Warten auf die nächste Welle
Josef Haslingers Augenzeugen-Roman über den Tsunami 2004 „Phi Phi Island“
Von MARTIN SPIESS © Die Berliner Literaturkritik, 24.05.07
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„beitrag zur deutschen rechtschreibreform“
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Man wundert sich über die durch unzählige weibliche Jungautoren überstrapazierte konsequente Kleinschreibung, und fragt sich nicht nur, was sie soll, sondern wird ihrer auch schnell überdrüssig. Haslinger schreibt zwar keinen Roman, lässt sich jedoch nicht die literarische Dramaturgie nehmen. Er lässt den Leser im Unklaren und erst, als die Zeit gekommen ist, klärt er ihn auf. Die Schnittwunden an der linken Hand, die er sich beim Überlebenskampf zuzieht, sind der Grund, weshalb er, auf den kleinen Finger für die Umschalttaste verzichten müssend, einen „bescheidenen persönlichen beitrag zur deutschen rechtschreibreform“ leisten will.
Dennoch bleibt das ein fadenscheiniger Grund, der einen nicht so recht zufrieden stellen will. […]
Martin Spieß ist freier Journalist und Autor. Er studiert an der Universität Hildesheim kreatives Schreiben.
http://www.berlinerliteraturkritik.de/index.cfm?id=14400
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