, was einem ja auch der Straßenverkehr jeden Tag demonstriert, wenn Autofahrer einander zuvorkommend anhupen oder mit der Lichthupe dreiste, unerhörte und – vorsichtig ausgedrückt – unverschämte Verstöße gegen die Korrektheit im Allgemeinen und die Straßenverkehrsordnung im Besonderen auf der Stelle ahnden. Auch das Deutschlandlied, die Nationalhymne der Deutschen, ist so ein Verstoß gegen die internationale Korrektheit, die der Lehrergewerkschaft Erziehung und Wissenschaft am Herzen liegt. Der Text der Hymne sei ein „furchtbares Loblied auf die deutsche Nation“, befindet die GEW. Mit der Musik würden viele den Text der ersten Strophe verbinden, den die Nazis betont hätten: „Deutschland, Deutschland über alles“. Eine neue Nationalhymne müsse her.

Diesen Vorschlag ausgerechnet in den Tagen der Fußballweltmeisterschaft im eigenen Land wieder aufs Tapet zu bringen, wenn die deutschen Stadien im fröhlichen Schwarz-Rot-Gold-Rausch sind und alle Nationen ihre Hymnen lautstark grölen, könnte zwar den Eindruck erwecken, dass hier ein paar Miesepeter dem Land die Party-Stimmung verderben wollen.

Andererseits könnte man auch sagen, der Vorschlag geht noch nicht weit genug. Da die Nazis, soweit wir wissen, das Deutschlandlied in Deutsch gesungen haben, sollten die Deutschen völlig auf ihre Sprache verzichten. Das kann ihnen ja nicht schwer fallen, da Englisch in Deutschland sowieso in ist. O.K.?

Bei dieser Gelegenheit sollte man im Englischen auch gleich eine überfällige Rechtschreibreform exekutieren und von vornherein alle Kommas abschaffen. Wenn es keine Kommas gibt, können Schüler schließlich keine Kommafehler machen, müssen erstens nicht nachsitzen und bleiben zweitens überhaupt nicht sitzen.

Englisch ist entschieden verbesserungsfähig. Deutsch sein, heißt gründlich sein. Ihr Angelsachsen– wir kommen. Gutes Englisch ist künftig deutsches Englisch.

Jürgen Diesner
3.7.2006

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Detlef Lindenthal
11.06.2006 16.28
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„Friede ist auf dem Friedhof“ *

Herr Eisenberg ist deshalb so „verblüffend“ „gelassen“, weil er seine Knete (die den Kindern, Schülern, Arbeitslosen und [Nicht-mehr-]Arbeitern vorenthalten wird) sowieso bekommt und weil ihm die ganze Rechtschreibfrage an der Sitzfläche vorbeigeht; Hauptsache, er hat seinen Frieden und sein gutes Leben und kann gelassen zuschauen.

Ich selbst habe meinen Frieden nicht; die von unseren Exfreunden beauftragte Justizmafia benutzt mich als Selbstbedienungsladen und bricht reihenweise ihr eigenes Recht (Rechtsbeugung ist ein Verbrechen).
Neue Sprachwissenschaftler, neue Rechtspfleger und neue Denker braucht unser Land.

* Zitat des Komponisten und Visionärs Peter Hübner
__________________
Detlef Lindenthal

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Norbert Lindenthal
10.06.2006 04.19
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Und wieder kein Wort zum Volksentscheid

Buch-Tipp 9.6.2006

„Niemand hat das letzte Wort.
Sprache – Schrift – Orthographie
von Peter Eisenberg (Hg.)
Ein Band der Akademie verblüfft durch seine gelassene Haltung



Ach, hätte es dieses Büchlein doch nur ein paar Jahre früher gegeben! Und hätten die Teilnehmer an der Debatte um die Rechtschreibreform es gelesen und beherzigt: Eine Menge an überflüssigem Ärger hätte vermieden werden können.

