Prosa
Damals, um Siebenuhr morgens, als die Welt noch Ordnung war, stand ich auf, kleidete mich an und setzte mich ungewaschen an den Frühstückstisch. Stäffel, der Älpler, hatte bereits schon zwei Stunden lang schwere Arbeiten verrichtet: Die Guschti auf die Weide getrieben, den Stall ausgemistet, die Milch der Kühe gemolken und und und. Ich aß mit großer Begierde manch butterbeschmierte Brotscheibe und genoß den Duft und den Geschmack der Brombeerkonfitüre. Die Geißenmilch jedoch schmeckte mir nicht. Obschon ich die Geißen liebte (und heute noch vor allen andern Tieren liebe) – ihre Milch schmeckte mir nicht. Mein Pflegevater Johann Benedikt Fuchs aber sagte: „Trink, Hanspeter (so nannte er mich teilweise nach sich), Geißemilch isch gsund!“ – Wer jetzt und heute noch nicht weiß, warum man mich einst „Foxy“ nannte und weshalb ich immer noch am Leben bin, ist selber schuld. Der soll den Stäffel fragen.
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