Der Überdruss an dem Thema freilich, darauf weist Peter Eisenberg hin, ist so alt wie die Sache selbst. Über die Orthographiedebatte schrieb der Sprachforscher Johann Christoph Adelung, es sei „über diesen Gegenstand seit anderthalb hundert Jahren so viel gesprochen und geschrieben worden, dass man es einem ehrlichen Manne kaum zumuten kann, noch eine Zeile mehr darüber zu lesen. Das war 1788.

Die Reform der Reform ist beschlossene Sache, jedenfalls für die Schulen, und wie sich die schreibende Öffentlichkeit zu ihr verhält, wird sich zeigen. Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung hat spät in die Diskussion eingegriffen und das zunächst durch Heftigkeit wettzumachen versucht. Ihr brauchbarer Kompromissvorschlag für einen Teil der Reform wurde nicht sehr beachtet.

Und wenn man sich daran erinnert, mit welch heftigen Worten der von Hans Zehetmair geleitete Rechtschreibrat von dem Akademiepräsidenten Klaus Reichert attackiert wurde, um die Verweigerung der Mitarbeit zu begründen, ist man erstaunt über die moderaten Töne, die in der jüngsten Publikation der Akademie zu diesem Thema angeschlagen werden.

Reichert erläutert überzeugend, weshalb die Akademie dem Rat dann doch beigetreten ist. Zwar lehnt man die Reform ab, aber zur Mitwirkung an dem Kompromiss sah man schließlich doch keine Alternative.

Die Emotionen sind verklungen, nun ist Gelegenheit für einen sachlichen Überblick. In der jüngsten Ausgabe ihrer Schriftenreihe „Valerio“ erläutert die Akademie die Wandlungen ihrer Haltung und lässt unterschiedliche Positionen zu Wort kommen, auch solche, in denen sie selbst kritisiert wird.

Der Linguist Clemens Knobloch beispielsweise, der den Kampf um die Rechtschreibung minutiös nachzeichnet und die Motive der einzelnen Akteure untersucht, geht ins Gericht mit dem Vergleich zum Nationalsozialismus, den der Historiker und damalige Akademiepräsident Christian Meier angeführt hatte, um vor dem Bundesverfassungsgericht das Reformvorhaben abzuwerten – für Knobloch ein „historiographischer Boulevard“, der die Akademie fachlich ins Zwielicht gerückt habe.

Der Autor beschreibt auch die Rolle der Zeitungen; die „Zentralorgane des gehobenen Kampagnenjournalismus“ schilt er für ihren Populismus. „Die Rechtschreibreform“, schreibt Knobloch, „ist keine Sachfrage, sondern eine überdimensionierte und aufgeblasene Symbolfrage.“

Hans-Martin Gauger schildert die Debatte aus der Sicht des Romanisten, Christian Stetter erläutert die vielfach übersehene Differenz zwischen Schrift und Sprache, und bei Harald Weinrich findet sich der wunderbare Satz: „Eine pluralistische Gesellschaft muss auch mit Torheiten leben können.“ Die Gelassenheit, die aus der Summe aller Beiträge in diesem interessanten Band spricht, hätte man sich wirklich früher gewünscht.

Johannes Breckner
9.6.2006

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Norbert Lindenthal
25.03.2006 06.20
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Echo online (Darmstädter Echo)

25.3.2006

Akademie zur Schreibreform

DARMSTADT. Der Rat für Deutsche Rechtschreibung soll für seine künftige Arbeit mit besseren Bedingungen ausgestattet werden. Das fordert die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung in einer Erklärung. Eine kontinuierliche Beobachtung des Sprachgebrauchs und dessen Berücksichtigung in Wörterbüchern verlange eine „finanziell und konstitutionell abgesicherte Arbeitsebene“, schreibt die Akademie. Der Kompromissvorschlag des Rates zur Rechtschreibung, dem die Kultusministerkonferenz Anfang März zugestimmt hat, wird von der Akademie ausdrücklich begrüßt. „Weitere Schritte in der eingeschlagenen Richtung müssen folgen“, heißt es.
e
25.3.2006

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